Motortheorie / Proxxon

Ich glaub ich brauch mal ein bisschen Nachhilfe was Motore angeht. Jedenfalls stehe ich hier vor einem echten Raetzel.

Ich habe seit fast 20Jahren eine Bohrmaschine von Proxxon mit

24V/100W. Am Wochende wurde sie beim bohren eines 2mm Lochs bei gering eingestellter Drehzahl in Aluminium auf einmal kraftlos. Dabei wurde die Bohrmaschine zwar beansprucht, aber sie wuerde auch nicht heiss oder roch gar verschmorrt!

Also habe ich das Dingen erstmal zerlegt. (garnicht so einfach) Die Elektronik ist es nicht. Auch wenn man Spannung direkt an den Motoranschluessen anschliesst kann ich den Motor mit meinen Fingern an der 3.17mm Achse festhalten. Dabei nimmt er 2.5A auf und die Spannung an meinem Labornetzteil bricht auf 3V zusammen. Halte ich ihn nicht fest so erreicht er vom Geraeusch her seine Maximaldrehzahl und nimmt dabei 1.3A auf.

Normalerweise betreibe ich die Bohrmaschine an einem 4A Trafo mit Gleichrichter aber ohne Elko. Auch dort kann ich den Motor einfach so festhalten. Das ist nicht normal. Zum Glueck habe ich noch so eine Bohrmaschine und die kann man dann nicht festhalten!

Okay, nun sollte man meinen der Motor ist platt. Wohl eine Wicklung durchgebrannt. Also habe ich den Motor mal zerlegt. Es ist ein 5poliger Mabuchi RS-545RH. Nennleistung 50W, 1.3 bei maximaler Leerlaufdrehzahl, 6.14A Kurzschlusstrom wenn man die Achse festhaelt.

Ich habe mal die Wicklungen durchgemessen. Sie haben alle vollkommen gleichmaessig 0.56 Ohm. Sehen auch ganz normal aus. Dann habe ich den Kollektor mal mit 1000er Schmirgel abgezogen und die Nuten zwischen den Kupferblechen gesaeubert. Aber keine Veraenderungen. Der Motor ist total kraftlos.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Kann es sein das die Magnete des Motor ploetzlich durch die PWM innerhalb einer Minute entmagnetisiert wurden? Irgendwie sieht es so aus als wenn der Motor vollkommen normal funktionieren wuerde aber ploetzlich einen sehr schlechten Wirkungsgrad hat.

Neukaufen der Bohrmaschine ist uebrigens keine Alternative. Proxxon stellt jetzt nur noch den 230V Muell her mit dem auch schon Dremel die Leute verarscht. Allerdings koennte ich mir wenigstens den Motor nachkaufen da der wohl im Modellbau recht gaengig ist.

olaf

p.s Interessanterweise gibt es davon genau null Bohrmaschinen bei Ebay! Konnte ich kaum glauben weil man doch dort sonst alles bekommt.

p.s2: Interessant das Proxxon einen 50W Motor in einer 100W Bohrmaschine verkauft hat....

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Olaf Kaluza
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Hi,

Ich kann Dir zwar zu Deinem eigentlichen Problem nicht helfen aber zu obigem muss ich einen Kommentar loswerden.

Ich hatte mir zuerst auch einen 230V Dremel gekauft. Leider war es damit nicht möglich, Leiterplatten zu bohren, das Lager hatte viel zu großes radiales Spiel. Also als Garantiefall umgetauscht und beim Neuen wieder das gleiche. Er ist dann ne Weile in der Ecke gelegen und irgendwann habe ich mir den 230V Proxxon gekauft. Was für ein Unterschied. Der Proxxon hat überhaupt kein Spiel und eignet sich wunderbar zum Leiterplatten Bohren. Vor allem hat er deutlich mehr Drehmoment und die Drehzahl bricht bei Belastung nicht so stark ein. Beim Dremel musste ich bei Betrieb mit einer Trennscheibe Vollgas geben, damit da noch Power beim Trennen rauskam. Ich hatte jedesmal Angst um die Scheibe bei der hohen Leerlaufdrehzahl. Beim Proxxon gibts das Problem nicht, da bricht die Drehzahl kaum ein und ich kann auch bei halbem "Power-Setting" sehr gut trennen.

