EMV Stromnetz China

Guten Morgen,

ich habe hier ein Problem mit einer Platine. Das Problem liegt meines Erachtens in EMV-Natur aber ich versuche das Problem erst mal darzustellen: Nach der Produktion der Platine und den =FCblichen EMV- Tests (Surge- und Burst-Generator bis 4kV) und den danach durchgef=FChrten Verbesserungen traten die Probleme wie h=E4ngenbleiben des Programms im =B5C, Displayausfall usw. nicht mehr auf. Das Ger=E4t wird weltweit eingesetzt und funktioniert eigentlich einwandfrei. Bis die Ger=E4te nach China geliefert wurden. Dort traten einige der Fehler erneut auf, die hier beseitigt worden sind.

Nun meine eigentliche Frage: Weiss jemand von euch was f=FCr ein Stromnetz die dort dr=FCben betreiben? Ich weiss von Kollegen, dass dort stellenweise 2 mal 110V ohne Mittelleiter(Null) und ohne PE(Schutzerde) benutzt wird. Dann bringen EMV-Massnahmen, die mit PE genutzt werden nichts. Hat von euch jemand auch schon mal =E4hnliche Probleme, die auf Fehlen solcher Massnahmen beruhen, gehabt!?

Ich bedanke mich schon mal im voraus

JP

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j.pavlovic
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snipped-for-privacy@buehler-technologies.com schrieb:

Nach meiner Erfahrung betreiben sie eine Menge an nicht geprüftem Gerät an ihren Netzen, haben dann aber eher Probleme mit der Störempfindlichkeit gegenüber ihren eigenen Störern, die ja unter diesem Aspekt auch nicht geprüft wurden.

Einen sinnvollen EMV-Schutz ohne Bezugspunkt halte ich auch für problematisch.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Permanent; in Asien, und gerne auch in den USA :-( Dazu halten die nix davon, die zahlreichen HInweise in unseren Handbüchern zu beachten, wie man induktive VErbraucher (Schütze, Magneten) anschließt :( Hoffnungslose Sache.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Kommt mir irgendwie bekannt vor, bei uns allerdings fuer Geraete in der Karibik. Dort besteht die oertliche Stromversorgung oft aus mehr oder weniger gepflegten Dieselgeneratoren, an die in wilder Manier alles moegliche mit drangehaengt wird. Am schlimmsten sind dabei die dicken Klimaanlagen. Wenn die anspringen oder vom "Netz" gehen, bleibt kein Auge trocken. Das ganze jeden Nachmittag mit einem fetzigen Tropengewitter gewuerzt. Es koennte sein, dass bis auf den Generator die Infrastruktur in China aehnlich aussieht.

Wenn Eure Anlagen HF-maessig einigermassen gut mit groesseren Metallteilen verbunden sind und ein Metallgehaeuse haben, bringen EMV Massnahmen mit PE schon etwas. Natuerlich bekommt man dann ueber die Y-Kondensatoren leicht einen gezuscht, wenn eine der 110V Phasen ausfaellt. Ist ja auch vorschriftswidriger Betrieb durch den Betreiber.

Wichtig ist, die EMV-, Surge- und Burst-Lasten innerhalb Eures Geraetes auf ein Minimum zu bringen. Auf der Abgangsseite des Netzteils und bei Daten- und sonstigen Verbindungen darf gegenueber Leiterkartenmasse und gegenueber Gehaeuse (sollten normalerweise verbunden sein) nicht zu viel an Spitzen durchkommen. Dies kann man auch bei fehlendem PE erreichen.

