Verstaerker auffrischen -- Potentiometer und Wahlschalter

Mahlzeit,

bei meinem verstaerker, der schon zwanzig jahre auf'm buckel hat, kratzen die regler fuer lautstaerke, balance usw. mittlerweile recht stark. bevor ich die regler austausche, was finanziell absolut keinen sinn macht, will ich erst mal versuchen ob ich die regler restaurieren kann. meine frage daher, ist es ueberhaupt moeglich die potis auf dauer wieder gangbar zu machen? und wenn ja, dann wie?

hier und da findet man aussagen fuer und gegen kontaktsprays. so wie ich das lese und verstehe ist es keine geeignete methode.

das selbe problem mit oxidation habe ich auch bei den wahlschaltern. manchmal versagt der ton im laufenden betrieb einhergehend mit dem typischen knistern und knacksen. ein leichter druck auf den eingedrueckten wahlschalter bring den ton dann wieder.

hat einer von euch langzeiterfahrung mit diesem thema?

markus.

ct,

--
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Markus Sonnenberg
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Ja...

Du kannst Kontaktspray verwenden. (Kontakt 60) Aber es muss danach wieder komplett aus dem Poti rausgespuelt werden. (Kontakt WL oder Isoprop) Ausserdem entfernt man damit eine Schutzschicht die der Herstelle auf dem Poti aufgebracht hat. Die muss man selber wieder aufbringen. (Kontakt ?? oder Vaseline)

Im Extremfalle kann es passieren das man so ein Poti komplett zerlegen muss um auch die Gegenschicht wo der Schleifer fuer den Mittelkontakt laeuft auch zu reinigen. Die waren bei meinem Yamaha aus Silber und daher total schwarz.

Ich habe einen ziemlich edlen Yamaha A700 vor 7-10Jahren ueberholt. Der laeuft immer noch vollkommen problemlos. Und vor ungefaehr 5Jahren habe ich das bei meinem Tek465 gemacht und das funktioniert auch immer noch bestens.

Olaf

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Olaf Kaluza

DeOxit. Teuer, aber die Leute die sowas professionell machen, und deren Einkommen und Verstand auch von der Wirkung des Mittels abhängen, sagen "nimm nix anderes"...

Thomas Prufer

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Thomas Prufer

ja, geht, habe ich schon x-mal gemacht, und lohnt sich fast immer.

Das bringt meist wenig. Wenn überhaupt, dann Tuner-Spray. Kontaktspray muss nämlich auch wieder weg - das ist der spannendere Teil.

Das wird weniger schön.

Ja. Potis ausbauen, aubfiegen/öffnen, alle Teile (bis auf die Drehachse) gründlich mit organischem Lösungsmittel (Terpentin-Ersatz) reinigen, trocknen lassen. Dann nur die Kontacktflächen der /Metallschleifer/ mit einer winzigen Menge Nähmaschinenöl schmieren, und alles wieder zusammenbiegen und -bauen. Kein Öl auf die Kohlebahn! Die Prozedur dauert mit Schraub- und Lötarbeiten ca. eine Stunde, bei mehreren Potis auch mal 1 1/2. Viel weniger kostet die Beschaffung passender Ersatzteile auch nicht, und dann hat man sie noch weder eingebaut noch bezahlt. Das größte Risiko bei der Sache ist, die feinen Bronzefedern der Potis dabei zu beschädigen. Mann muss also schon sehr vorsichtig vorgehen.

Mit den Schaltern funktioniert das im Prinzip genauso, nur das das zerstörungsfreie Auslöten manchmal bereits eine Katastrophe ist, wenn z.B. alle an einem Block zusammenhängen.

Die Standzeit nach einer solchen Reparatur ist durchweg mehrere Jahre. Bei einem Grundig R 3000 habe ich das z.B. Mitte oder Ende der 90ger gemacht, und der wird immer noch täglich genutzt. Lediglich bei den vielen Schaltern für die UKW Stationstasten war mir die Sache zu blöd, und ich habe einfach einen CMOS Analogmultiplexer dahinter geklemmt. Die Schalter schalten jetzt nur noch die Steuersignale um, und deren Zustand wird dank MOS-Eingängen in 470nF-Kondensatoren auch mal eine halbe Stunde gehalten, wenn die Schalter keine Lust mehr haben. Hauptsache es macht beim Betätigen einmal kurz Kontakt. Letzteres Verfahren könnte man auf die Eingangswahlschalter auch anwenden. Vor allem kann man dabei dann die beiden Kanäle der Schalter parallel schalten, was die Zuverlässigkeit erhöht. Allerdings liefern die gängigen 405x Umschalter bei Audio nur in speziellen Schaltungen hochwertige Ergebnisse. Am besten geht es mit 4053, der die Eingangswiderstände eines OPs im Summenverstärkerschaltung alternativ auf Masse oder virtuelle Masse schaltet. Falls Bedarf ist, habe ich dazu noch ein paar Tips.

Marcel

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Marcel Müller

Hilft oft für eine Weile: 20...30 x schnell hin und her drehen.

Nach meiner Erfahrung stellt sich das Kratzen gern ein, wenn das Poti nicht oder selten betätigt wird. Die bei alten Radios übliche Kombination aus Netzschalter und Lautstärkeregler hatte vielleicht auch diesen Sinn.

Ein anderer Aspekt ist schaltungstechnischer Natur:

Es darf kein Gleichstrom über den Schleifer fließen, möglichst auch nicht über die Widerstandsbahn. Also Kondensatoren einbauen, wenn das schaltungstechnisch möglich ist.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Wenn die Schleifer noch von guter Qualitaet sind, mit Kohlestiftchen und so, dann gibt es Spezialsprays und Spritztuben fuer sowas. Sebastian (a.k.a. "Zuendi") sollte wissen was es bei Euch zu kaufen gibt. Faderlube vielleicht?

