Atmel, LCD und EMV

Hallo, also folgendes Problem stelle ich mal in den virtuellen Raum.

Kleine Leiterplatte, 2-Lagig (aus Kostengründen) darauf sitzt ein ATMega64 in diesem lqfp Gehäuse und ein FT232 BM, auch im Lqfp. Anschluss also an USB Stromversorgung auch über USB ca. 400mA. Quarz-Frequenzen: 6MHz am FT232 und 11,0592MHz am ATMega. Ein LCD von Powertip (4x20 Zeichen) soll über 10cm lange Flachbandleitung, im folgenden als Hosenträger bezeichnet, angeschlossen werden. Die Helligkeit der LCD-Beleuchtung sowie der Kontrast werden über PWM geregelt. Beim Kontrast wird der Controller-Ausgang auf ein RC-Glied geschaltet, für die Beleuchtung ist noch ein MOS-FET dran. 8 Ausgänge des ATMega, also ein Port, sollen als frei verfügbare E/A Leitungen verfügbar sein. (TTL Pegel, evtl LEDs oder Taster), Leitungslänge an diesen Anschlüssen max. 20cm Hosenträger. So das Ganze habe ich schon mal als Prototyp aufgebaut und es funzt super :-))

AAABEEER: Nun kommt es Hammerhart. Vielleicht auch nicht.

Bevor ich das Ding verticken kann, es soll ja in Serie gehen, führt mich der Weg erst mal ins EMV-Labor. Da die Preise dort nicht gerade moderat sind, möchte ich mit meiner Schaltung nicht gleich die Absorberkammer sprengen. Wer hat Tips? Bin für alle Hilfen dankbar!

So, einmal Ferrite Bead in der Streomversorgungsleitung dicht an der USB-Buchse ist vorgesehen. ebenso werden die Leitungen von einem USBUF01W6 von ST geschützt, soll auch HF blocken. Wie kann ich (vor allem auch kostengünstig!!) die I/O Ports "HF-dicht" machen. Und die Display-Leitungen? Ferrite sind ja sau Teuer! Das macht das Gerät dann schweineteuer und keiner kaufts dann.

Viele Grüsse T. Müller

Reply to
Torsten
Loading thread data ...

Es scheint als roher Einplatinencomputer eher eine "Baugruppe" als ein "Gerät" zu sein. In dem Fall darf sich der Kunde mit EMV plagen.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Hallo,

  1. Gute EMV setzt fast immer ein gutes Layout/Aufbau vorraus. Das sind häufig Ehrfahrungswerte, die man im Laufe der Zeit gewinnt. Besorg dir das Buch "Triologie der Induktivitäten" von Würth. Da gibt es eine Menge praktische Sachen zu deiner Problematik.

  1. Wenn schon Ferrit, dann danach auch einen Kerko setzten.

  1. Meiner Ehrfahrung nach macht der ATMEGA kaum Ärger.Versogungspannung mit Ferrit + 100n + 1µF anschließen sollte reichen.
  2. In die Displayleitungen einfach einen Linewiderstand einfügen~100Ohm. Eventuell noch einen 22p an jede Leitung.
  3. Das Hauptproblem sind aber die Displays..... Die in China oder Taiwan zusammengedengelten Display lasssen einen manchmal verzweifeln. Das Layout darauf ist so mies, das einem die Haare zu Berge stehen. Dementsprechend übel siehts auch in der Kammer aus. Neben der Abstrahlung sind die Dinger besonders schlecht auf ESD zu sprechen. Die Dinger gehen gerne bei einem ESD Puls in den Latchup. Wir haben das so gelöst, das wir den Strom in das Display überwachen. Wenn der zu hoch ist , klemmen wir die Spannung kurz ab und dann wieder dran ... dan laüfts auch wieder. Also unserer Erfahrung nach sind ganz mies : Powertip und Batron .

