OT: Gibt es das Buckel-S in "dass" noch?

In article , Joerg writes: |> Frust. Frußt? Fruscht?

Kommt drauf an, in welchem Dialektbereich Du Dich bewegst.

Weitere Formen: Fruschd bzw. in Umschreibung "'s het m'r g'schdungge".

Rainer

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Rainer Buchty
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In article , "Wolfgang Horejsi" writes: |> "Joerg" schrieb im Newsbeitrag |> news:Hki6d.3928$ snipped-for-privacy@newssvr13.news.prodigy.com... |> > Hallo Leute, |> >

|> > Habe gerade auf der Web Site der Deutschen Welle gesehen, dass sie das |> > Wort "dass" ohne Buckel-S schreiben, aber ansonsten sieht alles eher |> > nach traditioneller Schreibweise aus. Ist das Buckel-S verschwunden? |> |> Da es das "ß" noch gibt, kann man nach wie vor unterscheiden, ob jemand die |> Maße einer Person wissen will, oder deren Masse. Und das ist auch gut so.

Leider kannst Du nicht mehr unterscheiden, ob die Person mit Dir zusammensitzen will oder zusammen sitzen...

Rainer

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Rainer Buchty

Am Wed, 29 Sep 2004 10:40:33 +0200 hat Wolfgang Horejsi geschrieben:

Ist schon richtig, aber man muß ja auch aus dem Zusammenhang schätzen, welches Schloß (oder ss) aufgebrochen/gekauft, etc. wurde, das an der Tür oder das des Kaisers. :-) Will sagen: mehrdeutigkeiten von Worten gibt es öfter und nicht alle lassen sich durch das "ß" lösen. Aber "aufwändig" find ich zum "die Wand hochgehen" - kommt doch von aufwenden. - andererseits: man gewöhnt sich an vieles.

--
Martin
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Martin Lenz

Hmmm? A-, E-, I- (zwei verschiedene) und konsonantische Konjugation? A-, E-, I-, O-, U- und konsonantische Deklination?

Dazu natürlich die "Ausnahmen", die (fast) jede Sprache hat. "Sein" z.B. Absolut zum Kotzen.

Viele Grüße Johannes

-- One can look at the designs of a bridge, realize it's built of tongue depressers and bubble gum, and from this conclude that it is, indeed, junk, without once having to take the actual suicidal risk of driving across it. We do the same with your code. Your code is crap. [...] - Kelsey Bjarnason in COLA about Jeff Relf's X.EXE

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Johannes Bauer

Am Tue, 28 Sep 2004 21:01:56 +0200, meinte "Ernst Schwab" :

Nein. Nicht "man". Sondern nur derjenige, der diesen Schwachfug namens "Rechtschreibreform" akzeptieren möchte oder kraft order seines Vorgesetzten beachten muß.

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
    RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
          D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11 
          D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4 
nginfo-at-drkoenig.de [ersetze "-at-" durch "@"] * www.drkoenig.de
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RA Dr.M.Michael König

Am Wed, 29 Sep 2004 11:16:12 +0200, meinte "Martin Lenz" :

Und der Aufwand? Anyway, wie schon andere sagten: Sprache ist nicht unbedingt logisch.

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
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RA Dr.M.Michael König

Rainer Buchty schrieb:

Rein grammatikalisch nicht. Zum Glück hat Sprache aber auch Bedeutung und Kontext. Und da weiß ich immer, ob ich liebe Genossen oder Liebe genossen habe. Ob groß/klein oder getrennt/zusammen: der Sinn kommt rüber.

--
Michael Redmann
"I don't want ANY spam!" (Monty Python, 1970)
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Michael Redmann

RA Dr.M.Michael König schrieb:

Das Beispiel ist gut: da sind nämlich beide Schreibweisen möglich, "aufwendig", wenn man sich auf das beziehen möchte, was man aufgewendet hat, oder "aufwändig", wenn der getriebene Aufwand gemeint ist.

So flexibel kann Sprache sein und darf sie jetzt auch sein. Wie starr war dagegen die Rechtschreibung in der Reform von 1901!

Grüße

--
Michael Redmann
"I don't want ANY spam!" (Monty Python, 1970)
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Michael Redmann

Michael Redmann spoke thusly:

Genau so besch***en sehen dann manche Postings auch aus. Wer meint, er könne auf eine halbwegs geregelte Groß- und Kleinschreibung, Vermeidung von massiven Tippfehlern, Setzen von Satzzeichen o.ä. verzichten, landet bei mir im Killfile.

Wenn jemand möchte, daß ich mich mit seinen Postings auseinandersetze (z.B., um ihm zu helfen), dann erwarte ich im Gegenzug, daß derjenige sich wenigstens etwas Mühe beim Erstellen derselben gibt.

Tschüs,

Sebastian

--
http://www.baumaschinen-modelle.net

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Sebastian Suchanek

dafür

Dumm nur, daß der komplette Verzicht auf das 'ß' (bzw. die Ersetzung durch 'ss') zu Mehrdeutigkeiten führen würde.

Ax "ab morgen trinken wir in Maßen" EL

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Axel Schwenke

Dumm nur, daß der Aufwand ja gerade das ist, was man aufgewendet hat. Nach der Reform müßte man den Aufwand eigentlich aufwänden ;-)

XL

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Axel Schwenke

In article , "Michael Redmann" writes: |> Rein grammatikalisch nicht. Zum Glück hat Sprache aber auch Bedeutung |> und Kontext. Und da weiß ich immer, ob ich liebe Genossen oder Liebe |> genossen habe. Ob groß/klein oder getrennt/zusammen: der Sinn kommt |> rüber.

