PC-Gehäuse und EMV?

Hallo zusammen,

mich beschäftigt gerade die Frage, ob ein PC-Gehäuse das "CE"-Siegel tragen muß, um eine zulässige EMV bescheinigen zu können?

Genauer, ich finde unglaublich viele Gehäuse im Internet und in den Bastelläden, viele haben große Fenster in der Seitenwand, die mir schon optisch nicht gefallen würden, aber von der elektromagnetischen Strahlung her könnte ich mir auch vorstellen, daß es damit problematischer sein könnte. Ebenso gibt es viele Gehäuse die teilweise oder komplett ais Aluminium bestehen, schirmt dies die elektromagnetische Strahlung ebenfalls ausreichend gut ab, oder ist Stahlblech besser?

Wenn ich einen PC (build to order), nach meinen Bedürfnissen in einem dieser Bastelläden zusammenstellen und von denen aufbauen lasse, muß der Händler bzw. Techniker dann auch dafür geradestehen, wenn die EMV nicht eingehalten werden sollte?

Woran erkenne ich zuverlässig, ob ein Gehäuse EMV-mäßig ok ist?

Gruß, Tom

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Tom M.
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"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:gfpgn2$ql$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Was soll an einem Gehaeuse elektrisch stoeren ? Ein Gehaeuse ist aus Blech, da kann man sich hoechstens dran scheiden.

Elektrisch sehr gut.

Nein. Es schirmt den magnetischen Anteil besser.

Daher baut er dir kein System, sondern verkauft dir Einzelteile :-)

Ein einzelnes Gehaeuse ist CE-konform, wenn es keine spitzen Kanten hat und nicht verschluckt werden kann.

Ein Mainboard ist CE-konform, wenn es nach Einbau in ein EMV-schirmendes Gehaeuse (also ragen nur noch die Stecker raus) EMV einhaelt.

Gehaeuse mit Plastikfenster sind niemals EMV dicht und "nur fuer Showzwecke auf Messen bzw. ausgeschaltete PCs im Schaufenster eines Computerhaendlers". (Und bei Idioten unterm Schreibtisch ganz wichtig nur mit Neonlampe die die LED-beleuchteten Luefter bescheint).

Rundum metallisch dicht, guter Kontakt der komplett durchlaufenden Eckverbinder zu beiden Blechen (also keinesfalls lackiert), alle Lueftungsoeffungen nur aus vielen kleinen Loechern.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Nein. Der Assembler steckt nur fertige Baugruppen zusammen. Solange die alle jeweils ein CE-Zeichen tragen (der Hersteller damit also angibt, dass seine Komponente alle Anforderungen für dieses Zeichen erfüllt), muß ihn das nicht weiter interessieren.

Zuendi

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Der Kunde steht immer im Mittelpunkt - und damit im Weg.

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Sebastian Zuendorf

MaWin schrieb:

Ist aber nicht logisch, wenn auf der Rechnung etwas für den Zusammenbau berechnet wird und der PC komplett zusammengebaut abgeholt wird...

Und hat in Bezug auf die EMV da nun Stahlblech in der Summer der Eigenschaften Vorteile gegenüber Alu?

Also keine mit dem Gehäuse verschraubten Lüftergitter, die ja vermutlich mehr Luftfluss durchließen als gelochtes Stahlblech?

Insgesamt finde ich es für einen nicht-Techniker sehr schwer abschätzen zu können, ob ein PC EMV-konform ist. Ich finde die Verantwortung müßte beim Verkäufer des Systems bzw. der Teile liegen, sofern dieser das auch zusammen betriebsfertig ausliefert, ist das nicht so?

Gruß, Tom

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Tom M.

Also ist der Kunde nachher der Doofe ist, wenn der PC mehr als erlaubt strahlt? Build-to-order ist doch heutzutage gängige Praxis, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann. Der Kunde holt dann den komplett zusammengebauten PC (mit oder ohne installiertes Betriebssystem) beim Händler ab. Der Händler hat neben dem Laden wo er Teile auch einzelnd verkauft meist eine mehr oder minder große Werkstatt wo PCs zusammengebaut und repariert werden, auf der Rechnung sind dann die Teile aufgelistet und eine pauschale Summe für den Zusammenbau.

Gruß, Tom

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Tom M.

