Radioaktivität richtig messen.

Wie mi=DFt man Radioaktivit=E4t richtig ? Als Privatmann. Mit kleinem Budget. Wie sch=E4dlich ist welcher Typ von Radioaktivit=E4t f=FCr den Menschen, di= e Kinder, die Dosis, die Dauereinwirkung.

Ist das nicht schon eine Doktorarbeit ?

Sprengt dies mein Budget ?

K=F6nnen Me=DFger=E4te l=FCgen ?

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wernertrp
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Am 20.03.2011 09:06, schrieb wernertrp:

Gar nicht. Geigerzähler sind aus aktuellem Anlass ausverkauft und sind auch in besseren Zeiten nicht gerade Billigware. Jedenfalls, wenn es ein Gerät sein soll, das von einem Laien direkt interpretierbare Messwerte (=>Äquivalentdosis) liefern soll.

Vermutlich werden die Chinesen den Markt aber schon erkannt haben, und in Kürze gibt es im Esoterikfachhandel Platikschachteln, die lustig vor sich hinclickern und dazu Fantasiezahlen anzeigen. ;)

Darüber gibt es jede Menge Literatur => Google, amazon, ...

Um in diesem Themengebiet noch eine Doktorarbeit schreiben zu können, musst du dir vermutlich schon einen sehr speziellen Aspekt herausgreifen.

Vermutlich.

Wer misst, misst Mist. Das gilt besonders für Messgrössen, die man nicht "sehen" kann, und bei denen man folglich die Plausiblität der Ergebnisse nicht überprüfen kann.

Hergen

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Hergen Lehmann

Am 20.03.2011 09:06 schrieb wernertrp:

Geigerzähler messen Gamma- und oft Betastrahlung. Damit kannst Du gucken, ob beim Zahnarzt die Röntgenmaschine funktioniert, und Du kannst als Hobby-Geologe in der Natur Uranbrocken suchen. Einen geschmolzenen Reaktor findet man damit auch.

Wenn Du wissen willst, ob Du Deinen Spinat noch essen darfst und ob es japanisches Kühlwasser regnet, solltest Du die Alphastrahlung messen.

Geigerzähler für Gammastrahlen gibt es für wenig Geld. Dektektoren für Alphastrahler sind teuer, da geht man besser zu Uni oder zum THW.

Guckst Du Wikipedia. Alphastrahlende Partikel verursachen Krebs, wenn man sie einatmet. Durch die Haut gehen sie nicht durch und sie lassen sich mit Seife abwaschen. Gammastrahlen verbrennen die Haut und schädigen das Knochenmark.

Patrick

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Patrick Schaefer

Am 20.03.2011 11:17, schrieb Patrick Schaefer:

Und warum? Zumindest die drei Spaltprodukte die so durch die Medien gehen (Strontium-90, Iod-131, Cäsium-137) sind alles Betastrahler. Wikipedia behauptet in

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das auch die (meisten?) Spaltprodukte Betastrahler seien.

--
Matthias Weißer
matthias@matwei.de
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Matthias Weißer
*Patrick Schaefer* wrote on Sun, 11-03-20 11:17:

Das war ja wohl nichts. Interessant sind da Stoffe wie Jod, Caesium und so weiter, alles Beta- und Gammastrahler. Alphastrahler sind allenfalls in direkter Nähe relevant.

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Axel Berger

Da hat uns der X-No-Archive-Ralf in de.sci.physik vor knapp drei Monaten einen ganzen Thread gestiftet, "Radioaktivitaet mit Hausmitteln messen". Ich glaub insgesamt kam ziemlich viel zusammen, wieso das als Privatmann mit kleinem Budet nicht hinhaut. Aber es waren ein paar interessante Ideen dabei.

Gruß, Felix

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Felix Opatz

Per Nahrung aufgenommen ist nah genug? :-)

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Thomas Stegemann

Indem man sich dar=FCber informiert, _was_ man messen will. 'Radioaktivit=E4t' zu messen macht etwa so viel Sinn wie 'Wetter' zu messen.

Genauso wie als Profi.

Das kleinste finanzielle Budget w=E4ren Filmdosimeter. Das Problem, diese zu kalibrieren, hast Du bei jedem anderen Me=DFger=E4t auch.

die

Sind Kinder keine Menschen?

Ja. Oder anders gesagt: es h=E4ngt von all dem ab - und noch einigem mehr.

Es waren etliche.

Nachdem Du uns Dein Budget nicht verraten hast, ist die Antwort darauf ein eindeutiges Jein.

Nein. Aber sie zeigen das an, was sie messen. Ob und wie sehr das mit dem zusammenh=E4ngt, was Du glaubst, zu messen, ob das dann wieder irgendeinen Zusammenhang mit dem hat, was Du messen willst - und ob das dann wieder mit dem zusammenh=E4ngt, was Du messen solltest, um die gesuchten Ergebnisse zu bekommen, steht in einer anderen Bibliothek.

