Verständnisfrage zu Blitzschaltung

Hallo Gruppe,

ich würde gerne eine Schaltung für einen Blitz genauer verstehen, aber eine Sache ist mir nicht ganz klar. Folgende Schaltung:

+----+-----+-------------------+ | | | +----+ | | |C1 R1 | | | U === |---+ Pri|Sek---XXX | | R2 === | XXX | | | |C2 Swi | +----+-----+---+----+----------+ GND

Also, U liefert etwa 300V (z.B. Sperrwandler). C1, der Blitzelko lädt sich langsam auf, Enspannung bei t = inf ist U.

Gleichzeitig lädt sich C2 über den Spannungsteiler C2 auf. Endspannung bei t = inf ist U * R2 / (R1 + R2), der Ladestrom wird durch R1 begrenzt. Am oberen Ende von C2 steigt die Spannung also von 0V (C2 leer) auf die C2-Endspannung (C2 voll).

Wenn jetzt der Schalter (Swi) gedrückt wird, entlädt sich C2 über die Primärseite der Zündspule und der Blitz zündet.

Ich denke, die Beschreibung müsste soweit stimmen (hoffe ich zumindest). Jetzt meine ziemlich doofe Fragen:

  1. Wofür braucht man den Spannungsteiler R1/R2? Weshalb soll C2 weniger als U am Ende halten?

  1. Wieso benutzt man das Konstrukt R1/R2/C2? Wieso kann man die Primärseite der Spule nicht einfach direkt über einen Widerstand an U hängen?

Ich habe mir folgendes gedacht: R1 dient der Strombegrenzung, falls der Schalter sehr lange gedrückt wird (damit Pri nicht in Sättigung/kaputt geht). Wenn man nur einen Widerstand hätte und daran direkt Pri/Swi in Serie, dann wäre auch beim Auslösen der Strom begrenzt, was man wohl nicht will. Bei dem Konstrukt oben kommt der maximal C2 zur Verfügung stehende Strom auch durch Pri, aber nur für kurze Zeit.

Der Spannungsteiler, für den hab ich keine Erklärung. Bitte helft mir auf die Sprünge.

Viele Grüße, Johannes

--
"Meine Gegenklage gegen dich lautet dann auf bewusste Verlogenheit,
verlästerung von Gott, Bibel und mir und bewusster Blasphemie."
         -- Prophet und Visionär Hans Joss aka HJP in de.sci.physik
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Johannes Bauer
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Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

ein Grund den ich auf die Schnelle erkennen kann ist die Entladefunktion der beiden Widerstände. Falls man den Blitz nicht auslöst werden beide Kondensatoren entsprechend den resultierenden Zeitkonstanten entladen

Der Energiegehalt eines Kondensators steigt ja quadratisch mit Spannung udn durch die Spannungsteilung kann man die notwendige Zündenergie auch einstellen. Es gelten ja auch noch etliche andere Nebenbedingungen Gewicht, Spannungsfestigkeit, Innenwiderstände, Maximalstrom und Reststrom, Zeitkonstanten, Ladezeit, Sicherheit usw..

Bernd Mayer

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

ein Grund den ich auf die Schnelle erkennen kann ist die Entladefunktion der beiden Widerstände. Falls man den Blitz nicht auslöst werden beide Kondensatoren entsprechend den resultierenden Zeitkonstanten entladen

Der Energiegehalt eines Kondensators steigt ja quadratisch mit der Spannung und durch die Spannungsteilung kann man die notwendige Zündenergie auch einstellen. Es gelten ja auch noch etliche andere Nebenbedingungen Gewicht, Spannungsfestigkeit, Innenwiderstände, Maximalstrom und Reststrom, Zeitkonstanten, Ladezeit, Sicherheit usw..

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Moin!

Da fehlte noch die Masse zwischen Pri und Sek.

Weil der Trafo vielleicht nicht für U ausgelegt ist. Es gibt auch Schaltungen ohne R2.

- Weil der Trafo nur einen kurzen Puls liefern soll. Würde man ihn längere Zeit (die Dauer des Blitzes, Millisekunde) an U hängen und auf der Sekundärseite keine Leistung abnehmen (Leerlauf), würde sich in der Primärspule ein derartiger Strom aufbauen, daß es raucht.

- Weil die Induktivität des Trafos zusammen mit dem kleinen C2 einen Schwingkreis bildet, so daß sich eine leicht bedämpft oszillierende Sekundärspannung ergibt. Zündet die Röhre nicht beim ersten Puls, dann beim zweiten...

Ganz viel zum Lesen:

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Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Bernd Mayer schrieb:

Ah! Das ist ein sehr guter Grund.

Hmm, ich dachte immer die Zündenergie ist recht unkritisch.

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer

Michael Eggert schrieb:

Ahja, ich bin von einem Spartrafo ausgegangen, wie bei diesen Zünddingern üblich. Früher konnte man die auch einzeln kaufen, jetzt habe ich letztin mal wieder geschaut, aber ich finde keine mehr. Seltsam.

Aber der Puls durch den Trafo ist zu kurz, dass es ja praktisch unmöglich ist, den thermisch zu überlasten.

Ja, genau.

Das war mir auch ganz entgangen, danke für den Denkanstoß!

Da ist wirklich viel zu lesen - und viel von dem was ich vorhabe/vorhatte ist da auch schon beschrieben. Besten Dank!

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer

Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

In gewissen Rahmen schon, wenn es zuwenig ist dann kann es sein der Blitz zündet nicht und wenn es zuviel ist dann ist es Energieverschwendung und unnötige Belastung für die Bauteile - manche Blitze werden ja mit Batterien betrieben. Oft wird ja auch versucht die Blitzfolgezeit zu optimieren und auch die Anzahl der Blitze mit einer Batterieladung. Bei Stroboskopen will man übermässige Erwärmung verhindern.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Moin!

Hm ich kenns eher noch so:

+----+-----+--------------------+ | | | | | |C1 R1 C2 | U === +---+-||--Pri+Sek---XXX | | R2 | | XXX | | | Swi | | +----+-----+---+--------+-------+ GND

Gibt dann halt nen negativen Puls auf Pri, Sek entsprechend andersrum gewickelt/angeschlossen.

Thermisch so vielleicht nicht, aber es könnte nen Überschlag zwischen den Windungen geben. Man kann ja verschiedenste Blitzlampen damit zünden, da kann U schon um einen Faktor 2 variieren.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Bernd Mayer schrieb:

Nachtrag:

Hallo,

die Spannung an C2 geht direkt auf den Schalter. Bei Blitzgeräten für Fotoapparate geht dieser Schalter oft über den Blitzschuh auf den Mittenkontakt der Kamera (manchmal auch über ein Blitzkabel).

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Und da spielt dann auch die anliegende Spannung eine Rolle von den Sicherheitsanforderungen her und auch von der Spannungsfestigkeit des Schalters (Kontaktabbrand).

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Früher wurde der Auslöser für den Blitz mechanisch betätigt heutzutage werden aber auch zunehmend Halbleiter dafür eingesetzt und die haben halt eine begrenzte Spannungsfestigkeit.

Ich erinnere eine Seite im Netz mit einer Liste von Schaltspannungen für verschiedene Blitzgeräte ergänzt um Infos mit der Spannungsfestigkeit diverser Kameras:

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Da gibt es Kameras die können maximal 6 Volt oder 12 Volt schalten!

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

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