RS232 Eingangsspannungen bei modernen PCs

Moin

Ich hoffe ich nerve nicht allzusehr, wenn ich hier zum X-ten Mal das Thema RS232 anspreche.

Ich habe natürlich auch schon gegoogelt, aber einige Fragen sind trotzdem hängengeblieben, insbesondere wegen der teilweise (scheinbar?) widersprüchlichen Aussagen

Folgendes Problem:

Ich habe hier eine Schaltung, die mir an einem Ausgang 2 Schaltzustände anbietet, "offen" (normalzustand) und +14V (+9 bis +14V wenn das zu detektierende Ereignis eintritt) Nicht entprellt, mehrfache Einschaltvorgänge machen aber nichts aus, es kommt nur auf eine Auflösung im 10 Sek.-Bereich an.

Dieses "Signal" soll mittels Serieller Schnittstelle eines PCs abgegriffen werden, idealerweise per RI oder CD-Leitung.

Frage: Kann ich das direkt anschliessen? Halten moderne (billig?) RS232-Treiber die Spannung aus? Sollte ich, um eine gute high/low Unterscheidung zu haben, die Spannung noch etwas "symmetrisieren"? Wenn ja, wie macht man das am Besten (Einfachsten)?

Es kommt hierbei nicht so sehr darauf an, einen sauberen high *und* low Pegel zu haben, sondern dass der Einschaltvorgang sauber detektiert wird (möglichst ohne false positives), ob das durch logisch high oder low passiert ist zunächst mal egal (lässt sich im Programm anpassen).

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Dirk-Lüder Kreie                       http://www.nord-com.net/dkreie/
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Dirk-Lueder Kreie
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Dirk-Lueder Kreie schrieb:

"Offen" ist bei RS232 unzulässig!

Müssen sie nach Norm. Allerdings offen ist kein gültiger Zustand.

Ja

Nimm eines der Steuersignale als negative "Quelle", dieses Signal legst dü z.B. über ca. 1 kO an einen Statuseingang. Ziehst also diesen Eingang künstlich in den negativen Bereich. Dein zu überwachendes offenes bzw. positives Signal legt du je nach Ausgang der Treiberschaltung entweder direkt oder über eine Diode auch an diesen Statuseingang.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Dann müsste an jedem Steckverbinder ein eingeschaltetes Gerät sein. Tatsächlich will und kann Gerät unbenutzte/inaktive Schnittstelle detektieren.

Ein MC1489 hat input-resistance 3,0k - 7,0k ca. als pull-down ( Spannungsteiler vor Bipolartransistor ), ein MAX232 hat expliziten pull-down mit nominell 5k. Input signal range ist bei beiden +/-30V. Oberhalb 3,0V wird nominell high erkannt, von 0V - 3,0V low. Letzteres findet sich eventuell nicht in Normen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Dirk-Lueder Kreie schrieb:

Zu den Pegeln hat Rafael ja schon alles geschrieben, aber: Ist die Schaltung denn gegenüber dem PC potentialfrei? Wenn das nicht gewährleistet ist böte sich ein Optokoppler an, der PC-seitig einen RS-232 Steuerausgang auf den gewünschten Eingang durchschaltet. Voraussetzung ist halt, dass deine Schaltung auch die paar hundert uA für die LED des OK liefern kann.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Rafael Deliano schrieb:

Nein! Offene Eingänge sind im Betrieb unzulässig weil es undefinierte Pegel ergeben kann.

Nein! Ein abgeschaltetes RS232 Gerät liefer keine Pegel im geforderten Bereich!

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Dirk-Lueder Kreie schrieb:

Ja. Trotzdem Strombegrenzungswiderstand verwenden. 1k oder so, kommt nicht genau.

Brauchst Du nicht, alle modernen RS232 ICs interpretieren nahe 0 Volt als negativ. Was bei nem offenen Eingang passiert, hängt von den konkreten Eigenschaften des Treiber/Empfänger ICs ab - viele haben Pulldowns integriert. Es kann gehen, man sollte sich aber nicht drauf verlassen. Daher einen Pulldown Widerstand auf GND der RS232 verwenden. Wenn Du es aus irgendwelchen Gründen sauber entkoppelt haben willst und die Steuerspannung es hergibt, kannst Du einfach ein Umschaltrelais oder einen Optokoppler dazwischen schalten, der in der einen Stellung auf GND durchschaltet, in der anderen eines der Handshakesignale vom COM Port, z.B. DTR oder RTS. Die sind bei offenem Port je nach Treiber ständig auf

+6 bis +12 Volt. Wenn man Zugriff auf die einzelnen Handshakeleitungen hat, kann man sich da nataürlich notfalls auch die richtige negative Spannung einstellen. Aber nötig ist das wie gesagt nicht.

