Ein Zelt kann nicht vor einem Blitz schützen ?

Tach auch, ich weiß nicht, ob diese Frage hier oder besser bei de.sci.physik aufgehoben ist. Evtl. kann jemand etwas dazu sagen...

Ein Campingzelt könnte doch eigentlich ein perfekter Blitzschutz sein: Die Zeltstangen sind aus Metall und könnten ein sicherer Faradayscher Käfig sein. Vor allem bei Kuppelzelten mit zwei oder mehreren kreuzweisen Stangen.

Siehe auch

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und
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itzeinwirkungen2008.pdf

Ich schätze, vom Zelt ist danach nur noch die Idee übrig.... und die Insassen? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Wie ist es mit der Exolpsion durch die Ausdehnung der erhitzten Luft? Wie ist es mit der Erhitzung? Können die Alustangen die gewaltige Stromstärke ableiten? Sind Überschläge zu den Insassen zu erwarten?

Hilft ein Blitzableiter, z.B. ein dickes, geflochtenes Kupferkabel, das man an der Zeltspitze befestigt und dann gut erdet? Oder wäre es besser, den Blitzableiter außen auf das Innenzelt, also unterhalb des Zeltgestänges zu legen. Welche Möglichkeiten gäbe es sonst? (außer Bleckplatten, die für Motorradreisende eher umständlich zu handhaben sind)

Oder ist es die beste Lösung, mit dem Leben abzuschließen.. :o) (Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages in der Nähe eines Lottogewinnes liegt)

Für Wildcamper in der Pampa: wo wäre der sichertste Ort für ein Zelt bei Gewitter?

Schon 'mal vielen Dank für die Antworten Thomas

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Thomas Kröger
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Im Allgemeinen sind Zeltstangen von Kuppelzelten nicht metallisch weil biegsam.

timo.

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Timo Schlick

Dann nimmt man eben Federstahl. Ist halt auch eine Preisfrage.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Thomas,

Gerüstzelte (z. B. LANCO SG30 ... SG500) schützen recht gut vor direkter Blitzwirkung, insbesondere wenn die Knotenstücke aus Aluminium sind. Bei Pyramidenzelten (Tripstein, Scout, Sahara...) muss der Mittelmast aus sicher (kein Holz) nichtleitendem Material bestehen. Der Blitzschutzkäfig könnte hier aus vier Edelstahlseilen bestehen, die von einem Ring auf der Mastspitze zu den Eckstäben verlaufen. Bei Kuppelzelten bietet sich ein Edelstahlnetz an. Ein solches Netz ist auch als Äquipotentialfläche unter und neben dem Zelt, besonders auch vor dem Eingangsbereich (Schrittspannung) notwendig. Alleine dieses Thema (Erder, indirekte Blitzwirkungen) füllt ganze Bücher. Ich habe nur wenige Dingen nennen können.

Gruß Hans Jürgen

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Hans Jürgen Riehl

Thomas Kr=F6ger schrieb:

: Die

fig

ngen.

Hallo,

lies mal hier:

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Bye

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Uwe Hercksen

Hans J=FCrgen Rieb schrieb:

ekter

Hallo,

das n=FCtzt wenig wenn dann die indirekte Blitzwirkung der Schrittspannun= g=20 die Insassen verletzt oder gar t=F6tet. Damit das Ger=FCst einen Blitzeinschlag gut zum Boden ableiten kann m=FCs= sen=20 nicht nur die Knotenst=FCcke aus Metall sein, sondern auch die Streben.=20 Aber auch wenn das Ger=FCst den Blitz bis zur Erdoberfl=E4che abgeleitet = hat=20 ist das Problem noch nicht gel=F6st, es fehlt insbesondere bei trockenen,= =20 schlecht leitenden B=F6den ein wirkungsvoller Blitzender der die=20 Entstehung ein gef=E4hrlich hohen Schrittspannung verhindert.

Byte

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Uwe Hercksen

Kommt aufs Zelt an. Bei meinem Hilleberg sind sie vollständig aus Alu. Ist aber auch ein Tunnel-, kein Kuppelzelt :)

vG

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Volker Gringmuth

Jein ...

