Schaltnetzteile reparieren...

Moin!

Derzeit bin ich immer wieder mit ausgefallenen Schaltnetzteilen konfrontiert, so Standarddinger wie 24V/60W oder auch mehrere Spannungen bei 100W - eher simpel gestrickte Geräte, ohne irgendwelche ICs und andere trickreiche Bauteile. Bisher war meine Devise eher, "Teufelszeug - austauschen, und gut", aber als ich doch mal genauer hingesehen habe (man will ja wissen, woran es krankt), ist mir aufgefallen, daß es einige wenige Standardfehler sind, die immer wieder auftreten. Weggegammelte Lötstellen an schweren, großen und thermisch aktiven Bauelementen, mal ein kaputter Elko - und mit absoluter Regelmäßigkeit kaputte Anlaufwiderstände, die anstelle 220kOhm mehrere MegOhm haben, oder statt 1 MegOhm einfach nur noch als Isolatoren wirken.

Wie kann sowas kommen, daß ein hochohmiger, dicker, fetter Widerstand mit ordentlicher Nennleistung, an dem nie nennenswerte Leistung abfällt, einfach so krepiert? Diffundiert deren Kohlebahn weg, oder wie?! Oder langweilen die sich einfach nur zu Tode?

Erstaunt, Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS
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Am Tue, 14 Nov 2006 15:37:52 +0100 schrieb Ralph A. Schmid, DK5RAS :

Die sind nicht zum Spaß dick und fett, es fällt schon etwas Leistung daran ab. Zwischenkreiselko mit >300V und IC-Versorgung mit

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Martin Lenz

"Ralph A. Schmid, DK5RAS" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Die Widerstaende werden zumeist ueber ihrer Maximalspannung betrieben und vermutlich leiden sie, weil im Inneren kleine Funken im Laufe der Zeit kleine Stuecke der Kohleschicht wegblitzen.

--
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MaWin

Damit sie so hochohmig werden schlängelt sich Mäander runter, kann bei Überspannung intern überschlagen. Üppige mechanische Bauform garantiert also nicht immer die Spannungsfestigkeit. Kohlemasse haben das Problem weniger, sind aber inzwischen wenig gängig.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Doch schon Funken, trotz der vergleichsweise geringen 300V. Das eine Gerät, das ich heute hatte, war sogar in den USA im Einsatz, bei noch geringerer Spannung, dennoch Widerstand im Eimer.

Danke für die Hinweise!

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Da du Erfahrung mit den Dingern hast, Frage ich einfach mal:

Mein 5 V 2 A Netzteil liefert nur noch 4,3 V Wo vermutest du den Fehler??

Danke Peter Lauster

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Peter Lauster

Bei (Schalt)Netzteilen kenne ich nur 2 Fehler, die ich auch reparieren kann. Der Kondensator, der bei SNTs das IC versorgt, ist ausgetrocknet. Bei linear geregelten Netzteilen (z.B. Steckernetzteil, a.k.a. Wandwarze) hat der Siebelko nur noch geringe Kapazität. Bei höherer Last tritt eine hohe Welligkeit auf, die der Regler nicht mehr ausbügeln kann. Eine Messung der Ausgangsspannung unter Last mit Oszilloskop ist hier hilfreich. Bei Messungen primärseitig unbedingt SNT über Trenntrafo betreiben, sonst gibt's zu 50% einen Kurzschluß mit dem Oszi.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
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Peter Heitzer

Peter Lauster schrieb:

Selbstschwingender Sperrwandler? Siebelko ausgangsseitig prüfen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Wed, 15 Nov 2006 10:20:47 +0100 schrieb Dieter Wiedmann :

Auch eingangsseitig, meine ich. Ich hatte mal ein SNT, da zeigte das Voltmeter auch nur mehr gut 4V an. Das leise Brummen und das Oszi zeigten, daß die Ausgangsspannung auch nicht mehr viel mit DC zu tun hatte, starke Welligkeit mit ca. 40Hz. Also offenbar regelmässige Startversuche. Da der Telekabel(internet)provider das Ding aber kostenfrei umtauschte bin ich nicht tiefer vorgedrungen sondern hab nur erstmal Ersatzversorgung mittels altem PC und einigen Adaptern (Cinch, DIN) hergestellt, bis das WE vorbei war.

--
Martin
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Martin Lenz

Peter Heitzer schrieb:

Genau. Wenn ein Br=FCckengleichrichter am Eingang sitzt, hat man 50% der Zeit einen Kurzschluss und 50 % der Zeit keinen. Viel Gl=FCck beim schnellen An- und Abklemmen der Tastkopfmasse. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Wir haben so einen Fall öfters, wo die 5V unter dem Bereich sind, wo TTL noch funktioniert - da sind es kalte Lötstellen, oft am Molex-Verbinder des Ausgangs, aberauch an anderen großen, schweren Bauelementen oder welchen, die thermisch recht aktiv sind.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Das sollte ohnehin Standard sein, bei den da drin vorkommenden Spannungen sollte man auch nicht unbedingt mit beiden Pfoten da drin rumfuhrwerken, so bleiben eventuelle Stromschläge schmerzhaft, aber an sich eher ungefährlich.

Außerdem ergibt das Verhalten beim Hochregeln der Eingangsspannung ab udn an Hhinweise auf den Defekt :)

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Als sehr hilfreich erweist sich auch eine Steckdose mit vorgeschalteter Lampenfassung. Eine 100W Birne darin begrenzt den Strom, den ein evtl. defektes SNT zieht. Ich gehe immer folgendermassen vor: Wenn die Lampe hell brennt -> ab in die Tonne mit SNT. Ansonsten wird der Elko für's IC gemessen und ggf. ersetzt. Wenn nun das Netzteil noch nicht funktioniert, ab in die Tonne. Ich habe wenig Erfahrung mit SNTs, aber mit dieser Methode je nach Typ des SNTs bis zu 50% Erfolg.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
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Peter Heitzer
*Peter Heitzer* wrote on Thu, 06-11-16 18:20:

Bei mir war das dann schon mehrfach der Eingangsgleichrichter und nur der, oder der und der Eingangselko.

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Axel Berger

Peter Heitzer schrieb:

Naja, wenn Du vorher 80% der Netzteile in die Tonne trittst... SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Axel Berger schrieb:

Hab ich mir spontan auch so gedacht, als ich das Ursprungspost las, hell leuchtende Lampe ist häufig eine oder mehrere schlüssige Dioden im Netzgleichrichter, ziemlich leicht zu verifizieren und zu beheben. Schade um die vielen weggeworfenen SNT...

Ciao...Bert

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Bert Braun, DD5XL

Oder der Schalttransistor...

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Michael Dreschmann

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