Das sehe ich genau umgekehrt, Vinyl wird beim Lagern nicht schlechter und Lesegeräte gibt es ich hoher Qualität noch neu. Aufgrund der analogen Aufzeichnung wäre es auch in ferner Zukunft kein Problem, den Datenträger wieder zu lesen. Bei CDs sieht das alles bedeutend schlechter aus.
Mhm... und man braucht in extremo noch nicht mal Strom dazu. Solange man ein Auzieh-Uhrwerk hat (-> Grammophon), eine Nähnadel, ein Stück Pappkarton und einen Klebestreifen ... OK, ist vielleicht nicht für audiophile Ansprüche geeignet...
Ich denke, die Entscheidung sollte man besser der Nachwelt überlassen. Archäologen von heute freuen sich einen ab, wenn sie eine Einkaufsliste in Keilschrift finden - Archäologen in 2000 Jahren würden sich genauso über einen Kassenzettel von heute freuen. Nur wird sich der nicht finden
- die Dinger sind ja schon nach 2 Wochen in meiner Geldbörse nicht mehr lesbar.
Bei spezielleren Dateiformaten bin ich auch nicht so zuversichtlich. Wenn man mal nach "alte word dateien lesen" googelt, dann haben da heute schon viele Leute arge Probleme bis hin zur Zerstörung der Dokumente durch falsche Autokonvertierung. Ja, läßt sich alles irgendwie lösen, mindestens durch Systemarchäologie. Aber dieses Wissen wird schneller verloren gehen als die zu konvertierenden Dateien, schätze ich.
Das Problem ist ja, dass wenn so etwas heutzutage kommerziell wird, dann ist alles an Dokumentation streng Geheim und die Firma vernichtet bei der, schon bei Gründung der AG vorherzusehenden, Pleite schnell noch alle Unterlagen. Wenn dann zwei Jahre später alle Laufwerke durch geplante Obsoleszenz platt sind kann man sich die tollen Würfel an den Innenspiegel hängen.
Aber das ist doch wichtiges Intellectual Property!!1
Mal sehen, wie das so weitergeht... nach der Demokratisierung der Informationsverarbeitung findet ja auch eine Demokratisierung der Produktion bzw. Produktionsmittel statt - die Maker-Bewegung halt. Ist noch nicht sonderlich weit gediehen, aber ich denke, da kommt noch eine Menge, und das wird dann nicht geplant obsolet sein. Und die nächsten IP-Kriege sind vorprogrammiert.
Fragt sich nur, ob wir noch so viel Zeit haben, bevor der Kapitalismus mit kurzlebigem Tinnef die irdischen Ressourcen verbraten hat.
Ich habe die Tellermine mit der Diplomarbeit seinerzeit nicht mitnehmen können, die 8"-Disketten habe ich irgendwann entsorgt. Aber ob ich die Programme und Daten einer Siemens R10 sowie einer 75xx unter BS2000 noch benötige?
/prli
Bernd
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Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen.
P.Liedermann in defa
Ah, noch ein Grufti. Meine war immerhin schon auf 5-1/4" mit 360k oder so. Geschrieben auf Vatterns orischinol IBM Ur-PC. SSelbst wenn es noch auf der 5100 gewesen waere, von den Kassetten-Baender konnte man auf Disketten umkopieren.
Kommt drauf an was es war. Ich habe meine Fortran-Programme nicht aufgehoben. Sie hatten keine besondere "Erfindungshoehe".
"Ah, Hanno hat sich am 6.September 2013 einen Burger mit Pommes reingepfiffen". Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nachwelt das so prickelnd interessant faende :-)
Ich faende es allerdings praktisch, wenn die Dinger wenigstens bis zum Ablauf der Anfechtungsfrist der Betriebssteuererklaerung halten wuerden. Manche tun das auch, aber da man nie weiss welche, muss man viel Papier und Energie fuer den Kopierer verplempern.
Das liegt ja nun wirklich an der Dummheit der Leute, die versucht haben, diese Files zu konvertieren. Ich wuerde niemals einer Software das Rueckschreiben in eine Datei oder deren Neuerstellung unter gleichem Namen auf gleichem Medium erlauben. Ehe ich mich an die alten MS-Works Files machte, habe ich zuerst alle mich interessierenden auf eine Festplatte geholt und erst dann mit der aktuellen Version der Software drangetatzt.
Mag sein, aber wenn es z.B. um den Erhalt der Daten geht, kann so gut wie jedes Database-Programm comma- oder tab-delimited Files abspeichern. Die lassen sich mit allem lesen, notfalls sogar mit Notepad. Allerdings muss der Benutzer auch auf den Trichter kommen, zusaetzlich einen File so abzuspeichern. Bei Listen von steuerlich relevanten Anschaffungen waere es beinahe Leichtsinn, das nicht zu tun. Denn das muss man u.U. 30 Jahre spaeter lesen koennen, oder es wird schmerzhaft teuer, weil die Steuerbehoerde ansonsten den Anschaffungswert als Null annimmt.
Die Alternative dazu sind Patente, dann ist alles öffentlich einsehbar dokumentiert. Dazu gehören natürlich die Patentschlachten vor Gerichten, Patentanwälte und Handelskriege auf de Basis.
Gab es jüngst bei Mobiltelefonen und Schmierfinger-Tabetts. Auch nicht wirklich reizvoll und für kleinere Firmen oder EInzelkämpfer unmöglic h.
Da finde ich Einrichtungen wie die Deutsche Nationalbibliothek und die Ablieferpflicht für Verleger sogar ein ziemlich gute Idee.
Ist für mich ein bißchen weit weg, aber ich habe mir die Seite als Bookmark abgelegt. Scheint ganz interessant zu sein. Da gibt es also noch Leute, die ihre alten Kisten nicht sterben lassen wollen. Gut.
Das war ein gewisses Pendant zu "ls" oder "DIR" Hrhr: Die Systemdokumentation zur R10/R30 war ein Paradebeispiel von Rekursion, um sich einzulesen musste man eigentlich alle Ordner reihum lesen. Und Prozeß-FORTRAN zur Ansteuerung angebundener Peripherie im CAMAC-Crate war auch lustig: Bitoperationen musste man erst nachbauen. Siemens hatte auch besonders deutsche Tastaturen, auf denen gab es EINFÜGEN und AUSFÜGEN
Bernd, sich auf der 75xx an 200 PAM PAGES erinnernd und den Printer-Dump aus dem Schnelldrucker, den der Admin dem Kommilitonen mit eiserner Miene auf den Tisch packte
Was bin ich froh, dass mir das erspart geblieben ist :-)
IBM hatte allerdings auch eine Programmiersprache rausgebracht, wo man spezielle Tastaturen brauchte: APL. Mein Vater wollte mich immer ueberzeugen, das zu benutzen. Die damit erstellten Programme waren auch verblueffend effizient und kurz. Aber ich sah keine grosse Zukunft darin fuer mich und wollte auch keine Spezial-Hardware benutzen muessen.
Siemens ist mir in diesem Sektor in nicht besonders guter Erinnerung, aber Details sollte ich nicht oeffentlich schreiben. Von den alten Herrn lesen vielleicht einige mal mit und die muss man nicht durch den Kakao ziehen.
Sag das nicht. Wenn es erst einmal dreitausend Jahre alt ist und die erste Kultur am Ort, von der es überhaupt schriftliches gibt, dann machen gleich mehrere Forscher die Entschlüsselung zu ihrem Lebenswerk.
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