analog? digital?

Im Prinzip weiß ich schon was analog und digital bedeutet, aber:

  1. Das Signal aus der COM: Schnittstelle ist digital. (Ist es das auch noch, wenn es mit hoher Bitrate auf langer Leitung verschliffen wird ?)

  1. Ein AMI-Signal hat 3 Stufen (positiv,null,negativ) Ist es ein Digitalsignal oder nicht ?

  2. Das ISDN-Signal (Uk0) ist ein Leitungscode - digital ?

  1. PCM = Puls-Code-Modulation: Was wird das moduliert? Ist das Signal analog oder digital ?

  2. Das Leitungssignal eines 56K-Modems ist ja auch eine Kodierung und keine Modulation - digital ?

  1. Das Signal eines Modems (z.b. 9,6 kBit/s) ist ein analoger Spannungsverlauf, überträgt aber digitale Signale.

  2. Das DSL-Signal überträgt auf vielen Trägern gleich- zeitig mehrere MBit/Sek. Es kommt aus dem DSLAM, was ja soviel wie "Multiplexer für Digitale Anschlußleitungen" bedeutet.

Was genau ist das Kriterium um ein Signal DIGITAL oder ANALOG zu nennen ?

Welches der genannten Signal sind analog, welche digital ?

-Klaus-

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Klaus Selver
Loading thread data ...

Ich probiere es mal: Man nennt ein Signal Digital, wenn es der Empfänger in eine endliche Menge diskreter Werte wandelt bzw. interpretiert. Ein analoges Signal wird im Gegensatz dazu nicht diskretisiert, sondern als kontinuierlich weiterverarbeitet.

Nach meiner Definition alle digital.

Viele Grüße Martin L.

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Martin Laabs

Klaus Selver schrieb:

Hallo,

die Daten gehen digital in den sendenden UART rein und kommen aus dem=20 empfangendem UART auch wieder digital raus. Nach dem UART werden sie=20 auch noch auf einen anderen Pegel gewandelt, aber trotzdem noch mit zwei =

unterschiedlichen Spannungsbereichen f=FCr High und Low. Wenn es dazwischen noch =FCber eine Modemstrecke geht kann dort anders=20 kodiert werden mit mehr als zwei Spannungsbereichen. Trotzdem ist es auf der ganzen Strecke zwischen den UARTs ein digitales=20 Signal.

Digital bedeutet nicht bin=E4r, es k=F6nnen auch mehr als 3 Stufen sein.

Man kann Puls-Amplituden oder Puls-Dauer Modulation machen, man kann es=20 analog oder digital benutzen.

Endlich viele verschiedene Stufen, aber durchaus mehr als zwei. Es ist schon moduliert, das Wort Modem wurde ja aus der Verk=FCrzung von =

Modulation - Demodulation gebildet. Da man =FCber die Telefonleitung kein= e=20 Gleichspannungen und keine Frequenzen unter 300 Hz schicken kann mu=DF di= e=20 Modulation dies einhalten.

Auch sonst hast Du immer digitale Signale die durch einen=20 kontinuierlichen Spannungsverlauf dargestellt werden. Der "verbotene"=20 Bereich zwischen Low und High mu=DF beim Wechsel durchlaufen werden, bei =

langen Leitungen sieht das dann nicht mehr sch=F6n schnell mit steilen=20 Flanken aus.

Wenn man nur eine endliche Zahl von 2 bis etwa 8 oder 16 verschiedenen=20 Spannungsstufen zur Informations=FCbertragung benutzt ist es digital. Wen= n=20 es ohne Ber=FCcksichtigung von Rauschen, St=F6rungen etc. theoretisch=20 unendlich viele verschiedene Spannungswerte sein k=F6nnen ist es analog.

Die von Dir genannten Beispiele sind fast alle digital, manche sind=20 bin=E4r, andere verwenden mehr als zwei Spannungen. In der Praxis verwendet man heute aber nur mehr als zwei Spannungswerte=20 wenn man Daten =FCber gr=F6=DFere Entfernungen schickt. Innerhalb eines=20 Ger=E4tes ist digital fast immer auch bin=E4r.

Bye

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Uwe Hercksen

Die Definition hört sich schon einigermaßen plausibel an. Allerdings hab ich so meine Probleme ein Modemsignal als "Digital" zu bezeichnen, wenn ich mir das chaotisch aussehende Gemisch am Oszi ansehe...

Andererseits wäre nach deiner Definition auch ein analoges Musiksignal digital, devor es auf die CD gepresst wird, denn es wird ja in eine "endliche Menge diskreter Werte" gewandelt. Das allerdings mit (vermutlich nicht hörbaren) Verlusten.

-Klaus-

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Klaus Selver

(a) Es gibt in der Praxis keine digitalen Signale - alle Signale sind analog. Es gibt nur analoge Signale, die man sinnvoll digital interpretieren kann - die nennt man =FCblicherweise digital.

