Aliasing und nichtstationäre Signale.

hallo, wir haben heute nachmittag eine ganze Weile philosophiert und möchte die NG mit einladen...

Wir betrachten gerade mal ein EKG-Signal. Es ist ja nicht wirklich ein streng stationäres Signal. Wenn man ein solches messen will, dann taucht sofort das Thema Anti-Aliasing-Filter auf. Es sei also z.B. eine Abtastraten von 100 Sps, was sicher zu wenig ist, um das Signalspektrum in ganzer Breite erfassen zu können. Trotzdem sehen die gemessenen EKGs ohne Filter besser aus, als die mit entsprechenden Filtern, die eben das Signal ganz heftig abrunden. Ich kann mich noch gut an einen schwer umstrittenen Gastvortrag erinnern (ich weiss leider nicht mehr welcher Prof sich das getraut hatte), wo ein Prof einen vergleich vorgestellt hatte, wie die entsprechend "unwissenschaftlich" aufgenommenen Signale mit den gängigen Approximierungsverfahren rekonstruiert wurden und mit dem (ungefilterten) Orginal verglichen hatte. Er argumentierte rein Phänomenologisch: "Es ist, weil es so ist, eine Erklärung hab ich nicht." Mein Gedanken hierzu heute war, dass ja der Aliasingeffekt ein stationäres Signal voraussetzt, so dass die Unterabtastung über mehrere Welenzyklen hinweg das Aliasingsignal aufzubauen vermag. Dies ist in einer Zacke aber nicht gegeben. Ich kann selbstverständlich ein Fenster über ein Signal (-teil) legen und meine Mathe draufloslassen und errechnen lassen, wie sich ein Signal verfälschen wird... tut es ja aber offensichtlich gar nicht, weil die hohen Frequenzanteile eben nur für wenige ms in einer Sekunde auftreten. Wie sehen die Fachleute ier im Kreis das?

Ein EKG lässt sich für diese Frage gut anähern als ein Dreieck mit

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Marte Schwarz
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"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dgeop8$lj1$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

NG

Abtastraten

Breite

Was heisst denn hier "abrunden" ?? Ein richitges Anti-Aliasing Filter (tm) ist nicht einfache ein 08/15 TRC-Tiefpass 1. Ordnung. Eher ein Filter 6..8..10. Ordung, natürlich schön ala BEssel/Tschebytschef/wassweisich entworfen. Oder eben Brute Force, 100-fache Überabtastung (dann rteicht ein einfacher Tiefpass als Filter) und den Rest digital filtern.

;-)) "Zacke" ist in der allgemeinen Signaltheorie eher nicht gebräuchlich. Nochma die Fouriertransformation anschauen. Und versuchen sie zu verstehen.

sich

weil

auftreten.

Das reicht allzuoft aus um Stress zu machen. Z.b. Handyanruf im Radio, Fernseher etc.

In diesem Rechteck sind wahrscheinlich signifikate Anteile bis 1 kHz drin. Also 100 S/s ist sowieso zu wenig.

MfG Falk

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Falk Brunner

Hallo Falk,

Wie schon beschrieben, darfst Du ein EKG in diesem Fall als Dreieckspannung mit Ein richitges Anti-Aliasing Filter (tm) ist nicht einfache ein 08/15

Ist nicht unbekannt. War auch hier nicht das Thema.

Was will mir der Autor dieser Zeilen mitteilen?

Darum geht es doch hier wirklich nicht.

Wer hat hier von einem Rechteck gesprochen? Egal, nähere es in einem Rechteck an, sollte ausfs selbe herauskommen. Und dann hast Du es erfasst: Es gibt höhere Signalanteile, die in diesem Fall nicht abgetastet werden. Laut Abtasttheorie erwarte ich also Aliasing, also im rekonstruierten Signal (Zeitbereich!) störende Frequenzanteile (welcher Art auch immer), die nicht im Orginal enthalten waren und nun mein Signal verfälschen. Diese zu reduzieren und damit mein Signal, dem Orginal ähnlicher zu machen war das Ziel der Übung. Meist stellt man in diesem speziellen Fall fest, dass das Gegenteil erreicht wird: Es ist das rekonstruierte Signal ohne Anti-Aliasingfilter dem Orginal ähnlicher, als das ordentlich gefilterete und aliasingfrei (-arm) diskretisierte.

