Arduino im Weltraum

Gerade im EEVblog gesehen, Arduino im Weltraum:

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Hier ist die Schaltung und weitere Dokumentation zu finden:

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Weiß nicht, ob ich das sinnvoll finde. Ein dicker und frei konfigurierbarer FPGA würde mehr Möglichkeiten bieten, insbesondere für schnelle Sensorauswertungen und man könnte ebenfalls mehrere Experimente parallel durchführen. Aber interessant fand ich die Lösung für die Lagekontrolle: Da werden Spulen verwendet, die gegen das Erdmagnetfeld wirken, wenn ich das im Video richtig mitbekommen habe.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
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Frank Buss
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Das ist oft ein Problem bei dicken FPGA, denn die haben Strukturen im zig Nanometer Bereich. Dort oben muss man mit permanentem Beschuss durch kosmische Strahlung leben. Sowas kann schnell eine Logik Zelle teilweise oder ganz zerstoeren, oder ein Konfigurations-Bit kippen lassen. Ganz bloed ist, wenn ein Flip-Flop dann manchmal noch schaltet und manchmal nicht.

Wenn ich fuer den Bereich was entwickeln muss, reduziert sich die Anzahl einsetzbarer Bauteile vom fetten Digikey Katalog auf eine Liste mit wenigen DIN-A4 Seiten. Meist Bauteile, die es schon zu Zeiten Methusalems gab und die meisten sind analog.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Du kennst dich da bestimmt besser aus, aber da gibt es doch extra Lösungen von den Herstellern. Ich glaube Actel ist da gut positioniert. Aber auch einen dicken Virtex 5 gibt es in einer "Mega-Rad" Ausführung:

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Und Atmel hat da auch einiges, z.B. das passende Konfigurations-EEPROM und kleinere FPGAs:

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
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Frank Buss

Oh, danke. Sind sogar space-rated, was in dem Bereich wichtig ist. Dort koennte man sicher einen uC Core einpflanzen und haette dann einen space-rated uC in modern. Ich habe das gleich mal "in der Akte notiert" :-)

Mit Atmel habe ich allerdings ein Huehnchen zu rupfen, die haben mich gerade mit dem AT32 uC heftig enttaeuscht. Vergeigter Power-on Reset und so.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Da würde mehr als nur ein Microcontroller reinpassen. Der hat bis zu

130.000 Logikzellen. Eine sehr optimierte Version deines Lieblings Microcontrollers kommt mit 2.400 Logikzellen aus (sind zwar Altera-Logikzellen, was aber ungefähr ähnlich ist) und läuft mit 111 MHz:

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Man braucht ja noch andere Dinge für IO, Controller für externes RAM, Routing usw., aber ein bis zwei Dutzend davon sollten problemlos in einem modernen Virtex (oder Stratix) machbar sein.

Sowas wäre weniger gut in einem Satellit. Da kommt man von der Erde so schlecht an den Reset-Taster dran :-)

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
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Frank Buss

Dann koennte man ja sogar DSP darin unterbringen.

Sieht gut aus, und da Polen ja nicht mehr hinter dem eisernen Vorhang ist, im Westen brauchbar. Die 8051 Architektur hat auch hier wieder Vorteile, weil es die bereits als rad-hard Devices gibt und man dann Code wiederverwenden kann:

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Bei solchen Anwendungen ist oft nicht viel RAM und I/O noetig. Da geht es meist um Steuerungen ganz lokaler Natur. Grosse zentrale Systeme sind dabei weniger beliebt, weil das nicht so robust wird. Falls es mal irgendwo scheppert.

Als es die Space Shuttles noch gab, konnte man eine Art ADAC anrufen. Sofern das Kleingeld dafuer vorhanden war.

Mein Vertrauen in POR/BOR "Features" von uC oder jeglichen anderen Prozessor-Chips ist schon lange am Nullpunkt angelangt, das beherrschen die meisten IC-Designer in dem Metier einfach nicht. Daher mache ich das grundsaetzlich extern. Aber hier war das anfangs nicht meine Entscheidung.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ein /F/PGA geht. Aber normale, reprogrammierbare kannst Du vergessen. Die sind nicht radiation hard.

Marcel

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Marcel Müller

Die FPGA, die Frank gefunden hat, scheinen das zu koennen:

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Ich war bisher kein Freund von Embedded IP Block uC in FPGA, aber das koennte Veranlassung sein, sowas zu ueberdenken. Hauptsaechlich weil es ein notorisches Beschaffungsproblem loesen koennte.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Joerg:

Auf dem Mars gibt man sich bei einem der älteren Rover mittlerweile mit Rechtskurven zufrieden.