(b) Analogsignale, aus denen sich durch Umwandlung (t.B. Modulation) ein digital sinnvoll interpretierbares Signal extrahieren l=E4=DFt, nennt man=

=FCblicherweise nicht digital.

(c) Digital hei=DFt =FCblicherwiese Zeit- UND Wertdiskret, aber nicht unb= edingt.

Zu Deinen Fragen:

  1. (a)
  2. (a), und: digital hei=DFt nicht bin=E4r, also ja.
3.-7. (b)

- Philip

--=20 People are more violently opposed to fur than leather because it's safer to harass rich women than motorcycle gangs. (Don Sebolt)

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Philip Herzog

Klaus Selver schrieb:

Hallo,

wichtig ist das das Modem auf der anderen Seite das ankommende "Chaos"=20 noch versteht. Damit das auch bei schlechteren Leitungen noch klappt=20 handeln die Modems ja auch am Anfang untereinander aus wie schnell es=20 mit der Leitung gehen darf, das kann dann auch deutlich weniger als die=20 angegebenen 56 k sein. Beim Aushandeln fangen sie nat=FCrlich erst mit=20 geringeren Geschwindigkeiten an.

Bye

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Uwe Hercksen

"Uwe Hercksen" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mew.uni-erlangen.de...

Wenn ich das richtig verstehen, meinst du, das alles digital ist, womit man die Absicht hat, digitale Informationen zu übermitteln.

Welche der von mir genannten Signal meinst du denn, das nicht digital ist ?

-Klaus-

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Klaus Selver

unbedingt.

Da kann ich jetzt nicht ganz folgen...

Nach Definition (b) wäre ein Modemsignal analog, genauso wie ein analoges Musiksignal.

Das COM:1 Signal ist ja auch nur eine sich ändernde Spannung (muß ja nicht rechteckig sein), wäre also auch analog ?

-Klaus-

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Klaus Selver

Gegenstandpunkt: Da die Energie (und wohl auch andere Groeszen) diskret sind (Wirkungsquantum), gibt es keine analogen, sondern nur "digitale" Signale. Deren Stufung ist nur so fein, dass man sie hinreichend genau durch "stetige" Mathematik beschreiben kann.

Genau.

Ganz genau betrachtet ist "analog" oder "digital" keine Eigenschaft des Signals, sondern des zu seiner Beschreibung und Interpretation verwendeten Modelles. Die Spannung, die an einem Gatterausgang anliegt, ist genausoviel oder -wenig digital wie die an einem Pt100... es ist eben einfach eine Spannung. Punkt.

Die Interpretation macht den Unterschied.

Grusz, Rainer

Reply to
Rainer Ziegenbein

Daran siehst Du, dass die Frage, ob ein Signal analog oder digital "ist", sinnlos ist. Das Signal ist ein Signal, weiter nichts. "Digitale" Spannungen sind keine anderen Spannungen als "analoge". Es sind Spannungen. Fertig.

Die Interpretation macht den Unterschied: Wenn ein binaeres (Digital)signal ueber eine sehr lange Leitung uebertragen wird, ist das Signal fuer den, der fuer die Leitung verantwortlich ist, analog. Fuer den, der mittels dieses Signals nur den Fuellstand seines heimischen Bierfasses per Telemetrie von Teneriffa aus abfragen will, ist das Signal digital: Bier da - oder nicht.

Grusz, Rainer

Reply to
Rainer Ziegenbein

Das dürfte der Kern der Sache sein !

Das Problem ist nur, daß ich darüber schon mal mit meinen Chef Ärger bekommen hab, weil er behauptet hat dass ein Leitungssignal digital ist, ich aber ANALOG gesagt habe. Dem werd ich mal die Story mit dem Bier erzählen. Das versteht er vermutlich...

Ab sofort ist für mich alles analog und wird evtl. nur digital interpretiert.

-Klaus-

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Klaus Selver

"Klaus Selver" wrote in news:dco57q$mgk$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com:

Genaugenommen gibt es in der Natur gar nichts "Analoges". Alles ist gequantelt. Mensch besteht aus einer mehr oder minder festen Menge an Atomen, der Strom "springt" mit jedem Elektron, das in den Draht fliesst usw ... :-). Und vermutlich ist auch das noch nicht der allerletzten Weissheit Schluss.

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
Reply to
Matthias Weingart

Ja! :O)

Nicht streiten. Lohnt nicht. "Analog" und "digital" sind pragmatische Begriffe, die nicht ganz scharf definiert sind.

Der von anderen Teilnehmern hier vertretenen Meinung, dass unter "digitalen Signalen" UEBLICHERWEISE zeit- und wertdiskrete Signale verstanden werden, stimme ich voellig zu. Allein an "zeitdiskret" siehst Du aber, dass das eine reine Sache der Interpretation ist: Das Signal ist ja physikalisch die ganze Zeit vorhanden - es kann ja nicht einfach "weg" sein -, es wird auszerhalb der (z.B. durch die Taktflanken) festgelegten Zeitpunkte einfach nicht betrachtet.

