Bestücker für Prototyp im Münchner Rau m

Servus,

kann einer von Euch einen Bestücker im Raum München empfehlen, der uns die Boards für den Prototypen eines hier am Lehrstuhl entwickelten Geräts prozessieren kann?

Eigentlich hatten wir schon einen Bestücker, aber wg. krankheits-bedingtem Personalnotstand kann der erst frühenstens in 6 Wochen einen Auftrag von uns erledigen. Nachdem aber gestern das Paket mit den Platinennutzen gekommen ist und auch alle Bauteile da sind und wir hier gerne weiterkommen wollen, suchen wir jetzt eine Alternative.

Natürlich sollte es im Idealfall schnell, gut und billig sein; aber vermutlich wird man sich 2 von 3 davon aussuchen müssen.

Die meisten Bauteile sind SMD, alles größer als 0603. Die wenigen bedrahteten Teile auf den Steckkarten löten wir dann selber am Schluß ein. Allerdings gibt's auch eine große Backplane und für die wär's toll, wenn der Bestücker ein Schwallbad zum Einlöten der Slot-Verbinder bieten könnte. Auf den Steckkarten findet sich auch immer jeweils ein FPGA im BGA-Gehäuse.

Also Kurzfassung: Wir suchen im Münchner Raum einen Bestücker der

- SMD Pick-and-Placen und BGAs löten kann

- Schwallbad für die Backplane-Slot-Verlötung hat

- Im Idealfall Standardhühnerfutter selber vorrätig hat (X7R bei Keramikkondensatoren)

und

- Einzelstücke / Prototypen verarbeitet

Viele Grüße

Wolfgang

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Wolfgang Draxinger
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Also schrieb Wolfgang Draxinger:

Wie großzügig definierst Du "Münchner Raum"? ;)

Ich würde es in dieser Reihenfolge mit Anfragen probieren:

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(Röhrnbach b. Passau)

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(Augsburg)

Letzteres ist eher ein großer Laden, ersteres ein Mittelständler. Kannst mich gerne zu ein paar (ggf. interessanten) Details anmailen - Reply-To funktioniert.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Die Muster eines Boards mit Cypress SRAM in BGA haben wir ehedem hier machen lassen:

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Ist direkt am Ostbahnhof, nicht teuer, hat keine Berührungs- ängste mit Klein/Privatkunden. Allerdings gingen damals die meisten BGAs auf den Boards nicht. Mag sein, daß das z.B. daran lag, daß wir chemisch Zinn statt Gold auf den Mustern als Oberfläche hatten. Oder daran daß wir keine Blechschablone mitmachen haben lassen ( wir brauchten die ja nicht ... ). Jedenfalls hat er uns schnell und zu minimalen Kosten die BGAs runtergelötet und neue draufgemacht. Mit dem Ergebnis daß von den Boards dann überhaupt keines ging. Letztlich bezahlt man dort bei einem solchem Miniauftrag die Stundensätze, es gibt keine Erfolgsgarantie. Ich hätte keine Probleme dort nochmal privat Boards bestücken zu lassen. Preis war ok, Leute waren ok und sehr kooperativ. Aber Preis und Risiko gehen eben Hand in Hand. Die Serie dieses Boards macht jetzt:
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Qualität exzellent, aber eben zu entsprechendem Preis.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Direkt in München gibt es diesen Dienstleister:

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Ich weiß aber nicht, ob die auch Einzelstücke machen und sind auch was teurer, aber bieten gute Qualität. Letztens hatte ich bei einem Kunden von mir mitbekommen, daß ein Fehler in einem Layout mit einem BGA bei einer Nullserie war. Die haben es dann tatsächlich geschafft, den BGA herunterzulöten, UNTER den BGA ein paar ganz dünne Fädeldrähte anzubringen und wieder aufzulöten, und das Gerät lief danach dann tatsächlich (ich glaube bei 3 von 5 Platinen). Kostete natürlich entsprechend.