Im Fall des Karibik-Kunden war es allerdings mit netzseitigen Massnahmen nicht getan. Wir sind die ganze Elektronik und alle Erdungspfade bei Ventilen, Motoren und so weiter durchgegangen. Seit Umbau und Relayout ist bis jetzt Ruhe im Karton. Was ich fand waren u.a. Reset Probleme bei einem der uC, Spitzen die ueber das LCD hereinkamen, Gewitterpulse ueber Messeingaenge, zerklueftete Masseflaechen auf Leiterplatten, fehlende Tief- oder Bandpassfilterung an Eingaengen und suboptimale Abblockung der Versorgung an manchen Chips. Sozusagen das uebliche :-)

IOW ist das aehnlich wie beim Zahnarzt. Nicht immer ist das abgebrochene Zahnstueck die Ursache, es kann auch die Zahnwurzel drei Zaehne weiter sein.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Da kannst Du ja mal die ISO 7637 auf 115 bzw 230V adaptieren...

Gruß Patrick

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Patrick Schaefer

Bei eigenen Designs haette ich mit Automotive EMC keine Bedenken. Ich empfehle Kunden ohnehin, gleich auf 30V/m zu gehen. Oder am besten soweit, bis dem EMC Testlabor die Puste ausgeht.

Demnaechst darf ich das dann mal in Reinkultur machen. Dicker Truck. Bislang haben wir aber noch keinen Messraum, dessen Fundament 10 Tonnen Fahrzeug-Leergewicht verknusern kann und 4m hohe Tore hat.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

snipped-for-privacy@buehler-technologies.com:

Peking z.B. hat ganz normal 220V, PE wird im Allgemeinen nicht benutzt, selbst wenn er in der Steckdose vorhanden sein sollte, da sie Universalsteckerleisten benutzen, in die alle gängigen Weltnormen reinpassen. In der Provinz kann das aber auch mal 110V sein.

M.

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Matthias Weingart

Als normal würde ich das nicht bezeichnen. In D gelten seit über 20 Jahren 230V (+6/-10%, ab nächstem Jahr +10%), das ist normal.

B
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Bernd Stolle

Vielen Dank f=FCr die Antworten, war schon mal eine kleine Hilfe....h=F6rt sich erst mal aussichtslos an... Aber gibt es da nicht vielleicht die M=F6glichkeit sich ein "eigenes Stromnetz" mit Hilfe eines Trenntrafos zu bauen und sich damit einen eigenen Schutzleiter zu erschaffen!? Wenn ja weiss ich aber nicht genau wohin der Strom da abfliessen kann/soll? Ich w=FCrde dann erst mal eine Phase aus dem Sekund=E4rkreis als Bezugspunkt nehmen, kann mir das aber nicht so richtig vorstellen...w=E4re aber definitiv eine Sache, die ich gerne ausprobieren w=FCrde es aber hier aufgrund des fehlenden "schlechten" Netzes nicht testen kann.

JP

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idontknow88

Je nu, Trenntrafo genügt um ein "schlechtes" Netz aufzustellen, in welchem ich dann wiederum Trenntrafos einsetze.

Es gibt latürnich kommerzielle Netzsimulatoren.

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w.

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hwabnig

Bernd Stolle schrieb:

Hallo,

vor einigen Jahren hatten wir hier mal den Fall von einem Kollegen der eines Abends seinen Sohn fragte: Na was hast Du heute in der Schule gelernt?

Sohn: Das wir in Deutschland 220 V Netzspannung haben.

Vater: Das ist veraltet, es sind schon seit Jahren 230 V.

Sohn zur Lehrerin: Mein Vater hat gesagt es sind jetzt 230 statt 220 V.

Lehrerin zum Sohn: Das stimmt nicht.

Sohn zum Vater: Die Lehrerin hat gesagt 230 V stimmen nicht.

Vater zur Newsgroup: Wo finde ich im Netz offizielle Dokumente die die

230 V belegen?

Nach eifriger Mithilfe wurden dann die Lieferbedingungen der Isar-Amper Werke vorgeschlagen, die haben dann erfolgreich die Beratungsresistenz der Lehrerin behoben, im Schulbuch stand es weiterhin falsch drin.

