Spannungsdifferenz bei Netzteilen, wieso?

Hallo ihrs,

ich wollte meine Wechselfestplatte an einem Netzteil anschliessen, welches laut Bezeichnung 12V2A bringen soll. Die Festplatte sprang nicht an, sondern klackerte nur so. Also setze ich ein Multimeter ein und siehe da - er zeigt nur 10V an. Ok das Netzteil war günstig.

Ich habe dann aber mal neugierigerweise angefangen meine Universalnetzteile und andere Netzteile durchzumessen und war etwas iritiert.

12V Universalnetzteil zeigte ca. 16 V Gleichspannung an. Bei niedrigeren Spannungen waren die Schwankungen nicht so groß.

Aber auch zwei andere Netzteile (für Hub und Router) zeigten immer zuviel Spannung an (auch einmal 16 V anstatt 12V).

Nur das PC-Netzteil zeigt fast exakt 12 V an, wie es sollte.

Was ist davon zu halten? Das kann doch nicht sein?Zuviel ist doch nicht gut und sollte wohl auch nicht so sein. Meine Elektronikkentnisse sind nicht so weit her ;).

Ciao Mario

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Mario Prosa
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Mario Prosa schrieb:

Das werden ungeregelte Netzteile sein. Die erzielen nur bei Nennlast auch die Nennspannung. Misst Du im unbelastenten Zustand (ein Voltmeter ist extrem hochohmig und somit keine Last), so siehst Du die Leerlaufspannung und die ist höher.

Dort wird die Ausgangsspannung auch geregelt.

Router und Hub werden intern eine Spannungsreglung haben, daher ist ihnen die Eingangsspannung relativ egal, zumal unter Last da keine 16V mehr herauskommen. Dein Universalnetzteil darfst Du halt nur an solche Geräte hängen, die es entweder entsprechend belasten oder keine exakte Eingangsspannung erwarten.

CU Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Achja, Leerlaufspannung hängt also vom Innenwiderstand des Netzteils ab.

Also müsste ich quasi das Multimeter zu einem Verbraucher parallel schalten, um die Netzteile wirklich zu testen?

Warum läuft dann die Festplatte nicht an, obwohl auf dem externen Netzteil 12V steht? Kann man davon ausgehen, wenn er im Leerlauf zuwenig misst, das er dann auch unter Last nicht mehr bringt?

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Mario Prosa

Die Platte wartet eine exakte Eingangsspannung, und keine Spannung, die

+/-20% um den Nennwert herum schwankt. Auch kann es sein, dass 2A nicht ausreichen - selbst 2,5"-Platten ziehen beim Anlaufen mitunter schon 1A, eine 3,5"-Platte kann da durchaus noch einiges mehr brauchen.

Ja.

--
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
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Arno Welzel

Welche Platte ist das genau? Ich habe hier viele Platten, die 12V und 5V gleichzeitig brauchen. Dafür hat der Stecker auch 4 Pins, zweie davon für 0V.

Messen ist nicht so einfach. Netzteile ohne Last zu messen ist sinnlos. Es gibt auch welche, die sich ohne Last gleich wieder abschalten.

Norbert

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Norbert Hahn

Mario Prosa schrieb:

Nein. Für die Leerlaufspannung ist der Innenwiderstand völlig egal. Der Innenwiderstand liegt in Reihe mit der Spannungsquelle. Da ohne Last kein Strom durch diesen fließt, geht auch kein Spannung am Innenwiderstand verloren.

Im Idealfall ergibt sich der Innenwiderstand Ri aus Leerlaufspannung geteilt durch Kurzschlußstrom (Disclaimer: Es ist in vielen Fällen nicht ratsam, den Kurzschlußstrom zu messen!). Das setzt aber einen linearen, ohmschen Innenwiderstand voraus. Sobald da nichtlineare Komponenten ins Spiel kommen (z.B. Dioden) stimmt das nicht mehr so ganz.

Auf dem Netzteil müßte ein Nennstrom bzw. eine Nennleistung angegeben sein. Wenn man das Netzteil mit Nennstrom belastet, sollte sich in etwa die Nennspannung einstellen.

Gerade Computerkomponenten benötigen eine harte (geringer Innenwiderstand) und genaue Spannung. Das läßt sich vernünftig nur durch elektronischer Stabilisierung erreichen. Probleme mit der Stromversorgung einer Computerkomponente lassen sich auch kaum mit einem Multimeter finden. Spannungseinbrüche im Milisekundenbereich reichen völlig, um die Elektronik komplett aus dem Tritt zu bringen.

Wenn bereits im Leerlauf die Spannung zu gering ist, dürfte das Netzteil einen Defekt haben.

Gruß Ole

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Ole33

HÄÄÄ? Na der ist _genau_ dafür verantwortlich!!

Die aussen gemessene Spannung der (realen) Spannungsquelle unter Last unterscheidet sich doch von der Leerlaufspannung (also der gemessenen Spannung _ohne_ Last genau um den Spannungsabfall am Innenwiderstand zufolge Laststrom. U_last = U_LL - I_last*R_i.

I_last +----->-----+ | | .-. | | | | | | R_i | | | .-. '-' | | | | U_Last | | R_Last | | '-' --- | | U_ll - Y | | | +-----------+ (created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05

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Heinz

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Heinz Liebhart

Ole33 schrieb: ...

Mein EVU wird ja wohl ein linearer ohmscher Widerstand sein: Meß, Wumms.... Doch nicht ;-)

SCNR, Falk

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Falk Willberg

Heinz Liebhart schrieb:

Die Leerlaufspannung ergibt sich doch ohne Last (I_Last=0). Du schreibst

U_last = U_LL - I_last*R_i

Ohne Last (R_Last=unendlich; I_Last=0):

U_last = U_LL - 0 * R_i => U_last = U_LL

Hochohmig gemessen und ohne äußere Last (das bedeutet Leerlauf ja wohl) ist die Klemmenspannung also identisch mit U_LL, egal ob der Innenwiderstand R_i 1Ohm oder 1Megaohm ist.

Daher meine Aussage: Für die Leerlaufspannung ist der Innenwiderstand völlig egal.

Gruß Ole

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Ole33

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Was f=FCr einen Kurschlussstrom hast Du denn gemessen? Ich wollte das nur wissen, damit ich mein eigenes Amperemeter vorher auf den rchtigen Bereich schalte. :-) Gruss Harald PS: Bzw. wieviel Ampere sind denn ein Wumms?

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Harald Wilhelms

Im Zweifelsfall der Wert der Schmelzsicherung im lokalen Mittelspannungstrafo. Ich habe mal bei der Reparatur zugeschaut als es zu einem Kurzschluss durch eine Jung-Eule gekommen war. Die Sicherungen sahen nicht viel anders als die üblichen Feinsicherungen, die man in Kaltgerätebuchsen einsetzt -- Nur eben einen halben Meter lang und entsprechend dicker...

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Einen kleinen Unterschied gibts noch. Die haben oft einen zusätzlichen Schlagbolzen, welcher für eine Auslösung des Leistungstrenners sorgt. Einphasige Abschaltungen sind nicht sehr erwünscht ;-)

Gruß

Hans-Georg

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Hans-Georg Lehnard

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