Lineare Wandwarzen

Heute habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass die Steckernetzteile, die ich mit der Bezeichnung "linear geregelt" gekauft habe, unter der Hand doch eine Schalt-Mimik enthalten. Das hat zur Folge, dass bei om Ausgang ein Sägezahn mit Spikes zu sehen ist. Bei 12 V hat selbst unbelastet der Sägezahn eine Amplitude von 80 mV. Die Spikes sind ein mehrfahces größer und haben Frequenzanteile bis irgendwohin. Ich nehme an, dass das die Nebenwirkungen eine Phasenanschnitt-Geschichte sind.

Nun wollte ich mich eigentlich von Schaltnetzteilen fernhalten, weil deren EMV-Müll an den umöglichsten Stellen wieder im Signal auftaucht. Mit dan linear geregelten Wandwarzen dachte ich auf der sicheren Seite zu sein. Das war zumindest bei den Exemplaren, die ich hier auf die Schnelle finden konnte nicht der Fall zu sein (Voltcraft, Alcron und diverse China- Ware).

Habt Ihr einen Tipp für Schalt-lose Netzteile, die 100 mV bei 12 V zu einem Preis deutlich unter der Nobel-Alternative "Labornetzteil" zur Verfügung stellen? Oder hilft bei dieser Gemengelage nur Ganzbillig- ungeregelt und eine eigene Stabilisierung?

------

--
Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
Welfengarten 1, 30167 Hannover           http://www.iqo.uni-hannover.de
GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak
Loading thread data ...

Nein, kein Phasenanschnitt, ist i.d.R. ein Primarschaltnetzteil in Flyback-Struktur.

Gibt es leider sogar bei Digikey. Da bestelle ich regelmaessig Netzteile und oft steht unter linear dann "Input Range 85VAC-260VAC". Womit klar ist, dass das definitiv nicht linear sein kann.

Analoge Sachen wo es auf stoerarm ankommt baut eben heute kaum noch jemand.

Vermutlich nur antiquarisch und auch nicht bis 100mV (kein Markt). Die hatten maximal 1.5V bis 12V, so wie das hier:

formatting link

Am besten ungeregelt und eigene Chose dahinter haengen. Da ist man auch sicher, dass nicht ein chinesischer Laengstransistor der Marke "vom Lastwagen gefallen", "vom Onkel besorgt" oder "ueber Holzkohlefeuer ausgeschlachtet und als neuerfasster Alttransistor wieder aufgelebt" durchlegiert. Ist mir hier mal passiert :-(

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Ich denke da ist ein Netzteil Marke 'Trafo mit Gleichrichter und Elko' mit 15V plus ein 7812 in Standardschaltung die einfachste Loesung.

(Du meinst 100mA und nicht 100mV, oder?)

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Gibts auch sekundaer geregelt, also schoener schwerer Trafo und dahinter ein Schaltregler.

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Nachtrag: Ich gehe meist einen Schritt weiter und besorge welche mit AC Ausgang. Denn die Elkos, die oft da drin verbaut sind, nun ja, nicht immer aus edlem Hause.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Hier gibt es so etwas:

formatting link
Typenbezeichnung NT 12/0,4

Eventuell auch beim örtlichen Radiohändler?

--
--. .-. .- . -... . .--.-. - ..-. .... -....- -... . .-. .-.. .. -. .-.-.- -.. .
     Mit freundlichen Grüßen  Andreas Graebe
--. .-. .- . -... . .--.-. - ..-. .... -....- -... . .-. .-.. .. -. .-.-.- -.. .
Reply to
Andreas Graebe

"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news:gmsgvo$q2j$ snipped-for-privacy@gwaiyur.mb-net.net...

Erst mal zurueckschicken, denn linear ist eindeutig das falsche Werbewort, selbst wenn bei den Teilen irgendwie Strom und Spannung linear voneinander abhaengen oder sonstwie das Wort linear begruendbar sein moechte. Linearregler ist aber eindeutig.

Na ja. Soll das wirklich begruendet sein ? Oder nur geraten ?

Ich finde diese aktuellen Schaltnetzteile genial, so winzig, so wenig Bauteile, passen (aus dem Gehaeuse aufgebaut) ins Geraet in irgendeine Ecke weil wenig Waermeenwticklung, und es gibt Versionen mit extrem niedrigem Stand-By Verbrauch: Nokia AC-8 mit 30mW.

formatting link
(nicht geprueft ob Linearregelung, aber die Beschreibung ist deutlich)

Das ist zumindest die universellere Loesung.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

MaWin schrieb:

Aber achtung, manche entpuppen sich als die reinsten Störsender.

