eine Frage mit OT-Charakter. Dieses bzw. sehr ähnliches Problem haben viele Menschen die auf unterschiedliche Arten Probleme lösen.
Prozessor A ist schnell und hat wenig Speicher und ist teuer. Prozessor B ist langsam und hat viel Speicher und ist billig. Sensor X ist hat eine geringe Genauigkeit und ist billig. Sensor Y hat eine hohe Genauigkeit und ist teuer.
Ziel 1: Bestmögliche Messergebnisse, Preis egal. Lösung 1: Sensor Y, Prozessor A oder B.
Ziel 2: Bestmögliche Messergebnisse, niedrigster Preis. Lösung 2: Sensor X, Prozessor B.
Ziel 3: Längst möglicher Aufzeichnungszeitraum von Sensordaten. Preis egal. Lösung 3: Sensor X oder Y, Prozessor B.
Es müßte doch einen Methode geben bei der ich mit der Definition des Ziels die Lösung finden kann. So wie es möglich ist aus einer bestimmten Anzahl von binären Eingängen und den gewünschten Ausgangszuständen die entsprechende Verknüpfungsschaltung zu erzeugen, so müßte das auch mit einer bestimmten Methode für solche 'allgemeinen' Probleme funktionieren.
Die Eingangsvariablen sind selten binär, fast immer sind es viele, manche schlecht quantisierbar. D.h. der "beste Operationsverstärker bezüglich Bias-Strom" hat viele Parameter die für ein Projekt relevant sind: Preis, Lieferzeit, langfristige Verfügbarkeit, second-source, gängiges Pinout, Anforderungen bezüglich Versorgungs- spannung/Stromaufnahme, verfügbarer Strom am Ausgangspin, Geschwindigkeit usw." Wenn man "Preis egal" anstrebt kann man Preis niedrig bewerten, aber er existiert trotzdem.
OR hat für Optimierungsprobleme gerne den flexiblen Ansatz von Bellman
Sowas nennt sich ganz allgemein "Optimierungsproblem".
In sehr vielen Fällen läßt sich sowas sogar als lineare Optimierungsaufgabe formulieren und mit den dafür bekannten Algorithmen recht schnell näherungsweise lösen. Allerdings ist die wirklich gesuchte Lösung meist eine "Ganzzahllösung" und die Suche nach der optimalen Ganzzahllösung dauert dann doch noch ein ganzes Weilchen länger.
Optimiert werden kann übrigens immer nur in eine Richtung, typisch (aber nicht notwendigerweise) in Richtung Kosten. Alles andere ist als Randbedingung oder Abhängigkeit zum Optimierungskriterium zu formulieren.
Die Formulierung als mathematische Optimierungsaufgabe hat vor allem einen Vorteil: man wird gezwungen, über die Zusammenhänge richtig nachzudenken. Da fallen dann schnell mal Kriterien auf, die eigentlich keine Rolle spielen, in deinem Beispiel z.B. die CPU-Geschwindigkeit. Da es keine Anforderung gibt, deren Realisierung abhängig von der CPU-Geschwindigkeit wäre, kann man diese von vornherein aus der Betrachtung eleminieren. Damit steht dann hinsichtlich des Optimierungsziels von vornherein fest, daß es Prozessor B werden wird. Es bleibt nur noch die Wahl zwischen den beiden Sensoren.
In deinem Beispiel ist die Sache einfach: Irgendeine konkrete Meßgenauigkeit wird sicher gefordert sein. Das würde man für die Optimierungsaufgabe als Randbedingung formulieren. Damit ergeben sich dann in deinem Beispiel noch genau drei Möglichkeiten:
1) Keiner der Sensoren kann sie liefern->Keine Lösung für die Optimierungsaufgabe
2) Nur Sensor Y erfüllt die Bedingung->Y muß es werden
3) Beide Sensoren erfüllen die Bedingung->X muß es werden, weil er die geringeren Kosten verursacht und Kostenminimum Optimierungsziel ist.
Um nochmal auf die CPU-Leistung zurückzukommen: Nehmen wie mal an, freie Rechenleistung der CPU könnte für andere Aufgaben genutzt werden und dadurch an anderer Stelle Kosteneinsparungen entstehen. Dann formuliert man das einfach als Einflußgröße auf's Optimerungsziel mit negativem Koeffizienten nach eigenem Gusto. Mit sowas kann man sehr schön das Ergebnis der Optimierung nach seinen Wünschen steuern, ohne daß es groß auffällt. Kaum einer der entscheidungstragenden BWLer ist in der Lage und willens, solche Optimierungsrechnungen im Detail nachzuvollziehen. Das wäre ja echte geistige Arbeit. ;o)
Ausserdem entscheidet der Chef, dass Prozessor C genommen wird, da der Hersteller die wie auch immer überzeugendste Werbeveranstaltung geboten hat. Und Sensor Z, weil Kumpel Kalle die Vertretung für die Dinger in DE hat.
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