Photodetektor Schaltung

Hallo NG,

Folgendes soll ein Photodetektor mit direkt angeschlossenem ADC werden:

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Gedacht für eine maximale optische Leistung von 10nW, Shotnoise dabei etwa 20fA/sqrt(Hz)(bei 5nW). Durch die Widerstände und OPs sollten etwa

18fA/sqrt(Hz) dazukommen. Filter ist so ausgelegt, dass zusammen mit dem pre-amp eine Dämpfung von -60db/dec bei fc=1.5kHz ergibt. ADC wird mit 30kHz gesampelt (böses denglisch)

Nun hätte ich da paar generelle Fragen:

Aus Mangel an 0.5pF hab ich 2x 1pF in Reihe gehängt: Ist das okay? Oder stört die durch längere Leitungslänge dazukommende Induktivität?

Sollte man pre-amp, amp, anti aliasing filter, adc oder eher pre-amp, filter, amp, adc realisieren?

Ich habe jetzt ersteres gemacht, da ich denke, dass das Rauschen bei 2. Methode größer wird und der pre-amp mit 0.5pF eh -20db/dec ab 2kHz macht.

Was mir auch große Sorgen bereitet ist die Begrenzung der Eingangsspannung für den ADC zwischen -0.3 und 5V. Hab mal eine Diode mit Zenerdiode 5.1V vorgesehen, irgendwie bin ich damit aber nicht glücklich. Habe auch über eine invertierende Version mit Zener im Feedback nachgedacht und verworfen.

Und dann gäbe es noch die Möglichkeit die Photodiode (ah, vergessen: Bias Voltage ist absichtlich 0V, bei 1.5kHz ist die Kapazität wurscht und der Dunkelstrom würde IMHO nur stören) rumzudrehen und die 2.te Stufe als invertierender Verstärker auszulegen. Aber würde das mir hier helfen?

So, ich hoffe ich habe nicht zu viele dumme Fragen gestellt :-) Gruß von Andy

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Andreas Weber
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Andreas Weber schrieb:

Hallo,

beim mittleren Opamp kann man mittels eines zusätzlichen Parallelkondensators zusätzlich Filterwirkung erzielen (evtl. sogar ein Filter 3. Ordnung berechnen). -60dB/dec sehe ich auf den ersten Blick nicht.

Ansonsten muss man die Schaltung eh in der Praxis durchmessen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Hallo Bernd, danke für deine Antwort. Stimmt, da könnte man auch nochmal filtern. Die -60dB/dec kommt von den

0.5pF parallel zu 50M in der ersten Stufe und dem 2pol Butterworth in der dritten.

Gruß von Andy

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Andreas Weber

"Andreas Weber" schrieb im Newsbeitrag news:467c33ed$0$20296$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Hallo Andreas,

Das ist OK.

Schon mal Z=omaga*L gerechnet. Da kommen vielleicht 0,0x-mOhm heraus bei 1kHz. Den Einfluss kannst du also vergessen.

Filter direkt vor dem ADC ist sicher am besten.

Wie wäre es mit 5V/0V Rail- to -Rail-Verstärker für den Filter-Opamp. Von dort geht es dann zum A/D-Wandler. Da braucht man dann natürlich einen kleinen Offset, da der keine echten

0V kann sondern nur ab einigen 10mV vernünftig funktioniert.

Die Alternative ist ein Vorwiderstand vor dem ADC-Eingang mit Schutzdioden gegen +5V und Masse.

Ich sehe darin keinen großen Vorteil, außer dass man dann ein MFB-Tiefpassfilter verwenden könnte, das bei hohen Frequenzen in der Sperrdämpfung Vorteile hat.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Hallo Helmut, danke für deine Antwort.

Helmut Sennewald schrieb:

Hab ich mir auch schon überlegt, aber der LT1013 ist halt ein Dual OP. Und ein weiteres Bauteil wollte ich nicht wirklich. Aber ich denk drüber nach :-)

Diode gegen Masse hab ich ja, und gegen die 5V Referenz wollte ich nicht wegen Genauigkeit aber wenn ich jetzt drüber nachdenke, hat die Referenzspannungsquelle Sink&Source Fähigkeit... Bringt das dann einen Vorteil gegenüber der Zenerdiode?