Die Stangen könnten schlechten Erdkontakt haben, dann springt der Blitz ab - auch nach innen.

Auch wenn der Blitzstrom erfolgreich von der Stange in den Boden eingeleitet wird, breitet er sich kreisförmig auf der Oberfläche aus - auch unter dem Zelt entlang. Stichwort Schrittspannung. Gerade wenn Du der Länge nach im Zelt liegst, überbrückst Du kurzzeitig locker ein paar 10^n Volt, die am Widerstand des Erdbodens nach außen hin abfallen. Daher auch im Zelt: zusammenkauern und den Boden möglichst nur an einem Punkt berühren.

Sekundärfolgen wie Druckwelle, thermische Wirkung etc. lassen wir mal außen vor.

Normale Blitzableiter können das ja auch :) Naja, warm werden sie schon dabei, aber lieber neue Stangen kaufen als einen neuen Körper. Letzteres ist nicht immer ganz unproblematisch.

Tod durch direkten Blitzschlag ist extrem selten (ein Freund von mir hatte allerdinx anno 92 leider das "Glück"). Da würd ich mir aber keine allzu grauen Haare wachsen lassen.

Am Fuß eines Hügels, aber nicht in einer Senke und nicht in engen Tälern (Flutgefahr - im Wasser ists nicht nur ungemütlich, sondern auch sehr gefährlich!). Keinesfalls unter Bäumen oder ähnlichen großen Dingern (auf einer Querstrebe innerhalb eines Gittermastes sitzend müßte man allerdinx recht sicher sein, oder?), keinen hohen Punkt bilden. Und für die Bewohner: auch im Zelt in der Hocke hinkauern, Füße zusammen, Kopf zwischen die Knie.

Wenn man draußen ist, ruhig naßregnen lassen - das erhöht nämlich die Chance, daß ein (Teil-) Blitz nicht durch den Körper, sondern an der Oberfläche abfließt. Gibt auch Verbrennungen, aber man lebt danach eher weiter. Und Schnupfen heilt deutlich schneller als Tod.

vG

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Volker Gringmuth

Hallo Uwe,

eine Ableitung zur Erdoberfläche (wenn sie physikalisch zu verhindern wäre) ist zum Schutz der Personen im Inneren des Schutzraumes unwichtig. Hier ist lediglich der Potentialausgleich wichtig. Das erwähnte Edelstahlnetz bietet diese Äquipotentialfläche auch zum Erdboden hin. Lebenswichtig werden Erdungsfragen aber dann, wenn Personen während einer Blitzentladung den Schutzraum verlassen oder betreten. Dann tritt am Rand der Bodenmatte zum umgebenden Erdreich hin eine hohes Potentialgefälle auf. Dem kann man zwar durch Potentialsteuerung (Absenkung der Bodenmatte schräg mehrere Meter nach unten ins Erdreich) begegnen, aber das Thema war Blitzschutz bei Zelten.

Gruß Hans Jürgen

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Hans Jürgen Riehl

Thomas Kr=F6ger schrieb:

durch

Schau mal hier ea779f$1hl$ snipped-for-privacy@news1.nefonline.de Da wurde eine =E4hnliche Frage diskutiert.

Gr=FC=DFe

Steffen

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Steffen Christgau

Am Tue, 19 Sep 2006 11:20:07 +0200 schrieb Timo Schlick :

Die Alurohre höherwertiger Kuppel und Tunnelzelte sind ausreichend biegsam (federnd). So ein 10er Alurohr sollte es mit der Leitfähigkeit eines 8mm Fe-Blitzableiters aufnehmen können. Auf die Leitfähigkeit alleine dürfte es aber nicht ankommen. Auf einem Pfadfinderlager hat der Blitz in einen (nassen) Holzfahnenmasten eingeschlagen, ob der Metallkarabiner an der Spitze wirklich eine Rolle gespielt hat kann ich nicht sagen, aber die Tipi-Stangen ca. 3m daneben waren etwa gleich hoch, ev. sogar eine Spur höher. Die Leute in dem Tipi wurden zwar vom Knall "aus dem Schlafsack gehoben" aber nicht verletzt.

