ATX-Netzteil Reperatur

Hallo Gruppe,

ich habe ein Problem mit einem ATX-Netzteil, das uralt ist, jahrelang im Keller lag und das ich gerne für einen (auch uralten) PC einsetzen würde (passt leistungsmäßig sehr gut und ist ohnehin nur selten im Einsatz). Das Problem: Es springt nicht an.

Beim Brücken von Grün/Schwarz klackt es kurz, der Netzteil-Lüfter macht einen Ruck, dann geht es wieder aus. Ganz ohne Last lief es einmal hoch (Lüfter lief durchgehend), jetzt aber auch nicht mehr.

Ich errinere mich dunkel, dass das meistens irgendein simples Problem war, komme aber nicht mehr drauf. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer
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Wie gehts denn den Elkos im Netzteil?

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Vom Aussehen her prächtig (nichts schwanger, schon gar keine ausgelaufene Soße). Die meisten Elkos befinden sich direkt am Ausgang, also an den +3.3V / +5V / +12V (die sind ja nur zur Reduktion des Ripples und fallen daher für den Fehler weg). Ein sehr kleiner 47uF an den -12V (Ladungspumpe?). Dann eine Dreiergruppe, von der ich nicht weiß, wofür sie ist, in der Nähe der Schalttransistoren: 2200uF 10V und

2x470uF 16V. Und ein unauffälliger Elko ziemlich nah an der Primärseite, kann die Beschriftung nicht erkennen aber sieht von der größe her wie 100uF/16V o.Ä. aus. Alle Typen sind 105°.

Da das alles ziemlich gebatzt ist und der Ausbau zu Messzwecken daher nervig: Welchen verdächtigen wir denn? Wiegesagt, alle sehen unauffällig aus.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Das ist nicht so ganz einfach, da es bei PC-Netzteilen durchaus verschiedene Konstruktionsprinzipien gibt/gab.

Nach den Symptomen würde ich sagen, daß der Fehler ziemlich wahrscheinlich auf der Primärseite liegt und daß wohl eine der Schutzschaltungen des PWM-Chips (fälschlicherweise) anspricht.

Ich würde deshalb auf Verdacht erstmal alle kleinen Elkos auf der Primärseite wechseln, das wird nur eine einstellige Anzahl sein. Das ist wahrscheinlich schneller erledigt als ein reverse engineering der Schaltung und behebt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit schon das Problem.

Wenn die Bezeichnung des PWM-IC lesbar und ein Datenblatt mit AppNotes dafür aufzutreiben ist, kann man die Zahl der zu tauschenden Elkos wahrscheinlich noch weiter auf ein bis zwei in Frage kommende Teile eingrenzen.

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Heiko Nocon

Es gibt nur *einen* kleinen Elko auf der Primärseite (dessen Beschriftung ich vorher nicht lesen konnte). War ein 100uF/25V. Gemessen

80uF. Getauscht, Problem bleibt.

Ganz vergessen in der Aufzählung habe ich natürlich den primären Siebelko: 150uF 400V. Ausgebaut, gemessen 140uF, nicht getauscht (oder soll ich das doch?).

PWM-IC ist TDA16888. Da ich aber alle Primärelkos getauscht habe und das Problem bleibt, hilft das ja auch nicht.

Primär sind noch zwei andere Kondensatoren: Ein X2 330nF 275VAC und ein großer brauner, dessen Beschriftung ich auch nicht lesen kann. Abmessungen ca. 3cm x 1cm x 2cm (lxbxh). Können die in Frage kommen?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Nein, Elkos haben schon als Neuteile einiges an Toleranz. Die 140µF sind noch OK.

Tja... Wenn das Problem immer noch da ist könnte es sein, daß einer der Elkos auf der Sekundärseite vom Elko zum Kurzschluss mutiert ist. Wenn es das auch nicht ist wird es Zeit über ein neues Netzteil nachzudenken weil alles andere deutlich aufwendiger ist.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hmmm, würden dann nicht die Schalttransistoren durchbrennen? Ich habe erst einmal ein Computer-Schaltnetzteil durch Kurzschluß auf der Sekundärseite sterben sehen -- das war recht spektakulär und war danach komplett Schrott (Leistungshalbleiter durchlegiert + Knall).

