Sicherungsdraht berechnen

Hallo,

wie berechnet sich eigentlich die Stromstärke, die ein Sicherungsdraht aushält?

Aus der Länge und dem Durchmesser sowie dem Material kann ich den Widerstand berechnen, mit P=R*I*I die umgesetzte Leistung berechnen.

Und dann weiter? Wärmeaufnahmevermögen des Drahtes berechnen, Schmelzpunkt rausfinden, und dann mit der Differenz Schmelzpunkt-Zimmertemperatur weiterrechnen?

Aus welchem Material bestehen eigentlich die Sicherungsdrähte?

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Gruss           * Holger Metschulat
  Holger        * e-mail: homer@stellwerke.de,
http://www.sgs.wh.tu-darmstadt.de/homer
    "Internet-Nutzung ist ein Privileg und kein Recht."
       (Rechnerraum-Ordnung an der Uni von 1994)
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Holger Metschulat
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Holger Metschulat schrieb:

lzpunkt

Hallo,

nein so einfach wird das nicht gehen, die W=E4rmeabgabe des Drahtes an di= e=20 Umgebung wird nicht vernachl=E4ssigbar sein, besonders dann wenn der Stro= m=20 langsam ansteigt und die Sicherung aber schon bei geringerer=20 =DCberschreitung des Nennstromes durchbrennen soll. Bei den tr=E4gen Sicherungen mit Sandf=FCllung muss ja auch noch die=20 W=E4rmekapazit=E4t des Sandes mit ber=FCcksichtigt werden.

Solche W=E4rmeprobleme mit W=E4rme=FCbertragung sind aber recht komplizie= rt zu=20 berechnen, mit Differentialgleichungssystemen oder numerisch simuliert.

Um Versuche an den Sicherungen wird man nicht herum kommen.

Bye

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Uwe Hercksen

Holger Metschulat schrieb:

Uralte Formel von W. H. Preece:

I = A*d^1,5 mit d: Durchmesser in mm, A aus folgender Tabelle:

Material | A | Schmelzp. | Siedepunkt

---------+------+-----------+----------- Kupfer | 80.0 | 1083°C | 2300°C Aluminum | 59.3 | 660°C | 1800°C Eisen | 24.6 | 1535°C | 3000°C Zinn | 12.8 | 232°C | 2260°C Blei | 11.8 | 327°C | 1620°C

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listet einige Ströme, bei denen Leiter schmelzen (fusing current).

Alles für den stationären Zustand. Brauchst Du Infos über Impulsbelastbarkeit?

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
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Oliver Betz

Oliver Betz schrieb:

Danke, es geht hier um Sicherungen in elektromechanischen Stellwerken der Bahn. Diese bestehen aus einem Keramikkörper mit zwei stabilen Messingstiften ca. 2 cm auseinander. Dazwischen wird dann der Sicherungsdraht gespannt und eingelötet. Das ganze wird dann mit einer Glasscheibe und Heißkleber verschlossen.

Für die Reparatur dieser Sicherung für einen anderen Einsatz wollte ich geschossene Sicherungen aufarbeiten, die Formel hilft mir da schon. Es kommt weniger auf die genaue Auslösestromstärke an, Nennwert war 0,3A. Am einfachsten würde ich hier Kupferlackdraht nehmen, da ich den schon hier habe. Werde mal einige Sicherungen testweise reparieren und dann das ganze ausprobieren.

Dahinter hängen dann jede Menge Relais bei 36 Volt. Da ist die Impulsbelastbarkeit nötig, nicht wahr?

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Gruss           * Holger Metschulat
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Holger Metschulat

Kann man an den Resten der Orginalsicherung nicht Drahtdurchmesser messen und mit Brückenschaltung den Widerstandswert feststellen ?

Kupferdraht der bei 0,3A durchbrennt ? Dafür muß der Draht "hochohmig" sein damit sich die Wärme entwickelt. Bei 36 Volt an der Last dürfte im Betrieb wohl auch etwas Spannungsabfall erlaubt sein.

Konstantan wäre wohl besser. Es gab für Brandmelder auch schon bei niederiger Temperatur schmelzende Drahtsorten die heute eher unter Lot zu finden sind.

Andererseits: warum nicht handelsüblich 0,3A träge reinfummeln.

MfG JRD

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Rafael Deliano

DC nein, AC ja. Bei DC Relais steigt der Strom iA langsam an (modulo Scherze wie Kurzschlusswindungen). Bei AC ist der Strom erst hoch, bis der Luftspalt der Spule geschlossen ist.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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