Diesen Effekt gilt es zu erklären. Mein Ansatz war, dass die Fourieranalyse ja nur unter der Randbedingung streng stationärer Signale definiert ist, welche hier zweifelsohne gar nicht vorliegen. Demnach wäre bei einem einzelnen Impuls gar keine Spektralbetrachtung zulässig, speziell, weil hier auch keiner auf die Idee käme nach selbiger Theorie eine Interpolation der Abtastwerte zur Signalrekonstruktion vorzunehmen. Hier wird linear, höchstens kubisch interpoliert und gut ists. Das Resultat sollte dam Orginal ähnlich sehen, die Interpretation findet typischerweise im Zeitbereich statt, zumindest dann, wenn es ein Arzt "zu Fuß" interpretiert ;-)

Marte

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Marte Schwarz

"Marte Schwarz" schrieb:

Dauer und eine anschließende Pause von ca. 1 s aber durchaus von Schlag zu

wichtig

Solange man das Originalsignal im Zeitbereich mit der Zeitschrittweite abtasten und durch Verbinden der Punkte rekonstruieren kann und das so erhaltene Bild einen guten Wiedererkennungswert hat, sollte es gut sein. Auch wenn das EKG in seinen "Zacken" höherfrequente Anteile oberhalb der Shannon-Grenze enthält, so sind sie doch - wie Du schon treffend sagtest - nur sehr kurzzeitig präsent. Daher wird sich die Unterabtastung bei der Wiedergabe im Endeffekt dadurch äussern, dass die Spitzen der Zacken schlimmstenfalls um einen halben Zeitschritt verschoben und in ihrer Amplitude verfälscht dargestellt erscheinen.

-- Es gibt keine Neue Rechtschreibung. Es gibt eine Rechtschreibung und eine neue Schreibweise. Ausserdem hätte ich lieber eine Mathematikreform, dann wäre das Rechnen nicht so schwer.

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Andreas Donner

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dgf2r8$sn8$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

Nabend,

Dreieckspannung

ordnungsgemäß

es

Du eierst hier ganz schön rum. Entweder, das Signal IST sehr Dreieckähnlich, d.h. es gibt recht scharfe Spitzen/steile Flanken, dann ENTHÄLT das Signal sehr hohe Frequenzanteile. Das "abrunden" im AAF (Anti-Aliasing Filter) ist dann auf ein falsch dimensionierten AAF zurückzuführen.

Ich fürchte das du entweder mich oder den AAF nur halb verstanden hast. Oder beide :-0

Deine Wortwahl ist recht dispersiv. Zum einen benutzt du recht sachliche Begriffe wie "stationäre Signale" und dann doch wieder Hausfrauenbegriffe wie "Zacke".

Was ich sagen wollte. Wenn die hohen Frequenzen nur für kurze Zeit auftauchen so sind sie dennoch ein signifikanter Bestandteil des Signals und können NICHT weggelassen werden. Nur weil die PulsWIEDERHOLRATE niedrig ist (hier wohl so 1s) heisst das nicht, dass die hochfrequenten Anteile einfach unter den Teppich gekehrt werden können. Man denke hier z.B. an ein digitales Oszilloskop im Single-Shot Modus. Dort braucht man die volle Bandbreite, wenn man einen kuzen, aber sehr selten auftretenden Puls messen will.

drin.

Niemand, ist irgendwie reingerutscht. Aber auch ein DREIECK hat nennenswerte Oberwellen.

Signal

nicht

Woher willst du das wissen? Vergleichst du analoge Aufzeichnungen (die ja prinzipiell kein Anti-Aliasing Problem kennen) mit digitalen Rekonstruktionen? Vieleicht ist deine Referenz schon falsch (weil ohne AAF aufgenommen?) Man kann sich dabei sehr schön selbst verarschen. Man kann auch bei der Rekonstruktion Mist machen (jeder DAC braucht eine analogen Rekonstruktionsfilter) Ausserdem ist es nicht so einfach, die Alias-Signal im falsch abgetastetem Signal zu sehen. vor allem unter der Bedingung, dass nur 1 Periode aufgezeichnet wird.

Fourieranalyse

hier

??? Warum sollte bei einem Einzelimpuls keine spektrale Analyse möglich sein? Der Unterschied ist eben, dass ein Einzelimpuls ein kontinuierliches Spektrum hat (in der Theorie) während periodische Vorgänge Linienspektren besitzten. Da aber praktisch immer mit diskreten Werten gearbeitet wird und DFT/FFT betrieben wird, wird das Signal sowieso immer als periodisch interpretiert (bewusst oder unbewusst).