Nein, dem ist nicht so. Wowereit. Keine Ahnung, wie teuer aktuell EMV-Messungen sind, aber Du kannst davon ausgehen, dass Dein geplanter PC um einige 100 bis 1000,- EUR mehr kosten dürfte, wenn jedes individuell zusammengestellte System auch noch einzeln gemessen werden müsste.

Die Komponentenhersteller müssen CE-Konformität für ihre Einzelkomponenten bescheinigen - das war's. Ob dann Mainboard A zusammen mit Grafikkarte B und Soundkarte C an Netzteil X tatsächlich EMV-mäßig korrekt arbeiten, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Zuendi

--
"Kaffee? Du sagst Kaffee dazu? Das war hochraffiniertes 
 Industrie-Koffein in einer kandiszuckergepufferten Lösung."
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Sebastian Zuendorf

"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:gfpk7h$ni5$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Firmen wie Dell uebernehmen CE, die Klitsche um die Ecke wird versuchen wollen, sich rauszureden "wir haben dem Kunden doch gesagt...".

Nein. Blech schutzt die Festplatte besser vor Magnetfeldern, aber die kann man eh kaum beeindrucken. Alu ist bei hohen Frequenzen (und solche interessieren bei EMV) immer besser.

Vor allem wenn die auf lackiertes Gehaeuse isoliert geschraubt werden, oder grosse Oeffnungen haben (lasergeschnittener Quatsch, die ueblichen PC-Netzteil-Gitter).

Letztlich kann auch der Profi nur messen. Aber du hast schon selbst gesehen: Die Bullaugen taugen wohl nichts. Abschaetzen ist also einfach, garantieren ist schwer bis unmoeglich.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Im Endeffekt ja. Misst Du das System bei Dir zu Hause nochmal nach?

Ja, und wo ist das Problem? Du kannst auch Einzelteile kaufen und die Stunde Zusammenbau selbst erbringen.

Ich erinnere mich noch gut, dass man als Assembler ohne Elektromeister/Fachkraft bzw. entsprechendes Diplom nichmal ein Lüfterkabel mittels Schrumpfschlauch und Lötverbindung verlängern durfte/darf.

Zuendi

--
Vielleicht war diesmal die Amtshandlung ja auch 
eine vorläufige Erschiessung.
MQ am 21.3. in drf
Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Wenn es wirklich so ist, hatte er keine, oder eine schlechte Rechtsberatung.

Definbiere "Vorteil". Je nach Frequzenz und Abstand bekommt man für das eine oder das andere Schirmungswerte.

Ja. Schau Dir die Lüfungsöffnungen guter, leiser PC-Netzteile an. Das sind aus gutem Grund Lochbleche mit viel Loch und wenig Blech. Die üblichen, verschraubten Stahlgitter sind hauptsächlich ein Fingerschutz. Sie haben zu große Löcher und nur an wenigen Stellen guten Kontakt mit dem Rest des Gehäuses.

Theoretisch richtig, in einer Welt in der alles nach den Buchstaben der Verordnungen geht. Aber bist Du auch willig, den dahinter stehenden Aufwand an Ausbildung, Messungen samt Equipment, und Papierlawine zu bezahlen? Im übrigen ist schlechte EMV auf dem Niveau von PCs vielleicht ein Ärgernis im Zusammenspiel mit anderen elektrischen Geräten. Ein Kapitalverbrechen ist es nicht.

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Sebastian Zuendorf [ snipped-for-privacy@kerngesund.net] schrub...

Das sehen die OPD/BAPT/RegTP/Bundesnetzagentur und iirc mittlerweile auch ein paar Richter anders:

»Durch den Zusammenbau der Komponenten wird der Händler zum Hersteller und muss die Verantwortung für die EMV übernehmen, indem er eine Konformitätserklärung abgibt und ein CE-Zeichen am Gerät anbringt. Er muss also die Verantwortung für den Komplettrechner übernehmen.«
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aus 2004)

Der Assemblierer ist als Inverkehrbringer immer der gearschte. Der Kunde erst, wenn er den PC verkauft und ihm gewerblicher Umfang unterstellt wird.

Falk D.

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Falk Duebbert

Ein Kunde hat das mit jedem produzierten Ultraschallgeraet gemacht. Dauerte etwa eine Arbeitsstunde. In EMV Messlabors wird die Stunde oft mit $200 bis $250 berechnet (Kalifornien, Bay Area).