- Carsten

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Carsten Kurz

Kennt jemand ein RS232-Empfänger-IC das den pull-down nicht hat ? SN175154 von anno 1971 hatte auch keine andere Innenbeschaltung als MC1489.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb:

Nein.

Und gleichzeitig als Antwort an Wolfgang: Die entsprechenden Standards (V.24 und RS-232) sehen zwar zwischen -3 V und +3 V einen undefinierten Bereich, trotzdem haben alle mir bekannten Receiver ein sehr genau definiertes Verhalten bei offenem Eingang (bzw. bei 0 V). Und das ist auch gut so. Wichtig für die Funktion ist vor allem, daß oberhalb von +3 V sauber eine "0" und unterhalb von -3 V sauber eine "1" erkannt wird (ja, negative Logik), und natürlich daß der Empfänger +/- 30 V aushält.

Rafael: wenn Du einen ohne Pulldown suchen solltest, verwende einfach einen Komparator als Empfänger.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh

Tilmann Reh schrieb:

richtig - habe ich was anderes gesagt?

Dann kennst du eben nicht alles bzw. alle Probleme die mit offenen Eingängen passieren können. Ich habe jahrelang Service für sowas gemacht. Und könnte Bücher schreiben über die Fehler. Ganz besonders wenn an einem Port eine nur einseitg angeschlossene Leitung hängt. Dann noch ein bischen Netzbrumm oder sonstige Einstrahlung auf z.B. eine Statusleitung wie "RI" - und schon geht der Rechner vor lauter Interruptbehandlung in die Knie. Also grundsätzlich für definierte Pegel sorgen. Auch wenn viele neue Ports schon entsprechende Pulldowns haben.

richtig. Und alles im Bereich zwischen -3 und +3 ist nun mal verboten! Dass es oft geht und auch oft benutzt wird ist eine andere Sache.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Wolfgang Gerber schrieb:

Erkenne den Unterschied zwischen "verboten" und "undefiniert".

Bestimmt sind an allen Deinen Rechnern sämtliche unbenutzten Schnittstellen mit Dummy-Stecker versehen, der alle nicht benutzten Eingänge mit definierten Pegeln versorgt. Oder?

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Tilmann Reh schrieb:

Korinthenkacker!

Dummschwätzer! Lies richtig was ich geschrieben habe bevor du blöde Antworten gibst!

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Ich verwende dafür immer einen BC337. Der ist robust und du kannst über einen Spannungsteiler dis Schwelle selbst einstellen.

C---Microcontroller,eventuell externer Pullup RS232----~10K-+--B - E BC337 oä. 1n4148 ^ | | | GND GND

--
MFG Gernot
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Gernot Fink

BC337 ist etwas üppig, BC547 täts wohl auch. Wenn man noch Widerstand von Basis nach Emitter macht hat man die Schaltung des MC1489. Wenn nicht, hat bestätigt man Wolfgang Gerbers schlimmste Befürchtungen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Stimmt. Die 337 hab ich hier und damit noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Der BC547 geht genauso.

Ja, das kann ich vor allem wenn man aus dem Datenpin die negative Versorgung für den Transmitter gewinnt voll bestätigen.

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MFG Gernot
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Gernot Fink

Reicht es, wenn ich die unbenutzten Eingangspins mit Masse verbinde, oder sollte ich besser eine Spannung anlegen, um den Zustand zu definieren?

Und an dieser Stelle auch gleich vielen Dank für die schnelle Klärung, auch den anderen die mir geantwortet haben.

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Dirk-Lüder Kreie                       http://www.nord-com.net/dkreie/
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Dirk-Lueder Kreie

Dirk-Lueder Kreie schrieb:

Wenn Du's genau nimmst und definierte Pegel brauchst, lege eine Spannung innerhalb der Spezifikation an. Da kann beispielsweise eine der Steuerleitungen der Schnittstelle sein.

Allerdings habe ich noch keine unbenutzte Schnittstelle mit einem Dummy-Stecker in der Praxis gesehen. Allenfalls eine metallische Abdeckkappe für unbenutzte Schnitstellen.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Dirk-Lueder Kreie schrieb:

Lass die einfach offen. Wohlgemerkt, die unbenutzen. Das sind sie schließlich im Normalzustand auch, ebenso wie bei Verbindungen zu den zahlreichen Geräten ohne vollständige Handshakeunterstützung.

- Carsten

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Carsten Kurz

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