Defekte Einschaltverzögerung Renkforce-Verst ärker

Hallo zusammen!

Ich habe hier eine betagte Renkforce HVA-6060CD Audio-Endstufe, die nach längerer Standzeit nicht mehr richtig einschalten will. Ich nehme an, dass da ob des Alters ein Bauteil im Bereich der Einschaltverzögerung nicht mehr richtig mitspielen will. Soweit ich das in Erinnerung habe, sollte einige Sekunden nach dem Einschalten die Standby-LED aus und die Operation-LED angehen, so bald das Relais die Ausgänge zuschaltet. Die Standby-LED bleibt aber an und das Relais schaltet nicht.

Ich kenne mich mit Audio-Technik leider garnicht aus und habe auch meine Schwierigkeiten mit der relativ altmodischen Darstellung im Schaltplan:

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Immerhin gibt es einen. Die Sicherungen sind OK, +/-55V= und 15V Hilfsspannung habe ich auf der Netzteil-Platine messen können.

Hat jemand eine Idee, wo und wie ich weiter Vorgehen sollte? Ich nehme an, RY1 oben rechts ist das Relais für die Einschaltverzögerung? Die dick gezeichneten Verbindungen sind Masse?

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann
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1) Checke C007 ob der auf die ca. 5.3V auflaedt. 2) Wenn nicht, ist der Kondensator oder R008 kaputt? 3) Falls da alles in Ordnung ist, ist es entweder die Schutzschaltung um Q001/Q002/Q813/Q913 oder der Verstaerker ist wirklich defekt - Gleichspannung am Ausgang. 4) Weitere moegliche Ursache koennte D003/C005 sein, die dafuer sorgen soll dass das Lautsprecherrelay schnell abgeschaltet wird, wenn du den Netzschalter ausmachst.

Viel Spass Klaus

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Klaus Bahner

Also schrieb Klaus Bahner:

Soweit ACK.

Beziehungsweise R009 - wenn der einen Kurzschluss hätte, wär's auch nix mit Einschalten.

Ansgar

PS: Also ich finde den Schaltplan recht leserlich. Ist weniger altmodisch, als eher amerikanische (/japanische?) Norm...

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Ansgar Strickerschmidt

Zuerst miß mal die Spannung an der Basis von Q001 (=Verbindungspunkt R004/R005). Die sollte 0V sein. Mehr als +0.7V oder weniger als -0.7V werden als "Gleichspannung am Ausgang" interpretiert und verhindern die Zuschaltung der Lautsprecher.

Falls die Spannung dort normal ist, miß als nächstes die Spannung über C007 (33µ/16V). Die sollte normalerweise nach dem Einschalten innerhalb von 2-3 Sekunden auf ~6V steigen. Vermutlich hat C007 zuviel Leckstrom und die Spannung steigt nicht hoch genug, um Q003/Q004 durchschalten zu lassen. Dann C007 tauschen.

Was noch sein könnte (aber unwahrscheinlich)

- die Überwachung der Speisespannung (D003, C005, R010) hat einen weg. Testweise D004 auslöten (ein Bein reicht).

- die Überstromabschaltung (Q813, Q913, D803, D903, R007) ist kaputt. Testweise R007 auslöten (ein Bein reicht).

Zum Messen was hochohmiges nehmen! Digitalvoltmeter mit 10M ist OK.

XL

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Axel Schwenke

Thorsten Ostermann schrieb:

Ein herrlicher verständlicher Plan!

Die Schaltung und Verzögerung (C007) ist doch sehr simpel realisiert.

Teils.

Aber mein Tip: Lass jemand ran, der diesen simplen Plan auch versteht. Es wäre schade um den Verstärker, den mit Unwissen kaputt zu machen.

Man könnte z.B. als ersten Versuch den Q004 brücken. Dann müsste das Relais anziehen und die LEDs- umschalten.

Und jeder weitere Schritt hängt davon ab, was beim vorherigen passiert. Den möglichen Suchbaum hier zu beschreiben wäre zu umfangreich.

Vorausgesetzt man hat Zugang zu den Bauteilen ist der Fehler bei logischen Vorgehen mit einer handvoll Messungen in ca. 5 Minuten gefunden. Die Schaltung ist ja nun wirklich kindereinfach.

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Jens Fittig

Also schrieb Jens Fittig:

Vor jeglichen Schaltversuchen würde ich aber den Lautsprecher weghängen und die Sicherheitsschaltung kontrollieren... nicht dass da tatsächlich

50V DC auf den Ausgang kommen... es kann ja immerhin einen tieferen Grund haben, warum das Relais berechtigterweise nicht einschalten will...

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Hallo Jens!

Ich traue mir durchaus zu, so zu messen, dass nichts kaputt geht ;) Bauteile brücken würde ich allerdings nur, wenn ich deren Funktion in der Schaltung begriffen habe...

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Hallo Axel!

Da liegen ziemlich genau 0V an.

Anfangs hatte ich da nur knapp 4,3V. Während ich gemessen habe, zog das Relais aber dann doch wieder an. Ich habe jetzt C007 vorsorglich getauscht und werde die Kiste gleich testen, wenn ich wieder zu Hause bin.

Mein Tek DSO sollte hochohmig genug sein. ;)

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Dann wirds wohl Leckstrom gewesen sein. Der Elko repariert sich in der Schaltung gewissermaßen selbst, weil die anliegende Spannung die Oxidschicht wieder aufbaut. Statt Austausch hätte es wohl auch gereicht den Elko eine Stunde am Labornetzteil bei 15V zu formieren.

XL

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Axel Schwenke

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

ACK! Deswegen ja mein Tip da jemanden ranzulassen, der diese einfache Schaltung versteht. Und dann entsprechend handelt.

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Jens Fittig

Thorsten Ostermann schrieb:

Gut

Das ist auch sehr empfehlenswert. Wie Ansgar schrieb, könnte ja auch DC auf den Ausgängen liegen. Dass man solche Messungen und Tests ohne teure Lautsprecher am Ausgang macht, setze ich als Grundwissen vorraus.

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Jens Fittig

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...aber nicht, an Stelle des Elkos einen Schrittmotor einbauen. :-) SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Axel!

Naja, das wäre wohl etwas viel Mühe für ein Bauteil im Wert von 5 Cent...

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Also schrieb Jens Fittig:

Learning by Schrotting ist manchmal auch ganz erhellend. :)

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

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