zusätzliche PFC für Leistungsmessgerä t

Hallo,

ich benutze seit Jahren das Leistungsmessgerät "Energy Check 3000" von Conrad.

Viele Messergebnisse scheinen mir aber nicht sehr plausibel zu sein. Zumindest, wenn Schaltnetzteile im Spiel sind, scheint das Teil oft zu wenig anzuzeigen. Ich vermute, dass transiente Anteile von dem Gerät nicht ausreichend erfasst werden.

Ich habe mir nun überlegt, aus einem defekten ATX-Netzteil mit passiver PFC die PFC-Spule zu nehmen und diese zwischen das EnergyCheck3000 und den zu messendenden Geräten zu schalten. Das müsste die transienten Anteile zu einem großen Teil fern halten, vermute ich.

Um den Fehler durch die Spule abschätzen zu können, würde ich z.B. eine Halogenlampe mit und ohne PFC-Spule messen und könnte so auf den Spannungsabfall in der Spule schließen.

Was haltet ihr von der Idee?

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Mark
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Mark Ise
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"Mark Ise" schrieb im Newsbeitrag news:hd7bea$1r2$ snipped-for-privacy@news.eternal-september.org...

In der Bedienungsanleitung steht was von True-Root-Main-Square-Messung, obwohl ich das nicht glaube für den Preis. Wenn das Spielzeug wirklich True-RMS-Messungen macht, würde mich interessieren bis zu welchem Crestfaktor.

Davon halte ich gar nichts. Dann wird das Spielzeug noch mehr Quatsch anzeigen.

Bei den Schaltnetzteilen fließt ein sin^2-förmiger Strom im Eingang, der hat keine Transienten, aber ein nettes Spektrum.

mfG Leo

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Leo Baumann

Nachtrag: Bei dem Spektrum wird die Hälfte der Energie bei doppelter Frequenz übertragen. Und wenn ich richtig liege mit meiner Vermutung über die Messmethode des Energy-Check 3000 ist der Messfehler bei Schaltnetzteilen ca. 50 %. Da steht nämlich was von 50 Hz-Messung in der Beschreibung.

Das Ding ist nicht einmal als Spielzeug geeignet.

mfG Leo

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Leo Baumann

Hi,

Die PFC-Spule ist für hohe Schaltfrequenz ausgelegt. Die Induktivität ist wahrscheinlich viel zu klein um bei einfacher Reihenschaltung eine nennenswerte Änderung zu bewirken.

Gruss Michael

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Michael Koch

Leo Baumann schrieb:

Das ist eine recht gewagte Hypothese, zumal wenn sie auf unausgesprochenen Vermutungen beruht. ^_-

Das fragliche Gerät beherrscht immerhin die getrennte Erfassung von Wirk- und Blindleistung sowie CosPhi-Messungen, und gehört damit bereits zur oberen Mittelklasse jener Geräte, die für den Konsumenten halbwegs bezahlbar sind. Die reine Möglichkeit solcher Messungen widerlegt zudem so manche Vermutung, die du über die Messmethode haben magst. :-P

Was die Genauigkeit derariger Geräte angeht, sollte man sich einfach mal vor Augen halten, daß es in aller Regel keine Messbereichsumschaltung gibt, und daß der Messbereichsendwert irgendwo in der Gegend von 3000W liegt. Was das für Messungen im ein- und zweistelligen Wattbereich bedeutet, sollte eigentlich jedem klar sein, der irgendwann einmal den Umgang mit Messgeräten gelernt hat: viel mehr als Schätzwerte und qualitative grösser-kleiner Aussagen wird man kaum erhalten.

Hergen

P.S.: Nein, ich weiss auch nicht, warum die Geräte durchweg mit so praxisfernen Messbereichen ausgestattet werden. Den Käufer interessiert wohl in den seltensten Fällen der exakte Verbrauch seines Staubsaugers, sondern eher der Standby-Verbrauch seiner Elektronikgeräte...

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Hergen Lehmann

Leo Baumann schrieb am 09.11.2009 02:05:

Ein besonderes Vertrauen habe ich in die Richtigkeit der Messergebnisse auch nicht, aber ich habe schon gelesen, dass Energieversorger diese Geräte an Kunden ausleihen, damit die ihre Haushaltsgeräte auf Stromfresser prüfen können. Bei einer Waschmaschine und einem Kühlschrank klappt das vermutlich auch, aber den Verbrauch von Kleingeräten und Geräten mit Schlatnetzteilen, kann man damit dann wohl nicht vernünftig prüfen.