Orginal

Die lineare Interpolation reicht aus, wenn die Abtastrate ordentlich hoch ist.

MfG Falk

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Falk Brunner

Hallo Marte,

Marte Schwarz wrote:

ich meine zu verstehen, worauf Du hinaus willst. Im Grunde ist es recht einfach und auch allgemein bekannt: Ein Antialiasing-Tiefpaß ist 1. immer analog und 2. verzerrt er nicht nur das Spektrum durch die gewünschte Filterwirkung, sondern die Zeitfunktion. Als müssen wir das Filter im Zeitbereich betrachten und da ist das hier wichtige Kriterium die Gruppenlaufzeit, also d(Phi(Omega))/d(omega), die muß möglichst konstant sein. Das ist bei Bessel-Filtern höherer Ordnung der Fall. Der Nachteil bei Bessel-Filtern ist dann wieder, daß der Übergang vom Durchlaß- zum Sperrbereich nicht ideal rechteckförmig ist wie bei z.B. Butterworth, sondern immer verrundet.

Im Zeitbereich wird das Besselfilter zwar auch die Ecken verrunden, aber keine Einschwinvorgänge produzieren und das gefilterte sehr 'ähnliche' Signal lediglich verzögern.

Man könnte auch ein Filter speziell für diesen Fall optimieren, aber das schätze ich mal als nicht mehr einfach ein, also eine Wissenschaft für sich. Im schlimmsten Fall mußt Du die Abtastrate erhöhen, wie anderswo schon erwähnt.

Da sehe ich etwas anders. Man kann die FFT (fast fourier analysis, gibt speziell optimierte Algorithmen dafür) ohne Problem auch für nichtperiodische Signale einsetzen, um sich das Spektrum auch mit hoher Auflösung anzusehen. Man muß nur den sogenannten Leakage-Effekt beseitigen, das ist eben der Nachteil der FFT, dafür gibt es die sogenannten _Fenstertechniken_. Aber in einem Punkt gebe ich Dir recht: Nach meinem Verständnis ist das, was die FFT 'sieht' und zeigt, das Ergebnis einer streng periodischen Funktion. Der Leakage-Effekt läßt die 'Peaks' zu breiten 'Keulen' zerlaufen, die spektrale Komponenten daneben zudecken.

Vor die FFT mußt Du natürlich auch einen Antialias-Tiefpaß setzen, sonst siehst Du die Alias-Komponenten mit. Aber damit siehst Deine Probleme im Frequenzbereich, die Dich jetzt im Zeitbereich stören. Nur sind Spektren oft unübersichtlich, ich würde hier die Betrachtung im Zeitbereich vorziehen.

Wie bitte? Für den Rekonstruktions-Tiefpaß am Ausgang des DA-Wandlers gilt genau das gleiche wie für den Antialias-TP vor dem Abtaster, er interpoliert mehr oder weniger ideal. Die beiden Filter könnten sogar identisch sein, wenn Du nicht überabtastest.

Eine Interpolation könnte man mit Überabtastung und digitaler Filterung auch machen, nur weiß ich im Moment nicht wie das Meßsystem genau aussehen soll.

mfg. Winfried

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Winfried Salomon

d.h. ihr bemesst das Aliasing Filter nach der Abtastrate. Wenn die so voregebene Frequenz aber zu niedrig ist um das Signal hinreichend gut zu erfassen, ist klar das das TP Filter schon entscheidende Anteile vom analogen Signal wegschneidet und das ganze recht "platt" aussieht.

Also so wie das Aliasing immer in Büchern beschrieben wird mit stationären Sinussignalen die dann wieder zurückgespiegelt werden kannst du das hier nicht betrachten. Denn schließlich geht es im Kern darum ein bandbreitenbegrenztes Signal zu digitalisieren und dieses wieder exakt rekonstrurieren zu können. Wenn du aber dein Signal durch das TP Filter schon so platt machst, dass es dem Original nicht sehr ähnlich sieht kann nachher nicht wieder das Original herauskommen. Wenn du jetzt in deinem Fall kein Aliasing Filter nimmst bekommst du ein Diagramm aus lauter Punkten, von denen du aber nicht weisst wie es dazwischen aussieht. Dh es könnte noch höherfrequente Anteile geben, die du nicht siehst -> dein Signal enthält mehr niederfrequente Anteile als das Original Mit Aliasing Filter sind die Signale _nach_ dem TP Filter und nach dem Rekonstruktionsfilter aber theoretisch exakt gleich (also auch zwischen den Abtastpunkten).

