Hallo NG
Keine Angst, keine Anfrage, nur eine Geschichte, die das Leben schrub.
Ich bin wieder mal im Nahkampf mit modernen Produkten germanischer Provenienz. (BTW, ich scheine generell zuständig für die Experimente und Anlagen zu sein, die gerade mal streiken. Wochenarbeitszeit erreiche ich so Donnerstag Vormittags...)
Das Gerät ist im weiteren Sinne so was wie ein DSO. Es hat verschiedene Triggermöglichkeiten, unter anderem einen "digitalen" Eingang via üblicher BNC-Buchse. Angeblich "TTL".
2 V triggern nicht. Hatte ich geahnt. Womöglich interne 5V Logik und Schwelle mit besonders einfach berechenbarem Spannungsteiler eingestellt. Diese Unsitte riss bereits vor 20 Jahren ein. Oftmals war früher einfach ein CMOS-Gatter dran.2.5 V triggern nicht. 2.6 auch nicht. 3.2 V auch nicht.
5 V schon. Der Prozesssteuerungs-Ing hat etwas verdutzt geschaut, dass ich ein Kästchen dabei habe, so mit Druckknopf, BNC- Anschluss und Batterie drin, wo 5V rauskommt. Immerhin wusste er, was TTL ist... Der Anlagen-Ing meinte allerdings, TTL bedeute 5V Level. Seine Kiste, die besagte 3.2 V liefert, müsste dennoch ausreichen, folglich könne nur das Kabel kaputt sein. Obwohl er gesehen hatte, dass ich den 5V Test mit diesem Kabel gemacht hatte. (OK, mit dem hab ich dann nicht mehr diskutiert ;-)).Egal. Ich hab dann beim Hersteller angerufen. Das war dann schon mal etwas kafkaesk. Der hat alles intern auf Trouble-Ticket- Management umgestellt, sodass er angeblich deshalb die Frage nicht direkt beantworten könne und auch nicht dürfe. Sondern der Computer muss erst ausrechnen, welcher Ing das am besten könnte. Und der würde dann zurückrufen. Deshalb müssten sie jetzt erst mal meine E-mail Adresse haben. Telefonnummer meinen Sie? Nein, E-mail-Adresse. Die Telefonnummer sehe ich hier ja, aber das System arbeitet nach E-mail-Adressen...
Immerhin, jemand hat tatsächlich zurückgerufen. Und sogar auch schriftlich geantwortet. Ja, das wäre tatsächlich ein TTL- Eingang, also 5V, und dabei zöge er 5 mA. Innenwiderstand wäre nämlich 1 kOhm. Das müsste meine Quelle halt abkönnen(sic). Bei ihrem Gerät wär eben ein Optokoppler drin.
Soviel zum heutigen Verständnis von TTL im speziellen und zum Ohmschen Gesetz im allgemeinen... Naja, Billiggerät eben, keine 80 kEur, und im Rahmen des Projekts wurden auch nur drei Stück angeschafft. Zubehör war auch nicht viel teurer.
Grmpf, nun, hab 2 Transis spendiert und einen 50 Ohm- tauglichen kurzschlusssicheren Levelshifter gebastelt, jetzt funzt's. 50 Ohm, weil ich ahne, was meine Jungs wieder dranhängen, wenn sie gerade nicht eine Leitung geeigneter Länge finden. Bin schon froh, dass wir keine RG58U-BNC-Kabelrollen haben. Gründe für die Kurzschluss- sicherheit lege ich hier jetzt besser nicht dar.
Schönes WE trotzdem...