"Rolf_Bombach" schrieb im Newsbeitrag news:4669d7bc$1 snipped-for-privacy@news.bluewin.ch...
So lange Burr Brown Burr Brown war, ging das ja auch, nicht billig, aber solide. Seit dem Burr Brown zu Texas Instruments gehoert, will man deren Sortiment aber mit aller Macht aus dem Programm kanten.
Wenn Entwickler nun diese Teile aus ihren Schaltungen herausdesignen, unterstuertzen sie Texas bei dem, was sie erreichen wollten: "Not invented here" plattmachen.
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Vor ein paar Jahren sprach ich mal mit einem Burr Brown Ingenieur darueber. Er ist jetzt offiziell natuerlich TI Mitarbeiter und sagte mir, dass TI diese Gruppe eigentlich ganz gut foerdert. Mir war der Kram allerdings in der Tat immer zu teuer. Ich sah einfach nicht ein, dass meine Kunden etliche zig Dollars fuer einen Iso-Amp latzen sollen, wo ich das Dingen zu Gestehungskosten von ein paar Dollars selbst stricken kann. Irgenwie hatte ich den Eindruck, dass deren Produkte fuer Unis und Forscher sind.
Und nun gab es ja auch die Lieferprobleme bei den OPA Verstaerkern, weiss nicht was draus geworden ist.
Was soll man sonst tun, wenn man die BB/TI-Dinger nicht mehr heranbekommt oder/und sie nix mehr taugen!? Die letzte Serie an Platinen kam wieder nahezu fehlerfrei vom Bestücker, nachdem ich den OPA404 rausgeschmissen hatte.
Unis und Forscher haben kein Geld. Ich weiss nicht, woher andere Theorien kommen. Die bekommen viel Geld um was einzurichten, anschliessend ist jahrelang Ebbe. Dass der Betrieb über 10 Jahre schnell mal teurer ist als die Anschaffung ist den Uni- Verwaltungen nicht beizubringen. Und dass irgend wann mal Neubeschaffung nötig wird noch weniger. Selbst bei Demtröder waren wir auf Altmaterial und Sonder- angebote angewiesen. Man ist schon unangenehm aufgefallen, wenn man mal ne rostfreie Schraube genommen hat ;-). Einzelfälle, bei denen ein Modegebiet hemmungslos verhätschelt wird, mal ausgenommen. Sicher ist es spektakulär, wenn ich mal über 100kEUR für einen Laser ausgebe. Betrachtet man allerdings die Gruppengrösse und die Zeitabstände, da braucht schnell mal eine Sekretärin mehr Sachmittel. Zu BB: Die beliefterten halt zahlungskräftige Kundschaft. Siehe specs, da sind viele Teile z.B. von -55°C bis 175°C, manche sogar bis 200°C (OPA27HT) spezifiziert. Und "Rad Hard" taucht auch öfter mal auf. "Oil well logging" deutet ja schon auf Kunden hin, bei denen vorallem Zeit Geld ist.
Europa ist bei mir lange her. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich Leuten in Instituten gezeigt hatte, wie man diese oder jene Messaufgabe mit billigen Mitteln machen koennte und sie haben hinterher trotzdem den
50000DM Analyzer gekauft. Oder suendhaft teure Prozessorkarten und Compiler bei Chosen, die man lockerst analog erschlagen konnte.
Was mich am meisten aufregt: Da kaufen sich Institute fuer etliche Tausend Dollars Ultraschallpulsgeneratoren, die ein Studiosus fuer unter $200 an Lohn und Material zusammenloeten kann. Und dabei lecken sich die Studenten nach solchen Jobs die Finger und lernen nebenbei auch noch was echt brauchbares fuer spaeter. Aber nein, es muss unbedingt der Panametrics Generator sein. Und die Studenten gehen weiter beim Burger King jobben.
Mit Wireline Services hatte ich auch mal zu tun (Schlumberger). Da zaehlt wirklich fast nur die Zeit. Als mir jemand auf unserer Bohrinsel sagte, wieviel Mehrkosten entstehen, wenn unsere Messung auch nur eine Minute laenger dauert, wurde mir beinahe uebel.
Ja, am Laser arbeite ich auch gerade, allerdings wäre der deutlich billiger. Ich brauche noch genügend Anwendungen, die die Anschaffung rechtfertigen könnten...frage da seit einiger ZEit immer schon mal im Kollegenkreis 'rum :) Es kamen auch Anregungen wie "automatische Flugabwehr gegen Fluginsekten" - sowas kommt 'raus, wenn Ingenieure sich austoben können... *g*
Wenns nicht ein alter Zopf wäre, dann ja, aber es gibt Dinge, die muß man hinnehmen, wie sie sind ;-)).