Gruß von Andy

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Andreas Weber

"Andreas Weber" schrieb im Newsbeitrag news:467c4202$0$14881$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Hallo Andy,

Da sind Welten dazwischen. Die Dioden sperren auf jeden Fall für alle Spannungen von 0Volt bis 5V. Die Z-Diode fängt whrscheinlich spätetstens bei 4V an zu leiten und macht damit die Genauigkeit kaputt.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Bei der niedrigen Frequenz sollte die Induktivität von ein paar mm Leitung reichlich egal sein. Problematischer scheint mir da der 50 MOhm Widerstand in der Rückkopplung. Macht der Dir nicht mit thermischem Rauschen das Signal kaputt? Wie sieht es mit der parasitären Kapazität des Widerstands aus? Ein Standard-Bauteil ist das wohl eher nicht. Außerdem hätte ich Bedenken, dass die Banddbreite des OPA124 bei so hoher Verstärkung ausreicht für die 30 kHz. Hast Du das ganze schonmal durch ein Spice simuliert?

Warum meinst Du gerade 0.5 pF zu brauchen?

Ich würde etwas mehr Aufwand mit der Versorgung treiben. Fünfzig Hertz und höhere harmonische Verwandte schleichen sich gerne über diesen Weg ein. Eventuell würde ich sogar über Batterie-Betrieb des Vorverstärker nachdenken. Ich weiß, das ist unschön und man sollte die Störungen durch die Versorgung auch anders in den Griff bekommen. Aber bis dahin kämpft man mit vielköpfigen Schlangen.

Da es offensichtlich um quasi DC geht, würde ich mir auch mal einen die guten Instr. Opamps anschauen. Vor ewig langer Zeit haben bei uns die AD524-Goldstücke bei wenig Licht auf Photodioden gut funktioniert. Wenn ich mich recht erinnere, enhält das Datenblatt dazu eine mittlere Abhandlung über rausch-optimiertes Schaltungsdesign

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Moin!

Genau, damit der ADC wirklich ein niederohmig AC-geblocktes Signal bekommt. Damit erübrigt sich dann auch die Frage nach der Reihenfolge:

  1. Filter im pre-amp, 2. Filter aktiv im amp (1-pol, dann gehts auch mit einstellbarer Verstärkung) und 3. Filter passiv RC mit dem C direkt am ADC. Nebenbei 1 Opamp gespart.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Hallo Andreas,

Auch zum Nachdenken: Bekommt man den OPA124? Das scheint derzeit schwierig zu sein, Digikey hat z.B. keine mehr.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Kai-Martin, In der Transimpedanzschaltung interessiert mich das thermische Stromrauschen und das sinkt bei steigendem R mit sqrt(1/R). Kleinerer Widerstand würde also mehr Rauschen verursachen am Ausgang.

Wie sieht es mit der parasitären Kapazität des Widerstands

Ja, habe ich. Scheint laut Simulation auch zu klappen, allerding will ich ja keine 30kHz (Das ist die ADC Sampling Rate) sondern etwa 1.5kHz

In erster Linie will man ja die Eingangskapazität von OP und Diode kompensieren um ein Gain-Peaking zu vermindern. Eigentlich brächte man da etwa 0.1p bis 0.3p um sich die Bandbreite nicht zu ruinieren, da ich aber eh hinterher filtern will, hab ich den etwas größer gemacht.

Noch mehr Aufwand? Was würdest du denn noch machen? Das ganze kommt in einen Weisblechkasten mit Trennsteg zwischen analog und digital-Teil.

Gruß von Andy

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Andreas Weber

Helmut Sennewald schrieb:

Hi Helmut, wegen "ab 4V leiten" hatte ich ja das schlechte Gefühl... Aber stimmt natürlich, Diode gegen die 5V ist sauberer und macht keine nichtlinearität zwischen 4V und 5.2V. Dann werde ich eine Bat 46 nach 5V Ref spendieren.

Danke nochmals, Gruß von Andy

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Andreas Weber

Joerg schrieb:

Hallo Joerg, vor etwa einer Woche habe ich noch OPA124UE bei farnell bestellt und jetzt etwa 10 Stk hier liegen. Eben nochmal nachgeschaut :"Lieferzeit auf Anfrage". Macht natürlich etwas Angst ;-) aber ist ja keine Serienproduktion...

Ansonsten so machbar? Mich wundert jetzt, dass die Profis den Entwurf nicht in der Luft zerreisen :-)

Gruß von Andy

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Andreas Weber

Andreas Weber :

Die Frage ist, ob der 50M und die Leiterbahnen+Pins zusammen nicht schon 0.5pF ergeben. Ich denke, genau hier wirst du praktisch noch ein bissl experimentieren.

