Hi Leute, vor einigen Wochen habe ich von üblen EMV-Problemen unseres
1KW-Brushless-Antriebs berichtet. Inzwischen haben wir das Teil weitgehend im Griff, ne dicke Gegentaktdrossel mit 26er Material in der Netz-Zuleitung hat Wunder vollbracht. Im Moment sind wir noch am Optimieren des oberen Frequenzbereichs bei den leitungsgebundenen Störung.Nochmal die Daten:
230V Eingang -> aktive PFC -> 380V Zwischenkreis -> Motorbrücke -> MotorDas Filter sieht im Moment so aus:
Netz - Cx - Gleichtakt-Drossel - Gegentakt-Drossel - Cy, Cx - PFC
Mit diesem Filter bewegen wir uns bei 10MHz im Bereich der zulässigen Grenzwerte, ohne Reserven. Was seltsam ist: hänge ich direkt ans Netz noch 2 Y-Kondensatoren, wird der Bereich unterhalb 1MHz deutlich besser, der Bereich ab 5Mhz wird aber deutlich schlechter. Es ist dabei egal, wie groß die Y-Kondensatoren sind.
Durchgehend sehr weit unter dem Grenzwert bin ich mit folgender Kombination:
Netz - Gleichtakt - Cy,Cx - Gleichtakt - Gegentakt - Cy, Cx - PFC
Füge ich jedoch am Netzeingang 2 Y-Cs ein:
Netz - Cy - Gleichtakt - Cy,Cx - Gleichtakt - Gegentakt - Cy, Cx - PFC
... gehts bei 10 MHz um mehr als 20dB nach oben, also:
Gemessen wird ja zwischen PE und Phase/Null. Warum werden die Ergebnisse schlechter, wenn ich zwischen diesen beiden Leitungen einen HF-mäßigen Kurzschluss einbaue? Mir ist das völlig unerklärlich.
Für mich bedeutet das: Ich nehme die 2. Variante und bin weit unterhalb vom Grenzwert. Hängt jetzt irgendein anderes Gerät am gleichen Netz und hat eigene Y-Kondensatoren eingebaut, lande ich über den Grenzwerten. Aber das interessiert mich nicht, weil in der Messkabine ohne andere Geräte gemessen wird. Mein Gewissen muss ich dabei wohl bei eBay versteigern.
Habt Ihr ne Erklärung für das Phänomen?
Michael