Erfahrungen mit Comedi und eigener Hardware?

Hallo zusammen,

ich war gerade kurz am Sinnieren über eine Lösung für einen Prüfplatz. Zumindest für die Evaluierung der Regelung wäre ein Toolkit wie SciCos unter einem RT-aware Linux und dem Comedi Treiber-Projekt für DAQ-Hardware eigentlich eine tolle Sache. Allerdings bräuchte ich zur Aussenwelt einige A/D, D/A und digitale bzw PWM-Ausgänge. Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Design brauchbarer Datenakquisitionslösungen? Die NI-Boards, die meine Anforderungen so leidlich erfüllen würden und von Comedi unterstützt werden sind auch in der Bucht nicht unter 400 Euro zu bekommen. Bei den Preisen heutiger schneller Umsetzer sollte man das günstiger oder zumindest flexibler hinbekommen. Daher: hat sich jemand schon in dem Bereich betätigt, oder muss ich Hardware und Treiber von Grund auf selbstentwickeln.

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Stefan Huebner
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Falls einzelne MHz kontinuierlche Abtastrate ausreichen, könntest Du auf alte NI-DAQs vom Typ MIO-irgendwas mit ISA-Anschluss zurückgreifen. Die Boards und erst Recht die zugehörigen Rechner bekommt man auf dem Gebrauchtnmarkt nachgeworfen.

Eine PCI-MIO habe ich aber auch schon für etwa 250 EU bekommen. Dabei lohnt sich ein Blick nach ebay.com und direkte Nachfrage beim Verkäufer, ob er auch nach D liefert.

Meine konkrete Erfahrung mit Comedi war 1999/s000. Nach meinem Eindruck ist das Projekt eher statisch und hat sich seitdem kaum verändert. Damals konnte/musste ich einen vorhandenen Treiber leicht erweitern. Mein Ziel war, jede einzelne Digitalisierung durch ein externes Signal zu triggern. Das war in dem Comedi-Treiber für NI-Karten zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen. Die Erweiterung bestand dann darin, der NI-Karte den richtigen Befehl zu schicken. Der größte Aufwand bestand darin, der Doku von NI die passende Information zu entlocken. Der Service erwies sich als wenig hilfreich, indem er nach der Erwähnung des Worts "Linux" geblockt hat.

Viel Erfolg und Gruß an David Schleef.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Hallo Stefan!

[...]

Ich hab das wärend meiner Zeit am Institut (WZL) mal andersrum gemacht bzw. von Studenten machen lassen: Die Comedi-Treiber für eine Adlink-Messkarte waren dabei die Basis für eigene Treiber, zunächst für RTX, später für Matlab xPC Target.

Ähnlich wie bei Kai-Martin war der wesentliche Trick, zu wissen, was nicht in der Doku steht, d.h. die Bugs der PCI-Brücke und die Eigenheiten der Hardware dahinter zu kennen. Einzelne Wandlungen konnten wir vorher schon machen, der DMA-Zugriff war aber erst nach Studium der Comedi-Sourcen möglich, wenn ich das jetzt noch richtig in Erinnerung habe. Auch nachdem wir viel Zeit mit den Treibern verbracht haben würde ich von einer Eigenentwicklung einer PCI-Karte dringend abraten. Da kannst du Mannjahre Arbeit versenken. Dagen sind 400 EUR für eine DAQ-Karte wirklich geschenkt.

Gruß Thorsten

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Thorsten online: http://www.ostermann-net.de/electronic
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Thorsten Ostermann

Danke an Dich und auch an Thorsten, der hier bestimmt reinguckt ;)

Reichen locker. Mein System arbeitet im unteren kHz, sollte jemand auf die Idee kommen, den Treibern, denen ich eine simulierte Last bieten will, PWM aufzuerlegen, werde ich mit Drosseln kontern.

Die anderen Infos zitiere ich mal nicht, habe sie aber dankend zur Kenntnis genommen. FuSi-PCs mit 1-3 ISA und CPUs um die 700MHz stehen hier noch genug herum, insofern wäre eine ISA-DAQ wohl keine schlechte Wahl. Mal schauen, was der Markt so hergibt, falls jemand mitliest, der mich damit bewerfen (s.o.) möchte - immer zu :)

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Stefan Huebner

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