Auch wenn ich am Ende der Kette recht unpräzise bin, da muß ich nicht schon "vorne" Müll machen. Ich will ja auch keinen großen Aufwand, nur 100 uA dadurch, die ich nicht ständig kontrollieren muß. Ich staune ein bisserl, daß es zum REF200 keine Alternative geben soll, der würde doch ganz einfach, genau das machen, was ich gerne hätte.
Der INA114 ist bei mir durch den AD620 ersetzt worden, denn den kann man zurzeit wenigstens kaufen. Momentan suche ich noch nach einem Ersatz für den ADS8344, der schon seit Monaten eine Lieferzeit von 12 Wochen hat.
In einem Artikel von Phil Hobbs gibt es eine Schaltung mit dem MAT04. Um thermische Drift zu vermeiden, wird von den 4 Transistoren nur ein Paar für das Signal benutzt, das andere Paar bildet einen Temperaturfühler und einen Heiztransistor, mit dem der Chip auf einer konstanten Temperatur gehalten wird.
Wenn so ein Aufwand getrieben wird, sollte ein ziemlich genauer Stromspiegel dabei herauskommen.
Das mit den Millisekunden kann ich bestätigen und auch mit Mikrosekunden-Spikes bekommt man Laserdioden geschossen (*). Der Maximalstrom selbst ist aber nicht sooo scharf definiert. Es gibt einen Graubereich, in dem man langsam anfängt, die Lebensdauer zu verkürzen. Das, was in den Datenblättern an zulässigem Strom steht, enthält übklicherweise noch Luft nach oben. Außerdem verschiebt sich die Zerstörschwelle mit der Betriebstemperatur. (Je wärmer, desto niedriger).
Wenn es darum geht, wirklich bis an die Zerstörgrenze heran zu gehen, sollte man die Kennlinie des Strom gegen die optische Leistung aufnehmen. Nachdem die Laserschwelle erreicht ist, steigt die Leistung gut linear mit dem Strom. Kurz vor dem maximal zulässigen Strom knickt die Kennlinie ab und wird flacher. Die Herausforderung ist nun, bis an diesen Knick heran zu messen, ihn aber nicht zu überschreiten.
Soviel aus der Erfahrungskiste eines Diodenlaser-Selbstbauers...
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(*) Bei Nanosekunden-Pulsen sieht es schon wieder anders aus. Die dürfen deutlich über den maximalen DC-Strom gehen. Auf diese Weise erzeugt man Blitze mit einigen Pico-Sekunden Länge. (Siehe
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Kai-Martin Knaak
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik tel: +49-511-762-2895
Welfengarten 1, 30167 Hannover fax: +49-511-762-2211
GPG key: http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
So eine Einstellung klingt zwar plausibel. Man kann man sich aber prima verzetteln und Aufwand an einer Stelle treiben, die zum Ergebnis letztlich nicht beiträgt. Ja, ich spreche aus Erfahrung...
Wie wärs mit dem LM399 und der im Datenblatt vorgeschlagenen Schaltung für eine "precision current source"?
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On Mon, 11 Jun 2007 09:57:42 +0000, schrieb Kai-Martin Knaak fälschlich:
Korrektur: Die Zerstörschwelle steigt mit höherer Temperatur. Grund ist die mit der Temperaur steigende Laserschwelle, die bei gleichem Strom für eine niedrigere optische Leistung sorgt.
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Kai-Martin Knaak
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Bei VCSELs wird oft im Datenblatt ein Betrieb bis hinter den Wendepunkt zugelassen. Was mich ordentlich gewundert hatte und ich habe unseren Optik-Ingenieur mehrmals gefragt, ob ich denn wirklich da oben hin darf. Musste ich zum Wellenlaengenziehen. Er hat ja gesagt.
Leute, nehmt keine Boutique-Bauteile und besinnt Euch auf Transistoren. Mit denen kann man noch fast alles hinzimmern, was nicht mit LM324 oder so geht.
Mhh, nen Instrumentationsverstärker mit Transistoren, diskret? :-) Naja, der INA118 performte in der Anwendung besser, als ein Instrumentationsverstärker aus Standard-OPV's zusammengebaut. (hohe BW, niedriges Rauschen). Mit ein bisschen Suchen des passenden OPamps lässt sich das sicher auch diskret hinzaubern, das kann aber auch wieder Richtung Boutique-OPV laufen... Btw. wie baut man ein steilflankiges Filter 8. Ordnung für 200Hz (ohne da Boutique-Kondensatoren zu benutzen) um den Boutique-MAX7400 einzusparen? (Platz ist auch keiner da:-(.
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