Angabe der Grundgenauigkeit von digitalen Multimetern

Hallo!

Ich habe mir ein neues Multimeter geleistet: Meterman 37XR. Die Grundgenauigkeit bei Gleichspannung wird laut den Produktkatalogen bei 0.1% angegeben und deshalb auch meine Kaufentscheidung.

In der Bedienungsanleiteitung steht aber nun zu meiner Überraschung: Accuracy: +- (0.1 % + 5 dgts)

Ich vermute mal, daß dgts für Digits steht. Was heißt das nun, wie berechnet sich nun die Abweichung?

Angenommen das Gerät zeigt mir eine Spannung von 1.000V an.

0.1% davon sind 0.001V Muß ich jetzt noch .005 dazuzählen um die Ungenauigkeit zu ermitteln? Könnte dann die tatsächliche Spannung sich im Bereich von 0.994V - 1.006V befinden? In diesem Fall läge aber die resultierende Abweichung bei 0.6%?

Ich würde mich über aufklärende Worte bedanken! Grüße, Adrian

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Adrian Thomale
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"Adrian Thomale" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

Hallo Adrian, ja, genaus so ist es. Das hast du schon sehr schön und richtig ausgerechnet.

Im Datenblatt steht das auch drin: +/-(0.1% +5digits)

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Die Spec gilt auch nur für 23+/-5Grad und < 75% Luftfeuchtigkeit.

Also an einem Regentag sollte man nicht genau messen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. :-)

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Dann ist das doch eine Bauernfängerei? Z.B. das billigere 33XR hat eine Grundgenaugigkeit von 0.7%, aber + 1 dgt. Bei meinem Bsp. mit der Anzeige von 1.000V würde der tatsächliche Wert in einem Bereich von 0.9992 - 1.008V liegen, also nur wenig schlechter als das so genau angepriesene 37XR.

Gibt es andere Konstellationen, wo die "höhere" Genauigkeit von 0.1% sich eher auswirken würden?

Warum gibt man den überhaupt solche Genauigkeiten an, wenn diese untern Strich eh nicht erreicht werden?

Danke noch, Adrian *sich verschaukelt fühlend*

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Adrian Thomale

Muß man die Firma kennen :-)? Klingt irgendwie nach den typ. Bastler-Geräten.

Bei technischen Geräten würde ich auf diese Katalogwerte nicht viel geben. Mit der Realität hat das wenig zu tun.

Statt sich Meßgeräte mit vielen, oftmals relativ unsinnigen Spielereien zu kaufen, würde ich lieber ein Gerät von bekannten Meßgeräteherstellern erwerben (z.B. von Fluke).

Diese China-Ware ist nicht nur oftmals extrem ungenau (nicht selten stimmt schon die Vorkommastehle nicht), sondern auch relativ anfällig.

Vermutlich liegt die Abweichung ist ganz anderen Bereichen. Ich hatte da schon mal Abweichungen von 50% bei Strommessungen (50er Jahre Meßgerät vs. Consumer Digitalmultimeter von Conrad).

cu, Marco

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Marco Budde

Hmm, haben

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den Ruf von billig-Bastlergeräten? (Wavetek Meterman)

Worauf kann man sich dann verlassen, wenn sich diese Werte auch in den Spezifikationen finden lassen und so vermerkt sind?

Fluke war mir dann doch etwas zu teuer. Laut Reichelt sollen die Wavetek Meterman Messgeräte aus dem Hause FLUKE Corporation zu sein.

So eines habe ich früher gehabt. Wavetek Meterman scheinen aus den USA zu kommen(?). Jedenfalls habe ich afair schon vor 20 Jahren mit Wavetek-Geräten im Labor zu tun gehabt.

Grüße, Adrian

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Adrian Thomale

Fühl dich nicht verschaukelt - du hast eines der Grundprinzipien des Marketing mit klarem Verstand erkannt.

Glaub nur, und exakt nur, den Tatsachen, die zugesagt werden. Bei den sonstigen "WischiWaschi"-Angaben: entweder nachfragen, selber nachgucken/messen,..., oder den schlimmsten Fall annehmen.

Ich bin inzwischen soweit, das ich bei einem Gerät, das als "batteriebetrieben" beworben wird, nicht überrascht wäre, wenn ein Bollerwagen und ein 12V-Autoakku im Lieferumfang wäre - es sei denn, der Batterietyp ist angegeben.

Andreas

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Andreas Hadler

"Adrian Thomale" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

ausgerechnet.

Hall Adrian, klar gibt es diese Fälle. Man muß am unteren Ende eines Bereichs immer mit Verschlechterung rechnen. Bei 9900 sieht das schon viel besser aus. Da sind die +/-6digits nur 0.06%. Also immer in den höchstmöglichen Bereich schalten.

Eine hohe Auflösung hat den Vorteil daß man relative Messungen mit hoher Auflösung machen kann. Da ist es nicht so wichtig, daß die Absolutgenauigkeit schlechter ist.

Wenn du viel Geld investierst dann bekommst du auch 6 Stellen Auflösung und 5 Stellen Genauigkeit.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Damit dürfte die Meterman-Serie von Wavetek gemeint sein. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht und ich die ganzen Firmennamen/-fusionen nicht alle durcheinander schmeisse, gehören die zu W&G und beide wiederum zur Fluke-Gruppe. Guck' mal in den Reichelt-Katalog, IIRC führen die Wavetek-Multimeter.

Gruß Bernd

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Bernd Waterkamp

Am Sat, 28 Aug 2004 15:05:05 +0200 hat Adrian Thomale geschrieben:

Bei (ganz) billigen Geräten werden in solchen Angaben soger die 0,7V Spannungsabfall der Si-Gleichrichterdiode (1N4001) für den AC Bereich versteckt. Die sind daran erkennbar, daß sie keinen kleinen AC-Spannungsbereich (nur >= 200V)und keinen AC-Strombereich haben. Ist aber i.A. die ca. 10EUR Klasse.

--
Martin
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Martin Lenz

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