Seltsamer Effekt an Ausgang von Soundkarte

Hi Leute, ich habe mir in der letzten Zeit ne Endstufe samt Subwoofer gebaut und mich anschließend über die lauten verkratzten Höhen aus den Satelliten gewundert. Um dem auf den Grund zu gehen, habe ich heute mal einen Software-Funktionsgenerator heruntergeladen und mir das Signal mit dem Oszi betrachtet. Als erstes fiel mir auf, dass da 170mV DC drauf sind, na Klasse...

Alle folgenden Tests habe ich mit einem Sinus-Signal gemacht. Ab ca. 4kHz steigt die Amplitude bis 20kHz auf den fast vierfachen Wert, wenn ich da mal durchsweepe. Das würde dann auch die zu lauten Höhen erklären.

Wenn ich mir das ganze per FFT anschaue, erscheint bei einer Ausgangsfrequenz von ca. 8kHz ein weiterer Träger bei ca. 12kHz. Erhöhe ich die Ausgangsfrequenz weiter, steigt auch die Frequenz dieses parasitären Trägers mit an z.B. bei 10kHz 14kHz, bei 14kHz 18kHz usw.

Der parasitäre Träger ist also immer 4kHz entfernt. Seine Amplitude steigt mit steigender Frequenz stark an und erreicht fast den Wert des erzeugten Grundtons Trägers. Ich kann die Ausgangsfrequenz bis 20kHz erhöhen, der störende Träger geht dann auf 24kHz. Allerdings kommt nun ein weiterer entgegen und trifft den Sollträger bei 20kHz.

Hardware: Soundblaster Live 1024 (glaube ich) Oszi: Tektronix TDS1002

Diese Träger sind bei allen einstellbaren FFT-Fenstern zu sehen. Auch die eingestellte Zeitbasis am Oszi spielt keine Rolle.

Der Effekt lässt sich mit den beiden folgenden Programmen reprouzieren

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Ist die Soundkarte kaputt? Ein kaputter Ausgang macht doch normalerweise keine so seltsamen Effekte, oder? Wie kann dieser Effekt erklärt werden? Warum 4kHz Abstand, warum Ist bei

20kHz Ende und nicht bei 22,05kHz? Warum treffen sich bei 20kHz die beiden Träger und nicht bie 22,05kHz?

Fragen über Fragen

Michael

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Michael Rübig
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"Michael Rübig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

Diesen Effekt habe ich auch, allerdings sehr viel schwächer als bei dir. Bei 10 Khz Nutzsignal gibts einen 14 Khz "Störer" ca. 50 dB unter dem Nutzsignal, bei 16 Khz (Störer bei 20Khz) liegt er 20 dB darunter. Bei mir ist dieses Verhalten also praktisch nicht störend, weil nicht hörbar. Meine Karte ist eine "Creative 5.1 Live", hat 37 Euro gekostet. Eine Live1024 hatte ich in meinem vorherigen Rechner und da war der Sound eigentlich sehr gut.

Bist du sicher, daß der Software-Höhenregler nicht auf Maximum steht ?

Ist der DC-Offset nur da, wenn du hochohmig mißt ? Evtl. ist es dann nur eine Ladung des Ausgangselkos. Belaste den Ausgang doch mal mit 10 KOhm oder so... Oder einfach ein paar Sekunden lang kurzschließen...

War das schon immer so, oder hat die Karte mal ganz gut geklungen ?

Um Soundkarten zu testen gibts ein sehr gutes Programm:

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RMAA 5.5 Dafür wird LineOut mit LineIn verbunden (per Kabel) und die Karte (oder besser die Software) mißt mit ihrem eigenen Signal. Das müßte eigentlich den sehr "schrägen" Frequenzgang zeigen. Teste aber, ob wirklich das Signal an LineIn gemessen wird... (Kabel kurz rausziehen)

-Klaus-

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Klaus Selver

|> Alle folgenden Tests habe ich mit einem Sinus-Signal gemacht. |> Ab ca. 4kHz steigt die Amplitude bis 20kHz auf den fast vierfachen Wert, |> wenn ich da mal durchsweepe. Das würde dann auch die zu lauten Höhen |> erklären.

Klar, die haben das Erfolgsrezept jedes Boomboxbauers befolgt: Bass und viel zu starke Höhen, dann klingt es immer gut... Früher hat die c't ja auch immer den Höhenabfall beklagt. So 12dB Überhöhung sind dann doch voll OK ;-)

|> Wenn ich mir das ganze per FFT anschaue, erscheint bei einer |> Ausgangsfrequenz von ca. 8kHz ein weiterer Träger bei ca. 12kHz. |> Erhöhe ich die Ausgangsfrequenz weiter, steigt auch die Frequenz dieses |> parasitären Trägers mit an z.B. bei 10kHz 14kHz, bei 14kHz 18kHz usw.

Hm, könnte das irgendein Artefakt einer dilettantischen Umrechnung von 44.1kHz Quellentakt auf die 48kHz von AC97 sein?

