Defektes Schweissgerät

Hallo,

das Schweissgerät von meinem Onkel hat vor einiger Zeit den Geist (teilweise) aufgegeben. Jedesmal wenn er mit der Elektrode auf ein Stück Metall geht gibts nen Funken, es fließt aber nicht der eingestellte Strom. Nach etwa zwei Sekunden schaltet das Teil dann wieder ab (weil wohl nicht genügend Strom fließt). Macht er das ein paar mal hintereinander, hauts irgendwann die 16A Sicherung raus. (Normalerweise hats mit 12A träge Sicherungsautomat wunderbar funktioniert) Ok, soviel zum Vorgebrabbel. Ich hab das Gerät mal auf 5A Strom eingestellt und ein Amperemeter drangeklemmt (sekundärseitig, also Schweissausgang) Es fließen immer für etwa 2 Sekunden 2,5A (könnte an der DC-Messung liegen, der Schweisstrom ist gepulst) dann schalte es ab. (Auf der Steuerplatine geht ne LED und nen Relais an und dann wieder aus) Nach ein paar Versuchen roch es schon ziemlich verkokelt. Übeltäter war ein Keramikwiderstand, der so heiss war, das ich mir die Finger verbrannt habe. Die Platine unter dem Widerstand war bereits schwarz/geschmolzen (vorher grün, dickes FR4). Ich hab dann mal die Schaltung um den Widerstand herum abgezeichnet:

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C1 hat vermutlich eher 2.2n. R1 ist der heiße Widerstand. Die Schaltung befindet sich zwischen Netzgleichrichter und den Ladekondensatoren/H-Brücke Schweisstrafo. Ich vermute mal das TH1 defekt ist. Bekomme ich das sicher raus, ohne ihn auszulöten? Ich habe mal von Gate zu Kathode mit Durchgangsprüfer (1mA) gemessen: Bei TH2 bekomme ich einmal 0,7V und einmal

1V wie erwarten, bei TH1 jeweils etwa 0,05V. Ist er also defekt? Dies würde auch erklären warum die Sicherung nach einer Weile durchfliegt, irgendwann wird R1 schon heiß genug sein und sein Widerstand klein genug.

Wenn ja, frage ich mich warum, schließlich ist es ein 50A-Typ. Ich hab die Befürchtung, das dahinter etwas kaputt ist. Die H-Brücke besteht aus 4 GT80J101 IGBTS von Toshiba. Im Prinzip könnten die bei falscher Ansteuerung den Thyristor rösten. Oder kann es auch einfach eine Alterserscheinung des Thyristors sein? Das Gerät ist mindestens 8 Jahre alt und wird oft benutzt.

mfg Andreas

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Andreas Messer
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klingt plausibel

eher nicht. Selbst bei einem TK von 1000ppm und einer Temperatur von 200°C bleibt der Widerstand von R1 über 30Ohm und sollte gegenüber einem gezündeten 50A-Thyristor immer noch wesentlich hochohmiger sein.

Wenn der Thyristor nicht gerade unbezahlbar ist, ausprobieren. Alternativ eine 10A-Sicherung in die Leitung einschleifen. Wenn die ohne zu schweisen durchbrennt dürfte an der Brücke was faul sein.

MfG Michael

Reply to
Michael Schlegel

Genau. Netzgleicherichter, dann das Stück Schaltung, dann Ladeelkos mit ner ganz merkwürdig geschalteten H-Brücke:

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Andreas Messer

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