Gebrochenes Folienkabel mit seeeehr feinen Leiterbahnen - Reparieren? Hilfe!

Hallo an alle,

habe folgendes Problem: Bin in den Besitz von einem kleinen TFT-Display gekommen mit einem kleinen Mancko: Ein orangenes durchsichtiges Folienkabel dass direkt am Display sitzt ist gebrochen. Ich weiss dass es super aufwendig ist sowas zu reparieren aber ich will es versuchen weil das Display schweineteuer ist. Die Bahnen sind sowas von winzig und eng nebeneinander dass mir das fast unmöglich scheint. Es sind alle durchtrennt. Es sind ca 35 Bahnen auf knapp 1 cm. Wiiiiiinzig. Daneben ein paar größere wo ich denke dass sogar ich das schaffen würde. Aber die kleinen machen mir echt sorgen. Vielleicht kennt sich jemand damit aus und kann mir tipps geben wie ich es angehen sollte und was zu beachten wäre. Ist es überhaupt möglich? zumindest theoretisch? Spezialwerkzeug? Wäre für jeden tipp und hinweis dankbar.

Danke im Voraus

Gruß

Thomas

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Thomas Storm
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Hallo Thomas,

Tu Dir das nicht an, es ergibt den totalen Frust. Kann man das nicht beim Hersteller als Ersatzteil bekommen? Bei Anfragen: Diese Dinger werden in Englisch oft als "Flex Circuit" bezeichnet. Foil, film oder cable wird seltener benutzt.

Oder vielleicht durch sehr flexible Kaebelchen ersetzen?

Regards, Joerg

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Joerg

Thomas Storm schrieb im Beitrag ...

Wie ist das Kabel am TFT befestigt ? Auf das Glas geklebt ? Dann waere es aber eher ein einfaches nicht-TFT-Display.

Oder geht es an eine Platine auf der Rueckseite des Displays ? Dann gibt es dort Kontakte auf der Platine (falls das Kabel aufgeklebt ist und nicht in einen Folienstecker geht wird man die Leiterbahnen irgendwo auf der Platine wiederfinden).

Duenne Kupferlackdraehte anloeten, und auf der Gegenseite geht das Folienkabel eh in einen Stecker, dort auch anloeten, also Folienkabel ersetzen (zumindest die gebrochenen Bahnen).

Vielleicht geht auch dickeres Flachbandkabel, das Display liegt ja eventuell offen und muss nicht ins alte Gehaeuse.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

"Thomas Storm" [Folienkabel]

Ich hatte mal bei einen Notebook das gleich Problem. Der Anschluss einer Festplatte war 23cm vom Anschluss am Mainboard entfernt. Habe das Kabel ersetzt, indem ich breites Tesafilm genommen habe und feine Kupferlackdrähte draufgeklebt habe. Danach noch ein Tesafilmstreifen oben drüber und schon ist der Folienkabelersatz fertig. Man muss es dann nur noch durch Abschneiden und Abisolieren in Form bringen. Das Abisolieren habe ich mit einem Feuerzeug gemacht, aber das geht vielleicht auch irgendwie besser.

Gruß,

Markus - Ton in Bild umwandeln =>

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Markus Gronotte

Danke für die super schnellen Reaktionen.

Also das Kabel führt direkt "in" die Glasplatte vom Display. kontakt oder gar ne Platine gibts da nicht. Außerdem ist das echt klein alles und Löten würde da glaube ich mehr kaputt machen als helfen. Keine Ahnung wie klein es lötkolben gibt und ob die Folie die Hitze vertragen würde.

Ich habe hier mal ein stark vergrößertes Foto von dem Patienten gemacht:

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Habe überlegt beide seiten vom riss gerade zu schneiden um dann "irgendwie" passgenau und leitend zu kleben. Ein Wunschtraum? Ich hoffe das geht irgendwie wenn ich ein stück "abisolieren" könnte und dann übereinender klebe oder klemme oder was weiss ich. Will dieses Teil zum Laufen bringen, auch wenn ich da ne woche dran sitze. Bitte holt den kreativen raus und gebt euer wissen preis :)

Vom Hersteller erwarte ich nicht viel. Denen ist sowas doch echt sch****egal. Außerdem ist das ja alles keine Steckerlösung. Müsste wahrscheinlich komplett neues Display kaufen.

