Wie brauchbare Gerberdateien erzeugen?

Habe gerade aus Neugier ein Mini-Testprojekt in Kicad durchgezogen. Ergebnis:

Wie schon von Heiko Lechner angemerkt, kann man die Linien im Schaltplan zwar bewegen, aber nicht an den Ecken "ziehen". Die Proforma-Power-Flag Symbole finde ich gewöhnungsbedürftig. Die Default-Symbole erscheinen mir nicht besonders ansprechend (Widerstand ist etwas länglich, Anschlüsse am Opamp sind reichlich lang, ...) Wenn man viel mit Kicad arbeitet, wird man sich vermutlich ohnehin eine eigene Lib zusammenstellen.

Bei der Zuordnung von Schaltplansymbol zu Footprint vermisse ich einen online-Preview. So ist es ein wenig ein Ratespiel, was denn genau mit der jeweiligen Footprint-Bezeichnung gemeint ist. Hierarchisches Design, Also ein Oberplan mit mehreren Unterplänen, wird anscheinend unterstützt -- habe ich aber nicht ausprobiert. Crossprobing geht auch.

Beim Layout-Tool gibt es Feature-Lücken, die mich davon abhalten, es wirklich gut zu finden. Eine Undo-Funktion fehlt (oder ist zumindest gut versteckt). Man kann auch beim Layout nicht an einzelnen Knoten der Tracks ziehen und zerren. Einen Gummibandmodus, in dem die Tracks sich automatisch verlängern, gibt es schon gar nicht. Die Mindest-Abstände werden zwar angezeigt, aber nicht automatisch eingehalten. Ich vermisse, einen bequemen Weg, wie man die Größen von Tracks, Vias und Co individuell einstellen kann. Das betrifft sowohl die Erstellung als auch die nachträgliche Anpassung. Eagle ist in diesem Punkt übrigens nicht besser. Es scheint keine Kommandozeilen-Schnittstelle zu geben, in der man komplexere Befehle eingeben kann. Entsprechend fehlt auch die Möglichkeit für eigene Scripte

Im Layout-Tool gibt es keine echte Transparenz. Dafür ist es ziemlich flink. Der 3D-Viewer für das fertige Layout ist sehr schick und auf meiner etwas in die Jahre gekommenen Hardware erstaunlich flüssig. Masseflächen funktionierten bei meinem Mini-Projekt sehr gut.

Das GUI-Konzept baut für meinen Geschmack zu stark auf kleinen Icons auf, die sich um das jeweilige Hauptfenster anordnen. Nur einige Funktionen sind in der Default-Konfig mit der Tastatur erreichbar. Daran kann man sich sicher gewöhnen und sich eine eigene Tatstur-Belegung basteln.

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak
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Ist jetzt zu lange her dass ich es ausprobiert habe. Aber Ziehen ging schon. Es ging mit CRTL oder SHIFT, doch man kann "drag" auch als Shortcut setzen. Hatte ich nicht gemacht, weil ich bei CAD eh viel mit der Tastatur arbeite. Statt Move haetten sie Drag als Default setzen sollen.

[...]

Frage: Ist bei Kicad immer noch der haessliche Default-Rahmen drum, den man nicht wegloeschen kann?

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Joerg

Am 09.05.2010 17:08, schrieb Joerg:

Das geht scheinbar nur im "Bibliothekseditor". Der "Bauteileditor" wurde wohl noch nicht auf diesen Stand gebracht...

Sieht so aus.

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Heiko Lechner

Drag gibts nur als Aktion für Komponenten, nicht für Linien/Netze. Und schon gar nicht für einzelne Ecken der Netze. Es scheint von den Programmieren als "Move-unter-Mitnahme-anhängender-Objekte" gemeint zu sein. Das Standard- Konzept der Handles/Griffe, an denen man das Objekt selbst manipulieren kann, fehlt. Es fehlt sowohl beim Schaltplan als auch beim Layout.

