Jemand in s.e.d. hatte mal mitgeteilt, dass es die teilweise noch von russischen Quellen schachtelweise gibt (ueber EBay). Die Rauschzahl war auch nicht schlecht.
Du brauchst also etwas robustes das auch höhere Umgebungstemperaturen aushält, mit Gehäuse und Entstörung für Industrieumgebung. Da kommen allzu billige Teile wohl nicht in Frage. Aber wenn ihr alles an Hardware und Software/Firmware selber aus Bauteilen mit der Hand strickt wird das doch nur für grössere Stückzahlen billiger.
Das ist schon klar. Ist eben Industrietechnik. Ich setze sowas gelegentlich bei Einzellösungen ein, oder wenn der Kunde sowas schon eingebaut hat.
Außerdem ist die Akzeptanz bei den Betriebselektrikern größer. Wenn man da eine selbstgemachte Platine einbaut, dann rümpfen die die Nase. Für den Kunden hat es den Vorteil, dass man im Falle eines Defektes immer Ersatz bekommt.
Aber nur wenn der Kunde a) Auch nach 28 Jahren ein Austauschgerät kaufen kann oder b1) Den Sourcecode hat b2) Jemanden mit Ahnung des bestehenden und des neuen Systems hat.
Es sollen schon SPS Schaltanlagen auf Relaistechnik umgerüstet worden sein...
Das mag sein, aber das wird dann ein 75 jähriger Elektriker gewesen sein, der sich nicht mehr umgewöhnen wollte.
Ich mag diese SPS Programmierung auch nicht so sehr. Vor allem nicht, wenn es um FUP und KOP geht. Und bei AWL muss man immer davon ausgehen, dass es bei Siemens genau andersrum funktioniert, als sonst (bei Microcontrollern).
Aber wenn man einen Schaltschrank baut und dort 5 Zeitrelais und 20 Steuerrelais benötigt, ist die SPS schon vom Material her billiger.
Und die Logik zu programmieren geht doch um einiges schneller, als wenn man das verdrahten würde. Ganz abgesehen davon, dass man mit ner SPS Dinge realisieren kann, wo man mit Relaistechnik völlig chanchenlos wäre.
Im aktuellen Fall geht es um Anlagen, die immer gleich gebaut sind und davon einige Tausend im Jahr. Allerdings macht uns eine Anforderung einen Strich durch die Rechnung. Es muss ein RFID Tag eingelesen und die Chose anhand dessen Inhalt freigegeben werden. Kann man wohl mit PLC der unteren Preisklassen vergessen und es bleibt bei der Eigenentwicklung. Doch es werden noch andere Anlagen kommen.
Was mich wundert ist die geringe Speichertiefe vieler PLC. Manchmal nur
15 Register, Virtual Relays, oder wie immer die Marketeers das nennen. Also netto zwei Bytes. Dabei hat so gut wie jeder uC aus der unteren Schublade schon 128 oder 256 Bytes an RAM. Lassen die da viel brach liegen?
Das sind auch meist >>1000/Jahr. Waere ein fetter Markt fuer PLC Hersteller, wenn sie ihn bedienen wuerden. Das ist so aehnlich wie mit Pizza. Richtig gute "take and bake" Pizza kostet viel Geld und laesst trotzdem einige Wuensche offen. Also machen wir sie immer selbst.
Mit S7-22x kein Problem. Die Dinger haben eine RS485 Schnittstelle, die man flexibel programmieren kann. Sogar mit Interrupt. Da könnte man die Lesemodule von Sokimat praktisch direkt anschließen.
Bei S7-22x geht das schon in den Bereich einiger Kilobyte. Frage mich auch, wo die so kleine Speicher her bekommen. Das hat vielleicht historische Gründe. Und die meisten SPS-Programme sind extrem primitiv.
Aber wenn es um einige Tausend geht, würde ich schon eine Eigenentwicklung einsetzen. Es gibt ja auch Platinenhalterungen für Hutschienenmontage. Microcontroller ist einfach besser zu programmieren, wesentlich schneller und flexibler, und dann auch billiger.
Klar, aber S7 spielt in einer ganz anderen Preis-Liga.