Gru=DF Markus

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Markus Imhof

Thomas Stegemann wrote on Mon, 11-03-21 08:42:

Direkt nach dem Absenden (warum nie direkt vorher?) ist mir die Zweideutigkeit auch aufgefallen. Gemeint war das direkte Umfeld der Quelle. Wobei ich zugeben muß, nicht wirklich zu wissen, warum zum Beispiel bei Chernobyl, wo die Freisetzung ja ziemlich komplett und unsortiert war, die Alphastrahler nie ein Thema waren. Sie sind zwar viel weniger aktiv, aber dafür auch in viel größerer Menge vorhanden, zumindest U und Pu.

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Axel Berger

Geht noch billiger:

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(Elektrometer, wir durch ionisierende Strahlung entladen).

... und dürfte bei dem obigen Gerät eine lehrreiche Erfahrung sein.

Thomas Prufer

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Thomas Prufer

Hergen Lehmann schrieb:

Ich empfehle einen Blick nach ebay -> Wissenschaftliche Geräte Das quillt gerade über mit _allem_ was irgendwie klickert und lustige Zahlen anzeigt. Sehenswert, was da alles angeboten wird!

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Der falsche Ansatz ist es schon mal, "messen" zu wollen. Ich würde es eher als ein "Prüfen" bezeichnen, ein Hineinschnuppern, ob da was sein könnte. Mehr ist sinnvoll mit machbarem aufwand kaum drin.

-ras

--
Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Das ergibt in dieser Kuerze geschrieben keinen Sinn. Wenn die Aequivalenzdosis in Sievert gemessen wird, sind die entsprechenden Strahlungsarten entsprechend ihrer Wirkung gewichtet und damit ist es per Definition egal, ob eine gegebene Dosis von soundsoviel Sievert von alpha, beta, gamma oder Neutronstrahlung verursacht wurde. Der moeglicherweise verursachte Schaden ist im Rahme der Genauigkeit der Wichtungsfaktoren also der gleiche.

Der Fokus auf Jod, Caesium, Strontium oder Plutonium hat andere Gruende. Erstens die biologische Aktivitaet - Jod wird in der Schilddruese eingelagert, Caesium wird anstelle von Kalium aufgenommen, Strontium wird vom Koerper - wenn ich mich recht erinnere - wohl wie Calcium behandelt. Das heisst diese Isotope koennen aufgrund der Einlagerung in Stoffwechselprozessen zu hohen Aequivalenzdosen fuehren, da sie erstmal im Koerper eingelagert werden, diesen lange bestrahlen koennen.

Alphastrahler (Plutonium), zum Beispiel als Staub in der Lunge, sind hier besonders kritsich, da aufgrund der geringen Eindringtiefe Alpha-Teilchen zu hundert Prozent absorbiert werden und dem entsprechend

100% Schadenswirkung haben. Dies spiegelt sich im hohen Wichtungsfaktor fuer alphas bei der Berechnung der Aequivalenzdosis wieder.

Der zweite Grund fuer die Hervorhebung bestimmter Isotope ist, dass einige wie Cs-137 ein sehr charakteristisches Spektrum haben und daher leicht nachzuweisen sind. Nur weil du erhoehte Strahlung misst, weisst du ja ansonsten noch lange nicht, wo sie her kommt. Der Nachweiss charakteristischer Isotope ist damit ein Teil der Beweisfuehrung.

Gruss Klaus

P.S.: An den OP: Davon abgesehen ist es natuerlich Zeit- und Resourcenverschwendung sich ueber moeglichen radioaktiven Fallout in Europa Gedanken zu machen. Der Abstand zu Japan ist viel zu gross, als das hier genug davon ankommen koennte, um ein Gesundheitsrisiko darstellen zu koennen.

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Klaus Bahner

Hergen Lehmann schrieb:

Wenn die nächste Generation Smartphones keinen Dosisleistungswarner drin hat, haben die Hersteller wieder einmal den Trend verschlafen.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Moin!

Gibts das nicht schon als App?

:-) Michael.

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Michael Eggert

Mein Tricorder für Android zeigt auch Strahlung[0] an.

Falk [0]Irgendwo holt sich das Ding Zahlen über die Sonnenaktivität ;-)

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Falk Willberg

Rolf Bombach :

Nö, sowas lädt man doch einfach nur als APP runter :-).

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er-Zaehler

M.

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Matthias Weingart

hat,

Mir w=FCrde es ja schon reichen, wenn ich die USB-Schnittstelle nutzen k=F6nnte.

