so weit ich wei=DF ist die elektrische Feldst=E4rke an stumpfen Winkeln kleiner als an spitzen. Was das allerdings f=FCr Auswirkungen hat, ist mir momentan entfallen -- =DCbersprechen? ;-o
- Bei hohen Spannungen und GHz HF werden die Ecken relevant.
- Für das Ätzen möchte man keine spitzen Winkel.
- Damit sich nichts bei der Fertigung ablöst und als Dreck womöglich andere Strukturen überdeckt, möchte man keine zu kleinen Strukturen, die nirgendwo wirklich "befestigt" sind.
Ansonsten ist es viel, ganz viel Optik und persönlicher Geschmack der Leiterkartendesigner, auch wenn das immer bestritten wird. Mir wollte z.B. einer klarmachen, dass *sein* Bus unbedingt als Bus auf der Leiterkarte sichtbar sein sollte, das wäre ganz wichtig. Er hat dann zwar bei Pattern 0x00 und 0xFF eine schöne EMV-Störquelle (die Muster sollen garnicht so selten sein ;-) aber dafür schaut es ja ganz toll aus und jeder Kunde, der das Gerät mit seiner Leiterkarte kauft, wird bestimmt erstmal das Gerät auseinanderbauen und das Kunstwerk von unten besichtigen ;-)
Die PCB Layouter, die mit dem dicksten Pflichtenheft kommen, sind meistens die, die am Ende *garkein* System kaufen, weil der gesamte Etat für die Evaluierung verbraten wurde oder der Cheffe den Etat inzwischen wieder gestrichen hat oder die Abteilung der Fusionitis anheimgefallen ist. So wird dann mit der 10 Jahre alten Gurke weitergeschafft (sic, *die* Gurke, weil häufig noch z.B. PDP11 Hardware!).
Ich hab' *mehrfach* diesen Fall erlebt, was waren sie ach so wichtig, und am Ende ist für die gesamte Branche außer Spesen nix gewesen.
Eine Ecke ist natürlich (wie eine Gerade, ein rechter Winkel, die Zahl null und viele andere Dinge) in der Technik ein theoretischer Grenzfall.
Der Radius einer Verrundung spielt sicher eine Rolle, wenn wir die Kerbwirkung betrachten; genauso sicher wohl auch der Winkel, den die zwei Schenkel bei kleinem Verrundungsradius einschließen.
Früher (in grauer Vorzeit) gab es mal diese tropfenförmigen Pads zum Aufkleben oder -rubbeln - heute macht sich kaum noch jemand die Mühe, im Übergang Pad zu Leiterbahn definierte Radien zu designen. Wäre vielleicht auch akademisch, wenn sich ein minimaler Radius nasschemisch ohnehin einstellt.
Manche Regeln, die wie die hier diskutierte wie in "Stein gemeißelt" dastehen, sind vielleicht nur entstanden, weil damit die gröbsten Probleme punktuell behoben werden. Genauer analysieren kann man jedes Problem - die Frage ist im Engineering immer ja nur, was das im Zusammenhang vieler Probleme dann bringt.
--
Volker Staben
Fachhochschule Flensburg - Flensburg University of Applied Sciences
Heute [tm] legt man beim Design von Folienleitern (flexible Leiterplatten) großen Wert auf tropfenförmige Pad-Anbindung und sorgsam abgerundete Bahnen. Andernfalls hat das erhebliche Auswirkungen auf die Lebensdauer der Teile (und die Beschäftigungsdauer des Layouters...).
--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.