Bye

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Uwe Hercksen

Matthias Weingart schrieb:

Seufz - Ja, so scheint es dort zu sein.

Kann mich noch gut dran erinnern, wie ein Elektriker die Blanken Kabelenden um die beiden Kontaktstifte gewickelt hat und später das Kabel im Betrieb wieder durchschneiden wollte, weil er ein Stück Kabel brauchte.... Man guckt besser nicht hin.

Haben meinen Laptop dann lieber im Akkubetrieb genutzt und gelegentlich aufgeladen um Schlimmeres zu vermeiden und nicht ständig die Entstörkondensatoren im Netzteil zu spüren.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Nein, nein, nicht aussichtslos. X-mal gemacht, bzw. machen muessen.

Der Trick ist, ESD, EMV und so weiter innerhalb des Geraetes abzufangen, egal wie das draussen aussieht. Sozusagen eine sichere Insel schaffen. Das muesen wir in der Medizinelektronik stets tun, denn es kann ja immer passieren, dass ein Schutzleiter abgeht. Oder dass in entfernteren Maerkten bei den dort ueblichen Stromausfaellen "mal eben" der alte Honda Generator aus dem Keller angeklemmt wird, an dem dann auch noch der Kuehlschrank haengt.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Als normal wuerde ich das nicht bezeichnen. In USA gelten seit ueber 20 Jahren 120V und da wird auch im naechsten Jahr nichts dran geschraubt, das ist normal.

SCNR :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo,

nun ja, vorher hatte man in Europa halt 220 und 240 V, jetzt nur noch

230. Aber Geräte für die 120 V bei euch müssen doch wegen BrownOut mit so mindestens 90 bis 150 V zurechtkommen, halt +- 25%, Tendenz steigend.

Bye

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Uwe Hercksen

Eher umgekehrt. Hier ist das Netz seit Arnold sehr viel robuster geworden, waehrend ich aus Europien in dieser erlauchten NG die letzten Monate weniger gutes ueber das tolle Verbundnetz gelesen habe. Warte mal, bis sie von +6% auf +10% gehen und das dann auskosten. Noch ist Zeit, Aktien von Gluehlampen- und Trafoherstellern guenstig zu erstehen, da steigt dann wahrscheinlich der Umsatz :-)

Ebenso was die Kosten angeht. Ich meckere zwar ueber die 30-15c/kWh hier, aber gegen die hyperinflationaere Enticklung in manchen deutschen Gegenden ist das ein Klacks.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo,

Arnold hat ja nur Einfluß auf einen sehr kleinen Teil der ganzen USA, gelten Deine Aussagen auch ausserhalb Kaliforniens, oder wieder mal nur für Kalifornien selbst?

Bye

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Uwe Hercksen

In vielen Gegenden war das Stromnetz schon in den 90ern besser als in Kalifornien. Letztens fragte ich z.B. mal einen Kunden in Texas und der sagte, dort gaebe es nie grosse Probleme mit der Versorgung. Das Problem in CA war hausgemacht. Es wurde eine grosse zentralistische Buerokratie neu geschaffen, Cal-ISO. Sozusagen eine kuenstliche Stromboerse. Dann hatte man Long-Term Hedge Contracts entweder versalzen oder gar nicht gemacht. Das passiert, wenn Politiker einer gewissen Couleur Wirtschaft spielen wollen. Sie koennen es nicht und tun es trotzdem.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo,

in dieser Liste hier:

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taucht Germany nur einmal auf im Jahr 2006, Nordamerika wesentlich häufiger, Frankreich, Belgien auch nur selten, Italien etwas häufiger, Spanien auch nur einmal, Portugal zweimal, England etwas häufiger.

Bye

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Uwe Hercksen

Joerg schrieb:

Hallo,

schön für Texas, aber hier:

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findet man noch etliche Beispiele ausserhalb von Texas und Kalifornien, aber innerhalb der USA.

Bye

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Uwe Hercksen

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