Skop GO 15 Z - Nulllinie

Hallole,

ich möchte einen meiner Neffen, der erfreulicherweise die Fahne der Elektronikbastler hochhält, mit einem Skop beglücken. Etwa in seinem Alter hatte ich mein erstes (leider vor zehn Jahren verschollenes) Skop gekauft, damals als Schüler auf Raten, ein CI-94 (oder C1-94) für wahnsinnige 400 DM, was mir bis zur Tilgung schlafklose Nächte bereitet, aber für eine neue Dimension des Elektronikbastler gesorgt hat. Erstanden habe ich in der Bucht ein GO 15 Z, was gegenüber dem CI-94 schon eine deutliche Verbesserung darsellt (2-Kanal, größerer Frequenzbereich, größerer Schirm etc.). Zu meiner nicht geringen Überraschung funktioniert es auch grds. noch einwandfrei (siehe aber den abschließenden Hinweis), bis auf eines: Die Nullline beider Kanäle ohne Eingangssignal springt lustig hoch und runter bei Umschaltung der Eingangsempfindlichkeit. Ich entsinne mich sehr vage, irgendwo in Bezug zu einem anderen Skop mal gelesen zu haben, daß man dies mit Hilfe eines Trimmers und der Vertikaleinstellung justieren könne. Da dies doch etwas ärgerlich ist und ich trotz langer googelei dazu nichts gefunden habe, möchte ich mal anfragen, ob jemand eine Idee hat, wie ich das bei diesem Skop ab- und einstellen kann. Einen Scan der Bedienungsanleitung und des Schaltplan habe ich unter

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bereitgestellt; die Eingangssvertärker finden sich auf S.2 des Schaltplans.

mfg, Dr.K.

P.S.: Noch ein Hinweis für alle, die ein GO 15 Z "neu" gekauft haben: Nicht über die Skala der Zeitbasis wundern. Denn: Bei diesem Skop sind die Skalen der Drehschalter nicht auf der Frontplatte sondern eingeprägt auf Klarsichtkunststoffscheiben an den Drehknöpfen. Beim ersten Herumspielen im ausgeschalteten Zustand fiel mir auf, daß Knopf/Skala der Zeitbasis falsch montiert zu sein schien: Beim Rechtsanschlag (kleinste Zeiteinheit) befand sich nicht der kleinste sondern der zweitkleinste Wert unter dem Marker und bei Linksanschlag nicht der größte Wert der Skala (33ms) sondern der benachbarte kleinste Wert. Da ich ohnehin die Frontplatte säubern wollte, habe ich alle Knöpfe entfernt und dann wieder "richtig" montiert. Beim anschließenden (ersten) Test stimmte die Einstellung der Zeitbasis einfach nicht mit der Anzeige eines 50Hz-Sinus überein: Irgendwasum 15 Hz. Immer fix dabei, erstmal herumzuschrauben, habe ich das Gerät geöffnet, den Trimmer für die Stromquelle des Rampengenerators gefunden und daran herumgekurbelt. Erst nachdem auch dies keine Lösung brachte, fiel mir wieder ein, daß der Knopf des Zeitbasis-Drehschalters "falsch"/"verdreht" angebracht war - und siehe da, nach entsprechender Korrektur des Drehknkopfs und Neueinstellung des Rampengenerators stimmt die Anzeige. Verärgert über diesen vermeintlichen Defekt ging ich nochmal die Unterlagen durch - und siehe da, dort war als Frequenzbereich nicht der Bereich des Skalenaufdrucks angegeben sonder der "korrigierte" Bereich, wenn der Drehknopf passend zur Anzeige montiert und die Beschriftung der kleinsten Zeiteinheit durch "100ms" als nunmehr größten Wert ersetzt wird. Ein in der Serie falsch beschrifteter Skalenknopf!