Keine Ahnung, ob man den Rahmen manipulieren kann. Das würde ich auch für eins der kleinsten ästethischen Probleme halten. Schlimmer ist, dass beim Ausdruck die Buchstanben aus einzelnen Linien geplottet werden. Die Ausgabe als PDF leidet bei mir bei mir außerdem unter erheblichen Rundungsfehlern. Kleine Buchstaben werden teilweise entstellt.

formatting link
(Nein, ich habe nichts in der kicad-Konfig verstellt und andere Programme erzeugen über dieselben virtuellen PDF-Drucker hervorragende Ausdrucke)

Selbst wenn man das Rundungsproblem irgendwie in den Griff bekommt. Richtig Schön wird der Schaltplanausdruck damit noch lange nicht. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass ich was EDA angeht mit Arial und Times Roman sogar auf dem Bildschirm aufgewachsen bin (protel99SE). Aber ich halte Strichmännchenschrift für nicht mehr wirklich zeitgemäß.

Fazit angesichts dieser Show-Stopper: Ich ziehe meine Aussage zur Hälfte zurück, dass die Open Source Alternative übers Ganze gesehen besser als eagle sind. Das würde ich nur noch für geda unterschreiben.

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Ok, muss ich nochmal in Ruhe probieren. Anfangs dachte ich auch "so ein Mist ..." aber dann klappte das mit Drag, im Schaltplan. Layout weiss ich nicht, weil ich keine selbst mache.

Also das sah bei mir voellig normal aus. IIRC mit PDFCreator. Hatte Kicad allerdings dann an den Nagel gehaengt, wegen des Rahmens.

Ich nicht. Nicht weil es nur unter Linux laeuft, das habe ich als VM hier auf dem Rechner. Auch wenn mir die Dateizugriffsrechte unter Linux stinken, damit koennte man irgendwie leben. Sondern hauptsaechlich weil gschem Multi-Slot Bauteile nicht richtig behandelt und beim Autonumbering voellig durcheinander haut. Es fehlen die Swap-Level Qualifier die Eagle hat, und einer der Gurus in der NG meinte daran koenne man derzeit nichts machen. Ales wurde ziemlich barsch und meinte in der Art "sowas sei nicht wichtig". Das war's dann fuer mich erstmal mit gEDA gewesen, denn im analogen Bereich ist es aus naheliegenden Gruenden oft wichtig, dass U3A und U3B nicht zu U7A und U9A werden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

[...]

Ich gebe zu, da bin ich auch etwas von Eagle verwöhnt, aber eine kleine Hilfe hat CvPCB verfügbar.

2 Möglichkeiten:
  1. Der "pdf"-Button. Der zeigt ein (statisches) pdf mit allen footprints.
  2. Der "View selected footprint"-Button. Der zeigt den footprint vom aktuell ausgewählten Bauteil.

Die erste Möglichkeit wird sicher schnell veralten, wenn man erstmal angefangen hat Bibliotheken zu importieren oder eigene zu erstellen, wobei man den Pfad zu dieser pdf-Datei einstellen kann und die zweite Möglichkeit kann sicher noch verbessert werden, ist aber ein Anfang.

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Geht hier ganz normal mit dem "gelben Pfeil"-Button oder [Ctrl]+[Z]. Oder meinst du etwas anderes?

Thomas

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Thomas Siedlich

Speziell bei Linien/Ecken kann man sich mit der Funktion "Block-drag" helfen. Bei gedrückter [Ctrl]-Taste zieht man mit der linken Maustaste einen Selection-block um die Ecke und kann diese verschieben. Die Leitebahnen folgen dann gummibandartig (jedenfalls meistens).

Beim selektieren muß man beachten, daß alle Linien, Bauteile usw. vom Block selektiert werden, welche nur irgendwie berührt werden. PSpice zum Beispiel verhält sich da genau umgekehrt. Dort muß das komplette Bauteil, Linie im Block liegen um selektiert zu werden.

[...]

Das ist wirklich ein Show-Stopper. Bei mir verhält sich das genau so und gedruckte Schaltpläne sei es als pdf oder auf Papier sind somit ziemlich nutzlos, denn die Bauteilebezeichnung/ -wert kann man in vielen Fällen nur erraten, wenn man vorher weiß, welches Bauteil es sein soll bzw. welchen Wert es hat.

:-) Ich kämpfe dann erstmal noch ein wenig weiter (die Bauteile sind positioniert, nur die footprints passen noch nicht alle, weil nicht vorhanden), bevor ich versuche die Bedienung von allen Programmen gleichzeitig zu lernen. Sofern ich aber nicht mehr weiterkomme, werde ich geda testen.

Thomas

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Thomas Siedlich

Problem: Jeder Neuanfang mit einer weiteren EDA-Anwendung braucht erschreckend viel Zeit zur Einarbeitung bis man einigermaßen flüssig arbeiten kann.

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Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

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