--
Martin
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Martin

Am Tue, 19 Sep 2006 10:58:10 +0000 (UTC) schrieb Volker Gringmuth :

Ist die Kleidung nach dem Treffer wieder trocken? SCNR Das könnte andererseits dann aber ungute Dampfverbrühungen geben. :-(

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Martin
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Martin

Martin schrub:

Apropos Dampf: Unser Physiklehrer hat seinerzeit mal von zu Hause aus einen fetten Blitzeinschlag im nahen Wald beobachtet. Als er anderntags zur Einschlagstelle ging - ein größerer Baum auf einer Waldlichtung - , fand er alles mit Holzsplittern übersät, und aus dem mächtigen Baum hatte es in ein paar Meter Höhe ein Stück von ca. 3m x 1m x 30cm (also so'n knappen Festmeter...) herausgesprengt und 20 Meter weit über die Lichtung geschleudert... wenn man da selber auch so viel Dampf entwickelt, dann gut'nacht...

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Martin :

Das ist genau die Methode sich zu schützen. Mindestens 3m Abstand (wegen Vermeidung Wärmewirkung) neben einem höheren leitfähigen Objekt das durch den Blitz nicht umkippt, ist man sicherer. Am besten sind natürlich Mulden. Es gibt da das Blitzkugelmodell. Stellt Euch eine grosse Kugel mit 30m Durchmesser vor, die über die Umgebung rollt. Dort wo die Kugel auf leitfähigen Materialien aufliegt, schlägt der Blitz mit hoher Wahrscheinlichkeit ein. Dazwischen sehr viel seltener (naja, sag niemals nie, es gibt auch Blitzkugelmodelle mit 10m Durchmesser und manchmal hält sich der Blitz auch daran nicht). Man sollte auch nicht zu nah an dem "Blitzableiter" stehen und ihn und sämtliche mit ihm verbundenen leitfähigen Materialien nicht berühren. Nach dieser Theorie wäre die Mitte einer Lichtung im Wald mit weniger als 30m Durchmesser relativ sicher, naja, sofern man nicht durch einen umfallenden Baum getroffen wird. Prinzipiell würde eine Alustange, die

3m neben das Zelt in die Erde gesteckt wird und das Zelt mind. 3m überragt, guten Schutz bieten. Gegen die Schrittspannung ist man im trockenen Zelt auf den Isomatten - oder noch besser - aufgeblasenen Luftmatratzen recht gut geschützt.

M.

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Matthias Weingart

Wenn man seine Zelte nur bei Aldi kauft, kennt man natürlich nur die Fiberglasgestänge. Hochwertige Zelte verfügen hingegen schon seit Jahren über Aluminiumgestänge.

SCNR Gerd

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Gerd Kluger

Seit wann sind ein oder zwei Stangen über dem Kopf ein Käfig? Du solltest mal in den Zoo gehen, um dein Weltbild aufzufrischen :-))

Frank

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Frank Esselbach

"Christoph Müller" schrieb...

Federstahl, welcher noch biegbar sein soll, ist so dünn, dass er die zu erwartende Stromstärke eines Blitzes nicht aushalten würde.

W.

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Wolfgang Puffe

Du meinst, eine Hängematte einige m über Boden _in_ einem Hochspannungsmast müsste einigermassen sicher sein ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

"Wolfgang Puffe" :

Alles relativ und 100%igen Schutz gibt es sowieso nicht. Die meisten Blitze sind relativ "schwach". Die Zeltstangen der teureren Zelte bestehen aus hochbiegsamen Alu. Der Aussendurchmesser der Rohre entspricht ca. denen der Blitzableiter an Häusern. Sind zwar Rohre, reltiv dickwandig; im Notfall halten sie bestimmt etwas ab. In so einem Zelt möchte ich bei einem Blitzeinschlag aber auch nicht liegen. Angeblich sollen Autos ja auch schützen. Schon bemerkt, wie dünn das Blech bei Manchen ist? So ein geringer Querschnitt, da mag man kaum glauben, das es den Blitz ableitet (lediglich die Säulen sind etwas stabiler).

M.

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Matthias Weingart

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