Ich bin mit dem Proxxon voll auf zufrieden, der Dremel war Müll und wurde bei eBay versteigert.

Michael

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Michael Rübig

Am Mon, 9 Jan 2006 19:55:54 +0100 schrieb Olaf Kaluza:

Rechne wie die (Elektro-) Maschinenbauer: 2fache Ueberlast ist ok, wenn du die nur 20% der Zeit hast. Waehrend der uebrigen Zeit kuehlt sich das Motoerchen selbst, denn zwischen 2 Bohrloechern macht niemand die Maschine aus. Wenn du Pech hast, werden die Magneten durch die Ueberlast allerdings einen Moment lang _zu_ warm... und dann war's das.

Sieh es positiv: so weit, dass der Motor die Graetsche macht, waerst du dem Vernehmen nach mit einem Dremel nie gekommen.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Du hast absolut recht damit das der Dremel nochmal eine Groessenordnung schlechter ist. Wir haben diesen Muell in der Firma. Einmal etwas ernsthaftes damit geschliffen und das Lager am Eingang hatte 1mm spiel. Meine Proxxon habe ich ungefaehr so 1985-86 gekauft und das ist das Eingangslager immer noch wie neu. Ein Freund von mir hat mit derselben Bohrmaschine mal 2-3h am Stueck ein festgefressenes Radlager an einem Kadett E ausgeschliffen. Das soll mir mal einer mit dem Dremel zeigen.

Was mich an den neuen Proxxon aergert ist nicht nur das die fuer 230V sind. (daher steiferes Zuleitungskabel und vermutlich schlechtere Regelung bei geringeren Drehzahlen) Sondern auch das die nicht mehr den alten grossen Anschluss fuer das Bohrfutter haben. Die alten Dremel hatten einen 34er Anschluss relativ mittig. Ich habe die dann mit einem Adapter auf 43mm im BFB2000 eingespannt und kann so bei maximaler Drehzahl auch problemlos 0.5mm VH-Bohrer verwenden. Ausserdem hat man mehr Raum zum arbeiten als bei den neuen mit dem

20er anschluss ganz vorne.

Olaf

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Olaf Kaluza

Das war bei mir jetzt aber nicht der Fall. Die ist bei dem was ich gemacht habe gerade mal lauwarm geworden. Da habe ich die Maschine in der Vergangenheit schon viel haerter rangenommen. Daher wundert mich das ableben in diesem Zusammenhang auch. Und es ist doch sehr eigenartig das man der Wicklung aber auch garnichts anmerkt/misst.

Ja richtig. Da waere vermutlich eine Fensterscheibe kaputt gegangen weil ich ihn da raus geworfen haette. :-) Wie schon gerade geschrieben ich kenne Dremel aus der Firma und sie sind einfach nur SCHLECHT!

Da kaufe ich mir lieber mit Freude einen Motor. Den RS-545RH von damals scheint uebrigens nicht mehr zu geben. Dafuer aber einen RS-545SH der nun 66.7W hat. Dann bekomme ich noch gleich eine Leistungssteigerung.

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo Olaf!

Vermutlich? Du spekulierst also nur? Ich hatte früher eine 12V-Maschine von Proxxon. Inzwischen bin ich auf 220V umgestiegen. Da bricht die Drehzahl längfst nicht so schnell ein wie bei der 12V-Maschine. Ich kann von dem 12V-Spielzeug nur abraten...

Bei den Fräsbohrschleifern kann man wohl auch ein kleines Bohrfutter anschrauben. Allerdings ist die Rundlaufgenauigkeit mit Spannzangen deutlich höher!

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Proxxon. Inzwischen bin ich auf 220V umgestiegen. Da

kann von dem 12V-Spielzeug nur abraten...

