Netzteil mit galvanisch getrennten Ausgaengen

Moin moin,

mich nervt seit geraumer Zeit das Kabelgewirr auf meinem (Gitarren-)Floorboard, weshalb ich gerade dabei bin, jeweils exakt passende Klinken-Strippen zu basteln. Hinzu kommen aber noch extrem nervende Steckernetzteile, weil sie mit der zugehörigen 3er-Dose nirgendwo sonderlich gut hinpassen, immer im Weg liegen und auch noch viel zu lange Kabel haben. Da eines davon jetzt auch noch direkt an der Zugentlastung einen Kabelbruch hat und (natürlich) vergossen ist, denke ich darüber nach, es jetzt gleich richtig[tm] zu lösen.

Nichts einfacher als das, Festspannungsregler hat man eh immer rumliegen, den restlichen Kram auch - aaaber: Eines der verwendeten Effektgeräte ist digital und verursacht bei gemeinsamer Stromversorgung ein fieses Brummen im analogen Zweig. Letzterer dient der Bearbeitung einer Akustikgitarre, während der digitale Teil zur E-Gitarre gehört. Das A-Gitarren Signal läuft durch einen A/B-Schalter, Tuner, ein Gesangseffekgerät (welches das Gitarrensignal zum Erkennen von Akkorden benötigt) und schließlich über eine DI-Box zum Mischpult. Die E-Gitarre schicke ich nur durch einen Bodentreter und von dort zum Verstärker.

Dummerweise gibt es in einigen blöden Fällen auch Masseschleifen durch gemeinsame Netzteile, die ich gerne vermeiden würde. Als zusätzlichen Ätzfaktor gibt es auch noch einige exotische Effektkisten mit positive GND, die bei Verwendung eines gemeinsamen Netzteils über das Klinkenkabel zum Kurzschluß führen.

Ziel wäre also ein kompaktes Netzteil mit galvanisch getrennten Ausgängen.

Problem dabei: Ich bräuchte nicht nur entsprechend viele Spannungsregler mit externer Beschaltung, sondern auch noch einen Trafo mit entsprechend vielen Sekundärwicklungen, um das zu realisieren. Das frisst Platz (den ich eigentlich nicht habe, wenn ich das Teil unter das Board bauen will) und kostet teuer: Es gibt einen passenden Ringkerntrafo mit 10 Sekundärwicklungen, der für solche Zwecke speziell gewickelt wird. Kostet schlappe 50,- EUR und hat für meine Anwendung 6 Wicklungen zu viel.

Hat jemand eine bessere Idee, wie man das Brummproblem bei gemeinsamer Versorgung lösen kann? Mir fällt da aktuell nichts ein, außer z.B. 4

1:1 Übertrager nach dem Netztrafo und 4 Spannungsregler.

Benötigt werden 3x 9VDC á 200mA max (eher weniger) und 1x 12VDC/300mA.

Zuendi

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Sebastian Zuendorf
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Total andere Anwendung, aber ich hatte das mal damit geloest:

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Die 15-20W brutto muesste der rueberbekommen, bei mir waren es nur rund

10W. Du muesstest allerdings irgendwo eine kernige 12V Versorgung herbekommen, kann ziemlich verdreckt sein. Dann per fetter Bruecke ungeregelt 100kHz oder so drauf, das ist oberhalb Audio. Am besten so, dass es sich nicht mit MP3 Sampling Rates beisst. Eventuell schaffen die Dinger auch weit ueber 200kHz, dann haette man dahingehend Ruhe. Sechs Wicklungen. Eine primaer, zwei sekundaere in Serie und danach 12V Linearregler, die drei anderen fuer getrennte 9V mit Linearreglern dahinter. Die Kondensatoren fallen aufgrund der hohen Frequenz sehr luett aus, ich hatte nur einige uF keramisch drin. Als Linearregler wurde ich LM317 nehmen, mit ein paar uF am ADJ Pin, da weiss man was man hat. Wenn die 12v Chose dabei zu warm wird, kannst Du einige Windungen runterpellen. Die Brueckengleichrichter sollten von der schnelleren Sorte sein, Schottky oder so.

Ich hatte den VPH4-0860 genommen, ist bei Digikey aber derzeit nicht vorraetig (nein, wir hatten ein paar Anstandsstueckchen dagelassen ...). Ganz sportliche Leute wickeln sich das alles auf einem Schalenkern selbst, dann passen die Windungsverhaeltnisse besser, weniger Hitze.

