Kannichwahrsein!

Da fliegt mir mal wieder das Schaltnetzteil meines Funkmeßplatzes um die Ohren (Schlumberger Stabilock 4031, der 3. Defekt an 2 verschiedenen Geräten) und ich beginne mit der Fehlersuche. Dieter half mir seinerzeit, einen passenden Ersatztyp für den MosFet der Primärstufe zu finden. Hier werden aus der Netzspannung ca. 12 V erzeugt, die dann direkt aus dem Wandlertrafo auf eine 2. Platine gehen, auf der aus diesen 12 V oder aus extern eingespeisten 9-30 V die benötigten 5,2 V und +/-15 V erzeugt werden. Nachdem der Defekt auf der Primärseite behoben war und alle "Verschleißteile" gleich mit erneuert wurden, habe ich das Gerät zusammengebaut und beim ersten Einschalten wieder das vertraute "plöff" der Primärsicherung zu hören bekommen. Ich bemerkte dann, beim Versuch extern 12V einzuspeisen, daß auf der "Sekundärseite" ein Kurzschluß vorliegt und habe das Gelumpe erstmal entnervt in die Ecke gehauen.

Den heutigen Feiertag nutzend, habe ich mich dann an "reparier langsam

- jetzt erst recht" gemacht. Es ist etwas aufwendig, die beiden großen Platinen zu trennen, da einige verlötete Verbindungen entfernt werden müssen, aber anders kommt man an die ganzen Halbleiter nicht ran. Rechts und links eines dicken Alustreifens finden sich 2 Doppeldioden in TO-236, 2 MosFet in TO-236, 4 Einfachdioden in TO-220 und nochmal 3 Transis in TO-220. Ich habe Stück für Stück alle Halbleiter ausgelötet und dann wieder auf Kurzschluß geprüft. Nachdem _alles_, was irgendwie nach Halbleiter aussieht, ausgelötet auf dem Tisch lag, immer noch Kurzschluß.

Ich habe dann mein Netzteil "Sodom und Gomorrha" in Betrieb genommen und den Strom langsam erhöht. Wenn es mit Kraft nicht geht, funktioniert es ja vielleicht mit Gewalt.

Irgendwas _muß_ bei 24 Ampere ja warm werden, wenn es einen Kurzschluß verursacht. Und wenn es die Leiterbahn im betreffenden Bereich ist.

Meint man. Laienhaft, wie man so ist.

Ich hab die Drecksau dann gefunden. Durch Zufall. Weil der Deckel einen Hauch(!) gewölbt war. Das Mistvieh ist nach 1 min. bei 24 A nicht mal lauwarm geworden! Roderstein EKR, 1000µ, 40V, 105°C.

Ich werf dann mal das Reichelt-Bestellformular an...

Schönen Feiertag noch!

Frank

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Frank Scheffski
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haben die denn mittlerweile brauchbare Elkos?

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Ähm. Nein... Der Katalog ist zwar dicker geworden, aber die Bauteilseiten sind trotzdem geschrumpft.

Beim blauen Klaus entfällt bis Mo die Transportpauschale. Man könnte fast schwach werden. Allerdings kosten passende Elkos bei Bürklin nur die Hälfte.

MfG

Frank

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Frank Scheffski
[...]

Ich nehme lieber Panasonic oder Nippon Chemicon, auch im Design was hier gerade im Gange ist, da ist mir noch nie einer hochgegangen.

Elkos sind mir immer viel verdaechtiger als Halbleiter, am besten beim naechsten Mal zuerst alle dicken Elkos ausloeten ;-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Und gucken, ob die auch richtig eingelötet sind. Ich habe hier einen jetzt schrottreifen Monitor, in dem aufgrund einer kalten Lötstelle an einem Netzteil-Elko massenhaft die Halbleiter gestorben sind. Jetzt werde ich diese Gurke vermutlich nur noch entsorgen können...

