Videograbber Oszi-Software

Hallo zusammen,

ich mach mal wieder mit einem Soundcard-Oszi-Programm herum und frage mich gerade, was eigentlich dagegen sprechen würde, das gleiche mit einem Videograbber zu machen. Die Tatsache, dass es die Dinger schon lange gibt, Google aber auf die Abfrage "videograbber oszilloscope" nichts brauchbares auswirft, lässt mich stutzen. Hab ich die falschen Googlewords oder gibt es ernstere Gründe, warum ich das nicht finde?

Hat jemand ne Idee?

Marte

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Marte Schwarz
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Eher ernstere Gruende: Ein Frame Grabber hat wie die meisten Video-Chosen ueberhaupt keine gescheite DC-Stabilitaet, weil nicht gebraucht. Alle 64usec muss ein Synchronpuls und eine Black Porch (Schwarzschulter?) kommen, um den DC-Arbeitspunkt wieder "einzunorden". Sonst driftet Dir das weg.

Kann man also fuer fast alle praktisch denkbaren Signale wo man ein Oszilloskop benutzen wuerde vergessen, zumindest ohne grosse Umbauten die bei der heutigen "alles-auf-einem-Chip" Integrationsdichte schwierig bis unmoeglich wuerden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Marte Schwarz schrieb:

Du m=FC=DFtest Dein zu testendes Signal in NTSC oder PAL modulieren.

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Wolfgang Hauser

Hallo Jörg,

Eben, oft braucht man die wirklich nicht ;-) Im Ernst, auch ebim Soundcartenoszi gibt es ken DC und schon gar keine Stabilität und trotzdem ist das interessant.

Und? Soll er doch. Wenn ich DC messen will, dann häng ich ein Multimeter dran. Aber die Videograbber haben einen schnelleren ADC als die Soundkarten. Wenn man alle "Zeilen" auswerten würde und die Rücklaufzeiten eben blind wären, wäre das immer noch besser als mit einem AudioDAC, sofern man die Abtastrate betrachtet.

Ich hätte da noch ne ganz alte ISA-Karte herumliegen, die sicher noch keine MPEG-Komprimierung macht und so... dafür kann sie aber auch keine Videos, nur Standbilder. Die Triggerung müsste also diskret passieren. Die eingebaute Komprimierung bei den neuen billigen USB-Grabbern stelle ich mir als haupthinderungsgrund vor. Aber es gibt ja auch noch ältere Grabberkarten, die nichts komprimieren und Rawfiles abgeben.

Schönen Sonntag

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Wolfgang,

nein, ich will nicht das Oszilloskopbild in den Videoeingang einspeisen, ich will den ADC des Grabbers als Frontend für ein Softwareoszi nutzen, also aus dem "Pseudo-PAL" den Spannungsverlauf über die Zeit herausziehen.

Marte

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Marte Schwarz

Bei Sound Cards kannst Du den aber per Chopper hinklemmen. Das geht mit einem billigen MUX-Chip. Beim Frame Grabber geht das nicht. Ich habe welche gesehen wo das bei Ausbleiben der Synchronpulse voll an den Poller driftete, worauf man dann gar nichts mehr messen koennte. Bei manchen findet dann auch kein Sampling statt, denn die Sampling Clock haengt oft an einer PLL welche wiederum die Sync-Pulse als Referenz benutzt. Selbst wenn Du das ans laufen bekommt, dann hat die Abstastfrequenz die Stabilitaet wie Camembert im Hochsommer :-)

[...]

Ich hatte waehrend der Diplomarbeit mit Video zu tun, weil die aus der Entwicklung einer CCD Kamera bestand. Die Frame Grabber der "guten alten Zeit" waren alles solche Standbilddinger. Wir brauchten einen fuer VME-Bus. Habe mir das angesehen, ordentlich geflucht und dem Prof dann gesagt er solle die einfach auf meine Diplomarbeit draufknallen, wuerde ich selbst entwickeln. Dieser "professionelle" -Kram wuerde die ganze Qualitaet meiner Kamera wieder kaputtmachen.

