Symmetrische Audiosignalführung

Liebe Leute,

ich habe mich entschieden, einen Verstärker mit symmetrischen Eingängen zu versehen, Subtrahierverstärker und gut. Funktioniert ausgezeichnet. Dennoch gibt es ein Problem, das ich nicht verstehe: Ich führe GND und Schutzleiter vom Gehäuse getrennt, messe zwischen SL und Audioeingängen sowie zwischen SL und GND eine Wechselspannung von rund 14 Volt (mit einem Multimeter). Von daher möchte ich nun doch lieber einen Audiotrafo dem Subtrahierverstärker vorschalten und dachte dabei an den PMT-11 von Palmer, den ich in einem anderen Gerät zwar verwende und sehr gut finde, der aber auch sehr teuer ist. Gibt es preisgünstige und dennoch brauchbare Alternativen für diesen Trafo?

Grüße, Holger

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger
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Hallo!

Am 25.02.2011 15:31, schrieb Holger:

Neutrik NTE1 oder NTL1 reichen nicht?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

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www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser

Jürgen Hüser schrieb:

Nein. Zu wenig Pegel möglich, zu große Verzerrungen bei kleinen Frequenzen.

Holger

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Yep.

Wie sieht es mit der Impedanz bei dieser Spannung aus. Ist sie hochohmig? Wenn ja zeigt das Multimeter nur Schrott an.

Aber wie auch immer: das ist der Unterschied zwischen einem potentialfreien und einem differenziellen Eingang. Der differenzielle Eingang ist in jedem Fall auf eine Masseverbindung angewiesen, auf die man keineswegs verzichten darf, weil sonst die maximale Common-Mode Spannung nicht in einem definiertem Bereich gehalten werden kann. Üblicherweise nutzt man dafür den Kabelschirm.

Bei Verwendung eines Audio-Trafos ist ein Differenzverstärker in jeder Weise unnötig.

Preisgünstige /und/ gute Audio-Übertrager habe ich noch nie gesehen. Die Gesetzte der Natur setzen dem enge Grenzen.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Vermutlich. Ich habe GND und SL mal verbunden, keine Probleme.

Ok.

Naja, der Palmer PMT-11 liegt nach Liste bei rund 60 Euro. Das muß ich mir noch überlegen.

Holger

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Holger

Viel billiger wirds nicht werden, wenn Du hohe Pegel und niedrigen Klirr bei 40Hz willst. Vergleich: Der Pikatron RUP1263M kostet beim Buerklin 53,- netto, ist aber ueber jeden Zweifel erhaben. Ich wuerde aber fuer den Zweck jederzeit den UP3091M nehmen, der haelt auch 2,5V am Eingang aus und kostet nur 17,50. Man kann auch mal bei Flanell schauen, da gibts die OEP-Dinger, die preislich durchaus interessant aussehen, die ich aber nicht kenne.

Aufpassen muss man nur, dass nicht jeder Ausgang eines Amateur- geraets ein solches Kupfer- und Eisenschwein treiben kann. Da kann schonmal ein Spannungsfolger noetig werden, sonst wirds leise, dumpf oder beides. Oder der Klang wird vom Kabel abhaengig ;-)

Gruesse Michael PS: In der Bucht werden auch immer mal wieder etwas exotischere Studiokarten/Kassetten angeboten. Da sind auch Trafos drauf...

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Michael Hoereth

Ich habe so ein Design für eine Industrieanwendung DC bis 300 KHz aufgezogen, ohne jedwede galvanische Trennung, und das funktioniert absolut schmerzfrei, auch im Fall, daß der Generator asymmetrisch ist und mit einer Leitung an Masse liegt.

Ist ein Leistungsverstärker mit eigenem (integrierten) Netzteil, bestehend aus zwei Leistungs-OpAmps, durchgehend symmetrisch. Läuft seit paar Jahren mehrfach in Frankreich und in China in rauher Umgebung in irgendwelchen obskuren Industriebetrieben mit absolut unklaren Verhältnissen, was Erdung oder Fehlen selbiger angeht, bisher nicht die geringsten Probleme.

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Bei mir funktioniert das auch, aber das zum Teil von Elektor übernommene Design neigt manchmal zu wilden Schwingungen, welche die Schutzschaltung für die Lautsprecher ansprechen lassen. Ich habe mir geholfen, indem ich durch RC-Glieder an den Eingängen den Frequenzgang begrenze. Basteiei aus dem Internet, wie diese hier:

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Kannst du bis auf wenige Tipps wirklich vergessen. Das ist Voodoo. Einzig den Ratschlag mit den anderen Treibertransistoren habe ich befolgt. Sämtliche Tricks, hier noch ein Kondensatörchen und dort noch eins, erwiesen sich als unbrauchbar. Der Verstärker schwingt wegen einer Mitkopplung durch die eigenen Eingänge. Will man diese Mitkopplung nicht, muß man dämpfen, damit die Oszillatorbedingung nicht erfüllt wird.