Danke nochmal.

Thomas

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Thomas Storm

Hallo Thomas, | Ich habe hier mal ein stark vergrößertes Foto von dem Patienten | gemacht: | |

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das mit kleben und so vergiß mal gleich. Fürs Blank machen hab ich nen stumpfen Fräskopf auf meiner Minibohrmaschine, die frißt sich noch durch Kunststoff/Lötstopplack, aber das Kupfer lässt sie recht gut stehen. Und dann empfehle ich immer wiedre für feine lötarbeiten: Kolophonium in Spiritus gesättigt gelöst (unfreiwilligerweise kam mir noch ein tröpfchen Eddingtinte hinzu, hat sich bewährt, weil ich jetzt gut sehe, wo Lötlack dauf ist und wo nicht). Und dann nehme man gaaanz feine Litzchen. Ich würde verzinnte vorziehen, ohne Lackisolierung. Flächen dünn verzinnen und die Litzen drin baden. Wenn das Substrat drunter schwindet, nicht beirren lassen, das wird später korrigiert... Danach würde ich das ganze von Flußmittel reinigen und dann mit einer kräftigen Schicht Lack, in dem Falle Gummilack (gibts für Zangengriffe und so) überziehen.

Und vorher noch mal gut ausschlafen, weil Du wirst ne ruhige Hand brauchen. Eine richtig gute Pinzette wird auch nicht schaden...

Viel Erfolg Martin

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Martin Schönegg
"
  • Lupe

Könnte es sein, daß die Ursache des Übels gar kein Knick, sondern eher ein Kurzschluss war? Dann wäre die Mühe evtl. umsonst weil Ursache noch nicht beseitigt.

Gruß Gerd

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Gerd Sommerlatte

Thomas Storm schrieb im Beitrag ...

Du hast dummerweise schon geloetet, ansonsten haette ich: Durchgeschnitten. Von beiden Enden Isolierlack abgekratzt. Zwischen beide Folien (Leiterseite) ein Zebragummi gelegt, wie es fuer LCD Kontaktierungen verwendet wird, besteht zu 50% aus Isolatorsolikon und zu 50% aus Leitsilikon, aber die feine Ausfuehrung :-) Dann geeignet zusammenpressen (Waescheklammer geht nicht wirklich). Die Stromversorgung kann man aber tatsaechlich loeten.

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MaWin

Danke für die vielen Anregungen. Bin das erste mal im Usenet, und echt begeistert von eurer Hilfsbereitschaft. Naja muss mir glaube ich erstmal ein bisschen Rüstzeug kaufen wie eine dicke Lupe und ne feine Pincette und vielleicht noch paar Semester Elektrotechnik? belegen:)

Mawins Idee gfällt mir sehr gut weil es auch in die gleiche Richtung geht was ich mir so gedacht hatte. Die Strombahnen waren leider schon "gelötet" als ich das Ding bekommen habe. Hat sich wohl schon jemand dran versucht aber ja auch nicht so richtig geschafft. Zebragummi gibt bei google nur ein einziges Ergebnis, ein müdes PDF von einem Elektronikstudenten mit paar Stichpunkten zu dem Thema. Gibts da nicht ne andere Bezeichnung? Wo bekomm ich sowas her? Habe Conrad bei mir um die Ecke, werden die sowas haben? Auch in so fein? Bin da etwas skeptisch. Ich denke dass das trotzdem gehen kann weil trotz der Lötversuche ja noch ein bisschen Platz da ist.