Er spekuliert nicht nur, er phantasiert. ;-) Die 230V Version ist um Klassen besser, da ist die 12V Version wirklich nur Spielzeug dagegen. Das Zuleitungskabel ist übrigens keineswegs steif, sondern sehr flexibel.

anschrauben. Allerdings ist die Rundlaufgenauigkeit mit

Ich bedauere auch, dass an meinem kein Bohrfutter paßt, da nicht immer der absolute Rundlauf nötig ist. Ich hatte mich aber bewußt gegen den FBS entschieden, da dieser klobiger ist und nicht so gut in der Hand liegt.

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Nein. Ich beziehe mich auf die Aussage des Herstellers. Die sagen naemlich bei ihrem FRaesmotor BFW40/E das sie ihn deshalb mit Niederspannung betreiben und nicht mit 230V weil sich die Drehzahl dort wesentlich besser regeln laesst und die Kraft bei geringen Drehzahlen nicht verloren geht.

Da habe ich mich vertan. Natuerlich meinte ich nicht ein Bohrfutter sondern die Aufnahme in den Bohrstaender. Sollte aber aus meinem weiteren Text doch klargeworden sein oder?

Olaf

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Olaf Kaluza

"Olaf Kaluza" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@criseis.ruhr.de...

Und bei dem ist die Montage moeglichst nah am Bohrer sinnvoll, Dremel also Unfug, 20mm klug.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

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de.sci.electronics FAQ:
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask. Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

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MaWin

Das ist doch jetzt Kappes, was hat das mit dem BFW zu tun. Wir reden doch von den Micromot-Geräten, also FBS, IB/E bzw. 50/50E. Und da sind die

12V Teile Spielzeug. Punkt.

Versteh ich auch nicht, sowohl FBS als auch IB/E haben die 20mm Aufnahme für den Bohrständer. Wovon sprichst Du eigentlich?

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Ich hab die 230V Kiste heute in der Hand gehalten und fand sie alles in allem deutlich unhandlicher.

Also Spannzange ist schon schoener und meist auch ausreichend. Aber wenn du Spannzangen verwenden kannst dann kannst du doch trotzdem das Bohrfutter draufschrauben. Allerdings verwende ich das wirklich nur sehr selten mal. Und zwar nicht unbedingt so sehr wegen der schlechteren Genauigkeit. Die ist bei Trennscheiben oder Fraesern eher weniger wichtig wenn man die Maschine in der Hand haelt. Aber das Bohrfutter ist halt deutlich dicker als die Spannzangenhalterung. Das macht die Maschine unhandlicher wenn man sie wie einen dicken Stift in der Hand haelt. Aber das geht mit der 230V vermutlich garnicht oder?

Olaf

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Olaf Kaluza

Bei 20mm mag das stimmen. Ich verwende aber einen Adapter von 34 auf

43mm und hab die Maschine in einem grossen Bohrstaender. Das ist stabil genug um damit 0,5mm VH Bohrer verwenden zu koennen ohne sie abzubrechen. Zusatzlich hat es aber den Vorteil das man wesentlich mehr freien Platz zum arbeiten hat als wenn man ganz vorne einspannt.

Olaf

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Olaf Kaluza

Das Prinzip ist doch das Gleiche.

Ich rede von meiner 100W und die ist kein Spielzeug.

Die aelteren Proxxon hatten eine 34mm Aufnahme im ersten drittel der Bohrmaschine und zusaetzlich die 20mm ganz vorne wie es sie bei den neueren Maschinen nur noch gibt. Fuer die 34mm Aufnahme habe ich mir einen Adapter auf 43mm gedreht und kann sie so in dem dicken Bohrstaender (BFB2000) einspannen.

Das waere z.b mit der 20er Aufnahme nicht moeglich weil die Bohrmaschine dann so wenig Platz haette und so niedrig ueber dem Werkstueck haengt das man kaum den Hebel fuer den Vorschub betaetigen koennte.

Olaf

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Olaf Kaluza

Gut, sie ist etwas unhandlicher, dafür aber viel stärker. Wenn Du was richtig handliches willst, dann mußt Du die kleine Micromot nehmen (gibt's die eigentlich noch?) Die hat aber m.M. viel zu wenig Power.