Die Pausen verschieben das ganze Spektrum nach oben oder unten und machen es diskret, denn du kannst dein Signal auch als Faltungsprodukt deines Dreiecks mit einem Dirac-Kamm, dessen Abstand den Impulsabstand beträgt darstellen. Da die Faltung aber im Frequenzbereich einer Multiplikation der beiden Spektren entspricht kommen keine höherfrequenten Anteile mehr zum Spektrum des Dreiecks hinzu. Denn das Spektrum eines Dirac-Kamms ist wieder ein Dircac-Kamm mit Abstand=1/Zeitaband und die Höhe wird mit 1/Zeitabstand multipliziert, dh das Spektrum wird diskret und die Amplitude der Frequenzanteile steigt aber mit 1/Zeitabstand.

Also da haben sich sicher schon ne menge Leute Gedanken darüber gemacht. Eigentlich ganz einfach zuerst muss man mal wissen, wie groß die Bandbreite das betrachteten Signals ist bzw was davon von Interesse ist. Danach wählt man geeignete Abtastraten und Filter. Und wenn man alles so ausgelegt hat sollte man sich nicht wundern, wenn Vorgängen mit höherfrequenten Anteilen nicht dargestellt werden.

mfg Thomas

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Thomas Hartmann

Hallo Winfried,

Winfried Salomon schrieb: [...]

=2EB.=20

einen im mathematischen Sinne "rechteckigen" =DCbergang vom Durchlass- und den Sperrbereich des Amplitudenfrequenzgangs bietet _kein_ mir bekanntes Filter. Ist signaltheoretisch (leider) auch nicht m=F6glich.

Das sind alle Amplitudenfrequenzg=E4nge. Die einen mehr, die anderen weniger. Einen steileren Verlauf den Amplitudenfrequenzganges erkauft man grunds=E4tzlich mit anderen Nachteilen (Gruppenlaufzeit, Welligkeit im Durchlassbereich etc.)

r=20

he'=20

?

Also "Ecken verrunden": genau _das_ soll ein TP ja auch tun, denn sonst w=E4re es kein TP. Da ein Rechtecksignal Frequenzanteile im gesamten Spektrum (ab der Signalfrequenz) enth=E4lt, l=E4sst sich ein solches Signal niemals vollst=E4ndig digitalisieren (und =FCbrigens auch nicht erzeugen, weder analog noch sonstwie).

Ich habe zwar von EKG keine Ahnung, allerdings w=FCrde ich mal sch=E4tzen, dass dort Frequenzanteile bis 1kHz im Spiel sind. Wenn du ein Filter h=F6herer Ordnung nimmst (z.B. Butterworth

  1. Ordnung) bei z.B. 1kHz Grenzfrequenz, dann w=E4re damit vermutlich eine gen=FCgend genau Digitalisierung m=F6glich.

Also ich sehe die Digitalisierung eines EKG-Signals nicht unbedingt als Herausforderung an die Wissenschaft. Aber vielleicht habe ich ja den eigentlichen Knackpunkt =FCbersehen (bitte um Aufkl=E4rung).

[...]

t die=20

Sehe ich auch so.

n=20

, sonst=20

m=20

ren=20

? [...]

ciao Marcus

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Marcus Woletz

Das Stichwort ist wohl "uncertainty principle" oder spezieller "Joint Time Frequency Analysis" und in dem Zusammenhang "Wigner Ville". Die Verfahren haben aber noch wenig Anwendung.

Wie ja schon gesagt ( Gruppenlaufzeit ): typisches brick-wall Antialiasing-Filter ist IIR und masakriert die Phase am Knickpunkt. Der Bereich liegt aber noch knapp unterhalb der Abtastfrequenz man hat damit im digitalen Bereich ein verfälschtes Signal. Es sei denn die Abtastrate ist derart hoch, daß man eh kein Antialiasing-Filter braucht, weil die Energie des Pulses schon abgeklungen ist. Theoretisch könnte man hinter den D/A-Wandler ein passendes Allpaßfilter setzen das den Puls wieder rekonstruiert.

MfG JRD

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Rafael Deliano

jaja ;-). Hab nur etwas flapsig formuliert, wie das eben so ist, wenn man mal so schnell was hinschreibt. Natürlich gibt es keine idealen Filter. Bei Butterworth geht der Betrag der Dämpfung in Richtung idealer Rechteck, erreicht ihn aber nie, bei Bessel gilt das für die Gruppenlaufzeit. Diese Filterfunktionen sind ja mal nach diesen Forderungen modelliert worden.