Holger

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Holger Bruns

Joerg schrieb:

Deine Kollegen, die seinerzeit dieses Netzteil "entworfen" haben, fanden offensichtlich Gefallen an exotischen Bauteilen. Gerade wollte ich alle kleinen Elkos tauschen, da merke ich, daß da 12µ, 82µ und

120µ verbaut sind. Wem fällt denn sowas ein?

Das hätte ich heute gelernt. Auf die harte Tour sozusagen.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Frank Scheffski schrieb:

:=3DD die guten R=F6dersteine mal wieder.

Guido

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Guido Grohmann

Guido Grohmann schrieb:

Tja.

Daß bei Tante Angelika die (noName) 85°C-Typen teuerer sind als die

105°C-Variante macht mir das Leben auch nicht gerade leichter...

Ich werde wohl mal die Bürklin-Schwarte suchen müssen.

Der routinemäßige Tausch der BUW50, D44VH10, BD788 und 2N6505 fällt mangels Beschaffbarkeit erstmal aus. Bei den Dioden sieht es auch nicht besser aus.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

War vermutlich gerade "on sale" :-)

Da kann man meist den naechst groesseren nehmen. Sei froh, dass sie wenigstens die Einheit uF benutzt haben ...

Das muessen wir alle. Bei mir war es diese Woche die Erkenntnis, dass es zwar heute moderne Bipolartransistoren bis 400V oder so billig gibt, selbige aber nicht gerade Raketen sind.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Vielleicht war man sich halbwegs sicher, bei solchen ausgefallenen Werten nicht an irgendwelchen Ausschuss zu geraten? Wenn ich mir diverse Industriegeräte so anschaue, gibt es dort auch nie 510 Ohm oder 4,7k, sondern 511 und 4k75. Entweder hat man nur E96 auf Lager, weil man ständig die krummen Zwischenwerte braucht, oder weil man da halbwegs sicher ist, dass man keinen absoluten Ramsch bekommt. Wer weiss...

Was denn sonst fMcm - für FastMegaCentiMeter?

Ach was. Ich habe gerade solche Schnecken in der Gate-Steuerung von Solarinvertern getauscht. Die Fehlerursachen waren auch mal wieder gediegen: in einem war der Spannungsteiler-R für die Zwischenkreisregelung hochohmig - fatzpeng, knappe 500V auf dem ZK. Beim nächsten war ein Bauteildraht auf der Unterseite zu lang geblieben und hat einen Lichtbogen auf die benachbarte Gate-Leiterbahn eines MOSFET gezündet - doppelfatzpeng, die neuen MOSFETs waren gleich wieder im Himmel. Im dritten und vorerst letzten haben sich 6 von 8 Gleichrichterdioden (800V 10A 75ns) verabschiedet und 20 MOSFETs samt Gate-Drivern und PWM-Controller mitgerissen. Die 8 30A-Sicherungen sind heil geblieben. Nun kommen 1200V 14A 45ns rein.

Apropos Gatedriver: 5 dicke MOSFETs der 55V-80A-Klasse parallel bei

50kHz mit einer Gegentaktendstufe aus 2N2222/2N2907. Gehts noch?! Ich habe 1,7A peak gemessen, nun sind 2A Zetex-Transen drin.

Das musste mal raus ;)

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Stefan Huebner

Centimeter? Was'n dette?

Frueher war noch MF fuer uF gebraeuchlich. MMF waren micro-micro-Farad, in Neudeutsch pF. Ganz frueher dann jars (Glaeser, in Europa wohl Flaschen).

Welcher Hersteller war das denn, wenn man fragen darf?

Treiber: Habe gerade MIC4422 eingesetzt, echt gusseisern. Falls um die

2ohm Rdson beim Treiber immer noch nicht reichen, gibt es die Turbovariante MIC445x mit circa einem Ohm. Die Dead Time Control darf man wie ueblich selbst zimmern, ist bei mir standesgemaess natuerlich diskret (=billisch).
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Das hat oft Lagerhaltungsgruende. Leider wissen aber auch viele den Unterschied zwischen Metallfilm und Kohleschicht nicht mehr, oder haben es nie gewusst. Ich hatte gerade eine Notabschaltung in ein HV Generator Design gesetzt. Da sitzen bewusst 5%-er Dickschicht drin. Metallschicht wuerde das nicht lange ueberleben.

