Labornetzgeräten?

Arbeiten die Regelkreise in modernen Labornetzgeräten noch immer analog und erhalten nur die Stellgrösse wie Spannung und maximaler Strom via DAC oder gibt es auch Geräte, bei denen die Regelung komplett mittels µC in Software erledigt wird?

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Peter Heitzer
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Am 02.11.22 um 13:50 schrieb Peter Heitzer:

Ja. Aufpassen muss man je nach Einsatzzweck, ob eine Längsregelung oder ein Schaltregler zum Einsatz kommt.

Noch nie gesehen.

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Hergen Lehmann

Ein moderner DSP oder µC sollte IMO ausreichend schnell sein. Bei Audio werden DSPs ja auch verwendet. Hier verursacht aber ein hängender Controller in der Regel keinen Schaden; es klingt nur seltsam. Wenn aber bei einem Netzteil die Strombegrenzung hängt, kann es für das angeschlossene Objekt (z.B. eine LED) u.U. tödlich enden. Es traut vmtl. kein Hersteller den Programmierkünsten seiner Entwicklern.

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Peter Heitzer

Am 02.11.2022 um 14:55 schrieb Peter Heitzer:

Nun, die analoge Regelung funktioniert ja gut. Ärgernis ist nur das Kratzen der Potis irgendwann.

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Leo Baumann

Am 02.11.2022 um 14:55 schrieb Peter Heitzer:

Nun, was hast Du für eine Abtastfrequenz bei Audio, 44.1 kHz...

Der hängende Controller ist das kleinste Problem, wenn die Software fehlerfrei ist.

Irgendwann kommen auch uC geregelte Netzteile ...

:)

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Leo Baumann

Echte Potis werden nur noch in einfacheren Netzteilen verbaut und dann auch keine teuren 10-Gang-Potis. Ansonsten sind Endlosdrehgeber verbaut. Die verändern nur den digitalen Wert des DACs für den Sollwert. Da kann nichts mehr kratzen.

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Peter Heitzer

Am 02.11.2022 um 15:48 schrieb Peter Heitzer:

Die Endlosdrehgeber hier in meinem DDS_20_Generator sind auch schei**e. Die springen dauernd 2 oder 3 Stellen weiter ..

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:)

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Leo Baumann

Ja stimmt, der Drehgeber war bisher das erste/einzige Teil das ich in meinem Korad 3005 ersetzen musste. :-D

BTW: Wenn man in der naehe (1m) des Korad ernsthaft mit Hochspannung, Koronaentladung aus Mopedzuendspule, rumtuedelt dann stuerzt der Controller im Netzteil schonmal ab und stellt beliebige Ausgangsspannungen ein. Aber gut, das war vermutlich mehr ans die uebliche EMV Einstrahlung.

Ein rein Mikrocontroller basiertes Design waere wohl nicht nur langsamer, sondern auch noch empfindlicher.

Gleichwohl wird ja niemand gehindert sowas mal zu probieren, bald ist ja Weihnachten und da hat man wenig zutun...

Olaf

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olaf

Ich habe so etwas prinzipiell schon mehrmals in der Industrie entwickelt. Allerdings nicht für ein 'modernes Labornetzteil', weil das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist - es sei denn, ein solches Netzteil darf z.B. 12000 EUR kosten.

Wenn man sich die technischen Daten, die ein Labornetzteil haben muß, um am Markt bestehen zu können, vor Augen hält, fällt sofort auf, daß ein solches Vorhaben verschwendete Zeit wäre. Ich muß dazu nichts /probieren/, sondern weiß dies sofort im voraus.

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Helmut Schellong

Am 02.11.2022 um 17:26 schrieb Helmut Schellong:

Man kann ja auch die Bedienelemente digitalisieren und die Regelung analog machen. Ich hasse kratzende Potis.