Der Wechsel mit Spannzangen ist halt zeitaufwendig und wie Du richtig schreibst, brauchst Du für einige Werkzeuge die Rundlaufgenauigkeit nicht. Das Bohrfutter paßt leider nicht auf die IB/E.

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Du meinst jetzt *in beidem ist ein Motor drin*, ja ;-)

Im Vergleich zum Dremel ist sie natürlich ein Präzisionswerkzeug ;-)

Ich halte es nicht für sinnvoll, das kleine Maschinchen in den BFB zu spannen (man kann auch mit nem Vorschlaghammer kleine Nägelchen in Bilderleisten kloppen).

Du beschwerst Dich darüber, dass Du mit dem Porsche nicht Deinen Acker umpflügen kannst. ;-)

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Gerd Kluger schrieb:

Hallo!

Es gibt da auch noch die Biegewelle.

MfG, Heiko.

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Heiko Weinbrenner

Ich hab hier inzwischen die zweite FBS220E und bin mit der zufrieden.

Spannzangenwechsel kann schon nervig sein, vor allem weil selbst das Proxxonzeug keine einheitliche Durchmesser hat. Und dann die HM-Fräser... Liegt mit Spannzangenfutter gut in der Hand um z.B. mit HM-Fräser die Ränder von Kohlefaserteilen zu beschneiden:-)

Zweite? Die erste ist bei einen Nabendynamotest verstorben. Der war wohl ein bißchen Schwergängig für die beiden Schleifscheiben als Reibrad. Vorher hatte die mehrere Laufstunden eingespeichte Dynamos angetrieben.

Ich würde mir auch wieder die FBS holen. Für Handgravierarbeiten aber wohl 'ne kleinere Version zusätzlich...

Dynamos? Die liefern doch nur 3 W eletkrisch? Aber wenn da einer miesen Wirkungsgrad hat... da kamen auch die ,,140-W''-Zauberstab-Motoren teilweise nicht weit, äh mit dem Arsch hoch. Für einen anderen Prüfstand gab's da 'ne Billig-Drittflex mit Drehzahlreglermodul, da reicht für > 80 km/h auf den Scheibentellern:-)

Womit wir den Bogen kriegen: 'Ne preiswerte Bosch-Flex tut's seit Ewigkeiten. Die jüngere Aldiflex hat inzwischen einen schwergängigen (beidhändigen)Schalter, der Fesstellknopf ist rausgebrochen und höllenlaut). Werden parallel betrieben (je nachdem, was gerade drauf st Fächerschleif und Topfbürste, Trenn oder Schrupp...) Die Bosch hat allerdings deutlich mehr Betriebsstunden runter.

Olaf

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Olaf Schultz

Taugt die was? Hab schonmal drüber nachgedacht, die für meine Proxxon zu kaufen, aber man weiß nie ob das Zeug Pfusch ist oder nicht.

Gruß, Johannes

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Johannes Bauer

Gerd Kluger schrieb:

Also mit meinem Porsche geht das :-P siehe:

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SCNR Carsten

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Carsten Troysdorf

"MaWin" schrieb:

Dasn schon, nur habe ich mittlerweile die 3te FBS230 "aufgeraucht" (in meiner kleinen CNC-Fr=E4se), bin dann auf die IB/E umgestiegen, da halten die Motoren die Last aus, allerdings hat die mittlerweile das 4te Kopflager. Wenn man nur 20mm aussen und 8mm Welle hat, geht halt nur ein "Niederquerschnittslager" rein. Immer noch besser, als das so zu machen wie die Demel und die

9,95Euro/130W-Billigdinger, da sitzt das erste Lager 60mm vom Futter weg, auch Kagge ;-).

Irgendwie scheints keine Vern=FCnftige L=F6sung daf=FCr zu geben. Ausser nat=FCrlich ne Kress 6990 E, aber die hat ja auch einen

43mm-Spannhals.

Michael.

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Michael Buchholz

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