Ansonsten kann ich auch sehr diesen Dienstleister empfehlen. Habe ich schon selbst Serien- und Einzelbestückungen in Auftrag gegeben:

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Zwar nicht in der Nähe von München, aber per Versand geht das ja auch schnell.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
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Frank Buss

Am 04.06.2013 18:45, schrieb Rafael Deliano:

Aber sicher, die arbeiten doch "nach höchsten Qualitätsstandards" (jedenfalls nach ihren Worten). Danke für die Warnung. :-/

Klar, funktionieren müssen sie ja nicht. :-/

Schlechter Witz, oder?

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Hartmut Kraus

Also schrieb Frank Buss:

Will ja nix sagen, aber von denen sind wir hier aus Qualitätsgründen vor einiger Zeit abgekommen... :-/

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Was war denn schlecht gewesen? Ich habe die Zusammenarbeit auch nur nebenbei mitbekommen (bin ja eigentlich Programmierer), aber bei dem Projekt, einem komplexeren Computerboard, lief das so ab, das wir die Inbetriebnahmeprozeduren und alle dazu notwendige Hardware Beflex/Bebro gegeben haben und jeweils voll funktionsfähige und durch die Inbetriebnahmeprozeduren getestete Boards bekommen hatten. Die haben das dann für sich so optimiert, daß sie möglichst wenig Ausschuss hatten, aber wir hatten damit kaum was zu tun.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
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Frank Buss

Also schrieb Frank Buss:

Ist schon ein Weilchen her, aber die allgemeine Bestückungs- und Lötqualität war damals[tm] vor ein paar Jahren nicht befriedigend, die Ausschuß/Nacharbeitsquote zu hoch, mitunter im zweistelligen Prozentbereich. Wenn ich von einer Teilserie von 50 Stück 5-10 Exemplare händisch nacharbeiten muss, ist das zu viel. Ich will niemandem schlecht nachreden, deshalb sei eingeräumt, dass sich das mittlerweile gebessert haben mag - YMMV. Tatsache ist, dass sie uns damals vor einigen Jahren losgeworden sind, und wir haben geeignete Alternativen gesucht und gefunden. Unsere PCB's waren nicht exotisch, normaler Kram in Single/Doppel-Euro mit

4-8 Lagen, und die anderen haben's dann auch auf Anhieb ohne übermäßig viele lötbedingte Ausfälle hingekriegt. Und das ist bis heute so geblieben.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Wenn ich mal ganz unqualifiziert dazwischenfragen darf: Wie läuft das üblicherweise bei "professionellen" Boardherstellern? Z.B. mein Board:

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Da hab' ich mal (als 08/15-Privatkunde im "PC-Markt" eben) ein Exemplar erwischt - mir unerklärlich, wie das bis in den Handel gelangen konnte. (Und dann noch bis in meinen Rechner. ;) ). Nachdem's beim ersten Inbetriebnahmeversuch keinen Mucks gesagt hat, hab' ich mal ein bisschen genauer hingeguckt: ...zig Lötstellen waren (mit bloßem Auge sichtbar!) von einer "Qualität", für die ich mich als Hobby - Handlöter geschämt hätte ...

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Hartmut Kraus

Am 04.06.2013 18:45, schrieb Rafael Deliano:

Ja, mit den BGAs haben viele kleine Bestücker Probleme. Ich kann mich da auch noch an Ausfallraten von 30% erinnern, die wir dann selbst nachgearbeitet hatten...

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Eric Brücklmeier

Man muß bei dem genannten Beispiel berücksichtigen, daß der Musterbestücker an einer Rework-Anlage einzelne BGAs aufgesetzt hat, was immer kniffelig sein wird. Während der Serienbestücker Boards über einen Fertigungsprozess laufen lässt der bei ihm kontinuierlich läuft und praktisch Ausschuß frei sein wird. Ich habe damals aber bei beiden explizit nachgefragt ob sie technisch am BGA was anders haben wollen. Nur der Serienbestücker hatte konkreten Vorschlag: mindestens zwei Passermarken an den Kanten der BGAs damit man sie besser manuell positionieren kann. Vor Auftragsvergabe vorzufühlen ob da jemand Meinung hat wie man besser könnte zahlt sich eigentlich immer aus.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Da ich unlängst wieder bei einem "wir können das alles bestens laßt uns nur machen" reingefallen bin: hat hier jemand schonmal ABS Kunstoffgehäuse auf Aussenseite metallisieren lassen ( Zweck: ESD ). Es gibt ja die SubD-Hauben bei denen das von Oberflächen- beschaffenheit, Abriebfestigkeit gut gelöst ist. Irgendwie habe ich aber das Problem Hersteller zu finden der sowas in überschaubaren Stückzahlen bei etwas grösseren Teilen machen will/kann.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Und so sprach Rafael Deliano:

Jein.