Es geht ja hier um das Überschwingen an Unstetigkeiten. Wenn man sich mal die Sprungantwort von Butterworth, Tschebyscheff, Cauer und sonstwie elliptisch ansieht, dann gibt es bei höherer Ordnung einen immer störenderen Einschwingvorgang, der wie eine wenig gedämpfte Sinus-Schwingung aussieht. Dieser Einschwingvorgang war aber im Signal nicht enthalten, sondern wird durch das Filter produziert. Bei Bessel-Tiefpässen tritt das jedoch nicht auf. Deshalb würde ich hier einen Bessel-Tiefpaß empfehlen, die Filterfunktion gibt es fertig tabelliert, Tietze/Schenk oder andere.

Wegen der schlechteren Filterwirkung von Bessel müßte man aber evtl. die Abtastrate erhöhen. Ein selbst optimiertes Filter würde ich wegen des Aufwandes mal ausschließen, obwohl früher BurrBrown sowas mal bei Audiocodecs glaube ich gemacht haben. Da lohnt sich das, wenn man nicht überabtasten will.

Beschäftige Dich bitte damit, wenn Du es nicht verstanden hast. Mit den Einschwingvorgängen meine ich Überschwingen an Unstetigkeiten. Ok, hier war meine Formulierung wieder nicht ganz exakt.

s.o. Bessel-Tiefpässe produzieren definitionsgemäß kein Überschwingen.

Für mich ist das ganz normale Meßtechnik. Wenn es um die Darstellung irgendwelcher 'Zacken' geht würde ich Folgendes machen: Mal eine Modellzacke alleine vom Spektrum mit FFT simulieren und Bandbreite abschätzen. Dann hat man die Hälfte der minimalen Abtastfrequenz. Mit anschließender Fouriersynthese der abgebrochenen Fourierreihe sieht man das Resultat im Zeitbereich. Wenn die 'Zacke' immer noch zu schlecht ist, Abtastfrequenz weiter erhöhen und nochmal testen. Sowas kann man mit freier Software selber machen (GNU) und braucht nicht unbedingt was Teures zu kaufen. Nur selber nachdenken muß man :-).

Nachdem man sich so vorgetastet hat, hängt die Qualität der Abtastung nur noch vom Antialiasing-TP ab.

Wo hast Du hier Probleme? Was ich schreibe, entstammt meinen Erfahrungen aus der Praxis.

mfg. Winfried

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Winfried Salomon

Mit hoher Abtastrate digitalisieren ( d.h. jenseits der Grenze wo das Eingangssignal noch viel Energie hat ) und dann downsamplen. Digital kann man ja ein FIR nehmen, auch wenns viele Taps hat und das hat lineare Phase.

MfG JRD

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Rafael Deliano

kann man natürlich machen, digital filtern und downsamplen könnte vom Signal wieder was wegfiltern. Ob das so gewünscht ist, weiß ich nicht.

Bei FIR-Tiefpässen hatte ich trotz hoher Ordnung und prinzipiell konstanter Gruppenlaufzeit (Parks-McLellan) festgestellt, daß der Zeitbereich nicht so gut wie erwartet aussieht. Ich meine mich an Überschwingen zu erinnern, muß das bei Gelegenheit nochmal nachprüfen. Eine Erklärung habe ich im Moment dafür nicht. Vielleicht waren es auch nur Aliasing-Anteile, obwohl eigentlich im Codec ein SC-Tiefpaß drin ist. Ich hatte öfters FIR-Filter mit DSP untersucht, FIR-Länge 85 oder noch mehr.

mfg. Winfried

Reply to
Winfried Salomon

Hallo Jungs,

[...]

Wild zusammengezogen... egal.

Ich will gar keine FFT oder sonst welche Transformation machen. Es ist auch jedem, der ein EKG mit 300 Sps abtastet, klar, dass er damit nicht alle Frequenzkomponenten erreicht. Und dennoch macht man es oft. Die Frage, um die es geht, heißt: "Wie mache ich die geringsten Fehler?" Ziel ist und bleibt eine möglichst orginalgetreue Abbildung des Signals im Zeitbereich. Und hier zeigt sich eben, dass man durch ein AAF de facto zu einem Signal kommt, das nach der Rekonstruktion dem Orginalsignal (ungefiltert) weniger ähnlich sieht, als ohne dieses Filter, obwohl die Lehre immer behauptet, dass man ohne dem AAF böse Fehler in das Signal bekäme.

