Der Hersteller hat mit den in seinem hauseigenen Labor verfügbaren Prüfmitteln (hier wahrscheinlich ein 1-2 Klassen besseres, seinerseits kalibriertes Multimeter) überprüft, ob das konkrete Gerät die Toleranzen einhält.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das Zeugnis eines unabhängigen, akkreditierten Labors und/oder Rückführbarkeit auf ein Normal gibt es nur gegen extra Knete.
Bitte nicht zu ernst nehmen - aber selber erlebt: Mein 1. besseres Meßgerät für nicht wenig Geld habe ich nach 3 Jahren Nutzung im Werk neu kalibrieren lassen. Kosten: 40% vom Neupreis. Erfolg: Gefühlt schlechter als vorher.
Aus technischer Sicht ist eine Werkskalibrierung nicht schlechter als eine eine Kalibrierung durch ein DAkks-Kalibrierlabor oder ein andere Kalibrierlabor, das eine gültige Akkredidierung nach ISO 17025 für den zu kalibrierenden Gegenstand hat. Wer eine Werkskalibrierung bestellt, muss selbst prüfen, ob die Werkskalibrieruung für den zu kalibrierenden Gegenstand ausreicht. Auch Werkskalibrierungen sind in der Regel auf ein allgemein anerkannte Normale zurückgeführt, die wiederum auf ein höhere Normale zurückgeführt sind.
An eine DAkks-Kalibrierung und den zugehörigen Kalibrierschein werden deutlich höhere Forderungen (formal und an die metrologische Qualitätssicherung) gestellt, die eine Kalibrierung meist teuer machen. Multimeter können mit einem Kalibrierautomaten auch von angelernten Arbeitskräften DAkks-kompatibel kalibriert werden, solche Klaibrierscheine sind wirklich preisgünstig und ihr Geld wert.
Was meinst Du mit schlechter als vorher? Kann es sein dass Du kalibrieren und justieren durcheinanderwürfelst? Bei der Kalibrierung wird nur geprüft, ob die angezeigten Werte noch innerhalb der Toleranz liegen. Es wird nichts am Gerät geändert. Es wird also nicht besser oder schlechter als vor dem Kalibrieren.
Anfang der 80er Jahre gabs den Fluke 5101A, das war schon ein Gerät mit einem digitalen User Interface, das man auch programmieren und per IEC-Bus fernsteuern konnte. In dem Labor, wo ich arbeitete, gabs noch einen älteres Gerät von Fluke, das den Messfehler des zu kalibrierenden Multimeters mit einem Zeigerinstrument anzeigte.
Es wäre denkbar, das ein ohnehin schon stark gealtertes und gerade noch leidlich funktionierendes Gerät durch die Strapazen des Transports (Erschütterungen, starke Temperaturwechsel) endgültig einen Schuss weg bekommt. Aber es ist gut, wenn das bei dieser Gelegenheit auffällt, denn es wäre dann sicher auch "zu Hause" früher oder später passiert.
Gerade bei einem elektromechanischen Gerät genügen eine einzige versehentliche Überlastung oder ein einzelner harter Stoß (ggf. schon vor dem Kauf!) für bleibende Schäden, welche sich durch einen Transport weiter verstärken.
Ich kaufte 2004 ein DMM Gossen Metrahit 29S mit DAKKS-Kalibrierung 04-03 und hatte dabei nicht vor, jemals eine weitere Kalibrierung zu kaufen.
Das DMM hat vielleicht nur 100 Betriebsstunden bis heute und ist sehr gut aufbewahrt. Ich glaube nicht, daß es nennenswert abgedriftet ist, sondern praktisch wie neu ist.
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