So'n Mist, ich hätte schon gedacht, das ist was einfaches. Habe übrigens (ohne es zu schreiben) auch die 5V bzw 12V Seite mit einer

20W-Halogenlampe belastet (beides ohne Erfolg). Dachte vielleicht ist das Mainboard + HDD, die das Netzteil nur noch treiben muss, vielleicht zu wenig.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Dann war es nicht besonders gut konstruiert. Sauber designte Netzteile schalten bei Überlast und Kurzschluss einfach ab. Müssen sie auch, vor allem wenn sie eine Crowbar als Schutz vor sekundärer Überspannung haben. Ich hab schon welche repariert bei denen einer der Sekundärelkos Kurzschluss hatte. Neue Elko, geht wieder.

Achja... Es gibt auch immer noch Netzteile die bei fehlender Last auf der Sekundärseite Selbstmord begehen. Nicht vergessen, ATX-Netzteile liefern auch 3.3V, auch die wollen belastet werden.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Am Sun, 14 Oct 2012 20:15:29 +0200 Hallo, schrieb Johannes Bauer :

Das wäre ein üblicher Kandidat gewesen...

ren

Funkentstörkondensatoren, wenn würde sich da die Sicherung melden , wenn die durch wären, alternativ ggf Funkstörungen, aber nicht funktionsrelevant.

Schau mal ob es evt einen hochohmigen Ladewiderstand für die Anlaufschaltung gibt, ob der nicht evt hochohmig geworden ist.

Alternativ schau mal nach kalten Lötstellen..

Gruß und viel Erfolg jan

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Jan Conrads

Mist.

Die Siebelkos sind nur selten schuld, und wenn erzeugen sie ein anderes Fehlerbild und man sieht ihnen dann meist auch sofort an, daß sie hin sind...

Doch, natürlich hilft das. Zu dem Ding gibt's recht viel im Netz, z.B. dieses Dokument:

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Mit den Informationen daraus hat man schon sehr gute Ansatzpunkte für Messungen, um den Fehler einzugrenzen. Wenn man für alle PWM-ICs so gut aufbereitete Infos frei verfügbar wären...

Unwahrscheinlich.

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Heiko Nocon

Nicht unbedingt. Der PWM-IC hat u.a. einen Überstrom-Abschaltung. Gut möglich, daß es die ist, die da anspricht.

Die muß allerdings nicht unbedingt tatsächlich durch Überstrom ausgelöst werden. Oft liegt der Fehler in den Schaltungsteilen, die die Signale für die Eingänge der diversen Schutzschaltungen des PWM-IC aufbereiten. In diese Richtung zielte auch die Sache mit den Elkos auf der Primärseite.

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Heiko Nocon

Am 14.10.2012 20:21, schrieb Gerrit Heitsch:

Wird das Netzteil auch vom Motherboard "Ein" gehalten? Bei ATX schaltet das MB das Netzteil von Standby auf ON. Hatte auch schon defekte MB/Prozessor Kombinationen mit diesem Symptom.

Butzo

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Klaus Butzmann

Am Mon, 15 Oct 2012 00:06:39 +0200 schrieb Klaus Butzmann :

Vielleicht wird es auch schlicht überlastet und detektiert Kurzschluß.

Marc

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Marc Santhoff

Das Netzteil wird für die Tests durch meine gebogene Büroklammer auf "ein" gehalten.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Im echten System ist nur ein Mainboard und eine Festplatte (nicht mal ne Grafikkarte). Im Test ist das Netzteil alleine bzw mit ner 20W Halogenbirne.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Wenn das so wäre, hätte ichs geliefert (weil ohne Last probiert). Allerdings dachte ich es reicht, den "Haupt"-Ausgang zu belasten (üblicherweise 5V), die anderen würden dann relativ zu dem geregelt?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

OK.

Mache ich heute Abend, danke für den Tipp. Welche Größenordnung und Leistungsklasse suche ich?

Schon alles routinemäßig nachgelötet :-)

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

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Werde nach der Arbeit heute Abend nochmal sehen, ob ich was finde. Vielen Dank schonmal für die Hilfe.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Am 15.10.2012 00:06, schrieb Klaus Butzmann:

Guten Tag!

Geh doch mal ins BIOS und ändere im Power-Management die Einschalt-Bedingungen. Bios kriegst du beim Einschalten mit Affengriff: Strg-Alt-Entf (oder F10 ?)

Gruß Gottfried

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Gottfried Gössl

Und so sprach Johannes Bauer:

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Wie verhält sich denn die Versorgungsspannung des PWM-IC? Bleibt die beim Einschalten stabil, oder sackt die weg?

Roland

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Roland Ertelt

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