Gigaherz-Signale richtig messen?

Hallo,

ich hab hier ein Speicheroszilloskop mit einer Bandbreite von 6 GHz rumstehen. Leider sind nur die Default-Messsptzen mit 500 MHz Bandbreite vorhanden.

Nun will ich aber Signale bei 2,5 Gigabit pro Sekunde messen und suche nach geeigneten Tastköpfen mit ausreichend hoher Bandbreite. Doch nicht nur die Bandbreite ist zu beachten, es stellt sich auch die Frage nach aktiven oder passiven Tastköpfen und vermutlich werden Impedanz und Kapaziät auch eine Rolle spielen.

Womit muss ich im vorliegenden Fall (Messung im Gigaherz-Bereich) achten, damit die Darstellung der gemessenen Signale nicht zu stark verfälscht wird, bzw. eine Rückwirkung auf das Meßobjekt so gering wie möglich gehalten wird?

Hinzu kommt ja auch, daß die Signale, die ich messen möchte, auf dem Board differentiell (klar bei den Frequenzen!) verlaufen, so daß ein differentieller Tastkopf sich sicher besser eignet. Oder kann ich auch unsymmetrisch nach Masse messen?

Wie finde ich aus dem unübersichtlichen Angebot die richtige Lösung für mich? Worauf muss ich achten?

Danke für Unterstützung.

Saul

Reply to
Saul Bernstein
Loading thread data ...

Saul Bernstein schrieb:

Hallo, bin zwar nicht in diesen Gefilden unterwegs, aber:

Ich denke mal direktes Digitalsignal?

Nehmen wir mal eine Folge von 10101010- dann wäre das eine Rechteckschwingung mit 1,25GHz. Die dritte Harmonische liegt bei 2,5GHz, die fünfte Harmonische bei

6,25GHz und schon über deiner Bandbreite.

Da wird man dann nur noch Eiersalat sehen.

Oder irre ich da?

Reply to
Heiko Lechner

Heiko Lechner schrieb:

Hallo,

die dritte Oberwelle leigt doch schon bei 3,75 GHz, aber ansonsten stimme ich Dir zu.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Mist, zwei und drei sehen sich in meiner Schriftart zum verwechseln ähnlich ;)

Reply to
Heiko Lechner

"Saul Bernstein" schrieb im Newsbeitrag news:48e499f3$0$6621$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Die de.sci.electronics FAQ:

formatting link
sagt im Kapitel F.27. Oszilloskop was zum Thema Oszi-Tastkoepfe, aber bei differentiellem Signal wirst du halt mal schauen muessen, was dein Oszi-Hersteller an aktiven differentiellen Tastkoepfen so im Angebot hat. Oder spielt Geld eine Rolle ?

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

nö. Bis zu einem gewissen Grad gehts mit 2 Tastköpfen und subtract der 2 Eingänge.

w.

Reply to
hwabnig

Bei Gigahertzsignalen machen sich dann aber schnelle unterschiedliche Kabellaengen bemerkbar!

Alles, was nicht schon im Aufbau als Testpunkt vorgesehen wurde, macht bei den Frequenzen nur Kopfschmerzen.

Als einfachen 21:1 Tastkopf kann man ein Koaxkabel anloeten, dessen Seele man mit (etwa) 1 kOhm SMD auf kuerzesten Weg an das Messsignal anloetet. Auch die Masse kuerzestmoeglich anloeten. Fuer eine 50/100 Ohm Leitung sind das zusaetzlichen Kiloohm eine (fast) vernachlaessigbare Belastung, 100fF parallel zum Widerstand haben ihre Hochpass 3db Frequenz erst bei 1,5 Ghz und dass Scope kann auch noch 50 mV vernuenftig darstellen.

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
Reply to
Uwe Bonnes

Zwei Arten. Mit viel Geld in der Tasche: Aktive Tastkoepfe, die locker den Gegenwert eines Kleinwagens kosten. Selbst die Philips-Probe hier im Labor, die kaum bis 2.5Gbit/sec kommt, lag schon um $1000. Die von Tektronix war auch nicht billiger. Wer hochohmig messen muss, hat keine Wahl, der muss die Kohle hinblaettern.

Economy-Version: High-End Koax und Teiler. Das Koax muss den Wellenwiderstand des Scopes haben (bei meinem 50ohm). Den Teiler kann man mit 0603 Widerstaenden hinbekommen. Das Kompensieren geschieht durch ganz kleine Kondensatoren und am Ende durch geschicktes Biegen von angeloeteten in der Luft stehenden Drahtstueckchen. Mehr als 10:1 Teilfaktor ist aber nicht drin und damit muss die zu messende Schaltung eine Last von 500ohm ohne Signalverfaelschung packen. Bei schneller Logik ist das aber meist der Fall.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Vielleicht mal bei Agilent im Selection Guide rumstöbern und sich einen Überblick verschaffen.

formatting link
- Wie Joerg aber schon schrieb, es wird teuer werden!

In der 4MA habe ich Tastköpfe von denen im Einsatz. Leider finde ich die nicht mehr auf den Internetseiten (Zu alt?).

Oder, wenn Zeit vorhanden: Samstag am 06.12.08 zum Dortmunder Afu-Flohmarkt fahren, Risikokapital mitnehmen, Augen offen halten und auf guten gebrauchten Tastkopf hoffen.

Dieter DF5EN

Reply to
Dieter Brozio

...

Im Prinzip schon. Aber die Kanäle subtrahieren ist nicht, wenn der Amplituden/Phasengang & die Laufzeit nicht genau gleich sind.

Letztlich must Du dich entscheiden: Entweder kannst Du das Messobjekt mit SMA-Steckern direkt anschliessen. Dann reichen evtl. 2 genau gleich lange Koaxkabel. Semi Rigid oder Gore etc. Wenn das nicht geht, sind Aktivprobes angesagt. Viel besser als ein halbes pF Last || 100 KOhm sind die aber auch nicht. Was das ausmacht, sagt Dir ein Simulator am besten. Wenn man sie erst anschaffen muss, ist eine Diff-Probe natürlich besser. Für den Preis eines Pärchens kann man einen

5er BMW etwa ein Jahr betreiben. Deinen Boss solltest Du darauf besser nicht hinweisen, sonst hat er das Auto und Du die SMA-Kabel.

Ich finde das Angebot eigentlich sehr übersichtich. Problematisch sind nur die Preisschilder. Bei einem meiner Kunden habe ich letzte Woche einen Studenten mit so einem 6GHz-Teil und den _passenden_ Differenzprobes an einem 10 MHz-OpAmp rum-messen sehen. Ich glaube, der wusste nicht, was er für Kostbarkeiten in den Fingern hatte.

Gruß, Gerhard

Reply to
Gerhard Hoffmann

|> Ich finde das Angebot eigentlich sehr übersichtich. Problematisch sind |> nur die Preisschilder. Bei einem meiner Kunden habe ich letzte Woche einen |> Studenten mit so einem 6GHz-Teil und den _passenden_ Differenzprobes |> an einem 10 MHz-OpAmp rum-messen sehen. Ich glaube, der wusste nicht, |> was er für Kostbarkeiten in den Fingern hatte.

Und er hätte es wahrscheinlich auch gar nicht gemerkt, wenn das Teil mit 2GHz geschwungen hätte...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
Reply to
Georg Acher

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.