Piezolautsprecher Spannungsfestigkeit

Hi dse!

Ich benutze manchmal einen Piezolautsprecher zur Fehlersuche, um Signale oder Spannungen hoerbar zu machen. Neulich bei der Reparatur eines Geigerzaehlers habe ich den Lautsprecher auf 200V aufgeladen und mich dann daran elektrisiert. Zum Glueck habe ich damit nicht ein Bauteil elektrisiert, das haette 200V ev. nicht verkraftet.

Aber dann hab ich mich gefragt, wie hoch ich bei dem Lautsprecher gehen kann, bevor er durchbrennt. Wuerde er dabei kaputt, oder eher nur an der Durchschlagstelle ein bisschen Metallbeschichtung verdampfen.

lg, Bernhard

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Bernhard Kuemel
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Am 27.04.2010 11:28, schrieb Bernhard Kuemel:

200_V Gleichspannung dürfte er problemlos verkraften.

Aber, 20-30V eff. Wechselspannung lassen den ferroelektrischen Lautsprecher zerstören. Ist etwas frequenzabhängig.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

"horst-d.winzler" schrieb im Newsbeitrag news:hr6ek4$k5o$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Nee.

Piezos sind bei der Herstellung unter einem elektrischen Feld polarisiert. Ist das später angelegte elektrische Feld grösser, verlieren sich die Piezo-Einganschaften.

So kleine Trötenlautsprecher werden mit weniger als 200V hergestellt sein, ich schätze die maximale vom Hersteller angegebene Spannung auf 30V.

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MaWin

Bernhard Kuemel pisze:

Piezokeramik hält viel aus, die akzeptable Spannung hängt von der Dicke der Keramik ab. Bei 1mm Dicke sind normalerweise 1000V kein Problem. Eventuell kann es bei Zuleitungen und zwischen den Elektroden früher zu den Durchschlägen kommen.

Bei Durchschlägen wird die Keramik lokal verbrannt, es kann aber durchaus sein, dass das die Funktion bei geringeren Spannungen nicht beeinträchtigt.

Dauerwelle mit zu großer Amplitude führt jedoch zu Überhitzung und kann die Keramik zerstören. Hier muss man aufpassen.

Die Aufladung der Keramik erfolgt auch durch Temperaturunterschiede. Einen durch z.B. Sonneneinstrahlung erwärmten Lautsprecher soll man besser nicht anfassen, ohne die Elektroden früher kurzzuschließen.

W. Bicz

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Wieslaw Bicz

Wieslaw Bicz schrieb:

Ich habe (von Piezo-Hochtonhörnern der 80er Jahre) etwas von 72 Vpp in Erinnerung. Und die Piezoschichten der Teile, die ich bisher zerlegt habe, waren geschätzt deutlich unter einem Millimeter.

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Andreas Bockelmann

Der entscheidende Teil in Wieslaws Posting war die Anmerkung, dass Die Piezos bei Wechselsignal unter anderem durch die Verlustwärme begrenzt werden. Die Dinger werden heiß und verlieren dann ihre Polarisation.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Auch wenn man sie beidseitig mit großen Kühlkörpern verklebt?

An"duckundweg"dreas

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Andreas Bockelmann

Am 27.04.2010 17:27, schrieb Andreas Bockelmann:

Bei Ultraschall garnicht so abwegig. ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Andreas Bockelmann pisze:

Sie müssen dann aber auch gut klingen. Ein Lautsprecher mit Piezo ist meistens ein sog. Biegeschwinger. Eine zusätzliche Belastung verändert die akustischen Eigenschaften, aber die meiste Energie soll doch als Schall abgestrahlt werden. Wenn das nicht passiert, und es zu falschen Schwingungen kommt, kann es bei größerer Belastung sogar auseinander fallen.

Es ist nicht banal einen Piezolautsprecher für größere Leistungen zu machen. Ich habe selbst etliche gekaufte und auch selbstgemachte bei verschiedenen Experimenten zerstört - das geht nicht nur durch Überhitzung. Auch die Verklebung geht kaputt, Keramik kann brechen, usw.

W. Bicz

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Wieslaw Bicz

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