  1. Vieleicht voher mal jemanden mit viel Layouterfahrung über das Layout schauen lassen.

Andreas

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

Hmm, er sprach von verticken ..... Das riecht nach "Inverkehrbringer", also ist er selbst verantwortlich.

mfg Andreas

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

"Andreas Ruetten" schrieb im Newsbeitrag:

Kann ich ebenfalls bestätigen. Besonders in Bezug auf ESD sind sie sehr empfindlich. Oft liegt es an der mangelnden Verarbeitung, weil der Metallrahmen nicht ordnungsgemäß an Masse liegt oder bei billigen Ausführungen überhaupt nicht angeschlossen ist. U. Umständen mußt Du eine zusätzliche Masseverbindung schaffen.

Softwaretechnisch solltest Du das Display möglichst wenig ansteueren, nur wenn wirklich eine Änderung der Anzeige notwendig ist, also nicht ständig unnötig aktuallisieren.

Gruß M.Karl

Reply to
M. Karl

Ich überlasse jedem selbst die Interpretation der EU-Normen. Erlaube mir aber daraufhinzweisen, daß Atmel-IC selbst z.B. ja auch kein CE-Papperl hat.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Hallo, also folgendes Problem stelle ich mal in den virtuellen Raum.

Kleine Leiterplatte, 2-Lagig (aus Kostengründen) darauf sitzt ein ATMega64 in diesem lqfp Gehäuse und ein FT232 BM, auch im Lqfp. Anschluss also an USB Stromversorgung auch über USB ca. 400mA. Quarz-Frequenzen: 6MHz am FT232 und 11,0592MHz am ATMega. Ein LCD von Powertip (4x20 Zeichen) soll über 10cm lange Flachbandleitung, im folgenden als Hosenträger bezeichnet, angeschlossen werden. Die Helligkeit der LCD-Beleuchtung sowie der Kontrast werden über PWM geregelt. Beim Kontrast wird der Controller-Ausgang auf ein RC-Glied geschaltet, für die Beleuchtung ist noch ein MOS-FET dran. 8 Ausgänge des ATMega, also ein Port, sollen als frei verfügbare E/A Leitungen verfügbar sein. (TTL Pegel, evtl LEDs oder Taster), Leitungslänge an diesen Anschlüssen max. 20cm Hosenträger. So das Ganze habe ich schon mal als Prototyp aufgebaut und es funzt super :-))

AAABEEER: Nun kommt es Hammerhart. Vielleicht auch nicht.

Bevor ich das Ding verticken kann, es soll ja in Serie gehen, führt mich der Weg erst mal ins EMV-Labor. Da die Preise dort nicht gerade moderat sind, möchte ich mit meiner Schaltung nicht gleich die Absorberkammer sprengen. Wer hat Tips? Bin für alle Hilfen dankbar!

So, einmal Ferrite Bead in der Streomversorgungsleitung dicht an der USB-Buchse ist vorgesehen. ebenso werden die Leitungen von einem USBUF01W6 von ST geschützt, soll auch HF blocken. Wie kann ich (vor allem auch kostengünstig!!) die I/O Ports "HF-dicht" machen. Und die Display-Leitungen? Ferrite sind ja sau Teuer! Das macht das Gerät dann schweineteuer und keiner kaufts dann.

Viele Grüsse T. Müller

Reply to
Torsten

Selber Hallo ;-)

Das Buch liegt gerade vor mir (Seite 188) Da ist auch was mit USB beschrieben, aber schlau werd ich (noch) nicht ganz draus. Die Thematik ist ja auch nicht ganz einfach. Und ich glaube, das Buch basiert zwar auf viel Erfahrung und Wissen sehr kompetenter Leute, aber Würth möchte ja auch die teuren Ferrite verhökern, 2 mehr in die Leitung können ja auch nicht schaden. Beispiel: Seite 187, USB Controller, da sind in der GND Leitung und in der VCC Leitung Induktivitäten und dann auch noch das Stromkompensierte Teil in den Datenleitungen. Die Firma FTDI gibt in den ANs (

formatting link
) nur ein Ferrit in der VCC Leitung an und die obligatorischen Widerstände in den Datenleitungen. Ich hatte den Leuten dort mal ne mail geschickt. Die haben dann geschrieben KEIN Ferrit in die GND Leitung, evtl dieses Teil von ST USBUF01W6. Was mach ich nun richtig?

