bleihaltige Bauteile - wie verkaufen?

Hallo,

ich habe die Möglichkeit günstig an ein paar bleihaltige OpAmps zu kommen und würde einen Teil davon gerne verkaufen.

Wie sieht es mit dem Weiterverkauf aus? In Länder, wo RoHS nicht gilt, wird der Verkauf ja kein Problem sein.

Aber was ist mit eBay und dem Absatzgebiet Europa / EU? Nur B2B oder nur B2C? Oder gilt die Regelung nur für Geräte, die non-RoHS Bauteile enthalten?

Kennt sich jemand mit der Grauzone "Bausätze" aus?

Vielen Dank Tobias

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Tobias Wendorff
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Tobias Wendorff schrieb:

Das ElektroG umfasst nur Geräte, keine Bauelemente.

Da werden wohl noch Richter darüber entscheiden müssen, die Stiftung EAR stellt sie Geräten gleich, obwohl das meines Erachtens aus dem Gesetzestext in keinster Weise hervorgeht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Tobias,

Soweit ich RoHS verstanden habe, darfst du nach wie vor nicht RoHS kompatible Komponenten verkaufen (tuen die ueblichen Verdaechtigen ja auch). Es gibt ja auch Anwendungsfaelle wo RoHS Konformitaet nicht erforderlich ist. Solange du also klar sagst, dass deine Komponenten nicht RoHS kompatibel sind sehe ich da keine Probleme.

Klaus

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Klaus Bahner

Hey, das ist super. Vielen Dank für die Info.

Na dann verkaufe ich die Teile mit Blei halt einzeln ... Oder gebe sie als Schenkung dazu :-))

Vielen Dank Tobias

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Tobias Wendorff

a) es gibt eine Unzahl von Produkten für die keine WEEE-Einschränkung gilt. Die werden weiterhin hierzulande gefertigt und verkauft. Weshalb Distributoren teilweise parallel blei/bleifrei anbieten, soweit der Bauteilhersteller beide Varianten führt.

b) in Deutschland werden auch Geräte gefertigt die dann exportiert werden, z.B. in nicht-WEEE-Länder. Die müssen also nichtmal bleifrei sein, selbst wenn sie in einschlägiger Produktgruppe sind. Wenig verwunderlich, daß Lot & Bauteile mit Blei weiterhin verfügbar sein werden. Ganz unabhängig davon, daß die "Stiftung" ja nichts mit Bauteilen/Baugruppen zu tun hat.

Gähn: einfach groups google mit "ElektroG Bausätze" abklappern.

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Faktische Neuigkeit zu ElektroG: die Bundesländer haben die Verfolgung von "Vergehen" dankend an den Bund zurückgegeben, wo das Umweltministerium sich darum kümmern soll. D.h. noch zahnloser.

Amüsantes: die Stiftung ist in erster Instanz von Landgericht Nürnberg-Fürth wegen zu kurzer Wahlfristen für Gremien mit einstweiliger Verfügung belegt worden die sie prompt ignoriert hat. Bundesumweltamt hierzu: juckt uns nicht, der Teil der Stiftung ist Selbstverwaltung der Industrie. D.h. die Stiftung kann einerseits ( z.B. beim Geld- eintreiben ) als Pseudeobehörde auftreten, aber wenn sie was verbockt sind die Politiker nicht verantwortlich. Öffentlich-rechtlich Filziges in bekannter Manier.

Statistisches hierzu: der Kläger war über take-e-away "Kunde" der "Stiftung". In take-e-away sind 600 Firmen registriert. Bis zu den 20k Firmen die löhnen sollen ist also noch ein weiter Weg.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo Dieter,

Ausserdem gibt es ja RoHS Exempt Geraete. Also sollte es doch auch einen Binnenmarkt fuer RoHS Expempt Bauteile geben.

Ich glaube, es ist an der Zeit, die Macht oder vermeintliche Macht solcher "Stiftungen" mal zu stutzen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo,

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:g8ryg.76390$ snipped-for-privacy@newssvr12.news.prodigy.com...

einen

Komischerweise wolle einige unserer Kunden, welche nicht unbedingt RoHS Baugruppen verkaufen müssen, unbedingt alles auf Bleifrei umgestellt haben. Speziell Kundschaft aus dem Bereich Haustechnik (Rollladen und Jalousiesteuerungen ...) Es ist vermutlich auch ein Verkaufsargument.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Hallo Ingo,

Ich hoffe, die wissen, was sie da tun. Falls sich RoHS tatsaechlich als Zeitbombe in Sachen Qualitaet erweist, reiben sich die anderen, die nicht umstellten, die Haende und ordern schon mal den neuen Porsche fuer den Chef. In Konsumentenmagazinen und dergleichen wird ziemlich schnell verbreitet, was lange haelt und was nicht. Ein dicker Patzer und der Ruf ist so gut wie endgueltig hin.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

Das hier ist ein Text den wir fast 1 zu 1 von Endress + Hauser übernommen haben. Die werden wohl wissen was sie schreiben.