Kann mir nicht vorstellen dass die heutzutage besser sind. Und man kann ja inzwischen _richtige_ Scopes fuer wenige hundert Euro bekommen, PC Scopes sogar unter 200.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Jörg,

Ich wüsste zunächst einmal nicht, was mich bei einem VideoADC hintern sollte, das auch so zu machen, wenn überhaupt erforderlich. > Ich habe

Wie das bei den üblichen Flash-Wandlern passieren soll ist mir ein Rätsel.

Das wiederum klingt vernünftig. Man müsste also die Austastlücken auf das Signal aufchoppen. Klingt machbar.

Muss lange her sein. Bei meiner alten ISA-Karte kamen schon sehr gute Bilder rüber. Da war wenig rauschen drin und von der Helligkeit (also Drift) konnte man auch nichts wackeliges erkennen.

Aufs Sparen kommt es dem Bastler doch schon lange nicht mehr an...

Marte

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Marte Schwarz

Eine Sound Card hat keine Klemmschaltung und damit keinen quasi offenen Kondensator. Frame Grabber haben das aber oft.

Nicht beim Wandler direkt, sondern unmittelbar davor: Ein Kondensator wird bei jeder Schwarzschulter auf einen festen DC-Pegel geschaltet. Damit stimmt die _relative_ gemessene Amplitude eine Zeit lang. Der Kondensator ist gross genug in seiner damit aufgepraegten Gleichspannung bei den gegebenen Leckstroemen ueber 64usec nicht mehr als einige Promille abzusacken. Kommt jedoch gar kein Sync Signal dann laeuft er Dir aus dem Ruder. Meist soweit dass der Messbereich zu einem bedeutenden Teil aus dem Compliance Bereich des Flash-Wandlers rausrutscht. Laeuft oft einfach in eine Substratdiode rein.

Bei manchen Karten ist es so dass sie bei Fehlen des Sync Pulses einfach welche vom freilaufenden Timer setzen, womit die Karte dann auf Muell klemmt. Das waere so als wuerde die Null-Linie Deines Oszilloskops alle

64usec auf einen anderen Wert springen, welche von den Lottozahlen, dem Kaffeesatz oder sonstwas abhaengt :-)

Wenn die Karte in diesem Bereich weitgehend diskret aufgebaut ist kann man die Schaltung nachzeichnen und vielleicht was machen. Falls sie aber aus einem Teerklecks plus einigen wenigen 0603 Teilen besteht ist so ziemlich Schicht im Schacht.

Das ginge. Der Sync Separator erkennt die aber nur dann sauber, wenn sie

20% oder so unter den niedrigst vorkommenden Signalpegel gehen. Das ist jedoch nur der Sync Puls der dem Chip sagt "Achtung, jetz kuett et". Danach muss eine kurze Zeit der Pegel konstant auf Schwarzwert gehalten werden, damit der Serien-Kondensator in der Klemmschaltung passend geladen werden kann.

Nun haettest Du ein Messgeraet welches maximal circa 55usec lange Sequenzen unterbrechungsfrei aufzeichnen kann. Ob das sonderlich brauchbar ist?

Ist ueber 25 Jahre her ... ... Mann, bin ich inzwischen alt geworden.

Aber ohne Scherz, Frame Grabber unterscheiden sich in den Preisbereichen erheblich. Etwa bei Eigenschaften wie dieser: Gib mal einen pixel-synchronen Sprung von 100% drauf und sieh in den Daten nach was davon ankommt.

Ok, aber ob sich das Friemeln mit einem Frame Grabber bei solchen Preisen lohnt?

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Ist sogar ein fescher FG bei. Wieviel das alles taugt kann ich nicht sagen, weil ich es nicht habe.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Vermutlich spielt die Firmware der Dinger nicht mit und streikt wenn keine Bild- und Zeilenimpulse kommen. Die Grabber sind dafür gebaut Videosignale zu digitalisieren und enthalten dafür Logik oder Hardware die Zeilen- und Bildanfänge erkennt und vermutlich auch noch das Farbartsignal dekodiert und dann einzelne Bilder an den PC sendet.

Ähnliche Probleme gibt's auch wenn man eine Grafikkarte als schnellen D/A Wandler verwenden möchte. Trotzdem ist es Fabrice Bellard gelungen, eine VGA Karte als DVB-T Sender zu benutzen, das ist schon erstaunlich!

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Gruss, Stefan

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Stefan Heimers

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