Der Vorteil der Sache ist, dass die Brummkopplung ueber Netztrafos weitgehend vermieden wird, die Kapazitaet zwischen den Wicklungen ist gering. Schirmwicklung oder -folie haben heutzutage ja die wenigsten und dann muesste man die eh wieder an Schutzerde anschliessen und schon gibt es wieder eine kleine Brummschleife.

Last but not least: Der Kurzschlussfall. Koennte man an der Eingangsseite messen und dann den Oszillator abwuergen, aehnlich wie die Drehzahlbegrenzer alter VW-Bullis.

Jetzt weiss ich nur nicht wo man solche Uebertrager bei Euch bekommt, vielleicht hat jemand aus dieser erlauchten Runde einen Tip.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Sowas ist hier in DE auch von Würth bei RS erhältlich.

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(hoffentlich keine ID irgendwo zwischen)

Direkt an ein PC-Netzteil noch vor die Gleichrichter.

Dirk

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Dirk Ruth

Gnaaaa. Bei den aufgerufenen Preisen und dem weiteren Aufwand kann ich ja bald den weiter o.g. Trafo kaufen :-/

Ich könnte mal in der Grabbelkiste gucken, ob da nicht noch ein zwei Stück rumliegen - da wären vermutlich auch gleich passende Trafos drin :-)

Ein Printtrafo mit 4 Sekundärwicklungen und in sehr flacher Ausführung wäre eigentlich Mittel der Wahl, vermute ich mal. Gibts nur nicht von der Stange.

Zuendi

--
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Sebastian Zuendorf

Sebastian Zuendorf schrieb:

Ich würde kleine kurzschlussfeste DC/DC-Wandler und ein ansprochsloses passendes Eingangsnetzteil benutzen...

- Udo

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Udo Piechottka

Sebastian Zuendorf schrieb:

Hallo,

die Grösse eines Trafokerns wird ja durch die übertragene Leistung und die Frequenz bestimmt. Wenn Du nach dem Netztrafo noch 4 1:1 Übertrager hast, dann brauchst Du doppelt soviel Kerngewicht und -Volumen wie nötig. Wenn ein Trafo mit vier Sekundärwicklungen schlecht zu bekommen ist nimm lieber vier kleinere Trafos mit je einer Sekundärwicklung, oder zwei Trafos mit zwei Sekundärwicklungen, aber nicht insgesamt fünf Trafos.

Bye

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Uwe Hercksen

Sebastian Zuendorf schrieb:

Hallo,

wenn es flach werden soll bist Du mit vier kleineren Trafos mit je einer Sekundärwicklung besser dran, die gibt es auch eher von der Stange, jedenfalls für gängige Sekundärspannungen.

Bye

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Uwe Hercksen

"Sebastian Zuendorf" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Wieso kompakt ? Wieso Spannungsregler ? Die meisten dieser Steckernetzteile werden keine geregelte Spannung liefern, wenn denn ueberhaupt Gleichspannung rauskommt.

Dein Problem ist mehr, als bloss die galvanische Trennung: Die Steckernetzteile sind perfekt an das jeweilige Geraet angepasst. Kaum kommt noch ein Effektgeraet hinzu, oder du musst ein defektes austauschen, schon kommt ein neues Steckernetzteil, mit anderer Spannung, anderem Strom, anderem Stecker. Bau lieber eine Kiste (19" oder unter dem Floorboard) in dem eine Steckdosenleiste mit 90Grad Plaetzen in ausreichendem Abstand eingebaut ist, ein paar mehr als du jetzt schon brauchst, und steck die Steckernetzteil da rein.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
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MaWin

Das glaubst du doch selbst nicht. In 99.5% der Fälle wird der Hersteller einfach das erstbeste Standardnetzteil beim Chinamann hinzugekauft haben. Spannung Pi mal Daumen (bei Analogkram kommts auf ein Volt mehr oder weniger eh nicht an), Strom reichlich oder auch mal etwas zu knapp, je nachdem, was gerade billig war. Wenn's hochkommt, braucht ein Gerät mal eine ungewöhnliche Spannung, aber selbst das ist selten.

Die uneinheitlichen Stecker sind schon eher lästig, die meisten Grössen sind aber problemlos erhältlich, und Adapter gibts auch noch.

Hergen

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Hergen Lehmann

Ja, das bemerke ich immer wieder - werden knalleheiß, verrecken alle ein, zwei Jahre...jaja, super angepaßt :-)

-ras

--

Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Moin!