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Es gibt viel mehr Ausnahmen als alle glauben.

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Das ist speziell im Bereich der industriellen Geräte, der Medizintechnik, der professionellen ITK (Informationstechnik und Telekommunikation) völlig richtig.

In sicherheitsrelevanten Bereichen könnte eine Bleifrei- Lötung sogar fahrlässig sein, ich sage nur Zinnpest (feine Nadeln, die spontan aus einer Lötstelle spriessen können).

Das Thema RoHS ist ganz speziell auch eines bestimmter Konzernfritzen, die glauben, endlich das Profilierungsthema gefunden zu haben und es sich in einem Arbeitskreis gemütlich machen wollen ... Zu deren Arbeitsfeld zählt selbstredend eine allgemeine Bangemache, damit ja niemand auf die Idee kommt, dass es vielleicht noch wichtigere Dinge auf dieser Erde gibt ;-/

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Hallo Jörg,

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:cOryg.77036$ snipped-for-privacy@newssvr12.news.prodigy.com...

Ich glaube nicht. Im Moment gibt es keine nennenswerten Probleme. Hier und da ein Bauteil welches die Wärme nicht wirklich verträgt, obwohl lt. Datenblatt und Distri RoHS konform. Probleme beim Handlöten. Naja, das Personal muß sich auch erst daran gewöhnen. Naja und große Probleme beim Löten mit Roboter. Der höhere Flussmittelanteil im Handlot verklebt die Düse der Drahtzufuhr und macht dadurch Störungen. Ebenso kommen auch Kunden mit manchen Flussmittelresten nicht klar, welche beim Handlöten nun mal entstehen. No Clean ist da kein Argument. Da heißt es Platinen reinigen. Was die Langzeitfolgen sind, kann noch keiner abschätzen. Die Lötstellen scheinen derzeit recht haltbar auszusehen.

Hoffentlich gibts keine allzugroßen Probleme. Ich wäre als QS Mitarbeiter unmittelbar betroffen und könnte den Quark dann auslöffeln...

schnell

Ruf

Naja, das kommt immer auf den Ruf an. Sony hat einen massiven Serienfehler in Kamera CCD's eingebaut und lebt immernoch recht gut.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Hallo Ingo,

Schoen, dass wir noch Kester no-clean Zinn benutzen duerfen :-)

Wenn ich an die Whisker denke, die ich unterm Mikroskop sah, wuerde ich mich schon mal warm anziehen...

Das geht nicht immer so gut. Es gibt hier eine Fernsehmarke, von der man sagt, dass sie vor 15-20 Jahren ordentlich Probleme hatten. Die wird heute noch gemieden. Bei Automarken ist der Markt brutaler. Marken mit zuviel Problemen gibt es nach einigen Jahren hier nicht mehr.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

"Oliver Bartels" schrieb

In der Medizintechnik ist das nur verschoben. AFAIK soll das alle 2 Jahre neu überprüft werden. Also keine Garantie, dass die Bürokraten in 2 Jahren noch der gleichen Meinung sind.

Und der Massenmark bestimmt was Hersteller produzieren. Mengen von 50.000 Ics in den nächsten 5 bis 10 Jahren - das interessiert keinen Hersteller.

Also wird auch hier vorsorglich umgestellt.

Gruß

Hans-Georg

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Hans-Georg Lehnard

Hallo,

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:a5uyg.77068$ snipped-for-privacy@newssvr12.news.prodigy.com...