Ist trotzdem kein Grund. Ich hatte in einem Kundendesign letztens etwas ueber ein Kilobyte gebraucht. Beim Umschauen nach SPI Memory stellte ich dann fest, das man fuer den gleichen Preis auch 32 Kilobytes bekommen konnte. Also sitzt da jetzt mehr non-volatile RAM drin als sie je brauchen werden.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Fortschritt im PLC Bereich nicht so stuermisch ist und leider auch, dass Hersteller meinen, im Industriebereich duerfte alles satt Geld kosten. Ist aber nicht so, und dann machen wir immer unsere eigenen Controller. Selbst beim Pelletofen hier im unteren Raum haben die einen eigenen gebaut.
Mit einem Haken: Man darf bei jedem neuen Design und jeder Aenderung die ganze Sicherheits- und EMV-Chose von neuem durchziehen. Das kostet realistisch gesehen $25K-50K und verzoegert die Freigabe um mindestens zwei Wochen. Sofern man auf Anhieb alles besteht. Bei PLC hat der Hersteller das alles bereits erledigt.
Die Kosten werden natuerlich umgelegt. Wobei aber in manchen Firmen ums Verplatzen nicht zu vermeiden ist, dass diese Kosten zumindest anfangs R&D zugerechnet werden und damit dieses Budget belasten.
100 Euro? Da zahlt sich ja gar keine Selbstentwicklung von Steuerungen aus. Bei Kleinserie kostet ja der Print mit CPU schon mehr. Und da noch keine Rede von Dispplay, RS232 ....
Bei einigen Tausend Einheiten pro Jahr zahlt sich das schon aus, wenn die PLC nur $100 teurer waere. Und die meisten sind das wohl.
Ich wuenschte, die Hersteller wuerden den Kram endlich mal ueber Digikey etc. anbieten. Ich hasse es, wenn bei Preis steht "Bitte Angebot anfordern". Da herrschen oft verkrustete Vertriebsstrukturen aus der Zeit, als hier noch der Pony Express durchpreschte (ist er hier wirklich).
Als reine Steuereinheit wäre vielleicht das hier interessant:
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Ich habe eins der Module hier, was per JTAG oder seriellem Port programmiert werden kann. Hat massenhaft Speicher und Rechenpower und gibt dafür recht komfortable Entwicklungsumgebungen in C.
Ich habe da Forth draufgespielt (gibt eine kostenlose Testversion zum brennen hier:
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), was den Vorteil hat, interaktiv per seriellem Port mal die Register beschreiben und lesen zu können, oder mal eine kleine Schleife laufen zu lassen usw. Habe damit ein OLED-Display erfolgreich ansprechen können und ein wenig Grafik dort herumgescrollt.
Der LPC2148 hat auch einen USB-Anschluss, gibt aber glaube ich auch kleinere Ausführungen, die dann preiswerter sind. Relais usw. musst du natürlich noch extern anschließen, hat aber auch eine Echtzeituhr drauf, die du nur extern mit Strom versorgen musst. Das ganze Modul kann man einfach auf eigene Platinen aufstecken. Ich weiß aber nicht, ob es für die Tropen geeignet ist und welche Normen es alles erfüllt (ESD, EMV usw.).
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Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Naja, wenn Du noch LCD un dergleichen brauchts, kannst Du auch gleich die ganze Sache selbst entwickeln. Besonders das mit der EMV wollten wir vermeiden.
Is hier das selbe. Meine ganz persönliche Meinung ist ja die, daß man sich damit eher Kunden vergrauelt. Ich hab dann immer den Eindruck die genieren sich für ihre Preise.
Schon, aber die bezahlbaren PLC oder SPS haben so gut wie keinen Speicherplatz oder andere Moeglichkeiten, mit den Daten etwas anzufangen. Meist geht es darum, z.B. die Wiederverwendung einer alten Charge zu verhindern, weil das u.U. gefaehrlich werden koennte (verderblich etc.).
Das Display kann man ja auch schon fertig aufgebaut kaufen, mit Display-Controller usw. Ich habe mir z.B. das mal geholt:
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Die OLEDs sind wirklich ziemlich brilliant, was ja auch klar ist, da die Punkte selbst leuchten. So sieht das dann in Betrieb aus:
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Sieht ein wenig unscharf aus, da die Grafik durch das Display scrollt. Ist in Wirklichkeit sehr scharf, wie auch auf dem Produktfoto von Sparkfun zu sehen, aber man kann zumindest den sehr guten Kontrast zwischen scharzen und farbigen Punkten sehen.
EMV geprüft usw. ist der komplette Aufbau dann natürlich nicht mehr und selber bauen ist dann vielleicht doch wieder billiger :-)
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