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RAuN Dr. M. Michael König, FA für EDV-/II-Recht * Dr. König & Coll.
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RA Dr.M.Michael König
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Nach Schaltplan Seite 2 würde ich mit den Balance-Reglern R115/R215 versuchen, die günstigste Einstellung für alle Empfindlichkeiten zu finden (für jeden Kanal einzeln, in Stellung DC, bei kurzgeschlossenem Eingang). Allerdings vorher die Kontakte der Bereichswähler prüfen. ob sie sauberen Kontakt geben.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Am 24.09.2011 10:29, schrieb RA Dr.M.Michael König:

Hallo,

nach einem Schnellen Blick auf die Schaltung:

Ich vermute Ofssetströme im Eingangsverstärker als Ursache. Leider ist die Eingangsschaltung nicht ganz symmetrisch ausgeführt: Ein FET des Eingangsverstärkers geht direkt mit 68 Ohm nach Masse und der Zweite über diverse Widerstände die sich beim Umschalten ändern. Und dann hängt da noch die Diode D102 usw. dran - falls die Diode einen zu hohen Sperrstrom hat dann kann man versuchen die zu wechseln ansonsten sehe ich auf den ersten Blick wenig Möglichkeiten.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 24.09.2011 10:29, schrieb RA Dr.M.Michael König:

Hallo,

nach einem schnellen Blick auf die Schaltung:

Ich vermute Offsetströme im Eingangsverstärker als Ursache. Leider ist die Eingangsschaltung nicht ganz symmetrisch ausgeführt: Ein FET des Eingangsverstärkers geht direkt mit 68 Ohm nach Masse und der Zweite über diverse Widerstände die sich beim Umschalten ändern. Und dann hängt da noch die Diode D102 usw. dran - falls die Diode einen zu hohen Sperrstrom hat dann kann man versuchen die zu wechseln ansonsten sehe ich auf den ersten Blick wenig Möglichkeiten.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Wenn die Nullinie reproduzierbar bei jeder Schaltstellung immer an die gleiche Stelle springt sind vermutlich die Eingangs-JFET beschaedigt. Wenn sie wild rumspringt dann hilft nur Tuner 600 im Eingangsteiler und wie Heinz schrieb eine Untersuchung der Balance-Timmpotis. R115 und R215. Manchmal verlieren die Schleifer den Kontakt und "rattern mit" wenn der grosse Teilerschalter gedreht wird. Zum Test bei einem die Schleiferstellung markieren, paar mal hin und her drehen, wie auf den Ursprung, und sehen ob es zumindest besser geworden ist. Falls ja, neue Potis spendieren.

Auch die Positionspotis und S202/203 mal abklopfen (im wahrsten Sinne des Wortes).

[...]
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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, und alle größeren Metallteile, Potibeinchen und dicke Drähte nachlöten. In soeinem Teil "arbeitet" es. Und entstauben kann auch nicht schaden. Bevor man mit Tunerspray drangeht. Ordentlich mit der Preßluft reinhalten...und mit dem Pinsel.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Vorsicht mit Pressluft. Als ich mal ein Scope durchpustete flogen drei Metallteile raus und bei zweien hatte ich keinen blassen wo die herkamen.

Bei Scopes dieser Methusalemklasse, die vermutlich noch 10-20 Jahre irgendwo in einem Keller gestanden haben, wird man ohne Tuner Spray aber kaum hinkommen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Genau, Vorsicht mit Preßluft auch besonders bei Tektronix Scopes, da hat man schnell mal einen der gesockelten Transistoren weggeblasen. BTDT.

Gruß...Bert

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Bert Braun

"Bert Braun" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, hattet Ihr gedacht, ich meinte den Kompressor? Bitte die Luftpistole oder die Dose....und beim Kontaktreiniger ev. etwas "nachfetten", KontaktGold oder so. Nicht gleich Kontakt60, gell? Die entfernten Oxide hinterlassen sonst ein Riefenfeld, das sich extrem schnell "renaturiert" und dann hat man nix gewonnen. Nach dem Reinigen vielfach langsam schalten unter "Gleitmittel", das verschlichtet die Kontaktflächen. Sollte der Leerjunge sich durch Tempo verausgaben, kriegt er was auf die Pfoten.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

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