Bestücker für Prototyp im Münchner Rau m

Lack. Fuer die High Society mit Perlmutt-Effekt.

Geht alles. Bei den "Kapitalisten" machen wir das z.B. so:

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Gruesse, Joerg 

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Joerg
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Dachte ich's mir doch. Und dann wundert man sich ggf. noch, wenn man's mit bewährten Mitteln (hießen in der DDR "Chromglanz" oder "Elsterglanz

- das gibt's übrigens heute noch) nicht blank(er) kriegt. Fuer die High Society mit Perlmutt-Effekt. Ach richtig. Für die Unterschicht verzichtet man ganz auf irgenwelche (pflegebedürftigen, aber glänzenden) metallischen Beschichtungen und lackiert z.B. Stoßfänger und Türgriffe gleich in Wagenfarbe. Das war also der tiefere Sinn dessen, was mir erst wie eine Schnapsidee vorkam. :-/

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Hartmut Kraus

Möglich, dass du da von Äpfeln redest und ich von Birnen? Mach' das doch mal z.B. in der Leiterplattenfertigung (Durchkontakieren von Bohrungen, möglichst über n+ Layer) - das war ein mir damals bekannte "typische" Anwendungsfall vom "SRM" ("sozialistisch") oder "stromlosem Galvanisieren" ("kapitalistisch"). ;)

Ein anderer z.B. Kamera-Gehäuseteile (die so schön mattsilbrig glänzten, äußerlich und auch von der mechanischen Stabilität her kaum noch von einem Metallteil zu unterscheiden - jedenfalls für einen, der nicht wusste, dass die "Basis" kein irgendwie umgeformtes Blech, sondern ein ABS - Plastteil war.

In Dresden hatte ich in diesem Zusammenhang die Ehre, mal so eine Anlage besichtigen zu dürfen (war's bei Robotron oder so, fragmichmal) - weiß nicht mehr so genau, wieviele Bäder (20 oder 30?), deren chemische Zusammensetzung und Temperatuir in extrem engen Grenzen gehalten werden musste, sonst war's Essig mit der ganzen Beschichtung. Ach ja, und mein Diplomthema lautete "Konstruktiv-technologische Arbeiten zum Aufbau einer Prozesssteuerung für Beschichtungsvorgänge." Klartext: Wir haben da im Labor ein Modell so einer Anlage gebaut. "Wir" heißt: Meine zwei Vorgänger und möglicherweise auch Nachfolger - bin auch nicht fertig geworden. ;) Und das, obwohl unser Mentor (seines Zeichens Chemiker) ein verkürztes verfahren mit nur 6 Bädern "entwickelt" hatte - theoretisch, ob's je praktisch funktioniert hat, entzieht sich meiner Kennnis. ;)

Das einzige echt "informationstechnische" daran war übrigens die Steuerung (durch einen "Kleincomputer", mit einiger "fest verdrahteter" Logik noch dazwischen - ich hab's in TTL realisiert, das trau' ich mich heute kaum noch zu sagen. ;)

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Hartmut Kraus

Am 08.06.2013 00:35, schrieb Hartmut Kraus:

Vor- und Nachteile? "Stromlos" (aber eben unvergleichlich aufwändiger) lassen sich auch nichtleitende Materialien "galvanisieren". Schichtwachstum extrem langsam, aber absolut gleichmäßig - beim "echten" Galvanisieren halt abhängig von der Stromdichte, und die ist num mal an Ecken und Kanten einges höher als auf ebenen Flächen, ne woahr ...

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Hartmut Kraus

Es ging hier um das Thema Kunststoffgehaeuse, nicht Leiterplatten.

Da geht sowas.

20-30 Baeder hoert sich nicht besonders effizient an. Habe ich nur in Englisch, hier wird es beschrieben. Die acht Prozess-Schritte dann in Niederlaendisch, doch das ist ja nicht schwer:

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Hier werden andere Verfahren erklaert:

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Keine Sorge, habe ich auch getan. Aber Ihre haettet auch beim Klassenfeind einkaufen gehen koennen, es gab damals schon uC wie Intel

4004 :-)
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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ach wat. Wir haben uns den Prozess angesehen. Firma hatte was im Plastikgehaeuse entwickelt und dadurch war die EMV-Pruefung in die Hose gegangen. Man hatte aber bereits alle Molds (Spritzgusswerkzeuge?) erstellt, viele Teile gefertigt, der Messetermin hing wie eine Gewitterwolke ueber allem, das uebliche eben. Da holten sie mich dazu und nach wenigen Minuten waren wir uns einig, hier half nur noch Flame Spray. Fuer alles andere war es zu spaet.