Und zu der Kurzschlusstheorie: Kann ich nicht sagen. Kann so ein Kabel durch einen Kurzschluss brechen? Hoffe nicht dass es so war. Naja die Hintergrundbeleuchtung funzt noch (Anschluss über die Hauptplatine, kein gesonderter Inverter), deshalb denke ich nicht dass alles im Eimer ist, und das Display selbst, naja ihr wisst schon. Ich glaube jemand hat einfach versucht daraus einen Beamer zu bauen. Wozu sonst nimmt man so ein teures Display bis aufs letzte Teil auseinander. Dann beim Zusammenbauen versagte wohl die Feinmotorik, naja kann auch nur raten.

Ich weiss nicht ob ich mir die Lösung von Martin mit den verzinnten Litzchen zutraue. Für einen Leien klingt das echt super kompliziert. Trotzdem danke für alle Posts.

Eines frage ich mich noch: Wenn ich die Kontakte wiederherstelle, aber z.B. eines nicht richtig sitzt, wird da garnichts gehen, oder habe ich dann einfach paar Zeilen kein Bild. Kann mir überhaupt nicht vorstellen wie diese Dinger gesteuert werden. Da werden über 1 Million Bildpunkte mit nur

35 Signalbahnen angesteuert. Wie zum Geier ist das denn möglich? Zauberei? -grübel-

-wunder-

Danke für eure Mühe.

Thomas

Thomas

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Thomas Storm

Thomas Storm schrieb:

Ich vermute mal die 35 Leitungen koennten auch Daten-, Address- und Steuerbus sein. Das Display wird wie ein Speicher angesprochen.

servus thomas «

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Thomas Mozgan

|> Ich vermute mal die 35 Leitungen koennten auch Daten-, Address- |> und Steuerbus sein. Das Display wird wie ein Speicher angesprochen.

Nie. Nienienie ;-) Das ist ein rein serielles Protokoll, wie das gute alte analoge RGB+H/V-Sync, nur dass halt RGB mit je 6-8Bit pro Farbe übertragen wird.

--
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Georg Acher

wird.

Hallo ihr Experten, heisst seriell in dem Zusammenhang etwa soviel dass ALLES (alle Bahnen) astrein angeschlossen werden müssen damit sich auf dem Bildschirm überhaupt etwas rührt? Wie funktionieren diese Dinger in etwa? Es ist ein ziemlich neues/aktuelles 800x400 px TFT, 7 Zoll von Lilliput/Newision verbaut, falls jemand damit was anfangen kann. Hersteller steht auf dem Panel selbst nicht drauf. Werde ich, sofern Strom drauf ist, auch mit nur einer funktionierenden Signalbahn weniegstens ein paar Zeilen Bild sehen oder nix? Ist mir wichtig damit ich beim Basteln weiss ob es überhaupt was bringt oder ob es vielleicht doch ein "ominöser" Kurzschluss oder was auch immer anderes schrott gehen kann, war?

Thomas

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Thomas Storm

|> heisst seriell in dem Zusammenhang etwa soviel dass ALLES (alle |> Bahnen) astrein angeschlossen werden müssen damit sich auf dem |> Bildschirm überhaupt etwas rührt? Wie funktionieren diese Dinger in

Nicht alles. Zumindest Versorgungsspannung (+5V und Gnd), drei Taktsignale (Pixel, Line, Frame) und ein paar RGB-Datenbits. Ein paar Kontrolleitungen (Blank/Enable) können auch noch da sein.

|> etwa? Es ist ein ziemlich neues/aktuelles 800x400 px TFT, 7 Zoll von |> Lilliput/Newision verbaut, falls jemand damit was anfangen kann. |> Hersteller steht auf dem Panel selbst nicht drauf. Werde ich, sofern |> Strom drauf ist, auch mit nur einer funktionierenden Signalbahn |> weniegstens ein paar Zeilen Bild sehen oder nix? Ist mir wichtig damit

Wenn du die falschen paar hast, siehst du gar nichts. Bei einigen Displays könnte es auch sein, dass ein Fehlen der Taktleitungen eine Zerstörung zur Folge hat (geht aber nicht sofort, das dauert schon min 5-10s). Wenn Pixel erscheinen, die langsam ausbleichen, solltest du schnell im Abschalten sein ;-) Wenn nur Datenleitungen fehlen, gehen dir entweder ganze Pixelreihen, Farben oder Farbabstufungen ab oder flackern vor sich hin, das ist aber harmlos.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Thomas Storm wrote:

Wie lange ist denn der Teil vom Display bis zur Bruchstelle? (schau leider sehr kurz aus :( Aber vielleicht..

