Problem mit Gabelstapler

Hallo,

ich habe hier einen elektrischen Gabelstapler in der Kur, mit 24 V Bleiakku und PWM Regelung des Fahrstroms mit Thyristorschaltung. Für vorwärts-rückwärts und die Geschwindigkeit gibt es ein Poti mit Mittelanzapfung und zwei Mikroschaltern. Betätigt man den Fahrregler in Richtung vorwärts schaltet zuerst der Mikroschalter und der Schütz für die Motordrehrichtung vorwärts zieht an, drückt man noch weiter fängt der Motor mit steigender Drehzahl an zu laufen. Vorwärts und rückwärts geht so, auch Stillstand, bei Maximalgeschwindigkeit wird die Thyristorregelung durch einen weiteren Schütz überbrückt. Soweit geht alles gut, das einzige Problem tritt nur auf wenn man etwas schneller fährt und dann den Fahrtregler sehr schnell loslässt, dann fällt der zuständige Fahrtrichtungsschütz ab bevor der Motor steht und es funkt heftig an den Kontakten. Will man danach erneut fahren zieht erst der Schütz an und fällt gleich wieder ab wenn man etwas "Gas" gibt. Man muß dann den Schlüsselschalter abschalten, etwas warten und kann wieder fahren. Die verschiedenen Löschdioden am Motor habe ich überprüft, die zwei der Rotorwiclung zu einer extra Bremswicklung waren defekt, die habe ich ersetzt. Die Löschdiode für die Statorwicklung war noch in Ordnung. Ich habe nur einen groben Schaltplan von 1978, die Leiterplatte für die PWM Steuerung ist darin nicht näher beschrieben. Solange man den Fahrregler nicht zu schnell in die Nullstellung zurückfedern lässt ist alles ok.

Hat jemand eine Idee dazu wie man das Problem beim Loslassen des Fahrreglerpotis lösen könnte? Zeitglieder für verzögertes Abfallen der Schütze für beide Fahrrichtungen zum Umpolen der Rotorwicklung sind nicht erkennnbar. Rotor- und Statorwicklung sind in Reihe geschaltet, dahinter die Thyristor PWM Regelung. Die beiden Schütze für die Fahrtrichtungen dürfen natürlich nie beide gleichzeitig angezogen sein da ja sonst der Akku kurzgeschlossen wird. Insofern kann man auch nicht deren Abfallen stärker verzögern.

Auf dem Schaltplan steht Steinbock Elektroschaltplan Nr. 25 S.N. 377 787 Gerät EGV 1,25 D/DI, die Leiterplatten in der Steuerung sind von Bosch.

Vielen Dank schon mal,

Bye

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Uwe Hercksen
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Und so sprach Uwe Hercksen:

Also prinzipiell kenne ich das so: Wenn man den Fahrtschalter loslässt, wird der Motor imho sogar kurzgeschlossen, um Bremswirkung zu erhalten. Dass es dabei intern funkt, kann ich mir schon vorstellen...

Roland

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Roland Ertelt

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Ich wess nicht wie man das 1978 gel=F6st hat jedoch m=F6chte ich folgende Bemerkungen machen:

- Ganz alte Stapler und E-Karren haben keine Thyristor Steuerung sondern schalten die Akkus parallel und dann seriell an den Motor, meist =FCber einen enormen mehrstufigen Pedalschalter. Die Pole des Schalters werden dabei jeweils von 'L=F6schpolen' getrennt, die L=F6schwiderst=E4nde tragen. Das soll das wilde Funken und extreme Spannungsentwiscklung am Motor wenn keine Last vorhanden ist beim Schalten in Grenzen halten. Der Motor funktioniert sowohl als Motor als auch als Generator (Bremse) und l=E4uft mit einer von zwei m=F6glichen Geschwindigkeiten jeweils vorw=E4rts und r=FCckw=E4rts. Es ergibt sich Konstatntgeschwindigkeitsverhalten dass vorteilhaft ist (z.B. beim Herunterfahren von einer Rampe mit Last wirkt der Motor als Generator und l=E4dt die Akkus).

- Thyristorsteuerungen tuen dies nicht, deshalb wird bei solchen manchmal ein Bremssch=FCtz und ein Bremswiderstand (Finger dicker Draht) geschaltet, oder das Fahrwerk hat normale Bremsen. Es ist m=F6glich dass dies durch die Vorw=E4rts/R=FCckw=E4rtssch=FCtzen selbst realisiert wird. W= enn beide Sch=FCtzen abfallen sollte der Bremswiderstand zugeschaltet werden.