Ja, aber erst *nachdem* Du den Satz "eingelesen" hast.

Wenn Du nur den Satz "Ab morgen müssen wir zusammen sitzen." vorliegen hast, kannst Du hieraus nicht rückschließen, ob nun das Teilen einer Bank oder einer Gefängniszelle gemeint ist.

Der Sinn läßt sich, wie treffend bemerkst, durch eine Kontextanalyse ermitteln.

Aber eben nur noch so.

Mit alter Rechtschreibung hingegen ist der Satz für sich alleine genommen ausreichend definiert. Der Sinn ergibt sich direkt aus diesem Satz und nicht mithilfe einer zusätzlichen Kontextanalyse.

Ob nun daß/dass, Gemse/Gämse, Delphin/Delfin -- ja selbst plazieren/platzieren oder numerieren/nummerieren -- ist mir vergleichsweise egal. Schreibweisen ändern sich im Laufe der Zeit und man gewöhnt sich dran. Vor 25 Jahren waren z.B. Telephon und Photographie noch weit geläufiger.

Aber diese praxisfremde Getrenntschreibregel stößt mir ziemlich auf, da sie in den Sprachumfang eingreift. Durch diese Änderung wird die Schriftsprache effektiv ärmer.

Aber wie Michael König so treffend sagt: Man muß ja nicht mitmachen...

Im Zweifelsfall liest man eben gleich das Original und spart sich so Ärger mit schlechten Übersetzungen und der neuen Rechschreibung :)

Rainer

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Rainer Buchty

Eine sehr gewagte Definition... Danach wären Satzzeichen auch Worte, nur weil man sie einzeln bezeichnen kann... Und nachdem (zumindest im Deutschen) Wörter (nicht Abkürzungen oder Freak-Speak) eigentlich immer aus mehreren Buchstaben bestehen, bleiben einzelne Buchstaben eben einzelne Buchstaben.

BTW: Und selbst Du hast ja schreibst die einzelnen Buchstaben in "", ein (unterbewusstes?) Zeichen dafür, dass sie eben keine vollwertigen Wörter sind.

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Ob jetzt der Mönch/Buchdrucker oder der Tastaturbauer über das Aussehen bzw. Vorhandensein von Buchstaben entscheidet, ist IMHO beidesmal zumindest extrem merkwürdig...

Das mit den Gross- und Kleinbuchstaben ist ja auch so eine Mönchserfindung. Solange gibts die ja auch noch nicht, andere Sprachen haben die Grossschreibung auch auf ihren eigentlichen Nutzen (Satzanfang, Eigennamen) reduziert. Da ist's mir egal, nur das ß muss weg.

Wer Latein logisch nennt, mus^H^H^Hdurfte es nie lernen...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Joerg schrieb:

Dazu fällt mir die Ausprache eines damaligen Mitschülers aus dem Odenwald ein. Bei den OP-Schaltungen gab es bei ihm eine Gegenkopplung und eine "Mietkopplung" (mit ganz langem iiiii). Nach dem Motto: geh mool Miet...

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Hallo Rainer,

Klingt nach Laepzsch. Hier gibt es sogar die dreifache Verneinung, wenn einem etwas ueberhaupt keinen Spass macht: "This ain't no fun no more". Nicht fuer den Englisch Unterricht geeignet...

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Michael,

Mich wuerde einmal interessieren, ob sich im Rechtswesen diese leidige Reform auch durchgesetzt hat. In der Discovery Phase sind ja alle Schriftstuecke so, wie sie eben gefunden wurden. Aber wie sieht es bei der Schrift zum Einreichen einer Klage oder bei der Verhandlungsmitschrift aus?

In Amerika laeuft das teilweise noch in einem Englisch ab, dass bei King James zu Hofe gesprochen wurde.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Lieber Michael Redmann,

es ist sehr freundlich von dir, mir, den Code Schrift, meinen Vorstellungen entsprechend, ausgestalten zu lassen. Diese Vorstellungen bewegen sich durchaus im Rahmen der Konvention. Ich möchte ja von anderen gelesen werden können. Schrift also nicht als Selbstzweck, sich selbst genügend, sondern eben der Kommunikation dienend. Obwohl, es ist bisweilen nicht so offensichtlich, angesichts mancher Schriftbilder, diesen Zweck erkennen zu können ;-)

--
mfg horst-dieter
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horst-d. winzler

Suchst du vielleicht sowas?

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(Vorsicht, die Seite enthält auch das ein oder andere Eszett ;-)).

Ich hab' mich schnell dran gewöhnt - so schnell, dass ich auf deutschen Tastaturen auch immer Alt+Buchstabe eingeben will, was aber natürlich nicht funktioniert, wenn mein Programm nicht installiert ist.

Gruß, Arne

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Arne Rossius

Du meinst doch sicherlich nicht das, von so vielen als vorbildlich gegenüber dem Deutschen, gepriesene Englisch. Bei dem weiß man eigentlich nie so genau, was denn eigentlich so genau gemeint ist. Es kommt beim Englischen eben wesentlich mehr auf den Kontext an, als im Deutschen ;-)

--
mfg horst-dieter
Reply to
horst-d. winzler

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