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hängt davon ab, was der Aufwand für mich an Preisaufschlag auf den PC-Preis kosten würde. Wenn ich einen PC von der Stange kaufe, der hoffentlich EMV-geprüft ist, was ihn teurer machen würde, jedoch aber in so großer Serie gefertigt wird, das die Einkaufspreise für die Hardware auf Grund von Mengenrabatt günstiger wurden und somit der PC insgesamt auch nicht mehr kostet als ein build-to-order, dann würde ich wohl lieber den Komplett-PC nehmen, leider aber finde ich bislang da nichts was mich zufrieden stellt.

Naja, ich hab keine Ahnung was da auf einen als Privatperson zukommen würde, wenn man einen nicht EMV-konformen PC betreibt.

Gruß, Tom

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Tom M.

Falk Duebbert schrieb:

Das deckt sich mit meinem Gerechtigkeitsempfinden. :-)

Muß man denn als Kunde noch auf ein CE-Aufkleber auf dem Gehäuse achten oder auf eine beigelegte Erklärung? Ich meine gibts da Möglichkeiten für den Händler sich von dieser Verpflichtung zu befreien, die man als Kunde vielleicht übersieht?

Gruß, Tom

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Tom M.

Genau das ist ja das Problem. PC von der Stange passt eben nur für Otto-Normal-Verbraucher mit gängigen Officeanforderungen oder eben zum Surfen. Ich brauche z.B. eine Maschine, die für Audio optimiert ist - und das was es da von der Stange gibt, fällt aus diversen Gründen meist raus.

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

Um etwas konkreter zu werden, was haltet Ihr von dem "Coolermaster Mystique RC-631" (in der Ausführung _ohne_ Window natürlich!)?

Gruß, Tom

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Tom M.

"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:gfqm5u$s46$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

60 EUR ohne Netzteil, viel Geld fuer eine Blechschachtel bei der Design (siehe Frontblenden und die daemlichen Knoeppchens) ueber Funktion geht.
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Manfred Winterhoff
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MaWin

Doch. Wer ein Komplettsystem an Privatkunden verkauft, muß dafür sorgen, daß das alle relevanten Normen einhält, und das durch das CE-Zeichen dokumentieren - und bei einem PC gehört die EMV da defintiv dazu.

Wie der Hersteller das macht, ist seine Sache - er muß nicht jedes einzelne Exemplar eines PCs messen, aber komplett ohne daß da jeweils eine Messung durchgeführt wurde, dürfte das schwer fallen.

Der Händler um die Ecke kann das natürlich delegieren: wenn er Barebones einkauft, die komplett durchgemessen sind, übernimmt der Zulieferer das.

Korrekt. Die Zusammenstellung eines Systems aus CE-konformen Komponenten ist nicht automatisch selber konform - dafür muß der Hersteller (also bei einem kundenspezifischen Rechner der Händler) geradestehen, und das ist leider nicht einfach.

Ich denke, da läuft viel nach dem Motto "Augen zu & durch".

cu Michael

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Some people have no respect of age unless it is bottled.
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Michael Schwingen

Dann hat sich da zwischenzeitlich was geändert: Zu meinen IT-Zeiten hieß es "Komponentenzusammenstecker =/= Hersteller".

Wie soll das denn auch anders gehen? Die Margen lagen bereits damals bei 0,5-1% für Hardware, der Konkurrenzdruck ist wohl nach wie vor extrem hoch.

Ich hatte so um 1995 übrigens mal einen Pentium 100 (von der Stange), der noch 200m weiter lustige Geräusche auf WDR2 (hier 99,2MHz) verursacht hat...

Zuendi

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F: Was ist ein Mathematiker?
A: Ein Gerät das Kaffee in Behauptungen umwandelt.

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Sebastian Zuendorf

Das Problem ist: Es prüft keiner, somit haben wieder alle die gleichen (nicht-)Kosten. Wie man sich generell auf solche "Gewinn-"Spannen herablassen konnte, wird mir für immer ein Rätsel bleiben - Wettbewerb ist schön und gut, aber _das_ ist einfach nur ruinös.

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

Tom M. [ snipped-for-privacy@gmx.de] schrub...

Beides. Im Zweifel reicht das Zeichen, weil es selbst schon eine Konformitätserklärung darstellt. Es gilt eine Wahrheitsvermutung.

Nein. Es darf von gewerblich kein neues Gerät ohne CE Zeichen veräußert werden. Wenn ein Händler sich mit dem "Verkauf von Einzelteilen" rauswinden will, ist das ein Fall für die StA.

Falk D.

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Falk Duebbert

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