Beim Flame Spray Prozess ging das im wahrsten Sinne des Wortes volles Rohr ... PSCHHHHHHHT ... feddich. Man durfte nur keinesfalls ohne volle Kluft in der Naehe stehen und die Abluftreinigungsanlage sah auch heftig aufwendig aus.

Im Prinzip brennen sich die aufprallenden Metallpartikel in die getroffene Gehaeuseflaeche ein. Schichtdicken konnten IIRC bis einige Millimeter betragen, doch soviel wollten wir natuerlich nicht.

War zwar alles innen, aber es sah im Prinzip recht schick aus. So aehnlich wie Powder Coating. Weiss nicht was das in Deutsch ist, man sieht das auf moderneren Gartenmoebeln wo die Oberflaeche etwas rauher und nicht glaenzend ist. Sie haetten allerdings noch eine weitere glaenzendere Beschichtung auf diese aufbringen koennen. Diese Optionen haette ich mir im Nachhinein ansehen sollen, aber wir brauchten das nicht und hatten es eilig.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Sieht gut aus. Von Anbieter der neben Rubrik "Industrieangebote" explizit auch "Privatangebote" hat hört man gern. Unsere Stückzahlen sind ohnehin überschaubar. Muß ich mal nachfragen wie die zu ABS stehen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ca. sowas würde ich in Deutschland suchen. Als Dienstleister der nicht erst ab automotive Stückzahlen arbeitet. Hätte nicht gedacht, daß Kunstoff metallisieren so exotisch/schwierig ist. Kann mich noch erinnern daß Revell anfang der 70er Plastikmodelle mit verchromten Teilen angeboten hat:

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MfG JRD

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Rafael Deliano

Eben, und interessant, wieviele "marktwirksame" Bezeichnungen man für ein und dasselbe erfinden kann. Wonders heißt das eben schlichtweg "Bedampfen", "Sputtern" o.ä. (ggf. im Hochvakuum) ... Ob das nun Beschichtungen von großen Fensterscheiben oder pipeligen Chipstrukturen (inzwischen im nm - Bereich, glaub ich), gelle? ;)

Funzt aber alles nur mit "Beschuss" von ebenen Flächen, mach' das doch mal in Bohrungen, z.B. in Leiterpalttenn, hihi. ;)

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Hartmut Kraus

(durch einen "Kleincomputer", mit einiger "fest verdrahteter" Logik noch dazwischen - ich hab's in TTL realisiert, das trau' ich mich heute kaum noch zu sagen. ;)

einkaufen gehen koennen, es gab damals schon uC wie Intel 4004 :-) Klar, und dann den programmieren statt des "Kleincomputers" - das war übrigens etwa so einer:

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Böse Zungen behaupteten ja damals, das müssten so etwa abgekuperte und "abgespekte" C64 gewesen sein - weiß nicht so genau. hatte der auch den Z80 drin? ;):

Also: Was wäre der Unterschied gewesen, um zu einem funktionsfähigen Modell der ganzen Anlage zu gelangen? Was wie gesagt drei Diplomandengenerationen incl. mich nicht geschafft haben. ;)

Aber so wie das Ganze aufgebaut war. hätte es eh nicht funktioniert, oder höchstens nur für kurze Zeit. Pack' doch mal 6 Behälter für die Bäder direkt aneinander und versuche dann mal, jedes Bad mittels geregelter Heizung auf "seiner" Temperatur zu halten, hihi ...

Was sollten wir beim Klassenfeind einkaufen? Meinst du, ich war der einzige Diplomand, der damit beschäftigt war, was selber zu "erfinden", um Devisen zu sparen? ;)

Mein erstes (verunglücktes) Diplomthema hieß übrigens "Entwicklung und Bau von Prüf- und Messfassungen für aufsetzbare Bauelemente" - richtig, damals war gerade abzusehen, dass die SMD - Technologie mit Sicherheit auch zu uns 'rüberschwappen würde. Nur hatten ganz andere Leute (mit ganz anderem Equipment, im "Kombinat Mikroelektronik" halt) dieses Thema schon bearbeitet - und das aufgegeben. Das Problem war: In der DDR war einfach kein geeigneter Kontaktwerkstoff verfügbar. Sollte ich also einen erfinden, oder wie ... Naja, nach einigen Querelen an der Uni kam dann der erwähnte Chemiker auf mich zu, mit "seinem" Thema ...