Ich hab zwar gerade keinen so kleinen RKT hier, aber der mit 80W in meiner Schublade hat lediglich eine Lage sekundär. Nimm einen mit 2x24V und trenn die beiden Sekundärwicklungen in der Mitte auf, fertig.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Weil es an den unter dem Floorboard vorgesehenen Einbauplatz soll. Das Ding ist ein T-förmiges pultartiges Stück Holz, dessen Querbalken und Fußpunkt den Boden berühren. In dem entstehenden dreieckigen Bereich darunter ist die Montage eines Netzteils vorgesehen. Das gibt es vom Hersteller des Boards auch, kostet allerdings mit

110,- Neumark ziemlich teuer und hat keine galvanisch getrennten Ausgänge.

Weil gerade analoge Effekte gerne mal Probleme mit unschöner Spannungsversorgung haben, die sich z.B. in Brummen äußert - vor allem wenn deren Ausgang auch noch mit anderem Zeug (Mixer, Amp...) verbunden ist. Ich plädiere schon lange dafür, Gitarrenverbindungen symmetrisch auszuführen, bisher sind die Hersteller aber scheinbar alle noch in den 50ern stehen geblieben.

Das Teil mit dem Kabelbruch liefert ziemlich stabile 9V DC. Allerdings ist das ein Schaltnetzteil.

Ich will ja weniger und nicht mehr schleppen und vor allem Auf-/Abbauzeit sparen. Optimal wäre ein untergebautes Netzteil, welches das ganze Board versorgen kann. Hinten eine Powercon Buchse dran und gut. Lediglich für die restlichen Strippen (2x Gitarre rein, je 1x Mikro rein/raus, 1x A-Gitarre raus, 1x E-Gitarre raus). Auch soll das in Zukunft eigentlich von Hands/Helfern aufgebaut werden können - dabei ist jede Vereinfachung wünschenswert, um die Geschichte halbwegs deppensicher zu machen.

Zuendi

--
Der Kunde steht immer im Mittelpunkt - und damit im Weg.

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Sebastian Zuendorf

Wenigstens da haben sich die Hersteller schon seit Jahren mehr oder weniger auf einen Hohlsteckertyp einigen können. Blöd ist nur, dass manche + außen, andere innen bauen oder eben auch mal "positive GND" verbasteln.

Zuendi

--
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Sebastian Zuendorf

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Stimmt. Vom Preis her lohnt das sicher nicht, ausser wenn das Problem allgemein ueblich ist und Du das neue Produkt "Zuendorf Compact Power Supply" in der Rock-Welt etablieren kannst.

BTW, ich meinte 15V Eingang, 12V wuerde nicht ganz reichen.

Gute Idee. Man muesste allerdings die Regelung auskuppeln.

Fuer ein Einzelsteuck ist ein Netztrafo besser, falls die Kapazitaet zwischen primaer und sekundaer in Sachen Brumm klein genug ist. Ich habe in meiner Jugendzeit fast immer Klingeltrafos genommen. Klein, flach, dauerbetriebsfest, gute Brummisolation, und vor allem rischtisch billisch.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

[Netzteile für "Tretminen"]

Für die 9V/200mA bieten sich DC/DC-Wandler von alten Netzwerkkarten an. Falls nicht verfügbar, gehen auch mehrere kleine Printtrafos. Evtl. ginge z.B. Pollin 300 003 (10.5V 190mA) um 0.75 EUR.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
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Peter Heitzer

je einen DC/DC Wandler 2W bzw 4W Klasse ist nicht sooo teuer. Kannste vonne Stange kaufen. Primär irgendeine Gleichspannung, die Du eh schon hast/brauchst. Gängig 5/12/15/24V... gibbet mit 1 oder 2 sek. Wicklungen... Ist wie Strom aus 'ner Batterie.

Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Hallo,

ich hätte hier Trafos mit 2x4V und 2x7.5V je 0.5A. Außenmaß 57x68x25mm. Mit

2 Stück würde es elektrisch für 2x9V stab. 1x9V unstab. und 1x12V stab. reichen.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Wolfgang Allinger schrieb:

Hallo,

wenn ihm nicht die Wandlerfrequenz irgendwo Ärger macht, die sollte zwar über dem Hörbereich liegen aber wenn irgendwo Mischprodukte entstehen...

Bye

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Uwe Hercksen

So ist es. Das andere Problem solcher Konverter aus der Tuete ist EMV. Selbst wenn nie der gelbe Wagen von der RegTP auftaucht, es koennte sein dass die Drahtlosmikrophone zicken. Diese Dinger sind oft wahre EMI-Schleudern.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mal ganz davon abgesehen, dass es die Dinger auch nicht für Nüsse gibt. Vermutlich wird es auf einen Satz kleiner Netztrafos von Onkel Pollin hinauslaufen. 95 Cent/Stück sind ein Wort. Dazu eine Tüte Spannungsregler und bischen Kleinkram.

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

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