Klappferrit

Klingt schon logisch was du sagst, will mich aber nich ewich wiederholen :-)

EMV Prüfung ist eine Sache, abgehakt, Maschinen zum Laufen bringen ist eine andere, da hilft kein EMV Zeugnis.

Es geht um 2 verschiedene Dinge und das aneinander Vorbeireden kommt daher.

w.

Reply to
Helmut Wabnig
Loading thread data ...

Also da ist meine Erfahrung anders. Vor knapp drei Wochen wieder auf EMI-Jagd gewesen, zum ersten Mal mit dem Signalhund. Die Anlage war leider schon so gut wie fertig und Aenderungen in den Boxen nur wenn es absolut nicht anders geht. U.a. liefen mehrere USB-Kabel von einer Box zu einer anderen. Da pfiff es raus, haette uns 5-10 dB ueber Klasse B geschubst und genau diese Stoerungen waren bei deren erstem EMV Test aufgefallen. Nix gut. Rausgeschnueffelt aus welcher Kiste die Stoerungen kamen, jedem dieser Kabel einen kleinen Ferrit an der Box verpasst ... Peaks weg, so gut wie nichts mehr da. Dann noch diverse andere Dinge wo weitere solcher Ferrite noetig waren, hie und da ein Blech, und so. Das Ergebnis war dass ein Kunde der vorher gerade haarscharf an Klasse A vorbeigeschrappt war (was nicht reichte) jetzt mit komfortablen Margen B geschafft hat. Wie man das schafft oder ob "Voodoo" dabei war ist den meisten an sich egal, Hauptsache es kostet nicht viel an Material und ist einfach zu montieren. Re-Layouts sind meist verpoent.

Es hat schon seinen Grund warum die meisten Tastaturen, Kamerakabel und so weiter einen angegossenen Ferrit haben. Der Trick ist die komplette Schleife zu brechen. Wenn man auch nur ein Kabel dabei vergisst dann sieht man nur sehr wenige dB Verbesserung. Das sah man deutlich an diesen USB-Kabeln. Wenn ich nur einen der Ferrite aufklipste tauchten alle Peaks wieder auf, 2-3dB unter den Werten ganz ohne Ferrite und wir haetten Klasse B nicht geschafft.

Natuerlich ist es meist besser im Geraet zu kurieren. Aber wenn man z.B. vor einer zugekauften USB-Karte steht bei der wie ueblich das saubere Auflegen der Buchsenschirmung nicht gemacht wurde da will der Kunde natuerlich nicht ein Fremdprodukt umbauen muessen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Helmut Wabnig :

Helmut hat schon recht. Ein gut entwickeltes Gerät schirmt die Störungen schon auf Board-Level ab (bzw. erzeugt sie gar nicht erst), so dass diese Klappferrite gar nicht nötig sind. Fängt bei ungestörten Masselayern an, definierten Massepfaden für Störungen erzeugende Komponenten und dann kann man da z.B. Bifiliardrosseln auf das Board packen, an der Stelle, wo die Anschlusskabel das Board verlassen. Wobei die Wirksamkeit der Bifilardrosseln auch nicht so berühmt ist. Viel besser wirken oft kleine Kondensatoren an dieser Stelle (sofern sie verwendbar sind und nicht die eigentliche Funktion stören) usw. So ein einzelner Klappferrit bewirkt eine Induktivität von ca. 1uH. Das ist recht wenig: Wirksamkeit im 2 bis 3 stelligen MHz Bereich... Wenn man die Wirksamkeit verbessern will: Kabel einmal drumrumwickeln - da steigt der Wert auf ca. 4uH an.

M.

Reply to
Matthias Weingart

Am 16.03.2012 11:59, schrieb Helmut Wabnig: [...]

Hallo, so sehe ich es auch. Zumindest *müssem* die Ferrite im Stromknoten liegen, aber wo ist der und bei welcher Frequenz?

Peter

Reply to
Peter Thoms

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.