Und der andere kam dann mal in unser Labor und glotze mich teuherzig an: "Dass Sie das nicht gemacht haben, verstehe ich nicht" ...

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Hartmut Kraus

Am 08.06.2013 09:06, schrieb Hartmut Kraus:

Verzeihung: Der "Z80-kompatible" vom Kombinat Mikroelektronik hieß wohl U880, wenn ich mich recht erinnere. ;)

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Hartmut Kraus

Und so sprach Rafael Deliano:

Gibt es. Gugel als Einstieg mal nach "Plasmaverzinken". Das wird zB in der Oldtimerrestauration gemacht um alte Teile zu verzinken ohne sie in Säuren zu tauchen oder um richtig dicke Schichten zu bekommen.

Ist es auch nicht. Plasmametallisieren ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Sie hat halt den Vorteil, dass man das Werkstück vorher nicht elektrisch leitend machen muss (wie beim galvanisieren) oder andere Kopfstände. Die "verchromte" Plaste aus Modellbausätzen ist meines Wissens kein echter Chrom. Denn es gibt/gab auch Farbe, die eine solche Oberfläche erzeugte. Elektrisch leitend ist die Oberfläche auch nicht.

Roland

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Roland Ertelt

Am 08.06.2013 01:31, schrieb Joerg:

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Hanno

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Hanno Foest

Am 08.06.2013 13:28, schrieb Hanno Foest:

Und ich dachte, du warst mal Deutscher (hatten wir schon). Wohl schon zu lange her. ;)

Jo, so würde sogar ich "Powder Coating" wörlich übersetzen. ;)

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Hartmut Kraus

Am 08.06.2013 10:48, schrieb Roland Ertelt:

Die von meiner Uhr schon. Und glänzt auch nach 10 Jahren wie am ersten Tag, trotz "Handschweiß" und sonstiger Strapazen::

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Darunter steckt aber Plaste (ABS, nehme ich an). Also fragt doch mal bei Casio an, wie die das so gemacht haben. (Das Gehäuse, nicht das Armband.) ;)

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Hartmut Kraus

Um die Zeit gab es im Westen schon richtige PCs.

Ohne die Einzelheiten zu kennen kann ich dazu nichts sagen. Ist nach so langer Zeit eh wurscht, unsere Diplomarbeiten sind zu lange her.

Frueher wurde oft gefrotzelt wie rueckstaendig alles sei und so. Aber viele Leute vergassen damals wie schwer es im Osten war, an Bauteile zu kommen. Das wurde mir 1986 so richtig bewusst. Ich stellte meine Diplomarbeit auf der SPIE Konferenz vor und hinterher kamen Leute zum mir, fuer Einzelfragen. Einer war von der Akademie der Wissenschaften, der wissen wollte wie ich 8bit mit 20MSPS geschafft haette. "Mit einem AD Wandler von ITT" ... "Ach, das kostet ja Devisen, koennen wir nicht machen". Er ging mit gesenktem Kopf weg. Das war echt traurig.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Danke, wieder was gelernt. Technische Ausdruecke mit denen man frueher nie zu tun hatte bekommt man in Auslandia einfach nicht mit. Ausser hier in der NG :-)

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

In der Ecke findet sich tatsächlich was a la:

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Oldtimerrestauration höre ich gerne, da wirds weniger Widerstand geben wenn man nur mal ein paar Einzelgehäuse für Test machen will.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Im Osten auch. Nur waren die von Robotron verglichen mit den (fast) kompatiblen vom Klassenfeind etwa 3...4mal so groß, schwer und laut. ;)

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Und was wären z.B. 60.000 M der DDR in DM oder $ gewesen ;) ...

Nichtsdestotrotz wurde unter Freaks der C64 zur Legende, hab' ich gehört. ;)

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Hartmut Kraus

der ganzen Anlage zu gelangen? Was wie gesagt drei Diplomandengenerationen incl. mich nicht geschafft haben. ;)

Och, den Unterschied zwischen so einem Tausenfüßler wie dem Z80 und einem kompletten Gerät drumrum (das man in BASIC programmieren konnte), wirst du dir doch aber vorstellen können? ;)

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Hartmut Kraus

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