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Leo Baumann

Hallo Peter,

Warum sollte man das im Controller machen, wenn es ohne nennenswerten Stress analog machbar ist? Wenn Du einigermaßen schnell regeln können willst, brauchst Du verflixt schnelle ADCs und viel Rechenleistung für etwas, was billige Analogregler genausogut erledigen können.

Marte

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Marte Schwarz

Am 02.11.22 um 18:06 schrieb Marte Schwarz:

IIRC hierzugroup vor Jahrzehnten: "Wer nicht in Assembler programmieren will greift zum Lötkolben" ;-)

Olaf

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Olaf Schultz

#metoo :) Ich kann beides :)

Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig) Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Zum Halten eines Sollwerts kann man fast beliebig schnelle ADC (Sigma-Delta) "Nachlaufwandler" einsetzen - wobei hier der Komparator das Teil ist, auf das es geschwindigkeitsmäßig auch im analogen Regler ankommt.

Im Stellglied hat man digital immer das Problem mit der Quantelung, im DAC, PWM oder Schaltregler, die eine Tiefpass-Filterung notwendig macht, die dann dummerweise die Reaktionsgeschwindigkeit absenkt.

Bei Labornetzteilen kenne ich welche, die grob durch Trafo-Anzapfungen den Bereich der Ausgangsspannung eingestellt haben, und den Rest analog (Bratregler) ausgeregelt haben. So eine Trennung in (digitale) Grob- und (analoge) Feinregelung dürfte auch heute noch die besten Ergebnisse liefern.

DoDi

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Hans-Peter Diettrich

Am 02.11.2022 um 21:05 schrieb Hans-Peter Diettrich:

Ich habe vor vielen Jahren 'mal mit einem gesteuerten Gleichrichter (Phasenanschnitt mit 2 Thyristoren) experimentiert. Man kann dann über eine Steuerspannung den Anschnittwinkel einstellen. Das wäre eine Lösung für große Leistung des Labornetzteils ab 0 V.

Grüße

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Leo Baumann

Naja, wenn die Programmierkünste der Entwickler nix taugen, dann ist es auch egal, ob aufgrund nicht reagierender Regelung (verschluckter DSP) an den Anschlag fährt, oder aber der per DAC bereitgestellte Sollwert seinerseits auf Vollausschlag wandert. Der observierte Effekt ist derselbe: Das DUT wird gegrillt. Und wenn ich mir so anschaue, was bei Motoren so digital getrieben wird (komplette feldorientierte Regelung in Software mit PWM bis in den MHz-Bereich), dann würde es mich schon wundern, wenn man das nicht auch in Labornetzteilen finden würde. Jaja, ich weiß, so ein Motor macht selten mehr als ein paar tausend Umdrehungen pro Minute, da tun es auch niedrige Abtastraten. Und Abtastraten im MHz-Bereich zu verarbeiten, ist auch kein Hexenwerk. Passiert in vielen SDR genau so.

Gruß, Florian

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onlinefloh

Am 02.11.2022 um 19:39 schrieb Olaf Schultz:

"My favourite programming language is solder." Wird Bob Pease zugeschrieben.

Bernd

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Bernd Laengerich

Am 03.11.22 um 12:18 schrieb Bernd Laengerich:

Ich hab, wohl in Anlehnung daran, ein T-Shirt mit der Aufschrift "I program in solder". :)

Hanno

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Hanno Foest

Hm...wieviel Euro mehr bist du denn bereit fuer ein Netzteil mehr zu bezahlen was genau dasselbe kann wie das Teil was daneben im Regal steht und genau dasselbe kann aber nur einen LM358 als Regler hat?

Immerhin leben wir ja im Geiz-ist-Geil Zeitalter wo sich die Leute lieber Stacheldraht durch den Arsch ziehen lassen anstatt auch nur einen Euro mehr auszugeben als notwendig.

Und kommt es dir nicht uebertrieben vor so zu regeln wenn du ganz am Ende wieder einen langweiligen Leistungstransisor linear ansteuerst?

Olaf

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olaf

Sei froh das da nicht "ladder" draufsteht. :-D

Olaf

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olaf

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