Matthias

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Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Andreas Weber schrieb:

Bei 50 MOhm wundert mich das. So im allgemeinen ist ab 1 Mohm selten ein diskreter C nötig.

Siehe auch die hier öfter zitierten Appnotes von BB/TI, insbesondere AB-075. A propos Filter: Butterworth macht Überschwinger bei Pulsen. Ein zusätlicher R und C und du hättest ein Bessel dritter Ordnung...

Eventuell Verstärker mit RR-Output an 5V? Oder clamping-Verstärker. Meist ist im Datenblatt des AD Wandlers eine Beispielschaltung mit Vorverstärker.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Andreas,

Mir scheint ein 0,5pF Kondensator in einer Schaltung als Grenzfrequenz mitbestimmendes Bauteil sehr gewagt. Der tatsächlich wirksame Wert ist wohl sehr stark von diversen parasitären Kapazitäten abhängig. Du solltest Dir (uns) auch klarlegen, was für ein Frequenzverhalten Deine Schaltung aufweisen soll. Ist denn ein so steiler Antialiasingfilter überhaupt notwendig? Was für eine Grenzfrequenz hat denn Dein Eingangsverstärker mit der angegebenen Fotodiode? Hat die optische Lichtquelle überhaupt Frequenzanteile über 15kHz? Es wäre also schon interessant uns mehr über die Applikation zu sagen, um Dir Tipps zu geben. Ein 100kHz 16-bit ADC ist nicht unbedingt optimal, wenn einem nur der Frequenzbereich bis 1kHz interessiert.

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Freundliche Grüsse -- Regards
F. Seuhs
Mailto: friedrich.seuhs@hasos.com
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Friedrich Seuhs

Friedrich Seuhs schrieb:

Hallo,

ich denke der Filter ist auch wegen dem Rauschen vorgesehen nicht nur wegen Antialiasing. Man müsste das mal durchrechnen *und* Messen.

Falls die Schaltung nicht ganz dicht ist (elektrisch oder optisch) kann man da allerhand einfangen: Brummen, Radio, Leuchtstoffröhren, Monitore, Taschenrechner, Fahrstühle, Kühlschränke usw. - Rauschen halt.

Wie Kai-Martin Knaak treffend schrieb: Da "kämpft man mit vielköpfigen Schlangen."

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Hallo Andreas,

In Serie wuerde ich derzeit damit nicht gehen.

Ehrlich gesagt, kann ich das Schaltbild kaum sehen, weil der Browser nicht zurueck zoomen kann. Es ist viel zu gross. Vorsicht ist beim 50M Widerstand angeraten, da reicht schon etwas Luftfeuchte und der Faktor der I/U Umsetzung driftet weg.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Andreas,

Noch eine kleine Bemerkung: 6nV/rtHz ist in Sachen Low Noise heutzutage nicht mehr so der Hit. Es gibt bessere. Meine Designs in Optoelektronik arbeiten im zig MHz Bereich und selbst dort oben liegt die Messlatte unter 2nV/rtHz. Beispiel THS4021, doch der ist fuer Deine Schaltung mit ueber 1GHz GBW eher ein zu heisses Eisen. Wir haben ihn allerdings problemlos bekommen. Er scheint noch nicht von vielen entdeckt worden zu sein, denn Digikey und andere haben immer nur ein paar hundert auf Lager. Als die letztens ausgeloeffelt waren (ahem, schuldig...), gab es aber gleich eine Kelle Nachschub.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Matthias,

Bei so etwas haben wir frueher zwei isolierte Schaltdraehte an den Widerstand geloetet und dann solange verdrillt, bis der Phasenverlauf passte.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

- Das ist für FET ein guter Wert.

- Wichtig ist hier das Stromrauschen, das ist beim THS mit 2pA/rthz fast 4 Grössenordnungen grösser als beim OPA124.

- Du willst bei 50 MOhm doch nicht einen Bipolar-Verstärker mit 2 uA Eingangsstrom nehmen? Da müsste man schon heftig über T-Netzwerk und Servoverstärker nachdenken...

- Es geht eher um bescheidene Frequenzen, da wär ich mit dem THS auch vorsichtig. Das ist ein HF-Verstärker, was indirekt heisst, dass das Knie zum Übergang zum 1/f Rauschen sehr hoch liegt, 50 kHz oder so. Braucht man bei 10 Hz wenig Rauschen, gibt es andere Verstärker die 10x besser sind.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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