Sicher hat man bei einer Rework-Station die "Handarbeit", aber das ist wahrlich kein Hexenwerk. Und auch bei Handarbeit muss es keinen Ausschuss geben.

Viel wichtiger ist, dass das Layout korrekt gemacht wurde. Und da schusseln viele, vor allem wenn es das erste BGA-Projekt ist. Wenn der Lötstop nämlich nicht stimmt, und dann noch Vias zwischen den Pads sind, sind die Kurzschlüsse vorprogrammiert. Egal ob Maschine[1] oder Handarbeit.

Roland [1]Der aus eigenen Erfahrungen weiss, das vor allem bei Klein(st)serien die BGAs von Hand gesetzt werden, weil die Maschine einmalig für dieses eine BGA zu rüsten zu lange dauert (zu teuer wird). Oder das BGA bei Stückzahl 10..50 nicht in maschinenfähiger Form geliefert wird. Wie zB Gyroskope von AD.

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Roland Ertelt

Hallo,

Am 05.06.2013 19:06, schrieb Rafael Deliano:

frag evt mal bei der Fa BIA in Solingen an

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Die machen zumindest wohl Sachen für die Automobilindistrie und wohl primär Kunststoffgalvanik.

Gruß Jan

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Jan Conrads

Am 05.06.2013 18:53, schrieb Rafael Deliano:

schon klar, das waren bei uns damals[tm] auch kleine Vorserien. Trotzdem wars ein Haufen Arbeit...

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Eric Brücklmeier

Am 05.06.2013 19:06, schrieb Rafael Deliano:

Du kannst mal bei Bopla anfragen ob die das auch für Fremdgehäuse machen. Wie lassen da bisher nur Innenseiten unserer Gehäuse beschichten.

Thorsten

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Thorsten Just

Fragen wird nicht schaden. Aber das Problem ist, daß diese Anbieter selten für ESD passen, weil sie die metallisch glänzende Oberfläche nochmal durchsichtig gegen Korrosion beschichten.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Die greifen wohl auf Dienstleister zurück ( was wir ja auch wollen würden ). Einer der bekannteren ist:

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Deren Verfahren paßt wohl für EMV in Gehäuse innen. Die von denen gemachten Muster hatte zwar die gewünschte Leitfähigkeit. Aber optisch wenig ansprechende Oberfläche bei der Fingerabdrücke u.ä. sofort schwarz anliefen. Und man konnte die Schicht mit Fingernagel runterkratzen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 06.06.2013 18:22, schrieb Rafael Deliano:

Bei Bopla hätte ich jetzt schon gedacht (ohne es explizit nachgefragt zu haben), dass die das im eigenen Haus machen.

Ansonsten bleibt nur die diversen Galvanik-Buden zu fragen. Hier z.B.

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Bei denen hab ich bisher allerdings nur Erfahrung mit Pulverbeschichten, was die recht ordentlich und auch für Einzelstücke machen.

Thorsten

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Thorsten Just

Am 06.06.2013 18:14, schrieb Rafael Deliano:

Womit?

Frage rein interessehalber - hatte in grauer Vorzeit, also in meiner Diplomphase ;) mit einem der Verfahren zu tun, mit denen auf nichtleitende Werkstoffe erst mal eine hauchdünne leitende Schicht aufgebracht wird, um dann "richtig" galvanisieren zu können.

Das Verfahren nannte sich bei uns "SRM" ("Stromlos-reduktive Metallisierung"), in "nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet" wohl eher bekannt als "stromloses Galvanisieren". Eine Bezeichnung so falsch wie die andere. Stromlos geht da gar nichts, nur das "stromlose, rein chemische" (und unvergleichlich kompliziertere) Verfahren ohne _äußere_ Stromzuführung. ;)

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Hartmut Kraus

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