Hmm, wir haben in unserem QMH eindeutig festgelegt, was für Lote zur Verwendung kommen dürfen. Entscheident ist da die Zusammensetzung des Flussmittels. Wir bestehen auf ROL0. Es dürfen keine Halogenide vorhnden sein und auch korrodierend dürfen die Rückstände nicht sein. Von daher gibt es eigendlich keinen Grund, die Reste herunterzuwaschen. Allerdings wünschen manche unserer Kunden eine total saubere Platine, welche nicht einmal von der IPC A 610DE Kategorie 3 gefordert wird. Naja, des Kunden Wunsch ist unser Marschbefehl.

ich

Ja, das könnte sich zum Problem auswachsen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings verschwinden einige von denen nach Spannungsanlegen von selber ;-).

man

Ja, das ist war. Im Allgemeinen treten Probleme aber erst nach Ablauf der Garantie ein. Und dann steht man sehr gut da, wenn man kleinere Reparaturen und Ausfälle kulant regelt. Das hebt in Kunde's Auge das Ansehen enorm. Man muß die Tatsachen nur geschickt zu handeln wissen ;-) Und wenn es dann halt ein sehr guter Kunde ist, übersieht man schon einmal ein paar Monate vom Herstellungsdatum und repariert oder schreibt gut.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Joerg schrieb:

Da geh=F6rt mit eisernem Besen ausgekehrt. Die EAR sind ein wahrer Meilenstein zu dem Thema typisch deutsche Irrsinnsl=F6sungen.

Ich habe mich mal mit dem Schweizer Modell besch=E4ftigt, wie das die Elektroschrott- Entsorgung gel=F6=DFt hat: Paradiesisch!!! Die Registrierung ist KOSTENLOS!!!!! Man zahlt nur pro verkauftem Ger=E4t eine vorgezogene Entsorgungsgeb=FChr, deren H=F6he aber vollkommen angemessen ist.

Die Deutsche L=F6sung scheint das Resultat von Narren zu sein! Entweder weltfremd oder lobbyorientiert.

Gru=DF

Wolfgang

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Wolfgang Weinmann

Ich bin der Meinung, die wussten genau was sie tun und das Ergebnis ist entsprechend.

In diesem Land ist verwalten doch um einiges einträglicher als Werte zu schaffen.

Bismarck wird folgendes zugeschrieben: "Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt vollends."

Wir haben also noch ein Weilchen ;-)

Lutz

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Lutz Schulze

Hallo Lutz,

naja, Juergen Tritt-i(h)n hat Sozialwissenschaft studiert. Das wuerde ich, was die Kompetenz bezueglich Physik/Elektronik/Elektroindustrie betrifft, aehnlich wie Kunstgeschichte einordnen. Ausserdem ist der schon ein alter Sack, wir mithin die naechste Generation...

Gruesse Hartmut

--
Industrieberatung Hartmut Schaefer
Wilmersdorfer Strasse 154
10585 Berlin
Tel.: 030 34707893  Fax: 030 34707894
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Hartmut Schaefer

Formal keine WEEE-Umsetzung. Hierzulande redet man sich ja raus: man mußte EU-Vorgabe umsetzen, Brüssel ist Schuld.

Ich kann mich an die Schlagzeile von unlängst "Siemens steigt ins Entsorgungsgeschäft ein" erinnern. D.h. Siemens zahlt an die Stiftung, sitzt wohl auch in der Stiftung, wird dann auch Auftragnehmer der Stiftung. Wenn mans richtig optimiert verdienen sie am Ende eventuell mehr als sie zahlen. Nächste Schlagzeile vorprogrammiert: "Ökosparte von Siemens hochprofitabel, Bundeskanzlerin gratuliert: Zukunft für Deutschland!" Vgl. auch die an anderer Stelle im thread angesprochene Gerichts-Hakelei wegen Besetzung der Gremien der Stiftung: funktioniert natürlich alles nicht, wenn auch Kleinfirmen in der Selbstverwaltung sitzen wollen.

MFG JRD

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Rafael Deliano

Tobias Wendorff schrieb:

Verkauf sie

a) an Bastler (die keine GERÄTE in den Verkehr bringen) b) an die Automobil-Industrie c) an ein Rüstungsunternehmen oder einen Medizingerätehersteller d) an eine Firma, die Meß- und Prüfgeräte herstellt.

Es gibt noch ein paar weitere Ausnahmen, wichtig ist jedenfalls, daß der Hobbybastler, welcher seine Produkte nicht kommerziell vertreibt, sich auch nicht um RoHS kümmern braucht. Der kann auch weiterhin SnPb-Lot kaufen und verarbeiten.

Patrick

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Patrick Schaefer

"Wolfgang Weinmann" schrieb:

Ich vermute eine Kombination von beidem!

Gruß Jürgen

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Juergen Klein

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