--
mfg hdw
Reply to
horst-d.winzler

"Kai-Martin Knaak":

Irgendwann fiel mir als Kind mal auf, daß Steckernetzteile irgendwie alle gleich schlecht sind, egal ob geregelt dran stand, oder nicht. Der Innenwiderstand war deutlich zu bemerken (Leerlaufspannung oft mehrere 10% über Soll, und bei Nennlast schon einige 10% darunter, also unwesentlich besser, als wie wenn man direkt 'nen Brückengleichrichter anzapft).

Schloss ich einen Lautsprecher daran an, war jedenfalls immer ein fieses Geräusch zu hören. Zugegebenermassen sind auch besser stabilisierte Spannungen so gut hörbar, aber das muss ja nicht gleich so sein, daß die Nachbarn sich schon beschweren könnten.

Also "geregelt" ist wohl alles, was in irgendeiner Form auf etwas reagiert, und sei es nur ein Spannungsabfall bei Stromentnahme-

Gruss

Jan Bruns

Reply to
Jan Bruns

Sowas scheint bei den hier vorhandenen Steckernetzteilen der Fall zu sein. Das sind z.B. Voltcraft PA 1000-S vom blauen Claus (BestNr 518333), oder ACRON MWS-895-GS von Angelika (BestNr MWS 895-GS)

Die sind jedenfalls deutlich schwerer als Schaltnetzteile mit gleicher Leistung. Auf der Verpackung des Alcron-Teil steht übrigens "PWM stabilisierter AC/DC Adapter". in der Beschreibung im Katalog fehlt tatsächlich das Stichwort "linear". Das Voltcraft-Gerät, das die gleiche Krankheit zeigt, wird dagegen ausdrücklicha als "Typ linear" bezeichnet.

------

--
Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
Welfengarten 1, 30167 Hannover           http://www.iqo.uni-hannover.de
GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak

Ist begründet. Hier wurde schon mehr als einmal veröffentlichungsfähige Messergebnisse erst nach Entfernung sämtlicher Schaltnetzteile aus dem näheren Umkreis des Experiments möglich. Dazu gehören auch die beliebten Tektroniks Kofferradios. Computer werden aus dem gleichen Grund an einem eigenen Netzspannungsstrang betrieben.

------

--
Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
Welfengarten 1, 30167 Hannover           http://www.iqo.uni-hannover.de
GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak

Bauteile,

Allerdings: Ich hatte hier mal fuers Handy so ne winzige Wandwarze, die

500mA bei 5V gemacht hat. Kaum hat man das Ding angeschlossen war ein so furchterregender Hochfrequenter Ton zu hoeren, echt schlimm. Da waer man froh man waer von etwas aelterem Semester, die haben solche Probleme dann nicht mehr.

Ende vom Lied war, dass ich mein Handy jetzt ueber USB lade.

grusz didi

--
No documentation is better than bad documentation
Reply to
Christian Dietrich

Hi Kai,

Sicher, dass das nur nicht das Layout so versaut ist, dass der Spannungsregler schwingt?

bei welcher Frequenz?

gerade im Leerlauf sind die Dioden ja nur sehr kurze Zeit leitend

Die meisten "großen" Wandwarzen hatten nichts aktiv schaltendes drauf. Die schaltenden sind deutlich an der Baugröße und Gewicht unterscheidbar.

... da weiss man, was man hat...

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Das in der Wandwarze? Wird meist 1:1 in fernen Landen aus der App Note rausgekupfert, wenn es ganz knauserig zugeht auf 1-Lagen Pertiknacks, nix SMD.

Meist 50-100kHz. Mehr als einen MC34063 spendieren sie bei Sekundaerreglern i.d.R. nicht. Primaerregler etwas mehr, mit hingeschlabbertem Trafo und Kern vom Onkel aus der Ferritbaeckerei.

So isses. Bis auf den Trafo, der eventuell so wenige Primaerwindungen hat, dass es bei 240V gerade eben noch nicht nach angesengtem PVC stinkt ...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Ja. Ein schwingender Regler hätte keine Spikes.

etwa 2 kHz

Dann dürften die Spikes nur mit 100 Hz auftauchen. Es sind aber 2 kHz. An den Sägezähnen und den Spikes ändert sich bei Last (100R, oder 1k) nicht viel.