Oder ohne Ferrit, ich reiss mich nicht drum. Vielleicht RC-Glied 100nF

100Ohm (50mA werden es sowieso nicht) und evtl. noch 10nF? So'n blöder Tiefpass schluckt doch auch ganz schön was weg, oder ist Ferrit besser?

Welchen Ferrit nehm' ich da wohl... 1µ Tantal?

Könnt Ihr mir denn einén Hersteller empfehlen? Es soll ja eigendlich nur der Controller verkauft werden, welches Display der Kunde dann anschliesst ist sein Problem. Ich werde das Display, mit dem ich in der Kammer war empfehlen, bzw. darauf hinweisen, dass sie Displays, die da angeschlossen werden, den entsprechenden Richtlinien zu entsprechen haben, ansonsten entfällt jeder Rechtsanspruch meiner Firma gegenüber... Muss man noch mit nem Rechtsverdreher klären.

Hmm, habe ich da nicht gerade wen an der Strippe...?

Reply to
Torsten

Hm, ist ne Baugruppe, ich will dem Endkunden aber ein vernünftig funktionierendes Gerät anbieten, Evtl. auch später als Komplettgerät. Mfg Torsten

Reply to
Torsten

Der braucht das ja auch nicht, oder?

Reply to
Torsten

Also in der GND Leitung würde ich auch nicht machen.

Das Teil von ST hat gleich ESD Protection mit drin, ist also gar nicht mal schlecht. Das ist dann wohl eine Preisfrage. Ich kenn jetzt nicht den FTDI Chip, wir setzen als USB-RS232 Wandler immer den CP2101 von Silabs ein. Das Teil ist klein und braucht keine! Bauteile drumherum( Auch kein Quarz ! ). Wir setzen einfach Linewiderstände und 22p nach Masse ein. ( Wie in dem ST Teil )

Widerstände in der Versorgungsleitung zum Controller sind keine gute Idee, das kann schon mal den Controller aus der Fassung bringen. Ferrit mit Kerko ist besser.

Nein, besser einen keramischen, der hat einen viel kleineren ESR. Z.BSp Murata stellt solche Kerkos her.

Leider nein, sind irgendwie sind alle Displays schlecht.....

Solche Test, sind immer schwierig. Der ESD Test findet dan mit einem fiktivem Gehäuse statt ? Mann kann den Plunder einfach in ein Metallgehäuse einbauen, und das dokumentieren, wenn der Endkunde ein anderes Gehäuse nimmt, dann liegt das in seiner Verantwortung....

Ich könnte mal drüberschauen......

Andreas

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

Nicht in die Versorgungsleitung sondern die I/O Pins.

ich werde wenn ich so weit bin drauf zurückkommen.

mfg Torsten

formatting link

Reply to
Torsten

Hallo, habe mir gerade mal das Datenblatt zum CP2101 angesehen. Sieht gut aus das Teil. Wenn man keinen Wuarz braucht sieht es EMV-mässig ja auch schon besser aus. Wenigstens die Leitungen sin dann weg. Und auch sonst wesentlich weniger Aussenbeschaltung... Wo bezieht Ihr das Ding denn? Bzw., wo bekommt man den günstig (in 50er oder 100er Staffel). Was kosten die Treiber? braucht man da Lizenzen oder wie geht das bei denen? Habt Ihr mit dem Teil schon mal Schwierigkeiten gehabt. Mit den Line Widerständen und den 22pf C-chen kommt Ihr aus? Keine zusätzlichen ESD-Massnahmen. Und in der Räucherkammer - äh Absorberkammer siehts auch gut aus? Vielleicht werde ich auch dieses Teil einsetzen, noch ist es nicht zu spät, da ich erst den Prototypen vor mir liegen habe um die Software zu erstellen. (ist mittlerweile fertig, ausser wenn mir noch was einfällt.)

So ich muss jetzt nochmal weg. Danke erstmal für den Tip. Mfg Torsten

formatting link

Reply to
Torsten

formatting link

oder digikey in Amerika ...

Treiber kosten nichts. Lizensen auch nicht.

Habt Ihr mit dem Teil schon mal Schwierigkeiten gehabt. Mit den

Bisher keine Schwierigkeiten

Keine

Ja, keine Abstrahlungsprobleme.