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Mark
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Mark Ise

Leo Baumann schrieb am 09.11.2009 02:20:

Ich lese immer wieder von Powerfaktoren um die 0,99. Wenn soviel Energie bei höheren Frequenzen aufgenommen werden würde, dann wäre der Powerfaktor geringer, meine ich.

Hier ein Beispiel:

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Mark
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Mark Ise

Michael Koch schrieb am 09.11.2009 09:45:

OK, wenn ich noch Kondensatoren und Widerstände finde, kann ich die ja ebenfalls übernehmen.

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Mark
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Mark Ise

Hergen Lehmann schrieb am 09.11.2009 10:21:

Ich nehme an, dass die das machen, weil die Geräte sonst zu oft kaputt gehen würden, und weil die Leute auch ihre Kaffeemaschine, die Waschmaschine, den Trockner, Kühlschrank, Deckenfluter, und was es sonst noch alles gibt, damit messen wollen.

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Mark
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Mark Ise

das Gerät wurde letztes Jahr von c't getestet. Es gehörte wohl zum Mittelfeld. Also nix 50% Messfehler. Eher 10%, wenn ich mich recht entsinne, aber ich habe den Artikel jetzt nicht rausgegraben.

Marcel

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Marcel Müller

Michael Koch schrieb:

*Passive* PFC! Da hat die Drossel einige 100mH. Isofern ist das Ansinnen des OP schon richtig, es gibt allerdings das Problem des Abschaltens. Wenn er da einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt, zerbläst es ihm den Netzgleichrichter seines SNT. Mit Stelltrafo klappts.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hergen Lehmann schrieb:

Es ist schlicht Unsinn.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Marcel Müller schrieb:

So hab ich die Kiste auch in Erinnerung. Der Vorgänger (EKM-265) war deutlich besser.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hergen Lehmann schrieb:

Hallo,

solange es nur einigermassen sinusförmigen Strom, auch mit Phasenverschiebung beherrscht und nicht auch den sehr kurzen Stromfluss bei Gleichrichtung mit grossem Ladekondensator kann es bei Messungen an Schaltnetzteilen auch ziemlichen Unsinn anzeigen.

Bye

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Uwe Hercksen

Dieter Wiedmann schrieb am 09.11.2009 12:27:

Wenn das Prinzipschaltbild (abb. 3) der folgenden Seite einigermaßen stimmt, dann liegt die zwischengeschaltete PFC-Spule in Reihe zur kleineren Boosterspule und dahinter müssten als "Last" die Zwischenkreiselkos liegen.

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Wenn das Regel-IC der aktiven PFC seine Arbeit einstellt, dann kann sich die Spule an den Elkos entladen.

Ich würde damit aber auch gerne Kleinverbraucher mit unbekanntem Innenleben messen. Also z.b. die Ladestation der Zahnbürste, Standby des alten Fernsehers, ... Hierzu wäre es dann vielleicht sinnvoll, wenn ich das RC-Glied aus Abb.

2 parallel schalte.
--
Mark
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Mark Ise

Marcel Müller schrieb am 09.11.2009 11:35:

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Werde ich mir mal bei einem Bekannten besorgen.

--
Mark
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Mark Ise

Mark Ise schrieb:

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Die Drossel wird bei passiver PFC zwischen Gleichrichter und Zwischenkreielko eingefügt.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann
*Hergen Lehmann* wrote on Mon, 09-11-09 10:21:

Das kann ich aus Erfahrung beantworten. Ich habe ein Bausatzgerät von ELV auf maximal 300 W umdimensioniert und einem Freund geliehen. Prompt stöpselte seine damalige Freundin einfach so ohne Sinn und Zweck ihren Föhn da rein und der magische Rauch kam raus. Umschaltbare Bereiche, erst recht automatisch hochschaltende, kosten Geld, Garantierückläufer auch. Letzteres wegen des Aufwandes auch dann, wenn sie wegen Mißbrauchs zurückgewiesen werden und böses Blut schafft das außerdem.

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Axel Berger

Axel Berger schrieb:

Dem könnte man ja begegnen, indem man den Shunt belässt wie er ist (niederohmig, 16A Belastbarkeit) und das Signal mit einem OP und etwas Hühnerfutter verstärkt, bevor es in den AD-Wandler des Microcontrollers geht. Aber halt, das mindert die Gewinnspanne um 50Cent. Da baut man lieber Geräte, die bei real auftretenden Messsituationen bestenfalls noch 10% Genauigkeit bringen... :-/

Hergen

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Hergen Lehmann

Axel Berger schrieb:

Tja, eine Sicherung wäre kein Fehler gewesen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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