Das dachte ich bis heute auch und hatte die kleinen, leichten vermieden. Die Netteile, über die ich mich hier beschwere, haben die Größe und das Gewicht, dass man von einem 50Hz Trafo dieser Leistungsklasse erwarten würde.

------

Reply to
Kai-Martin Knaak

Aehm, da hatte ich schon anderes gesehen, gefolgt von einem gepflegten Knall. Plus ein Teppich-Schwelbrand. Waren zum Glueck nicht meine Designs ;-)

Das hoert sich schwer nach sub-optimaler Regelschleife an.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Ok, daß ihr, wenn ihr quantenoptische Hochpräzisionsmessapparaturen betreibt, auch damit rechnen müsst, daß Geräte aus dem Consumer-Bereich da stören, ist irgendwie einleuchtend. Gibt's da nicht in eurem Hochpräzisionsmessapparaturenshop was passenderes? So einen Netztrenntrafo erwähntest Du ja jetzt schon.

Präzisiere doch mal deine Anforderungen an das Spektrum. Im Eingangsbeitrag erwähntest Du nur 80mV Sägezahn 2KHz sei sekundärseitig zu viel, und hätte blankes Entsetzen hervorgerufen. Was für eine Restwelligkeit darf's denn sein? Das ist im Consumer-Bereich doch schon ein recht ordentlicher Wert.

100mV bei beliebiger Frequenz sind hingegen Ok? Dahinter steckt ja wahrscheinlich die Annahme, daß das dann 100mV bei 100 Hz sind, das kann aber ebensogut eine Schwingfrequenz eines Regelkreises sein.

Mal Zahlenwerte einsetzen: Q=C*U U = 0.1 V Q = 500mA /(2000 Hz) = 2.5e-4 C // wer weiss, wie die Last aussieht C = Q/U = 2.3e-3 F

Wird schon schwierig, die in einem Steckernetzteil unterzubringen, also muss der Regelkreis entsprechd schnell sein.

Gruss

Jan Bruns

Reply to
Jan Bruns

ter

),=20

Angelikas "SNT 1000" ist auch so eins. Konventioneller Trafo auf gut 12 Volt, und dann ein MC34063 im Step-Down dahinter. Verbindet die Nachteile beider Topologien: Der Trafo darin ist vergleichsweise schwer und hat (vermutlich dank extrem knapper Eisendimensionierung) erhebliche Leerlaufverluste, andererseits erzeugt die Schaltstruktur dahinter die unerw=C3=BCnschten HF-St=C3=B6rungen. Wenn es nicht einstellbar sein muss= , ist die SYS-Serie vom Claus als Schaltnetzteil brauchbar.

Gru=C3=9F, Michael Karcher

Reply to
Michael Karcher

Natürlich kann man jeden Photodiodenverstärker an Labornetzgeräte hängen. Allerdings ist erstens der Etat auch nicht unbegrenzt und zweitens gibt es schnell Platzprobleme im Rack.

Der Sägezan selbst ist nicht das Prblem. In den Eigenbaugeräten ist ohnehin nochmal die übliche Kombination aus Spannungsreglern und Tiefpässen verbaut. Was nervt und an dieser Stelle unerwartet ist, sind die Spikes mit deutlichen HF-Anteilen. Deren Spektrum geht mindesteens bis in den zweistelligen MHz-Bereich. (Mit dem Oszi abgeschätzt, Spekki kommt noch).

Die 100mV waren ein Schreibfehler. An dieser Stelle meinte ich 100 mA als Anforderung an den Strom, die die Last zieht. Restwelligkeit stört erstmal nicht weiter, so lange sie sich bei halbwegs niedrigen Frequenzen abspielt. In den wenigen Fällen, wo das doch stören würde, kann man auch auf ein "richtiges" Labor-Netzteil mit entsprechendem Preisschild zurpück greifen.

------

--
Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
Welfengarten 1, 30167 Hannover           http://www.iqo.uni-hannover.de
GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak

Da hilft heutzutage wo es nur noch wenige sauber linear geregelte 12V Wandwarzen gibt nur eines: Einen gediegenen Vorrat an ungeregelten Wandwarzen besorgen, ehe die auch noch verschwinden. Kosten ja nur ein paar Euronen. Dann im Eigenbau und in Prototypen LM317 vorsehen. So mache ich das immer bei Aufbauten fuer Kunden. Man weiss ja nie, ob sie das mal versehentlich irgendwo dranhaengen und das Poti fuer die Spannung war nicht zurueckgedreht worden.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.