Das ist ein etwas radikaler Standpunkt. Wenn man an der praktischen, technischen Umsetzung interessiert ist und nicht an der theoretischen Beschreiben, dann macht man damit aber nichts verkehrt (meiner Meinung nach).

Grusz, Rainer

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Rainer Ziegenbein

Der elektrische Strom ist nicht quantisiert, die meisten Energien auch nicht. Quantisiert ist die elektrische Ladung und die Energie der elektromagnetischen Strahlung.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
R. Bombach

Hallo Klaus,

Mit Blick auf die zu erwartende Information sind analoge und digitale Signale 100%ig unterscheidbar. Betrachtet man nur den zeitlichen Verlauf einer (elektrischen) Größe, ist _jedes_ Signal weder richtig analog, noch richtig digital.

Das Kriterium ist die Interpretation des Signals.

Entsprechend meines vorherigen Satzes sind 1-7 Signale, die digital interpretiert werden.

Um das zu erkennen, hilft es jedoch gerade eben _nicht_ sich das Signal am Oszi anzugucken. Am Beispiel DSL wird das wohl am deutlichsten. Da sieht man dem Signal auf dem Oszi überhauptnichts an. Erst eine Fourier-Transformation bringt einen kleinen Lichtblick, hilft aber letztendlich auch nicht wirklich weiter. Also entscheidet einzig und allein die Verarbeitung eines Signals über "digital oder analog".

Bleibt die Frage, wer sich sowas ausdenkt: Der Mensch. - Und der sorgt auch für die Interpretation.

Michael

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Michael Lange

Das kommt darauf an, wie ein Signal im Kontext interpretiert wird.

Wenn Dich an einem Signal nur interessiert, ob es über oder unter einer bestimmten Schwelle liegt, ist das eine digitale Interpretation. Z.B. ist eine Spannung größer als der untere Schwellwert einer logischen Eins, ist das Signal eine Eins, wenn das Signal unterhalb der oberen Schwelle für die Null liegt, wird das Signal auch als Null interpretiert. Vom verbotenen Bereich dazwischen will man nichts wissen genauso wenig wieviel das Signal nun über oder unter der entsprechenden Schwelle liegt.

Naja, und Analog ist eben der ganze Rest... Also wenn das Signal nicht nach irgendwelchen Schwellwerten interpretiert wird.

Michael Roth

Reply to
Michael Roth

Klaus Selver schrieb:

Hallo,

PCM kann man analog oder digital benutzen. Deswegen benutzt man zur=20 Pr=E4zisierung noch die Worte zeitdiskret und amplitudendiskret oder=20

-kontinuierlich.

Bye

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Uwe Hercksen

R. Bombach schrieb:

Hallo,

bei ganz winzigen Str=F6men, wenn nur noch einige Elektronen pro=20 Mikrosekunde flie=DFen wird es aber problematisch mit der Vorstellung=20 eines nicht quantisierten Stromes. Na ja, Stochastik halt.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Ergänzung: Bzw. wenn die Information nicht diskret interpretiert wird und statt dessen stetig interpretiert wird, dann ist es Analog.

Konkretes Beispiel, Temperatursensor und Brandmelder.

Der Temperatursensor ist analog, er liefert ein stetiges Signal z.B. in Form einer Spannung. Z.B. 0,2 Volt für 20°C und 10 Volt bei 1000°C.

Ein Brandmelder liefert ein digitales Signal. Feuer da, oder nicht da. Dem Brandmelder ist es egal, ob das Feuer eine Temperatur von 200°C oder

1000°C hat. Er hat nur eine Signal-Schwelle. Liegt das Signal über der Schwelle, ist die Information "Feuer an", liegt das Signal unter der Schwelle, ist die Information "Feuer aus".

Aus dem analogen Temperatursensor kann man durch einen

1-Bit-Analog-Digitalwandler einen digitales Signal gewinnen.
Reply to
Michael Roth

genau - nach dem derzeitigen Kentnisstand hast Du schon recht, alles gequantelt.

Laiengesuelz: ;o) Neueste Ansaetze der Superstringtheorie ruetteln aber auch schon daran. So ist man heute zwar in der Lage das elementarste als Strings mit diskretem Schwingungsspektrum[1] zu beschreiben, allerdings meint man wohl, dass man hier aber nicht zur Wahrheit letzem Schluss gekommen ist. Es bleibt also spannend. ;o)

[1] man versucht darueber den elementarsten Quanteneffekt zu erklaeren, dass sich ein Teilchen oertlich nicht exakt bestimmen laesst.

SCNR Ingolf

Reply to
Ingolf Haeusler

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