Zunächst einmal üben bevor Du an das Teil selber gehst. Übungsmaterial kannst Du von mir haben, ich habe etliche kaputte Harddisk rumliegen, da sind solche Dinger drauf. Du brauchst einen _sauberen_ wiederhole _sauberen_ ganz normalen Lötkolben (am besten mit neuer Spitze), ganz normales Lötzinn (kein Silberlot notwendig, schadet aber nicht), Loctite Superkleber, feinstes Schleifpapier (Körnung 1000 oder besser, z.B. Wolfcraft P110), zwei kleine Stücke halbhartes Alublech ca 8mm x Breite des Kabels + 16, 2 M2.5 x 8mm Mutternschrauben, einen 2,6mm Bohrer und Kleinwerkzeug.

Üben: Nimm ein Stück von so einem Flexprint ind schneide es mit einem ganz scharfen Stanleymesser _gerade_ quer durch. Aufpassen, dass das Kabel dabei nicht deformiert wird. Dann streichst Du mit dem abgeschnittenen ende flach mit ganz leichtem Druck (geduuuuuuld) immer in Richtung der Leiterbahnen über das Schleifpapier bis das Kupfer ca 2-3mm blamk ist (Lupe verwenden, Druck nicht mehr als wenn Du eine Katze streichelst, immer wieder kontrollieren, aufpassen, dass _alle_ Leiterbahnen blank sind). Schliesslich sind alle Leiterbahnen am Ende ca 2-3mm schön blank. Jetzt heiz den Lötkolben an, darf ziemlich heiss sein (375 Grad wenn Du eine Temperatursteuerung hast, Schwamm frisch nass machen. Das Kabel gut auf der Arbeitsfläche fixieren, aber so, dass das Ende gut zugänglich ist. Halt jetzt den Lötdraht in der Nähe der blanken Enden an den Lötkolben und lass ziemlich viel Zinn schmelzen. Mir dem geschmolzenen Zinn (Lötkolben ganz flach halten) fährst Du jetzt vom Kabel zur Schnittstelle hin schnell (in Richtung der Bahnen) das Kabel entlang. Keine Angst, der Kunststoff hält schon was aus, aber bitte nicht mit dem Kolben aufdrücken sondern mit reichlich Zinn drauf leicht drüberstreichen und _über_ das Ende hinaus. Nur einmal. Wenn nicht alle Enden verzinnt sind oder Du Brücken hast, _Kolben reinigen_ und mit viel Zinn darauf wiederholen _nicht versuchen, Brücken anders zu entfernen, wenn genug frisch geschmolzenes Zinn mit Kolophonium auf dem Kolben ist nimmt der Zinntropfen die Brücken wieder mit.

Sobakd Du das sicher beherrscht, kannst Du an die eigentliche Reparatur gehen: Kabel links und rechts vom Bruch suaber rechtwinkelig abschneiden, Enden behandeln wie oben beschrieben. So, jetzt hast Du (hoffentlich) zwei suaber verzinnte Enden und mußt die "nur" noch zusammenbringen.

Das schwierigste dabei ist, die Enden genau Bahn auf Bahn aufeinanderzulegen, Eine Frage von Geduld, einer Lupe und ruhigen Fingern. Und zwar so zusammenlegen:

verzinnte Seite zusammen I v || ->/ \

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Robert Stankowic

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Vermutlich weisst Du es sowieso, dies ist ein Print, kein Kabel, und es hat zwei Seiten - natürlich musst Du die Leiterbahnseite abschleifen.

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Reply to
Robert Stankowic

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