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Nutzt natuerlich nicht so viel bei Billigpotis mit Metallnase oder wenn die Schleifbahn schon eine deutlich fuehlbare Furche abbekommen hat.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 10.10.2011 23:54, schrieb Joerg:

Hmmm, den Sebastian hab ich hier lange nicht mehr gelesen..?

Oliver Bartels ist auch schon seit Jahren aus dse verschollen...

Hmm...

Jorgen

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Lund-Nielsen, Jorgen

Oliver hat wohl kein usenet mehr. Ich war ja ueber seinen Rechner angebunden und irgendwann ging das nicht mehr.

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo,

erst mal danke an alle fuer die infos. das zuletzt gemeinte 'deoxit' ist mir viel zu teuer und so oft werde ich es auch nicht brauchen.

ich habe die potis demontiert, geoeffnet und mit einem wattestaebchen, getraenkt in 1:1 ethanol/feuerzeugbenzin, vorsichtig die kohlebahn mehrmals abgewischt. auf den kopf des metallschleifers habe ich einen klitzekleinen klecks vaseline gegeben. laeuft wie geschmiert und ganz ohne stoergeraeusche.

die schalter habe ich nicht geoeffnet. das war mir dann doch zu aufwendig nachdem ich die vier potis durch hatte. mit einer spritze und

0.7mm kanuele habe ich nach gefuehl und gut glueck einen tropfen balistol reingedrueckt. im moment funktionieren die schalter ohne stoergeraeusche. bin mal gespannt wie lange das anhalten wird.

ich selbst hab's nicht gewagt zu meinen, aber meine tochter ist ueberzeugt, dass der verstaerker sich nun um welten besser anhoert und viel klarer klingt.

ct,

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Markus Sonnenberg

Markus Sonnenberg schrieb:

Das kann durchaus hinkommen. Wenn vorher nicht nur beim Aendern der Lautstaerke / Umschalten der Quellen ein Stoergeraeusch war, sondern ein permanenter Geraeusch- teppich nahe der Hoerschwelle, dann klingt das natuerlich besser, nachdem dieser Teppich entfernt wurde.

Moeglicherweise half die Kombination aus Reinigen und neu Einloeten.

Gruss Christian

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Christian Müller

Wenn der Verstaerker ein 6.3mm Klinkenbuchse fuer Kopfhoehrer hat dann solltes du die auch mal putzen. Du wirst staunen wie sich das auf den Klang auswirkt. Wenn man naemlich einige Ohm Uebergangswiderstand am Massekontakt des Steckers hat dann wirkt sich das interessant auf die Stereobasis aus.

Olaf

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Olaf Kaluza

ha, auf die idee bin ich gar nicht gekommen. den burschen werd ich mir heute abend zur brust nehmen.

ct,

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Markus Sonnenberg

Am 11.10.2011 09:32, schrieb Olaf Kaluza:

Huch, einfach irgendeinen Arcor Account mit Zugangsdaten holen, geht dann auch über einen T-Com Eintertain. Hab's letzte Woche leafnode beigebogen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Das kann jeder einfach so machen? Auch Auslaender? Sieht fast zu gut aus um wahr zu sein:

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Fuer 20 Euroni extra pro Jahr soll man sogar Binaries bekommen was fuer Schaltbilder natuerlich super waere. Nut nutzt es kaum noch was weil die meisten anderen keinen Zugang mehr haben.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 11.10.2011 21:58, schrieb Joerg:

Wo ist im Internet das Ausland? Als Zugangsdaten wird der Login des Kundencenters (Abrechnungslogin) verwendet und nicht die DSL Zugangsdaten des Routers.

Warum sollte das nicht auch aus Timbuktu funktionieren, angeblich sogar mit einem Freemail Account von Arcor.

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Butzo

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Klaus Butzmann

Wow, das scheint ja tatsaechlich zu funktioneren. Zum Verstehen der Kapitel zur Spam-Vermeidung braeuchte ich allerdings erstmal einen Kurs "Deutsch im Internet-Zeitalter" :-)

Ich hatte deshalb gefragt weil etliche europaeische Anbieter wie etwa die Deutsche Welle vieles sperren sobald deren Server merken dass ich ueber einen amerikanischen Knoten reinkomme.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

hat nichts gebracht. jedenfalls hat meine tochter keinen unterschied hoeren koennen.

ich glaub ich hatte an dem teil nicht ein einziges mal einen kopfhoerer angeschlossen. die federn waren ziemlich verranzt, stark mit staub bedeckt und waren leicht mit einander verbacken. jetzt sind sie wieder blitzeblank.

ct,

--
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Markus Sonnenberg

nicht alle Verstärker schalten die Hauptausgänge mit der Kopfhörerbuchse ab. Gerade solche, die eigene Schalter für die Lautsprecherausgänge haben, nicht unbedingt.

Die Masseleitung wird nie geschaltet. Oder meinst Du auf dem Klang am Kopfhörer? Das ist natürlich plausibel.

Marcel

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Marcel Müller

die Kontakte zur Kohlebahn ist in den seltensten Fällen für Kratzen verantwortlich. Es ist durchweg der Metall auf Metall Kontakt am inneren Schleifring.

Falls die Bahnen tatsächlich schon Spurrillen haben sollten, verbiegt man einfach die Metallzungen einen viertel Millimeter.

Marcel

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Marcel Müller

die wurden meist dazu verdonnert.

Marcel

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Marcel Müller

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