Um wieder OT zu werden: kennt jemand einen billigen, einfach zu bedienenden BT-Chipsatz/DevKit, mit dem man solche Spielereien an einem Android betreiben k=F6nnte? Reichweite ist nebens=E4chlich (10 cm w=FCrden reichen).

Gru=DF Markus

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Markus Imhof

Interessant d=C3=BCrfte erst einmal sein, was genau man messen will. Das wird i.d.R. die sog. Energiedosis (Gray [Gy] =3D J/kg), bzw. die =C3=84quivalentdosis (Sievert [Sv] =3D J/kg =3D Bemessungsfaktor * Dosis in Gray) sein. Die kann man relativ einfach mit einer Ionisationskammer messen.

Eine Ionisationskammer ist letztlich nichts anderes als ein Luft-Kondensator an dem man eine Spannung ~50V anlegt und den durch die Ionen in der Luft hervorgerufenen Strom misst. Typischerweise sind die Ionen 1- oder 2-fach ionisiert, d.h. aus dem gemessenen Strom kann man recht zuverl=C3=A4ssig die Menge an Ionen messen. Die Ionisationsenergie von Luft (=3DStickstoff und Sauerstoff) sind bekannt, d.h. aus der Menge an Ionen bekommt man die Menge an Energie die in Ionisation umgesetzt wurde. Die erhaltene Me=C3=9Fgr=C3=B6=C3=9Fe ist das altbekannte Rem, welch= es sich mit einem einfachen Proportionalit=C3=A4tsfaktor in Gray umrechnet (leider nicht was die physikalischen Einheiten angeht).

Gr=C3=B6=C3=9Ftes Problem beim Bau eine Ionisationskammer: Die Str=C3=B6me = sind sehr klein (im fA- bis pA-Bereich). Man kann Elektrometer-OpAmps verwenden, billiger und robuster ist aber die Verwendung eines Elektrometer-JFETs als Spannungsfolger mit nachgeschaltetem Spannungsverst=C3=A4rker (da tut's dann auch ein Wald-und-Wiesen-OpAmp wie der 741 oder 358).

Die kleinen Str=C3=B6me bedingen auch die Verwendung eines SEHR gro=C3=9Fen Me=C3=9Fwiderstands, so in der Gr=C3=B6=C3=9Fenordnung 10GOhm bis 1TOhm (gi= bt's von Ohmite). Ich will demn=C3=A4chst ausprobieren, ob man auch die Leckwiderst=C3=A4nde in einem Elektrometer-OpAmp daf=C3=BCr mi=C3=9Fbrauche= n kann.

Um die Leckstr=C3=B6me klein zu halten wird man die Verst=C3=A4rkerschaltung einer Ionisationskammer auch nicht auf einer Platine aufbauen, sondern vorzugsweise als Dead-Bug.

Hier hat das mal jemand sch=C3=B6n, von Anfang an niedergeschrieben:

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enschen, die

Es z=C3=A4hlt die =C3=84quivalentdosis. Alpha macht am meisten kaputt, kommt daf=C3=BCr nicht weit, ein St=C3=BCck Pappe reicht f=C3=BCr die Schirmung. = Beta kommt auch noch durch d=C3=BCnnes Blech, aber der kleinere Wirkungsquerschnitt bedeutet auch weniger Energiedisposition/Volumen. Gamma kommt auch noch durch zentimeterdickes Blei, kann viel Schaden anrichten, aber daf=C3=BCr weniger "effizient".

Diplomarbeit. Um genau zu sein, meine. Allerdings geht's da nicht um Ionisationskammern und radioaktive Strahlung sondern um Pixeldetektoren und Protonenstrahlen im Energiebereich 20MeV...200MeV.

Nicht unbedingt.

Klar, immer, jederzeit. Auf der anderen Seite nehmen wir die Welt ausschlie=C3=9Flich durch Messungen wahr.

Wolfgang

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Wolfgang.Draxinger

Ah, fällt mir was ein, halb OT: Ähnliche Ionisationskammern zuhauf in den in den USA üblichen Ionisations-Rauchmeldern. Da ist 1 uCurie/37 kBq Am 241 drin, und eine Änderung des Ionisationsstroms zeigt Rauchpartikel an.

Sowas ist ein Consumerprodukt mit einem Endverkaufpreis von 3.88$ inklusive

9-Volt-Block, und vom Hersteller angegebenen Lebensdauer von um die 10 Jahre. Weil "Multi-Gigaohm-Widerstand", "ein Jahrzehnt Siff auf der Platine", und "kost nix" sich irgendwie ausschließen, wird echt trickreich gearbeitet. Erstmal ist der Meßwiderstand ist eine Referenz-Ionisationskammern, halt mechanisch ohne Rauchpartikel. Das Gerät ist auch sonst erkennbar sparsam konstruiert...

Thomas Prufer

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Thomas Prufer

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