Hallo,
meinen alten 40-W-Lötkolben habe ich vor Jahrzehnten mit einer überbrückbaren Diode ergänzt, mit der sich eine Netz-Halbwelle abschalten lässt, was die Leistung reduziert auf etwas über 20 W, da der Heizwiderstand niederohmiger wird, wenn er nicht so heiß ist.
Diesen Effekt wollte ich nun nachmessen mit
Energiekostenmessgerät EM0001 Kreuzspul-Leistungsmesser (beide brachten die erwarteten Ergebnisse) Drehspul-Multimeter UNI7 Digital-Multimeter UT61B (kein echter Effektivwertmesser)
Drehspul-Multimeter und Digital-Multimeter, DC-Bereiche:
Messwerte in DC-Bereichen: 83 mA 102 V
Zu berücksichtigen ist der Formfaktor des halben Sinus mit je Pi/2:
Nun die Gegenprobe mit Drehspul-Multimeter, AC-Bereiche:
136 mA 178 VDrehspul-Multimeter messen den Gleichrichtwert (= arithmetischer Mittelwert der Beträge der Momentanwerte). Die Skale beinhaltet den Formfaktor Pi/2/sqrt2=1,11, damit der Effektivwert angezeigt wird.
Um die Effektivwerte zu erhalten, ist Strom und Spannung zunächst durch den Formfaktor zu teilen und dann mit dem schon eingeführten Formfaktor für Halbschwingungen Pi/2 zu multiplizieren. Also erst zurück zu den Gleichrichtwerten und daraus die Effektivwerte:
2*sqrt2/Pi * Pi/2 = sqrt2Da Strom *und* Spannung zu multiplizieren sind, kommen wir zum Faktor 2:
0,136 A * 178 V * 2 = 48,4 (viel zu hoch!)Mit dem Digital-Multimeter, DC-Bereiche ergibt sich entsprechend:
0,1002 A * 124 V * 2 = 24,8 W (zu hoch!)Was mache ich falsch?
Kurioser Weise ergibt die unkorrigierte AC-Messung des Digital-Multimeters von Halbwellenstrom und Vollwellenspannung einen plausiblen Wert:
0,1002 A * 226,3 V = 22,7 WWahrscheinlich kommt auf diese Weise das Energiekosten-Messgerät ebenfalls zum richtigen Ergebnis - nur hätte ich es eben gern verstanden.