Falk D.

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Falk Dµeßßert

Da frage ich mich doch, wieso hier ein uraltes XCV600 geht. Das ist ein Virtex, ohne plus, 2, 2E, ..7. Macht etwas Aufwand für scrubbing und triple module redundancy. (und diese !§$$%/!!! ISE10.1!!!)

Ach ja, ein schnellerer JFET-OpAmp als der LF411 war im gleichen Projekt nicht genehmigungsfähig.

Nein, das wird kein Tamagotchi für die Kinder in Fukushima.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Auch dieser hier nicht?

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[...]
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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Am 18.09.2013 19:00, schrieb Joerg:

Akte-X :-D

Bernd

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Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen. 
P.Liedermann in defa
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Bernd Laengerich

Wird ja auch bei den SDR gerne verwendet, in meinem is' offenbar einer mit 115k Zellen.

-ras

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Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

[RH1056A]

Naja, ich schätze mal, und dafür ist nicht viel Fantasie nötig, dass das ein hardened LF156 ist, welcher seinerseits ein stabiler verpackter LF356 ist. Das diese abgekündigt sind, ist für viele Projekte, äh, ungünstig, da kommen Ersatztypen natürlich schon gelegen. Andererseits, soo viel schneller als der LF411 ist der auch nicht. Interessant ist allerdings die Ausgangsstufe, die mit recht hoher kapazitiver Last fertig wird.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Space-rated und rad-hard Bauteile fallen fast alle in das Zeitalter Methusalems. LTC vertraue ich in dieser Hinsicht, die rufen vor einer Abkuendigung erstmal alle an, die das Bauteil in den letzten 5-10 Jahren gekauft haben.

Abgekuendigt ist der LF156 nicht, kannst Du ab Lager bestellen, allerdings klassisch im TO-Gehaeuse:

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Wenn diese Opam Serie abgekuendigt waere, wuerde sich Digikey nicht ueber 150000 Stueck der Version fuer Zivilisten ins Regal legen:

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Von 4MHz nach 6.5MHz GBW finde ich schneller. Von der Slew Rate tun sie sich nicht viel.

Taete ich trotzdem nicht, da wuerde mir mulmig. Zumindest wenn es fliegen muss.

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 18.09.2013 23:39, schrieb Falk Dµeßßert:

Wenn von diesen teuren Spielereien wenigstens was Brauchbares für die Entwicklung auf der Erde abfiele ...

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Hartmut Kraus

Am 23.09.2013 21:43, schrieb Rolf Bombach:

Beim Lesen des Datenblattes kämpfe ich ernsthaft mit dem Schlaf.

Ich habe was _deutlich_ flotteres gesucht. Ich dachte schon an 100 oder 200 MHz unity gain, selbst der alte OPA655 liegt da weit darüber. Unity gain bedeutet ja nur, dass dort echt nix mehr geht, es kommt gerade noch das raus was man reinsteckt. Loop gain ist da nur noch ein Konzept, aber nix was noch einen Vorteil erbringt.

L[FM]1[??] bedeutet gegenüber L[FM]3[??] eigentlich nur den erweiterten Temperaturbereich.

Die kapazitive Last ist mir egal, es hängt ein schneller Komparator dahinter, der mir mit seinem Bias-Strom die Ladung viel zu schnell aus einem Kondensator absaugen würde.

viele Grüße, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Das hattest Du aber nicht geschrieben und 50% schneller ist der RH1056A :-)

Mit JFET sieht es im dreistelligen MHz Bereich duester aus. Warum muss es unbedingt JFET sein?

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

h
e

Je nach Schaltung kann es weh tun, wenn dein Eingang plötzlich ein Ausgan g wird der aktiv zu treiben beginnt.

TID beeinflusst die Parameter der Schaltung. Mega-Rad Ausführung heisst i m Grunde, dass dein Timing oder Stromaufnahme auch nach einer grösseren D osis noch im Rahmen bleibt. Oftmals wichtiger bei aktuellen Sturkuturgrössen (

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Thomas Stanka

Frank Buss schrieb:

[Lagekontrolle]

Also ganz so wahnsinnig neu ist das Verfahren nicht... gelinde gesagt. Auch nicht wirklich selten.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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