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

EQ im Creative Mixer eingeschaltet? Die neuesten Treiber installiert?

Es sollte 3,9 kHz sein, wenn Du mit 44,1 kHz Samplingrate arbeitest, aber das macht man ja bei einer SB Live ja auch nicht.

Spiegelfrequenzen. Das hängt aber auch von der Amplitude des Nutz- signals ab und sollte bei echter (tm) Musik nicht sooo schlimm sein.

Such mal die Testberichte der SB Live bei

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Norbert

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Norbert Hahn
*Michael Rübig* wrote on Thu, 05-08-11 18:50:

Ich würde es so nennen, ja. Es ist aber das normale Verhalten aller AC97. Mir sind zwei Abhilfen bekannt:

a) Uraltkarte aus der Vor-AC97 Zeit (eigene Messungen) b) Sauteure High End Karte (Hörensagen)

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Axel Berger

Hi,

Ich benutze die Bordeigenen Treiber von W2K. Das Creative-Gedöhns war mir eigentlich immer zu sehr aufgeblasen.

Aber ich werde es mal probieren.

Keine Ahnung, mit was Windows intern arbeitet. Kann ich das beeinflussen?

Ja, außerdem sind die frequenzmäßig in einem Bereich, bei dem mir das echt egal ist. Ich wundere micht nur, warum der Spiegel bei 20kHz sitzt und nicht bei 22,05kHz.

Mach ich, Michael

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Michael Rübig

Axel Berger schrieb:

Sind Ursachen für dieses abnorme Verhalten bekannt? Denn der Frequenzgang sollte wohl unter +/- 1dB sein. Habe ich mal in einem Test gelesen.

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gruß horst-dieter
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horst-d.winzler

Nein, 12 dB Anhebung bei 20 kHz sind krank. Damit kann man nicht leben! Das machen keineswegs alle AC97-Karten bzw. Chips. Meine SB Live Value von anno 1999 hat zwischen 40 Hz und 18 kHz keine größeren Abweichungen als 2 dB bei der Wiedergabe - bei 48 kHz Abtastrate. Aufnahme habe ich nicht gemessen, da ich sie dafür nicht benutzen wollte.

Die SB Live macht bei anderen Abtastraten etwas mehr Mist (modernere AC-97-Karten sind da besser) und von der Qualität des Windows-Codecs zur Umrechnen der Abtastrate bei Aufnahme weiß ich nichts.

oder neue Karten. Die SB Live aus der Zeit vor 6 Jahren war halt die erste Implementierung von AC-97 und Creative legte wohl mehr Wert auf Kompatibilität mit Soundblaster als auf Qualität des internen Resamplers.

Dazwischen liegen schon Welten, aber auch im Preis und teilweise in der Verfügbarkeit von Treibern, wenn man nicht Windows benutzt.

Norbert

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Norbert Hahn
*Norbert Hahn* wrote on Fri, 05-08-12 21:59:

Stimmt - ich bezog mich auf den um 4 kHz verschobenen Nebenpeak durch die Zwangsdwandlung. Bis auf zu große Abfälle bei Höhen und Tiefen, Höhen bisweilen schon ab 5 kHz, hatte ich im reinen Frequenzgang hier noch nichts so außergewöhnliches.

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Axel Berger

Hallo, ich bin inzwischen weiter.

Das hat sich inzwischen erledigt. Das waren die Standard-Windows-Treiber. Ich habe mal den neuesten Treiber von Creative installiert, dann wars weg. Ernüchternd war aber: Die maximal am LineOut erzielbare Amplitude bei allen Reglern voll auf sank damit stark ab. Stärker störte mich, dass die Lautstärketasten an meiner Logitech-Tastatur bei Bedienung zu kurzem kratzigem Ab- und Wiederaufblenden der Wiedergabe führten. Also frustriert das Creative-Zeug wieder deinstalliert. Gefühlsmäßig ist das Problem mit der geringen Amplitude aber immer noch da. Jetzt am Schluß der Prozedur habe ich bei voll aufgerissenen Reglern ca

1,5V Vss erreicht. Hört sich IMHO normal an, oder. Ich habe aber das Gefühl, das mit den Windows-eigenen Treibern deutlich mehr drin war. Aber da spiele ich jetzt nicht mehr rum.

Der störende Träger war bei weiteren Messungen plötzlich immer 8kHz entfernt. Einmal habe ich ihn nochmal bei 4kHz erwischt. Sehr seltsam. Jetzt habe ich ihn gerade wieder bei 4kHz:

10kHz/14kHz :gerade aus dem Rauschteppich auftauchend 12kHz/16kHz :30dB Abstand 14kHz/18kHz :25dB Abstand 16kHz/20kHz :15dB Abstand

Der Klang ist jetzt gut, ich kann also damit leben. Scheint wohl ein Resample-Problem von 44.1kHz auf 48kHz oder so zu sein.

War ich ja,

Grüße Michael

Reply to
Michael Rübig

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