Kondensator im Netzteil von NLE20E

Hallo NG

Vorhin bei den LED-Lampen wurde schon das Thema Kondensator- "Netzteile" angeschnitten. Hier meine Leidensgeschichte ;-].

Ein Luftentfeuchter Einhell NLE 20E wollte nicht mehr. Irgendwie hatte ich den Eindruck, bereits neuwertig funktioniere die Ekeltronik nicht richtig. Das wurde dann immer schlimmer, manchmal fiel die Steuerung in Zustände, aus der sie nicht mehr rauskam, egal wie man auf dem Bedienknopf rumdrückte. Im blockierten Zustand lief das Gerät, oder auch nicht, und es leuchteten 0 bis 2 LED, in unterschiedlichen Farben.

Egal. Mit der Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, dass die LED(s) umso dunkler aufleuchten, je mehr davon leuchten wollten. Und je mehr Verbraucher die Elektronik einschalten wollte. Selbst der Tasten-Pieps verdunkelte die LEDs.

Schliesslich kam es vermehrt zu unerwarteten Abschaltungen, manchmal konnte man dann auch nicht mehr einschalten. Das wurde schliesslich dermassen bizarr, dass man nur noch Abends nach 21 Uhr starten konnte, offenbar haben wir dann 1-2 Volt mehr auf der Leitung. Und wehe man startet einen Fön an der gleichen Leitung...

Klar, gab Würgarounds, ganz schnell beim Einschalten bis zum gewünschten Mode weiterdrücken, dann Knopf schnell loslassen, bevor die Elektronik Strom für Schaltvorgänge braucht. Wie gesagt, der Piepser war dann zuviel.

Ich hab mir dann mal die Elektronik vorgeknöpft. Zuerst dachte ich, da wäre doch tatsächlich ein kleiner Netztrafo eingebaut; die Netzzuleitung ging an so einen schwarzen Würfelzucker. Der stellte sich dann aber als Relais für den Kompressor heraus. War wie zu erwarten so ein Kondensator-Netzteil. Bild vom Kondi und dessen Nachfolger:

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Bild unscharf, da Teile direkt gescannt. RM 27.5. Der ursprüngliche 1.5 uF hat noch, schräg abgelesen und kaufmännisch gerundet, 0.64 uF. Mit dem Neuen, allerdings auch nicht über alle Zweifel erhabenen, funktioniert wieder alles wie neu (ich vermeide "wie es sollte"). Alter Kondi 8 Gramm, neuer 14 Gramm. Neuer leider auch ungefähr doppelt so dick. Damit hatte er ganz genau nicht mehr Platz neben den andern Bauteilen. Ich konnte allerdings recht elegant den Hochleistungs-Triac (TO-92 ;-] ) für die Lüftersteuerung auf die Platinenunterseite zum Hühnerfutter gesellen.

Fazit: Das Ding war wohl insgesamt kein Jahr am Netz, geschweige denn in Betrieb (was ja für den Kondi egal ist). Und schon die halbe Kapazität runter, wofern er den Nennwert überhaupt je gehabt hat, was ich bezweifle. Elektronik an dieser Stelle scheint mir generell Mist. Unter anderem ist ein Betrieb an einer Schaltuhr so nicht mehr möglich. Auch stoppt der Lüfter nur nach (elektronischem) Ausschalten (d.h. das mit dem Triac funktioniert durchaus), aber im Regelbetrieb läuft er durch. Frisst dadurch eventuell noch mehr Strom als der im Intervall laufende Kompressor. Burggraben...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach
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Es geht noch besser: Kondensator von Netzspannung an einen uC, nicht an VCC sondern an einen Port Pin. Man nahm der Einfachheit halber die parasitaeren Substratdioden als Gleichrichter, da nix kostet. Kondensator an VCC. Regler: Keiner. Z-Diode oder sonstige Begrenzung: Keine.

Ich mit der Scope Spitze kurz an den Oszillator-Pin gekommen, die Quarzschwingung muss dabei wohl abgerissen sein ... *POFF* ... Krater im uC. Man hatte offenbar den Code so "austariert" dass selbiger immer in etwa den gleichen Strom zog. Dummy-Routinen in den Ruhephasen und so. Wehe wenn der Prozessor stehenblieb, aus welchem Grund auch immer. Auch ein Brownout der Netzspannung durfte aus naheliegenden Gruenden nicht vorkommen bzw. wurde mit Knall und Amperegeruch quittiert.

[...]
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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, hast Du denn nicht vorher den Plan aufgenommen? Dann hättest Du doch Vcc extern aufgelegt und nix riskiert. Wer bastelt denn an Jubelelektronic, wenn Mains im Gekröse anliegt? Hätte anstatt POFF auch PARDAUZ machen können. und Deine Addi wär echt.

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 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

Da bin ich schon ueber Iso-Probe reingegangen. 120V Netz macht mir kaum Angst, die Chose an der ich gerade dran bin geht bis 80kV.

Aber wer kann wissen dass sie die "Spannungsversorgung" so gewittrisch gemacht haben?

Hätte anstatt POFF auch PARDAUZ machen können. und

Was ist denn eine Addi?

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 17.10.2012 21:46, schrieb Rolf Bombach:

Da ist ja schon das Problem :-)

Bernd

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Bernd Laengerich

Bernd Laengerich schrieb:

Das ist mir schon klar, war aber wegen Sonderangebot und Prozenten quasi geschenkt. Dass geschenkt auch zu teuer sein kann, ist mir mittlerweile ebenfalls klargeworden. Hab auch ein China-Teil, das seit zehn Jahren problemlos tut. King Post oder so ähnlich ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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