- Allgemein sollte die Steuerung beim Zur=FCckholen der Geschwindigkeit und Durchgang durch Null abwarten bis der Motor nicht mehr dreht (null Spannung) und erst dann das in die umgekehrte Richtung fahren erlauben. Dies ist relativ einfach mit einem Fensterkomparator und Flipflop realiserbar, jedoch fast unm=F6glich nachzur=FCsten. Mechanisch k=F6nnte man einen Elektromagneten einsetzen der vom Motorstrom bet=E4tigt wird und einen Stift in den Geschwindigkeitsteller-Hebel schiebt der den Durchgang des Hebels durch die Null-Stellung verhindert, solange Motorstrom fliesst.

- Egal was ich hier quatsche, sollte man einen Hochstrom-Schaltkreis nie aufs Geratewohl umbauen. Die Feuergefahr ist viel zu hoch und fingerdicke explodierende Kupferkabel machen =FCberhaupt gar keinen Spass.

Mein Wissen zum Thema stammt vom Studium elektrischer Steuerungen f=FCr Stapler, E-Karren, Heber und ... alte U-Boote (!!), und von anderen gebauter Elektroautos, und ich habe Erfahrung mit mehreren Golfwagen und E-Karren Steuerungen.

Peter

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MaybeNick

Roland Ertelt schrieb:

Hallo,

es ging mir um einen Öffnungsfunken, nicht um einen Schließfunken. Da die Schütze hier keine Ruhekontakte haben findet hier auch kein kurzschliessen des Motors über Schützkontakte statt. Die Reihenschaltung von Rotor und Statorwicklung ist ja beim Abfallen des Schützes Vorwärts oder Rückwärts unterbrochen. Es gibt nur wie schon geschrieben die Dioden an Rotor und Statorwicklung.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Die toten Elkos erneuern, damit der Latch-Up vermieden wird.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo,

danke, gute Idee, die werde ich mal weiter verfolgen. Dummerweise sind die Schaltungen der Leiterplatten nicht dokumentiert.

Bye

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Uwe Hercksen

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo,

bei der Suche wo überall Elkos und Tantals verbaut sind fiel mir plötzlich ein kopfloser leerer Tantal 10 µ 16 V auf, ich habe erstmal nur den ausgetauscht, gleich klingt der Motor beim Anfahren ganz anders, kraftvoller und das Problem beim schnellen Loslassen des Schalters lässt sich nicht mehr provozieren. Also noch mal vielen Dank für einen wertvollen Tip in die richtige Richtung.

Bye

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Uwe Hercksen

"Uwe Hercksen" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Hi, also wimre war das bei den Ameisen damals mechanisch gelöst, eine "Gasdruckfeder" am Gaspedal. Da weit vor deren Einführung, vermute ich eher einen simplen Stoßdämpfer mit Ölfüllung. Der verhinderte das schnelle Schalten, die ältesten klapperten deutlich mehr als die neueren Modelle (und erforderten zur Unfallvermeidung einen erfahreneren Fahrer). Ist vielleicht bei Deiner Version abgefallen oder vor Jahren verschlissen. Sowas kann auch ganz simpel etwa per Bürste am Schalthebelschlitz "realisiert" sein. So als Staubschutz, der Hebel bewegt sich durch einen Schlitz mit seitlichen Bürsten, die als Bremse wirken. Nicht sonderlich gut, aber genug, allemal, um das Überspringen zu verhindern. Wirkt so ähnlich wie diese "gefederten Kassettenrekorderklappen". Eine Gleitschiene mit Klebeschmiere... Ein von Dir beschriebenes Verhalten gabs wimre auch mal, als einer der Ameisen-Warter den Schalter großzügig mit Kontaktspray reinigte...der schnackelte und funkte dann gar heftig. Vermutlich war der intern auch "klebrig geschmiert". Das Pedal hatte aber wirklich soein Feder-Zylinder-Element, ausgebaut gesehen hab ich das aber nie...2 Tonnen Stahl legt man ja auch nicht nur aus Neugier um.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

gUnther nanonüm schrieb:

Hallo,

nein, da war nichts derartiges im Fahrschalter, ich habe ihn extra aufgemacht um nachzusehen. Jetzt muß ich mir noch eine kleine Vorrichtung bauen um die rote Kappe vom Bremsschalter wieder aufzusetzen, idiotische Konstruktion mit superstarken Federn und der mittig geteilten Kappe die von beiden Seiten her aufgesetzt werden muß, aber genau in de Mitte sitzen auch die verdammten Federn.

Bye

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Uwe Hercksen

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