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Mäuseschubsern mit Simulation?

Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Noe. Diese Werte sind hier (USA) recht gaengig. Allein Digikey hat vom

82uF Wert geschlagene fuenf Seiten lang auf Lager. Ich wuerde trotzdem 100uF nehmen :-)
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo!

[Reichelt]

Frank Scheffski wrote:

Ja, ich schätze das Zeug liegt die meiste Zeit nur noch im Lager herum. Die Zahl der Leute, die den Lötkolben richtig herum halten, ist definitiv rückläufig. Das wird auch weiter so gehen. Bedrahtete Bauteile sterben aus, und wer kann schon BGAs löten?

Und bei anderen Artikeln muss man schon genau gucken. So kosten z.B. Mikrofonkabel selbst bei Thomann im Zuschnitt weniger als bei R in Festlänge. Weichenbauteile sind im Strassacker-Shop günstiger.

Kleinzeug und Ersatzteile für ältere Unterhaltungselektronik sind halt konkurrenzlos günstig. Aber der Markt bricht halt weg.

Ja die C-Preise sind meist salzig.

Marcel

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Marcel Müller

Joerg schrieb:

Jörg, ich denke bei Dir muß alles gußeisern sein? Dann sollten Teerpapierkondensatoren doch schon recht neumodischen Kram bilden.

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Bernd

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Bernd Laengerich

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Ah ja, die Dinger, die dann irgendwann eine eklige Suppe ablassen ;-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Das kenne ich nicht, aber dafür sorgen sie , wenn sie sich entkleiden, gerne mal fürs Erröten der Endröhre oder allerhand lustiger Effekte als X-Kondensator.

Bernd

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Bernd Laengerich

Frank Scheffski schrieb:

Und die Tante alles mögliche liefert, solange 105°C draufsteht. Meist Jamicon TK (ziemlicher Abfall, geringe Lebensdauer, hoher ESR), manchmal auch LELON (=das Zeug, das in billigen PC-Netzteilen nach 6 Monaten hochgeht) oder GSC (noch viel schlimmerer Abfall).

Die Digikey-Sammelbestellung würde heute ja noch laufen, vielleicht wär das was... Panasonic FC oder Chemicon LXY und Ruhe ist.Bei Digikey sogar bezahlbar.

BTW, nicht alles geht so still und leise kaputt wie bei dir:

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Das _war_ ein Simodrive LT-Modul 2*25A, eine Hälfte hats erwischt. Die Scherungen sind beide in Reihe, jeweils 50A/700V DC, Kurzschlussstrom 200kA.Inhalt ist kompaktes, schwarzes Glas. Am DC-Bus hingen neben "genug" 25 und 50A Teilen auch 2mal 160A, gesamt also ca. 50mF bei 700V, gespeist aus 3*160A... War relativ laut.

Gruss, Robert

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Robert Obermayer

Huch? Ich habe fast immer Yageo bekommen. Nicht, dass das Freudestürme bei mir ausgelöst hätte, aber den o.g. Sondermüll hat sie mir noch nicht geschickt. Allerdings habe ich die letzte Zeit auch überwiegend Elkos von Farnell u.a. bestellt - die Marken kennt man, und auf die Katalogangaben kann man sich meistens verlassen. Ist ja schön, wenn die Elkos kleiner werden, aber wenn ich lt. Katalog 45x35mm Becher bestelle und dann welche mit 25mm Durchmesser bekomme, passen in erster Linie die Schellen im Gerät nicht mehr

Stimmt, ich habe letztes Mal erstmal die gängisten Größen FC, FM für "preisbewusste" Kunden usw. mitbestellt. 50% oder weniger vom Flanell-Preis.

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Stefan Huebner

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