Andreas

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

Hallo, eine Frage oder 2 habe ich noch:

  1. Wie verarbeitet man das MLF gehäuse auf dem Prototyp, geht das noch mit Kolben oder wie macht Ihr das? Hast Du da ein paar Design -Tips für das Layout? irgendwie hat der IC auch noch Pads unter dem Gehäuse (für Masse) oder so, kann das sein?

  1. meine Schaltung braucht ja bis zu 450 mA. Irgendwie muss der CP2101 (jetzt wohl schon CP2102) das erstmal mit dem PC vereinbaren, Ist das möglich?

Mfg T. Mueller

Reply to
Torsten

Mit dem Kolben wird das wohl nix..... Wir machen das mit nem Reflowofen. Ein Kollege hat das aber schon mal mit einem Heißluftfön gemacht.

Hast Du da ein paar Design -Tips

Wenn du Eagle benutzt kann ich dir eine LIB zur Verfügung stellen.

Ja

Ja, das wird im EEPROM in 2mA Schritten abgelegt ,siehe :

formatting link

Andreas

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

Bangemachen gilt nicht 8-)

Man braucht

  1. eine gute Lupe
  2. viel Flußmittel
  3. wenig Lötzinn
  4. sehr feine Spitze
  5. sehr ruhige Hand
  6. Sauglitze

Die Metallisierung, die hauptsächlich unter dem IC sitzt (formerly known as pins) geht noch ein Stück an der Außenkante hoch, sodaß man die Lötstelle gut bearbeiten und kontrollieren kann. Mit ein bischen Übung und dem netten physikalischen Gesetz der Oberflächenspannung kann man das je nach Talent ausreichend bis sehr gut löten.

Wichtig ist, daß man sieht was man tut: Lupe!

--
Edgar Conzen.
Meine gmx Adresse ist nur für ungebetene Gäste und wird nur selten gelesen.
Wer mir mailen will, der möge bitte gmx durch onlinehome ersetzen.
Urlaubsbilder weg? http://www.pcinspector.de/smart_media_recovery/welcome.htm
Reply to
Edgar Conzen

Die GND Fläche unter dem IC kriegst du aber damit nicht gelötet.... Und bei EMV Messung macht das vieleicht schon einen Unterschied ( Guter Kontakt Substrat -> GND ).

Ja das geht noch, aber das Layout muß dafür Extra angepasst werden ( Pads weiter raus). Für die Serienfertigung ist es dann aber vieleicht hinderlich.

Aber das dauert schon so seine Zeit oder ?

Andreas

htpp://

formatting link

Reply to
Andreas Ruetten

Hallo, ja, ich benutze EAGLE (Ver 4.1) Für die LBR Datei wäre ich sehr dankbar. Gerade beim erstellen einer Bibliothek können sich leicht Fehlwer einschleichen. Man erstellt das Bauteil, guckt 2 mal betriebsblind drüber, übersieht selbstverständlich die 2 vertauschten Leitungen, im Schaltplan merkt man's nicht, da ist ja alles in Ordnung und auf dem Board sieht sowieso alles gleich aus und wo xyz dransteht kommt auch xyz raus... wieder ne Leiterplatte umsonst verbraten. Selten aber ist mir auch schon passiert. Ich nehme deshalb gern Bibliotheken die schon benutzt sind, da stimmt dann auch alles.

Ja, wahrscheinlich werde ich einen Nutzen aus 10 Leiterplatten fertigen lassen, nehme dann auch den ATMega64 in diesem MLF Gehäuse (beim CP2102 heisst das wohl MLP, wo ist dader Unterschied? - Egal!) Das macht die Platte viel kleiner. Habt Ihr in Eurer Firma Bestückungsautomaten? Bietet Ihr auch Bestückungsservice an?

Mfg Torsten

formatting link

Reply to
Torsten

Hi, Du hattest angeboten mir mal die Eagle Bibliothek zukommen zu lassen. Würde gerne das Angebot snipped-for-privacy@elcomportal.de

Viele Grüsse Torsten

formatting link

Reply to
Torsten

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.