Bis hierher will keiner mit FFT oder DFT oder sonstigen Verfahren auf das Signal losgehen und auch später eher weniger... Ein Mediziner will nur einfach das Signal im Zeitbereich sehen und das soll möglichst ähnlich aussehen, wie das Orginal. Was ich hier suche, ist eine sinnträchtige Erklärung, warum das Signal ohne AAF bessser aussieht und ich auch keine Artefakte durch Aliasing sehen kann, obwohl die nach gängiger Theorie zu erwarten gewesen wären. Wenn ich aber solche Aliasingfehler im Signal nicht als störend ausmachen kann, dann sehe ich auch keinen Sinn in einem Filter, nach dem das Signal sichtbar vom Orginal verschieden aussieht.

Gemäß dem Motto, was nicht sein darf, kann auch nicht so sein, hilft hier in der Argumentation nicht weiter.

Wenn ich ein bischen mehr Zeit finde, mach ich vielleicht noch ein bischen Grafiken zum Thema, aber im Moment muss sich das ein bischen als Hintergrundprozess halten;-)

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marte,

Bitte keine Kritik wegen "Tofu".

Wenn dein Signal ohne Filter "besser" aussieht als mit Filter, dann liegt es daran, daß du wenig Signalanteile oberhalb der halben Abtastfrequenz hast.

Ich gehe davon aus, daß für die Anzeige weitere Werte zwischen den Abtastpunkten interpoliert werden.

Wie rekonstruierst du deine Signale für die Anzeige/Ausdruck?

Gar keine Interpolation? (Nur die Abtastpunkte werden angeschaut.)

Lineare Interploation?

sin(x)/x Interpolation?

Nur die letzte Methode erlaubt es Signalanteile bis nahe Fabtast/2 zu rekonstruieren.

Wieseo ist jetzt von 300 Abtastungen/s die Rede? Waren das nicht erst 100?

Gruß Helmut

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dgm23o$cp9$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

auch

ohne

kann,

sehe

in

Reply to
Helmut Sennewald

Hallo Helmut

von mir sowieso nicht ;-)

Das ist wohl richtig.

meistens

ist mit so nicht geläufig. Riecht nach reichlich Rechenaufwand für einen µC.

Zahlen sind doch hier Schall und Rauch. Es geht ums prinzipielle. Das ganze kannst Du mit fast beliebigen Abtastwerten machen, solange sie eben unteralb der im Signal vorhandenen höchsten Frequenzanteilen bleiben. Diese liegen beim EKG so bis 250 Hz, wobei das IMHO auch falsch ist, weil das ja wieder als Mittelwert über das ganze EKG Signal aufgenommen ist und da fallen die hohen Frequenzanteile eben wieder relativ unterrepräsentiert aus, weil ja nur zu einem Bruchteil der Zeit überhaupt aktiv. Der QRS-Komplex alleine betrachtet birgt sicher stärkere Anteile höherer Frequenten in sich, als über lange Zeit gesampelt und dann eine FFT drüber gezogen. Das macht die ganze Sache aber nur noch spannender.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dgm23o$cp9$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

auch

Das klappt immer dann, wenn deine Quelle (der Analogverstärker) keine Signalanteile oberhalb der Nyquastfrequenz raushat. Kann so sein, ist aber nicht immer gesichert. Der AAF ist die Versicherung dagegen, dass GARANTIERT am AD-Wandler nix ankommt.

kann,

Weil der VErstärker dankenswerterweise keine nennenswerten hochfrequenten Sachen ausspukt (da der von Hause aus auch eine recht begrenzte Bandbreite hat)

sehe

Eine Versicherung, um sicher zu gehen. Ohne AAF ist wie poppen ohne Gummi. Geht schon, aber es kann bisweilen unschöne Folgen haben ;-)

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

Hallo Falk, ...

Das tut er aber!

Genau das passiert aber. Genau unter dieser Voraussetzung findet die ganze Diskussion statt. Die Filter machen mehr kaputt als das Aliasing.

Na super. Kein Wunder, dass es kaum noch Kinder gibt. Wer soll denn Deine Rente mal zahlen? Das ist doch alles Humbug, selbst bei Kapitalgedeckter Rente. Wer soll denn die vielen Anlagen wieder Aufkaufen, die dann zur Rente verkauft werden sollen, egal ob Aktien oder Häuser oder...

Schon wieder OT... Und tschüß

Marte

Reply to
Marte Schwarz

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