Holger

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Am 25.02.2011 16:24, schrieb Holger:

Ich hatte damals den RK269 von Haufe verwendet.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Michael Hoereth schrieb:

Wie steht das eigentlich um das Selberwickeln von Audioübertragern? Hohe Induktivität, damit der auch die tiefen Frequenzen mag? Primär- und Sekundärwicklung gemeinsam wickeln, damit der auch die hohen Töne noch sauber überträgt? Eisenkern so auswählen, daß Sättigung vermieden wird? Gibt es dazu ein Papier irgendwo, gibt es Material dazu?

Holger

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Holger

Am 26.02.2011 21:26, schrieb Holger:

Das würde ich lassen. Aus dem Gefühl heraus sozusagen.

Um C zu reduzieren habe ich mal "Plastikdraht" mitgewickelt. Das kann man sich eventuell leisten aber man muß es halt nachrechnen. Und in Serie tut das eh niemand.

Gl

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Traubenkernöl und Traubenkernmehl
Ein unglaubliches Naturprodukt
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Franz Glaser

Am 26.02.2011 21:37, schrieb Franz Glaser:

Dein Gefühl liegt richtig. Man möchte möglichst keine kapazitive Kopplung zwischen prim und sek Wicklung. Auch sollen die parasitären Wicklungskapazitäten möglichst gering sein. Die begrenzen den oberen Frequenzbereich.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Und das Gefuehl sagt einem auch, dass fuer so Dinger, die ja durch- aus in den Bereich "Feinwerktechnik" fallen, neben Wissen, Material, Erfahrung auch Ausstattung noetig ist - die Uebertrager mit "R" im Namen, und das sind fast alle, die in den Studiomodulen ab den Siebzigern verbaut sind, sind naemlich Ringkernuebertrager...

Und, was mir jetzt grad auffaellt: Bauen eigentlich die Chinesen Audiouebertrager der gehobenen Klassen? Ich kenne keine, aber das heisst ja nix...

Gruesse Michael

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Michael Hoereth

Franz Glaser schrieb:

Ich nicht. Man kann sich sogar das eigene Leben abnehmen lassen. Denn es gibt genug andere Menschen, durch die man überall ersetzt werden kann.

Ich will also wissen, *wie* man einen Audiotrafo baut, und nicht, daß man sich den auch kaufen kann. Das weiß ich schon. Und das die meisten Menschen nicht machen, sondern machen lassen, weiß ich auch.

Mich interessiert das Know-How hinter diesen Trafos. Wenn es hier kein Knopw-How gibt, und wenn ich dann eben doch Amazon abklappern muß, um passende Literatur zu finden, sagt mir einfach nicht, daß mein Weltbild falsch ist.

Holger

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

horst-d.winzler schrieb:

Wie wird das bewerkstelligt?

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Am 27.02.2011 03:30, schrieb Holger:

Bei extremen Anforderungen bezüglich minimaler parasitärer Wicklungskapazitäten werden die Wicklungen in Scheibenform ausgeführt. Bei Ringkernen können sec und prim Wicklungen "gegenüber" aufgebracht werden.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Am 27.02.2011 03:29, schrieb Holger:

Klar, jeder hat das Recht dazu zu lernen. ;-)

Weiteres Problem für dich ist die Beschaffung von Einzeltrafokernen. Für hochwertige NF-Übertrager werden hochpermeable kornorientierte (anisotrope) mit möglichst dünnen (0,35mm) Trafobleche verwendet. Wie schon bemerkt, ab etwa der 1970ern Ringkerne. Vielleicht bietet sich dir die Möglichkeit an alte (>>1950) NF-Röhrengeräte von W&G oder Siemens heranzukommen, die benutzten zwar keine Ringkerne in ihren Meßgeräten aber ausgezeichnete Trafo (M-Bleche) im Signalweg. Desgleichen übrigens auch oft die damalige Post in ihren NF-Übertragungen. Die NFLÜ (NF-Leitungsübertrager) der Post/Telekom dürften aber zu groß sein. ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Am 27.02.2011 06:55, schrieb horst-d.winzler:

Nachtrag, ich meine mich zu erinnern, das betreffende Blech sogar 0,2x dick waren.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

horst-d.winzler schrieb:

Gelesen habe ich, sec- und prim-Wicklungen parallel zu führen, wobei zwischen jeder Wicklungslage eine Lage Ölpapier gelegt wird. "Gegenüber" meint bei dir, die eine Hälfte des Ringkerns gehört exklusiv der primären Wicklung, die andere der sekundären?

Holger

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Holger

Am 27.02.2011 03:29, schrieb Holger:

Hallo,

es gibt weltweit einige wenig Firmen die gute Audiotrafos bauen, die haben ausser jahrelanger Erfahrung damit auch die Messtechnik um die Qualität zu beurteilen.

Im Prinzip muss man nur den richtigen Kern haben und den richtig bewickeln.

Falls Du bei Amazon was findest sag Bescheid.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

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